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Dell Precision 5530 2-in-1 im Test

Convertible-Workstation. Die mobile Workstation Dell Precision 5530 2-in-1 verbindet das Convertible-Gehäuse-Konzept mit einer ansprechenden Workstation-Ausstattung. Das Ergebnis ist ein flexibles Arbeitsgerät mit guter Leistung und praxisgerechter Mobilität.

Mobile Workstations "haben schon lange nicht mehr den Ruf besonders klobig, schwer und kurzatmig sein zu müssen. Der Slimline-Trend hat auch in diesem Segment Spuren hinterlassen: Dell Precision 5530, HP ZBook 15u oder Lenovo ThinkPad P1 gehören zum Beispiel zu den schlanken Vertretern dieser professionellen Belegschaft und lassen damit vor allem der Mobilität eine höhere Gewichtung zukommen.

Kein Wunder also, dass man auch auf die Idee kommen könnte die Vorteile der flexiblen Convertible-Gehäuse mit der Leistungsfähigkeit einer mobilen Workstation zu verbinden. Lenovo hatte bereits vor etwa zwei Jahren mit dem Lenovo ThinkPad P40 Yoga einen Vorstoß in diese Richtung unternommen. Mittlerweile ist dieser Ableger offiziell jedoch nicht mehr lieferbar und auch ein Nachfolger ist derzeit noch nicht in Sicht. Dennoch sieht Dell in dieser Nische offenbar Potential und liefert mit dem Dell Precision 5530 2-in-1 ein überaus spannendes Produkt ab.

Im gelungenen Convertible-Gehäuse des Dell XPS 15 2-in-1 verpackt Dell die professionelle Variante des Intel-AMD-Kombiprozessors Intel Core i7-8706G mit AMD Radeon Pro WX Vega M GL, die vor allem bei professionellen OpenGL-/ CAD-Anwendungen ihre Vorteile ausspielen soll. Ansonsten bietet das Testgerät ein farbstarkes 4k-UHD-Touch-Display, 16 GB DDR4-RAM und eine 1-TB-PCIe-SSD. Der Testgerätepreis liegt bei etwa 3.530 Euro brutto (2.967 Euro netto). Ein vergleichbar ausgestattetes Dell XPS 15 2-in-1 (9575) ist inklusive 3 Jahre Premium-Support für etwa 2.900 Euro zu haben.

Mit ein paar Downgrades kann man bei Bedarf den Preis im Dell-Konfigurator um etwa 1.000 Euro drücken, was dann einem Einstiegspreis von gut 2.500 Euro brutto entspricht.

Dell Precision 5530 2-in-1: Auszug der technischen Daten
Model Dell Precision 5530 2-in-1
EAN/Herstellernummer EAN
Preis ca. 3.530 Euro (brutto) Dell Online Shop
Farbe Aluminium-Silber/ Kohlefaser-Schwarz
Prozessor Intel Core i7-8706G, 4 Kerne (8 Threads), 3,1 GHz – 4,1 GHz, 8 MB Cache, 65 Watt TDP
Grafik AMD Radeon Pro WX Vega M GL Graphics 870 (1.280 Shader/ 20 CUs) & Intel HD Graphics 630
Arbeitsspeicher 16 GB DDR4-2400-RAM, Dual-Channel, aufgelötet
Massenspeicher Samsung PM981, M.2-PCIe-SSD mit 1 TB, gesteckt
Display 15,6-Zoll-IPS-Multitouch-Display, Digitizer, Auflösung: 3.840 x 2.160 Bildpunkte, glänzend mit Entspiegelungsschicht, 16:9, 282 ppi, SHP148D LQ156D1
Betriebssystem & Software Windows 10 Pro 64 bit
BIOS-Version 1.0.5
Anschlüsse & Erweiterung 2 x Thunderbolt 3 (Typ C, DisplayPort, Stromversorgung, 40 Gbit/s), 2 x USB 3.1 Gen.1 Typ C (DisplayPort, Stromversorgung, 5 Gbit/s),  1 x 3,5-mm-Klinke Audio in/out, MicroSDXC-Speicherkarten-Lesegerät
Kommunikation Intel Dual Band Wireless-AC 8265 2 x 2 Mu-MIMO, Bluetooth 4.2, Dual-Array-Mikrofon, HD-720p-Webcam
Sensoren Beschleunigungsmesser, Gyroskop, eCompass
Audio Intel Skylake PCH-H – High Definition Audio Controller, 2 Stereo-Lautsprecher
Eingabegeräte Chiclet-Tastatur (Mag-Lev) mit Hintergrundbeleuchtung (2-stufig), Touchpad, Digitizer (Stift optional), Touchdisplay
Sicherheit Bios- und Systempasswörter, TPM 2.0, Noble-Kabel-Schloss-Vorbereitung, Fingerabdruck-Lesegerät (im Startbutton)
Batterie & Stromversorgung 75-Wh-Lithium-Ionen-Akku (intern), 130-Watt-Netzteil
Zubehör USB-C-auf-USB-A-Adapter, USB-C-auf-Gigabit-Ethernet-Adapter (beide regulär nicht im Lieferumfang)
Abmessungen & Gewicht 354 (B) x 235 (T) x 16 (H) mm, Testgewicht 1,97 kg & Netzteil 450 g
Herstellergarantie 3 Jahre Herstellergarantie mit Basis Onsite Service
Leihsteller Dell Deutschland
Informationen zum Testgerät Produktseite, Handbuch
Dell Precision 5530 2-in-1: Garantie

Dell gewährt serienmäßig 3 Jahre Basic Onsite Service auf das Dell Precision 5530 2-in-1. Darüber hinaus bekommt man wie gewohnt vielfältige Support-, Garantie- und Versicherungszusatzleistungen geboten. Eine Verlängerung auf 5 Jahre ist zum Beispiel für knapp 180 Euro brutto zu haben und eine zusätzliche Erweiterung auf ProSupport Plus mit Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag kostet den Kunden etwa 680 Euro brutto.

