18. April 2024
GrafikchipNotebook

Nvidia Quadro RTX 4000 (Laptop) im Test

Leistungs-Profi. Die Nvidia Quadro RTX 4000 ist einer der leistungsstärksten professionellen Grafikchips für mobile Workstations. Mit einer Leistungsaufnahme von 80 bis 110 Watt eignet sich dieses Modell vor allem für den Einsatz in 15-Zoll-Notebooks und darüber.

Die Nvidia Quadro RTX 4000 "bewegt sich in Nvidias Produktportfolio an dritter Stelle hinter der Nvidia Quadro RTX 5000 und der Nvidia Quadro RTX 6000. Sie gehört damit zur erweiterten Leistungsspitze der mobilen Workstation-Chips. In den RTX-Modellen kommt Nvidias Turing-Generation zum Einsatz, die gegenüber der Pascal-Familie eine verbesserte Leistungsfähigkeit bei optimierter Leistungsaufnahme verspricht.

Bild Nvidia: Nvidia Quadro RTX 4000.

Laut Nvidia-Datenblatt verfügt die RTX 4000 über 2.560 Shadereinheiten und einen 8 GB großen GDDR6-Grafikspeicher, der über einen 256 bit breiten Speicherbus angebunden ist. Diese Angaben werden auch im Testgerät HP ZBook 17 G6 ausgelesen. Der GDDR6-Grafikspeicher von Samsung arbeitet hier mit einer Taktrate von 1.500 MHz und die GPU-Kerne erreichen im Testgerät bis zu 1.545 MHz. Nvidia gibt für die Nvidia Quadro RTX 4000, wie auch für die RTX 5000, eine Verbrauchsspanne von 80 bis 110 Watt an.

Nvidia Quadro RTX 4000: Auszug der technischen Daten
  • TU104 Grafikchip (Turing-Generation)
  • 12-nm-Verfahren
  • 2.560 Shadereinheiten
  • 1.545 MHz Max. Kerntakt (HP ZBook 17 G6)
  • 8 GB GDDR6 Grafikspeicher (Samsung)
  • 1.500 MHz Speichertakt
  • 256 bit Speicherbus
  • 384 GB/s Speicherbandbreite
  • DX 12.1
  • OpenGL 4.6
  • Shader Model 5.1
  • OpenCL
  • Nvidia Optimus
  • Nvidia nView
  • Vulkan
  • Nvidia 3D Vision Pro
  • DisplayPort 1.4
  • PCIe 3.0
  • 80 bis 110 Watt maximale Leistungsaufnahme (laut Nvidia-Datenblatt)
Auszug der technischen Daten des Testsystems:

Der ausführliche Testbericht zum HP ZBook 17 G6 ist bereits bei Notebooks & Mobiles erschienen: HP ZBook 17 G6 im Test.

HP ZBook 17 G6 mit Nvidia Quadro RTX 4000.

Nvidia Quadro RTX 4000: Benchmarks
DirectX

Die Testergebnisse zeigen, dass die Quadro RTX 4000 auch im Zusammenspiel mit der DirectX-Schnittstelle sehr leistungsstark agiert. Je nach Testsequenz positioniert sich der Profi-Chip zwischen der Nvidia Geforce RTX 2070 aus dem Omen by HP 17 und der Nvidia Quadro RTX 5000 aus dem Dell Precision 7540. Beim 3DMark Time Spy werden zum Beispiel 7.400 Punkte und beim Unigine Heaven Extreme 119 fps erreicht.

OpenGL

Im OpenGL-Bereich übernimmt die Nvidia Quadro RTX 4000 mit 186 fps beim Cinebench R15 OpenGL-Shading den dritten Platz hinter der Nvidia Quadro T2000 aus dem Dell Precision 5540 und der Nvidia Quadro RTX 5000 aus dem Dell Precision 7540. Für das gute Abschneiden der Nvidia Quadro T2000 dürften Dells OEM-Treiber verantwortlich sein. Die schnellste Geforce-Variante wird in diesem Anwendungsbereich durch die Nvidia Geforce RTX 2070 im Omen by HP 17 gestellt. Sie erreicht gerade mal 135 fps und wird sogar noch ganz knapp von der Nvidia Quadro P600 geschlagen.