Dell Precision 5530: Gehäuse

Dell setzt beim Gehäuse der XPS-Serie schon lange auf eine Kombination aus CNC-gefrästem Aluminium mit schwarzer Handauflage aus Kohlefaserverbundstoff. Davon profitiert nun auch das Dell Precision 5530 2-in-1, das auf das Gehäuse des Dell XPS 15 2-in-1 (9575) zurückgreift. Die Konstruktion gefällt mit einer hohen Stabilität und Verwindungssteifigkeit. Ergänzend wird das Display mit rahmenlosem Corning Gorilla Glas 4 abgedeckt. Das zeigt sich nicht nur sehr widerstandsfähig, sondern steuert zudem einen nicht unwesentlichen Beitrag zur sehr guten Stabilität des gesamten Displaydeckels bei.

Gehalten wird die Bildschirmeinheit durch mit Aluminium umhüllte Stahlscharniere. Hierüber lässt sich der Bildschirmwinkel stufenlos bis 360 Grad umklappen. Die Scharniere halten den Bildschirm in allen Einstellwinkeln sehr gut in Position. Bei Bewegung ist nur ein minimales Nachwippen festzustellen.

Das Gewicht des Testgeräts beträgt 1,97 kg und bewegt sich damit exakt auf dem Niveau des bereits getesteten Dell XPS 15 2-in-1 9575. Das ähnlich ausgestattete HP Spectre x360 wiegt 2,1 kg und Apples 15“ MacBook Pro ohne Convertible-Konstruktion, Touchscreen und Digitizer, 1,83 kg. Für das 130-Watt-Netzteil kommen inklusive Kabel noch mal 450 g dazu.

Der Unterboden ist mit 8 Torx-Schrauben (T5) befestigt, kann aber nach dem Lösen recht einfach abgenommen werden. Die Aufrüstmöglichkeiten halten sich hier aber in Grenzen, da bis auf den M.2-Massenspeicher nahezu alles direkt auf dem Board verlötet ist. Falls man hier dennoch Hand anlegen möchte, findet man passende Hinweise im Service-Handbuch zum Dell XPS 15 2-in-1 9575. Wie gehabt, sollte man sich im Vorfeld von Arbeiten in Eigenregie über die aktuell gültigen Garantiebedingungen informieren.

Dell Precision 5530 2-in-1: Ausstattung

Dell hat beim Precision 5530 2-in-1 konsequent auf das moderne USB-Typ-C-Format gesetzt. Die zwei Buchsen auf der linken Seite sprechen Thunderbolt 3 und die beiden rechten Schnittstellen arbeiten nach dem USB-3.1-Gen.1-Standard. Alle können DisplayPort-Signale ausgeben und die Stromversorgung übernehmen.

Abgesehen davon sind per Adapter, Dockingstation oder Portreplikator LAN, USB Typ A, HDMI, VGA und viele andere Anschlusstypen nutzbar. Ein USB-Typ-C-auf-USB-Typ-A-Adapter und ein USB-C-auf Ethernet-Adapter liegen dem Testgerät zwar bei, müssen regulär aber wie alle anderen Ergänzungen zusätzlich angeschafft werden.

Der im Testgerät verbaute Kartenleser nimmt nur MicroSD-Speicherkarten auf, arbeitet dafür aber nach dem schnellen UHS-II-Standard. Eine Lexar 1000x UHS-II kann voll ausgereizt werden und liefert im Test 149 MB/s beim Lesen und 54 MB/s beim Schreiben. Schnellere Medien können hier sicherlich noch bessere Ergebnisse abliefern.

Ebenfalls keine Einschränkungen muss man von den Dell Precision 5530 2-in-1 Convertible-WorkstationThunderbolt-3-Anschlüssen befürchten. Samsungs Portable SSD X5 mit Thunderbolt 3 ( 1 TB) reizt die Schnittstelle schon sehr gut aus und liefert hervoragende 2.798 MB/s beim Lesen und 1.973 MB/s beim Schreiben.

Sandisks Extreme 900 Portable SSD mit USB 3.1 Gen.2 erreicht am Thunderbolt 3 immerhin noch 764 MB/s beim Lesen und 769 MB/s beim Schreiben. An den rechten USB-C-Ports verringert sich die Geschwindigkeit auf 395 MB/s beim Lesen und 412 MB/s beim Schreiben.