Nvidia Quadro RTX 4000.

OpenGL (optimiert, Workstation-CAD)

Die Nvidia Quadro RTX 4000 ist als Profilösung dank spezieller Treiber in der Lage entsprechend optimierte Profisoftware besonders effizient und schnell abzuarbeiten. Im Vergleich zu hardwareseitig ähnlich ausgestatteten Consumer-Grafikchips der Geforce- und Radeon-Serien können teils enorme Performance-Unterschiede zugunsten der professionell ausgelegten Ableger auftreten.

Beim SPECviewperf.13-Benchmark werden die Bereiche CAD, CAM, Exploration und auch ein medizinisches MRT abgedeckt. Von optimierten Treibern profitieren hier insbesondere Programme wie Creo, Siemens NX oder Solidworks. Software-Produkte wie 3dsMax oder Showcase setzen dagegen auf DirectX als Grafikschnittstelle. Hier kommen keine speziellen Treiberoptimierungen zum Tragen, weshalb sich in diesem Bereich letztlich die höchste Rohleistung durchsetzt.

Die Nvidia Quadro RTX 4000 ist bis auf das medizinische MRT in allen Testsequenzen stark genug, um sich vor der Nvida Quadro RTX 5000 positionieren zu können. Auch bei denDirectX-Sequenzen liegt sie trotz der mutmaßlich schlechteren Hardware-Leistung vorne. Lediglich bei Maya muss sie sich der Nvidia Geforce RTX 2070 aus dem Omen by HP 17 unterordnen.

Nvidia Quadro RTX 4000.

Virtual Reality

Die Profi-Grafikchips Nvidia Quadro RTX 6000, Nvidia Quadro RTX 5000, Nvidia Quadro RTX 4000 und Nvidia Quadro RTX 3000 tragen das Nvidia-VR-Ready-Logo. Entsprechend hoch fällt auch die VR-Performance aus. Beim VRMark Orange Room erzielt das Testgerät 8.555 Punkte, was die VR-Ready-Vorgabe des VRMarks von 5.000 Punkten deutlich übertrifft. Von den bisher getesteten mobilen Grafikchips für Notebooks haben nur die Nvidia Geforce RTX 2070 und die Nvidia Geforce GTX 1080 beim VRMark Orange Room noch bessere Ergebnisse erzielt.

Nvidia Quadro RTX 4000.

Taktreduzierungen

Die Stabilität der Grafikleistung ist im Notebookbereich immer von dem im jeweiligen Notebook verbauten Kühlsystem abhängig. Auch limitieren Hersteller hin und wieder gerne die Grafik- und/ oder CPU-Leistung bei Volllastszenarien, um vorgegebene thermische Grenzen einhalten zu können.

Im Test rennt die GPU-Taktrate auch im Dauerbetrieb mit bis zu 1.545 MHz und der GDDR6-Grafikspeicher erreicht 1.500 MHz. Performance-Einbußen sind beim HP ZBook 17 G6 dank des gut dimensionierten Kühlsystems und der überdurchschnittlichen Gehäusevolumens im Bereich der Grafikeinheit nicht festzustellen. Kommen bei anderen Notebookmodellen andere Vorgaben, Kühlsysteme oder Gehäusegegebenheiten zum Einsatz, so kann sich die Leistungsfähigkeit von Gerät zu Gerät unterscheiden.

HP ZBook 17 G6 mit Nvidia Quadro RTX 4000.

Nvidia Quadro RTX 4000: Fazit

Die Nvidia Quadro RTX 4000 ist ein mobiler Profi-Grafik-ChipNvidia Quadro RTX 4000 der für den Einsatz in 15-Zoll-Workstations und größer vorgesehen ist. Die Leistungsfähigkeit fällt über ein breites Einsatzspektrum hinweg sehr gut aus. Am wohlsten fühlt sich diese Profi-Lösung jedoch im Zusammenspiel mit Software, die von optimierten OpenGL-Treibern profitiert.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.