 

Schnittstellenperformance im Überblick
Dell Precision 5530 2-in-1
Transferraten in MB/s
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional UHS-II 1000x (MicroSD 32 GB) 149 Lesen/ 54 Schreiben
USB 3.1 Gen. 1 Typ C, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) @ USB 3.1 Gen.1 395 Lesen/ 412 Schreiben
USB 3.1 Gen. 2 Typ C, Sandisk Extreme 900 (480 GB) @ Thunderbolt 3 764 Lesen/ 769 Schreiben
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 @ 60 Hz ja mit DisplayPort-Kabel/-Adapter
Latenzen: Testlaufzeit 7 Minuten 7.400 µs
Maximale Lautstärke Audio (Pink Noise Datei) 76,5 dB(A)
Subjektive Audioqualität Etwas höhenlastig, recht ausgewogene Mitten & Bässe
Maximale unterbrechungsfreie Bluetooth-Reichweite mit JBL Flip 4 20 m
Erreichbarkeit BIOS F2
Erreichbarkeit Bootmenü F12
Zubehör

Dell bietet eine breite Produktpalette an passendem Zubehör an. Hier eine kleine Auswahl in der Übersicht:

  • Aktiver Dell Premium Stift – PN579X ca. 62 Euro
  • Tragbare Dell Thunderbolt 3 SSD 1 TB ca. 630 Euro
  • Dell USB-C-zu-Gigabit-Ethernet-Adapter (PXE) ca. 32 Euro
  • Dell USB-C-zu-USB-A 3.0-Adapter ca. 21 Euro
Webcam

Aufgrund des schmalen oberen Displayrahmens hat Dell die Webcam unterhalb des Displays angebracht. Leider ist diese Position nicht frei von Nachteilen. Je nach Displayneigung und Körpergröße des Anwenders wird schon mal der obere Teil des Kopfes in der Ansicht abgeschnitten oder das Gegenüber bekommt ein Bild von Schräg unten geliefert. Dadurch ist es noch schwieriger beim Videochat in die Kamera und damit in die Augen des Gegenübers zu schauen, als man das von herkömmlichen Webcams eh schon gewohnt ist.

Ansonsten liefert die 720p-Kamera eine nur durchschnittliche Qualität. Bei ungünstigen Lichtverhältnissen beginnt die Darstellung sichtlich zu rauschen und Farben verlieren an Natürlichkeit. Alternativ bietet Dell noch eine mit Windows Hello kompatible Infrarotkamera zur Gesichtserkennung an.

Dell Precision 5530 2-in-1 Convertible-Workstation

Audio

Die im Unterboden positionierten Waves-Maxx-Pro-Audio-Lautsprecher liefern einen etwas höhenbetonten, aber mit Mitten und Bässen aufgepeppten Klang. Die Qualität der 1-Watt-Lautsprecher fällt hörbar besser, als bei vielen Business-Notebooks aus, mit guten Multimedia-Laptops kann die Qualität aber nicht mithalten. Die maximale Lautstärke zeigt sich mit 76,5 dB(A) eher durchschnittlich, dürfte für Präsentationen im kleinen Rahmen aber noch ausreichen. Eine Verbesserung der Soundqualität kann man mit externen Boxenlösungen wie zum Beispiel der JBL Flip 4 erreichen.

Für die Arbeit mit externen Audiogeräten scheint das Dell Precision 5530 2-in-1 mit den zum Testzeitpunkt zur Verfügung stehenden Treibern und der Bios-Version 1.0.5 nicht geeignet zu sein. Bereits nach wenigen Sekunden meldet das Tool LatencyMon Latenzen von über 2.000 µs. Nach etwa 7 Minuten sogar über 7.400 µs. Das Deaktivieren der üblichen Verdächtigen wie Netzwerk-module und Akku hat im Test keine Besserung gebracht. Hier muss man wohl auf eine zukünftige Treiberoptimierung warten.

Dell Precision 5530 2-in-1 Convertible-Workstation

Dell Precision 5530 2-in-1: Eingabegeräte
Tastatur

Das Dell Precision 5530 2-in-1 ist mit einer neuartigen und besonders flachen „MagLev“-Tastatur ausgestattet. Bei dieser Konstruktion ersetzen Magnete die sonst üblichen Federn und halten die Tasten quasi schwebend in Position. Gewöhnungsbedürftig ist allerdings auch bei dieser Variante der Butterfly-Tastatur der besonders kurze Hub und das etwas aufdringlichere mechanisch wirkende Anschlagsgeräusch. Besonders empfindliche Vielschreiber könnten sich daran eventuell stören.

Im direkten Vergleich zum Apple 13“ MacBook Pro lässt sich die Eingabe rein subjektiv insgesamt etwas angenehmer und flüssiger bedienen.

Die Masse der Tasten ist im 19-mm-Raster ausgeführt und die kleineren FN-Tasten sind ebenfalls ausreichend groß dimensioniert. Etwas unpraktisch zeigen sich bei dieser Eingabe die in eine Zeile gequetschten vertikalen Pfeiltasten. Die integrierte Tastaturbeleuchtung verfügt über zwei Beleuchtungsstufen und das Goodix-Fingerabdruck-Lesegerät ist im Einschaltknopf integriert.

Touchpad, Touchscreen & Digitizer

Das 105 x 80 mm große Touchpad besteht aus Glas und überzeugt mit sehr guten Gleiteigenschaften. Eingaben werden zuverlässig und präzise angenommen. Die im Clickpad integrierten Eingabetasten sind leichtgängig bedienbar und unterstützen ein flüssiges Arbeiten. Eine individuelle Konfiguration ist über die Windows-Einstellungen möglich.

Der Bedienung des Bildschirms per Finger gelingt intuitiv und problemlos. Bis in die Ecken und am Randbereich werden Eingaben sehr zuverlässig entgegengenommen. Die meisten Objekte lassen sich mit einer Skalierung der Darstellung mit 150 % sehr gut treffen.

Für genauere und feinere Aufgaben unterstützt das Dell Precision 5530 2-in-1 dank integriertem Digitizer auch Eingaben per Stift. Hierfür kommen Dells Premium Stift mit 4096 Druckstufen und mit Windows Ink kompatible Stifte in Betracht (beides nicht getestet).

Dell Precision 5530 2-in-1 Convertible-Workstation

Dell Precision 5530 2-in-1: Display

Das Dell Precision 5530 2-in-1 ist laut Produktseite mit einem FullHD-IGZO4-Display (1.920 x 1.080 Bildpunkte) oder einem 4k-UHD-IGZO4-Panel (3.840 x 2.160 Bildpunkte) erhältlich. Wie beim Dell XPS 15 2-in-1 (9575) dürfte es sich bei der FullHD-Variante jedoch um ein IPS-Panel handeln. Beide Varianten haben eine glatte Oberfläche mit einer reflexionsmindernden Entspiegelungsschicht, sollen 400 cd/m² hell leuchten und bieten dank IPS/IGZO4-Technologie eine hohe Blickwinkelstabilität. Während das hochauflösende UHD-Display den AdobeRGB-Farbraum sogar zu 100 % abbilden können soll, begnügt sich das FullHD-Display laut Datenblatt mit 100 % des sRGB-Farbraums.

Helligkeit & Ausleuchtung

Im Testgerät ist im Gegensatz zum Dell XPS 15 2-in-1 9575 nicht der FullHD-, sondern der 4k-UHD-Bildschirm verbaut. Dieser zeigt im Auslieferungszustand kräftige Farben und gefällt darüber hinaus mit reduzierten Spiegelungen und angenehm scharfer Darstellung. Die maximale Helligkeit beträgt in der Bildschirmmitte 457 cd/m², fällt zu den Rändern aber teils recht stark ab.

Die Ausleuchtung beträgt daher nur durchschnittliche 84 % und offenbart beim Schwarzbild eine auffällige Wolkenbildung mit zusätzlichen Lichthöfen an den Bildschirmrändern. Beides dürfte in der Praxis bei einfarbigen Bildinhalten und vor allem bei Bildern und Videos mit hohem Schwarzanteil sichtbar werden.

Die 11 Helligkeitsstufen des Sharp-Panels sind recht gleichmäßig und praxisgerecht verteilt. Helligkeitsstufe 3 liefert 145 cd/m² und Helligkeitsstufe 4 194 cd/m².

Dell Precision 5530 2-in-1 Convertible-Workstation

Im Außenbetrieb machen sich trotz Entspiegelungsschicht und relativ hoher Displayhelligkeit störende Umgebungsspiegelungen auf dem Bildschirm breit. Diese sind aber sichtbar weniger dominant als bei vielen anderen Glare-Displays mit schwächerer oder gar keiner Entspiegelung. Eine direkte Sonneneinstrahlung sollte man wie gehabt vermeiden.

Kontrast & Farbraum

Der eher durchschnittliche Schwarzwert von 0,319 cd/m² ist nicht in der Lage ein für hohe Ansprüche ausreichend sattes Schwarz darzustellen. Nach einer Profilierung erhöht sich dieser sogar noch weiter und erreicht je nach Profilierung 0,424 cd/m² (sRGB-Farbraum) oder sogar 0,676 cd/m² (AdobeRGB-Farbraum). Im besten Fall beträgt der Kontrast 1.639:1, kann aber je nach Profilierung auf 685:1 abfallen.

Die Gesamtheit der darstellbaren Farben übertrifft die des sRGB- wie auch die des AdobeRGB-Farbraums. Für den P3-Farbraum fehlen noch etwa 17 %. Tatsächlich deckungsgleich zeigen sich im AdobeRGB-Farbraum jedoch „nur“ etwa 87 %, da die Farbdarstellung Richtung Rot-Gelb versetzt ist. Ansonsten werden feine Farbabstufungen detailliert wiedergegeben und der Anwender bekommt hier sehr gute Grundvoraussetzungen für ein farbtreues Arbeiten geboten.

Farbgenauigkeit

Das im Testgerät eingesetzte Sharp-IGZO4-Panel ist hardwareseitig in der Lage für eine überaus farbtreue Darstellung zu sorgen. Leider stößt ausgerechnet bei dieser Kerneigenschaft Dells PremierColor-Tool unangenehm auf. Die Idee mit dieser Software komfortabel zwischen verschiedenen Farbräumen wechseln zu können, versagt in der Praxis kläglich. Schuld daran ist offensichtlich ein falscher Weißpunkt, der die Farbdarstellung mit einem markant kühlen Grünstich stark verfälscht.

Selbst erstellte Farbprofile kann man zwar nutzen, sobald aber eine Verwaltung über das PremierColor-Tool erfolgt, werden auch diese falsch angewendet. Eine korrekte Farbdarstellung kann man dem Sharp-Panel daher nur unter Umgehung des PremierColor-Tools abringen. Hier sollte Dell unbedingt nachbessern, vor allem vor dem Hintergrund, dass dieser Fehler bereits beim Dell-Precision-5530-Test im September 2018 aufgetreten ist.

Mit folgendem Workflow, lassen sich selbst erstellte Profile zuverlässig nutzen und die Darstellung auf bestimmte Farbräume beschränken:

Zunächst im Dell Premier-Color-Tool den gewünschten Farbraum auswählen. Dann im Windows-Farbmanagement das selbst erstellte Profil als Standard zuweisen. Dies muss auch dann wiederholt werden, wenn es bereits als Standard ausgewählt ist. In der Regel wird die tatsächliche Umsetzung durch eine sichtbare Veränderung der Farbtemperatur quittiert. Danach sollte man im PremierColor-Tool keine Einstellungen mehr ändern, da sonst das als Standard zugewiesene Profil wieder deaktiviert wird.

Hält man sich an diese Vorgehensweise, so erhält man eine referenzwürdige Farbdarstellung. Bei einer Beschränkung auf den sRGB-Farbraum beträgt das durchschnittliche DeltaE 2000 (Abweichung zum Ideal, je niedriger desto besser) 0,7 und das maximale DeltaE 2000 1,9. Beides sind hervorragende Ergebnisse. Im Zusammenspiel mit dem AdobeRGB-Farbraum ändert sich an dieser hohen Genauigkeit kaum etwas. Mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 1,2 und einem maximalen DeltaE 2000 von 2,4 bewegen sich auch in diesem erweiterten Farbraum die Messwerte weit entfernt von den kritischen Grenzen bei 3 und 5.

Profilierung über Dell PremierColor

Für Besitzer eines X-Rite-i1-Display-Pro-Colorimeters findet Dell Precision 5530 2-in-1 Convertible-Workstationsich im Dell PremierColor-Tool noch eine versteckte Kalibrierungsmöglichkeit. Diese ist derzeit nur für dieses eine Colorimeter-Modell verfügbar.

OEM-Varianten, wie zum Beispiel Quatos Silver Haze 3, die über die gleiche Hardware verfügen, sind nicht nutzbar. Auch ein Datacolor Spyder 5, ein X-Rite Colormunki Smile und ein X-Rite i1 Basic Pro 2 wurden nicht erkannt. Wie genau dieses Software-Tool arbeitet, konnte mangels passendem Colorimeter nicht getestet werden.

Displaymessungen im Überblick
Display – Dell Precision 5530 2-in-1
15,6-Zoll-IGZO4-Touch-Display, glänzend, 16:9, SHP148D LQ156D1
Entspiegelung Entspiegelungsschicht
Eingabemöglichkeiten Finger, aktiver Stift/ Windows Ink
Auflösung 3.840 x 2.160 Bildpunkte, 282 ppi
minimale Helligkeit 23,5 cd/m²
ca. 150 cd/m²  Helligkeitsstufe 3 145 cd/m²
ca. 200 cd/m²  Helligkeitsstufe 4 194 cd/m²
maximale Helligkeit 526 cd/m²
maximale Helligkeit Displaymitte/ Akku/ profiliert 526 cd/m²// 526 cd/m²// 457 cd/m²
Helligkeitsstufen Displaymitte 23-48-98-145-194-239-286-329-373-411-457 (in cd/m²)
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) 0,275 cd/m² (0,474 cd/m²)
Ausleuchtung 84 %
sRGB-Farbraumabdeckung 99,96 %
AdobeRGB-Farbraum 87,16 %
P3-Farbraum 87,42 %
Kontrast Displaymitte (profiliert) 1.912:1 (964:1)
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) 1,6 (0,7)
maximales DeltaE 2000 (profiliert) 4,8 (1,9)
Helligkeitsregulierung durch Pulsweitenmodulation (PWM) Einsatz von PWM mit 1.000 Hz ≤ Helligkeitsstufe 2
Displaybesonderheiten Schwarzbild mit Wolkenbildung schwach erkennbaren kleinen Lichthöfen
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet. Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software.  Messgerät: Spektralfotometer x-rite i1 Basic Pro 2.
Dell Precision 5530 2-in-1: Leistung

Das Dell Precision 5530 2-in-1 ist aufgrund der flachen Convertible-Bauweise nicht mit den üblichen leistungsstarken Workstation-Komponenten bestückbar. Alternativ setzt Dell hier auf Intels Kombi-Prozessoren, die mit intergriertem AMD-Grafikchip für ausreichend Leistung sorgen sollen. Zur Verfügung stehen der Intel Core i5-8305G und der Intel Core i7-8706G, die beide mit AMDs professionellem Ableger AMD Radeon Pro WX Vega M GL ausgestattet sind.

Die Thermal Design Power (TDP, maximale Verlustleistung) beträgt für beide Komponenten zusammen 65 Watt. Die Obergrenze, die man derzeit einem solchen Convertible-Laptop zumuten möchte. Der Arbeitsspeicher ist verlötet und im Online-Shop auf maximal 16 GB DDR4 ausbaubar. Im Massenspeicherbereich kommt ein einzelnes M.2-Laufwerk zum Einsatz, das Dell in verschiedenen Varianten mit einer Kapazität von bis zu 2 TB anbietet.

Verzichten muss man generell auf Intel-Xeon-CPUs, Arbeitsspeicher mit Fehlerkorrektur (ECC-RAM), RAID-Speicherlösungen und leistungsstärkere CPU- und Grafikeinheiten. Dafür sind Gehäusekonzept und Kühlsystem einfach nicht ausgelegt.

Das Testgerät entspricht leistungsmäßig der TOP-Konfiguration. Mit Intel Core i7-8706G, AMD Radeon Pro WX Vega M GL (4 GB HBM2-Grafik-Speicher), 16 GB RAM und einer Samsung PM981 mit 1 TB Kapazität ist man hier recht ordentlich aufgestellt.

Prozessor – Intel Core i7-8706G

Der Intel Core i7-8706G gehört noch zur Kaby-Lake-G-Familie der 8. Core-Prozessorgeneration. Er verfügt über 4 Rechenkerne, kann bis zu 8 Threads gleichzeitig abarbeiten und erreicht eine Taktrate von bis zu 4,1 GHz (Single-Thread-Aufgaben).

Beim Cinebench R15 erzielt das Testgerät 173 Punkte (Single-Thread-Test) und 791 Punkte (Multi-Thread-Test). Das spricht für eine gute Leistungsfähigkeit, die sich an den Prozessoren der letzten Prozessorgeneration orientiert. Mit aktuellen Coffee-Lake-CPUs wie dem Intel Core i7-8850H oder dem Intel Xeon E3-2176M, die in ausgewachseneren Workstation-Modellen zum Einsatz kommen, kann diese Lösung im Multi-Thread-Bereich jedoch nicht mithalten. Beim getesteten Dell Precision 5530 2-in-1 fällt die Rechenleistung in diesem Teil-Bereich zum Beispiel etwa 25 % geringer aus, als beim Lenovo ThinkPad P1 mit Intel Core i7-8850H.

Ein vergleichbares Bild zeigt sich bei der Dauerlaststabilität. Dell ist in der Lage mit dem moderat arbeitenden Kühlsystem die Rechenleistung auf einem statusgerecht konstanten Niveau zu halten. Die im Stresstest zu Beginn gezeigte Maximalleistung fällt in den folgenden Durchgängen zwar etwas ab, pendelt sich dann aber bei um die 14.300 Punkte ein. Das sind etwa 1.000 Punkte mehr, als der Intel Core i5-8305G im Dell XPS 15 2-in-1 9575 und noch mal grob 1.000 Punkte mehr, als der Intel Xeon E3-1505Mv6 im Lenovo ThinkPad P71 geschafft hat. Zu den aktuellen Coffee-Lake-Modelle zeigt sich allerdings ein gewaltiger Abstand. Zum HP ZBook 15v G5 mit Intel Core i7-8850H beträgt der Rückstand gut 5.000 Punkte.

Dell Precision 5530 2-in-1 Convertible-Workstation

Grafik – AMD Radeon Pro WX Vega M GL & Intel HD Graphics 630

Die beiden zur Verfügung stehenden Grafikeinheiten arbeiten als Umschaltgrafik und wechseln sich je nach Anforderung untereinander ab. Die Intel-Grafik bedient weniger leistungsfordernde Standardaufgaben und spart dadurch Energie, wohingegen die AMD-Grafik vor allem für 3D-Aufgaben prädestiniert ist.

Hierfür ist der AMD-Chip sehr gut aufgestellt: 1.280 Shadereinheiten, ein Kerntakt von bis zu 1.011 MHz und 4 GB HBM2-Grafikspeicher, der über einen 1.024 bit breiten Speicherbus angebunden ist, stehen hier auf dem gemeinsamen CPU-Package zur Verfügung. Im Vergleich zur AMD Radeon RX Vega M GL 870, die im weitgehend baugleichen Dell XPS 15 2-in-1 zum Einsatz kommt, weist die Pro-Variante dieser Grafikeinheit laut Datenblatt keine hardwareseitigen Unterschiede auf. Ein eigenes BIOS und spezielle Treiber sollen hier für die professionelle Ausrichtung sorgen.

Bei den Leistungstests zeigt sich, dass sich die AMD Radeon Pro WX Vega M GL bis auf kleinere Abweichungen meist auf dem Niveau der Consumer-Variante AMD Radeon RX Vega M GL 870 einordnet. Das entspricht auch in etwa der Leistungsfähigkeit der Nvidia Quadro P2000, die mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 50 Watt in einem solchen Convertible-Konzept als Komponente allerdings undenkbar wäre.

Beim 3DMark Time Spy werden zum Beispiel 2.230 Punkte, beim Unigine Heaven Extreme 35 fps und beim Cinebench OpenGL-Shading 113 fps erzielt.

Professionelle Grafikleistung CAD & Co.

Spätestens im professionellen Bereich, sollte sich nun ein spürbarer Unterschied zur konventionellen AMD Radeon RX Vega M GL 870 zeigen. Bislang sind Unterschiede zum baugleichen Dell XPS 15 2-in-1 quasi nicht vorhanden.

Beim SPECviewperf.13-Benchmark werden die Bereiche CAD, CAM, Exploration und auch ein medizinisches MRT abgedeckt. Von optimierten Treibern profitieren hier insbesondere Programme wie Creo, Siemens NX oder Solidworks. Ein signifikanter Leistungsunterschied ist hier jedoch bis auf eine Ausnahme nicht feststellbar. Die Ergebnisse liegen alle bis auf ein paar fps Unterschied auf dem Niveau der AMD Radeon RX Vega M GL 870. Bei Creo zieht sogar Nvidias Geforce MX 150 aus dem Huawei MateBook X Pro deutlich davon. Lediglich bei Siemens NX kann die eigentlich professionell ausgerichtete AMD Radeon Pro WX Vega M GL punkten und die Nvidia Quadro P2000 Max-Q aus dem Lenovo Thinkpad P1 schlagen.

Unter dem Strich liefert die AMD Radeon Pro WX Vega M GL zwar eine ordentliche Grafik-Leistung ab, der Mehrwert fällt mit etwa 5 % bis 10 % gegenüber der AMD Radeon RX Vega M GL 870 allerdings überaus bescheiden aus. Abgesehen von der signifikanten Leistungssteigerung beim Siemens-NX-Test ist ein vergleichbar ausgestattetes Dell XPS 15 2-in-1 (9575)  in der Regel genauso flott unterwegs wie die deutlich teurere Profi-Variante.

Dell Precision 5530 2-in-1 Convertible-Workstation

Massenspeicher – Samsung M.2-PCIe-SSD PM981 1 TB

Als eine der wenigen Komponeten ist das M.2-Solid-State-Drive nicht fest auf dem Mainboard verlötet, sondern ganz konventionell gesteckt. Im Testgerät befindet sich die schnelle Samsung PM981 mit einer Kapazität von 1 TB. Im Test erreicht dieser Riegel bis zu 3.181 MB/s beim Lesen und bis zu 2.395 MB/s beim Schreiben. Ein zweiter Massenspeicher ist intern nicht nachrüstbar, auch RAID-Konfigurationen sind somit nicht möglich. Speichererweiterungen müssten bei Bedarf über einen Austausch oder externe Lösungen wie zum Beispiel Samsungs Portable SSD X5 (Thunderbolt 3) erfolgen.

Systemleistung

Beim professionellen SPECwpc-Benchmark werden vor allem die Anforderungen an eine Workstation abgebildet. Hier positioniert sich das Testgerät im guten Mittelfeld und kann sich dank besserer Grafikleistung in den meisten Fällen gegenüber dem HP ZBook 15v G5 behaupten.

Dell Precision 5530 2-in-1 Convertible-Workstation

Benchmarkergebnisse im Überblick
Dell Precision 5530 2-in-1
16 GB RAM & PCIe-SSD
Prozessor  Single-Core  Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 173 cb 791 cb
Geekbench 3.3.0 64 bit 4.220 Punkte 15.471 Punkte
Geekbench 4.2 64 bit 4.926 Punkte 16.232 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home (Akku) 3.463 Punkte (3.217 Punkte)
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark QD32 3.181 MB/s 2.395 MB/s
Crystal Disk Mark sequ. 2.358 MB/s 2.385 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 DirectX 108 fps 35 fps
Unigine Heaven 4.0 OpenGL 96 fps 28 fps
Cinebench R15 OpenGL 113 fps
Cloud Gate – 3DMark 20.927 Punkte
Firestrike – 3DMark 6.303 Punkte
Time Spy – 3DMark 2.230 Punkte
Vergleichswerte CPU CPU-Benchmarkliste
Vergleichswerte GPU GPU-Benchmarkliste
Dell Precision 5530 2-in-1: Emissionen
Betriebsgeräusch

Die Convertible-Workstation Dell Precision 5530 2-in-1 Dell Precision 5530 2-in-1 Convertible-Workstationarbeitet bei wenig Last und vielen Standardaufgaben wie Textverarbeitung, Internetrecherche oder TV-Streaming lautlos. In diesem Szenario sind bei genauem Hinhören leise Elektronikgeräusche zu vernehmen. Das typische Spulenfiepen oder störende Geräusche treten beim Testgerät nicht auf. Kurze Lastphasen steckt das Notebook meist ohne Regung weg. Hin und wieder wird durch den Lüfter schon mal ein Schalldruckpegel von leisen 30,5 dB(A) erzeugt.

Bei anhaltender mittlerer Systemlast steigert der Lüfter seine Drehzahl und sorgt für einen Schalldruckpegel von 35,7 dB(A), der sich im weiteren Verlauf recht zeitnah auf bis zu 40,9 dB(A) erhöht. Auf Dauer störend kann es je nach Empfinden schließlich bei Volllast mit einem Geräuschpegel von 43,4 dB(A) werden. Hier muss das Kühlsystem schon recht vehement arbeiten, um die warme Abluft abführen zu können.

Emissionen – Dell Precision 5530 2-in-1
Schalldruckpegel
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos
Büro (PCMark 8 Battery Test, 196 cd/m², ausbalanciert) Lautlos – 40,9 dB(A)
WLAN-Streaming (196 cd/m², ausbalanciert) Lautlos – 30,5 dB(A)
3DMark 43,4 dB(A)
SPECviewperf.13 43,4 dB(A)
Geekbench Stresstest 40,9 dB(A)
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 43,4 dB(A)
Hitzeentwicklung

Im Dell Precision 5530 2-in-1 findet man wie imDell Precision 5530 2-in-1 Convertible-Workstation Dell XPS 15 2-in-1 (9575) große Heatpipes vor, die zusammen mit zwei Lüftern für den Abtransport der Abwärme aus dem Gehäuse heraus verantwortlich sind. Das gelingt selbst unter Volllast sehr gut. Im Vergleich zum Dell XPS 15 2-in-1 (9575) sorgt die etwas aktivere Lüftertätigkeit für etwas kühlere Oberflächentemperaturen. Nach über 1 Stunde Stresstest unter Volllast beträgt der gemessene Maximalwert 48,0 °C. Hier befindet sich auch der nach rückwärts ausgerichtete Luftauslass wo sich die Abwärme etwas konzentriert. Direkt am Luftauslass kommen 52,4 °C zustande.

Am Unterboden bleibt das Laptop mit 40,8 °C deutlich kühler und ermöglicht dabei auch den Einsatz auf dem Schoß. So oder so sollten aufgrund der gemessenen Oberflächentemperaturen keine Einschränkungen im Praxisbetrieb zu erwarten sein.

Dell Precision 5530 2-in-1: Stromverbrauch
Leistungsaufnahme

Die minimale Leistungsaufnahme zeigt sich wie schon Dell Precision 5530 2-in-1 Convertible-Workstationbeim Dell XPS 15 2-in-1 sehr genügsam. Mit minimal gemessenen 0,9 Watt unterbietet die Workstation-Variante die 1,1 Watt bei ausgeschaltetem Display sogar noch. Sobald der Bildschirm jedoch zum Arbeiten kommt, driften die Messergebnisse auseinander. Bei maximaler Helligkeit kommen im Leerlauf schließlich 13,6 Watt anstatt 5,3 Watt zustande. Das dürfte der im Testgerät verbauten IGZO-Display-Technologie geschuldet sein, die anstelle der IPS-Variante im Dell XPS 15 2-in-1 zum Einsatz kommt.

Bei mittlerer Last verbraucht das Convertible um die 50 Watt und bei intensiver Grafiknutzung ist man mit bis zu 96 Watt nicht mehr weit vom Maximalwert entfernt. Dieser tritt kurzzeitig unter Volllast von Grafikeinheit und Prozessor auf und beträgt 118 Watt. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 130 Watt spezifiziert und hat damit noch eine kleine Reserve in der Hinterhand.

Leistungsaufnahme
Energieverbrauch – Dell XPS 15 2-in-1 9575 Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) 0,9 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 3,2 – 5,2 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) 13,6 Watt
Büro (PCMark 8 Battery Test, 196 cd/m², ausbalanciert) 12,1 – 96,2 Watt 3:10 h
WLAN-Streaming (196 cd/m²) 13,3 Watt 6:12 h
3dsMax 55,8 – 60,2 Watt
Unigine Heaven 65 – 96 Watt
Stresstest (Unigine Heaven & Geekbench Stresstest) 118 – 88 – 75 Watt
Battery Eater Classic 1:25 h
Leerlauf Akku-Ladezeit (196 cd/m²) 2:21 h
75-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 130-Watt-Netzteil
Akkulaufzeiten

Der offensichtlich hohe Stromverbrauch des UHD-IGZO4-Displays wirkt sich vor allem bei den eigentlich genügsamen Aufgaben wie dem WLAN-TV-Streaming oder einfachen Office-Aufgaben negativ auf die möglichen Akkulaufzeiten aus. Mit gerade mal 6:12 Stunden halbiert sich die WLAN-TV-Streaming-Laufzeit im Vergleich zum Dell XPS 15 2-in-1 (9575) mit FullHD-IPS-Display fast. Auch die um gut 2 Stunden kürzere Netzunabhängigkeit beim PCMark 8 Battery-Test dürfte zu einem großen Teil auf das Konto des Displays gehen.

Wer besonders großen Wert auf möglichst lange Akkulaufzeiten legt, sollte daher eher zur FullHD-Variante greifen. Eine kapazitätsstärkere Alternative zum eingesetzten 75-Wh-Akku bietet Dell nicht an. Für das Wiederaufladen des Akkus benötigt das Testgerät im Leerlauf bei Displayhelligkeitsstufe 4 2:21 Stunden.

Dell Precision 5530 2-in-1: Fazit

Das Dell Precision 5530 2-in-1 ist als professionelleDell Precision 5530 2-in-1 Convertible-Workstation Variante des Dell XPS 15 2-in-1 (9575) ebenfalls ein sehr gutes Convertible geworden. Das flexible Gehäusekonzept, die moderaten Emissionen, die umfangreiche Ausstattung, die gute Leistungsfähigkeit und die hervorragende Qualität sorgen für wichtige Grundeigenschaften.

Das insgesamt tolle UHD-Display liefert starke Farben und eine knackscharfe Darstellung, bleibt allerdings nicht von kleineren Nebenwirkungen verschont. Dazu gehören der etwas hohe Schwarzwert, die nur durchschnittliche Ausleuchtung, das verkorkste PremierColor-Tool oder der durch die IGZO-Technologie erhöhte Stromverbrauch.

Letzteres wirkt sich in der Folge natürlich negativ auf die möglichen Akkulaufzeiten aus und reduziert diese je nach Szenario um bis zu 40 %.

Dell Precision 5530 2-in-1 Convertible-WorkstationDas was dem Dell Precision 5530 2-in-1 vor allem bei der hausinternen Produktpositionierung zu schaffen machen dürfte, ist die kaum vorhandene Abgrenzung zum Dell XPS 15 2-in-1. Die eigentlich auf professionelle Anwendungen hin ausgerichtete AMD Radeon Pro WX Vega M GL kann sich im Test so gut wie gar nicht von der konventionellen Standardvariante absetzen. Bei einem ausstattungsbereinigten Mehrpreis von etwa 600 Euro dürfte das für so manchen Interessenten sicherlich zu wenig sein.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.