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HP ZBook 15v G5 (i7-8850H, Quadro P600) im Test

Preisbrecher. Das HP ZBook 15v G5 ist eine vergleichsweise günstige mobile Workstation. Mit ordentlich Leistung aber nicht ganz so konsequenter Businessausrichtung spricht diese Lösung vor allem preisbewußte Interessenten an.

Die Klasse "der mobilen Workstations fällt auf den ersten Blick vor allem durch eines auf: Hohe Preise. Neben einer ansprechenden und auf den professionellen Einsatz hin ausgerichteten Leistungsfähigkeit, erwarten Kunden hier ein besonders hohes Maß an Qualität, Zuverlässigkeit und Funktionsreichtum. Lange Garantiezeiten, umfangreiche Supportoptionen und zahlreiche Zertifizierungen gehören in dieser Premium-Klasse von Haus aus mit zum guten Ton.

Um das Angebot auch in den unteren Preisklassen möglichst attraktiv zu halten, weichen manche Hersteller auf bereits vorhandene Gehäusekonzepte aus anderen Notebookbereichen zurück. In der Regel kommen hier Business- oder Gaming-Laptops als willkommene Basis in Frage.

Das HP ZBook 15v G5 ist ein solcher Ableger, der auf dem Gehäuse des HP Pavilion Gaming 15 aufbaut. Schnittstellenausstattung, Gehäuseform, Verarbeitung und Stabilität sind identisch, lediglich Farbe und Haptik der Oberfläche unterscheiden sich. Das sorgt für ein angemessenes Erscheinungsbild und eine willkommene Abgrenzung zum Gaming-Boliden.

HP ZBook 15v G5

HP ZBook 15v G5: Preise

Preislich startet das HP ZBook 15v G5 mit einem aktuellen Straßenpreis von unter 1.000 Euro (4QH78EA#ABD). Das ist für Workstation-Verhältnisse extrem günstig und dürfte damit so manchen Konkurrenten eindrucksvoll ausspielen. Die Einstiegskonfiguration bietet dann allerdings keine professionelle Grafikeinheit, muss mit einem Intel Core i5-8300H auskommen und ist auch in der Speicherabteilung mit konventioneller Festplatte und 8 GB RAM eher mager ausgestattet.

Für bereits ein paar Euro mehr (999 Euro) wird das HP ZBook 15v G5 (4QH58EA#ABD) gelistet. Mit Intel Core i5-8400H, 256-GB-SSD und Nvidia Quadro P600 könnte sich diese Variante als echtes Schnäppchen erweisen.

Die Testkonfiguration (2ZC57EA#ABD) fällt mit etwa 1.900 Euro zwar fast schon doppelt so teuer aus, kann dann aber auch mit dem potenten Sechskerner Intel Core i7-8850H, einer Nvidia Quadro P600, 16 GB RAM und einem 512-GB-Solid-State-Drive aufwarten. Ein FullHD-IPS-Display haben alle drei Modellvarianten verbaut.

Die derzeitige Top-Konfiguration (2ZC67EA#ABD) bricht schließlich aus dem als noch moderat einzustufenden Preisbereich aus und fordert üppige 3.560 Euro (Straßenpreis) vom Interessenten. Mit Intel Xeon E-2176M, 32 GB ECC-RAM und Nvidias Quadro P2000 fällt die Leistungsausstattung zwar deutlich potenter aus, der Preisunterschied zu vergleichbaren Konkurrenzmodellen ist hierbei aber schon dahingeschmolzen. Ganz im Gegenteil. Lenovos waschechte Workstation ThinkPad P52 ist zum Beispiel trotz besserem UHD-Display bei sonst vergleichbarer Ausstattung mit derzeit 3.520 Euro sogar noch etwas günstiger zu bekommen (Lenovo Online Shop).

HP ZBook 15v G5: Auszug der technischen Daten
Model HP ZBook 15v G5 (2ZC57EA#ABD)
EAN/Herstellernummer EAN 192545752336
Preis ca. 1.900 Euro Straßenpreis
Farbe Silbergrau
Prozessor Intel Core i7-8850H, 6 Kerne (12 Threads), 2,6 GHz – 4,3 GHz, 9 MB Cache, 45 Watt TDP
Grafik Nvidia Quadro P600 (4 GB GDDR5) & Intel UHD Graphics 630
Arbeitsspeicher 16 GB DDR4-2666-RAM, Dual-Channel, 2 Slots
Massenspeicher Toshiba XG5, M.2-PCIe-SSD mit 512 GB, gesteckt
Display 15,6-Zoll-IPS-Display, Auflösung: 1.920 x 1.080 Bildpunkte, matt, 16:9, 141 ppi, AUO23ED
Betriebssystem & Software Windows 10 Pro 64 bit
BIOS-Version F.13
Anschlüsse & Erweiterung 1 x Thunderbolt 3 (Typ C, DisplayPort, Stromversorgung, 40 Gbit/s), 3 x USB 3.0 Typ A,  1 x 3,5-mm-Klinke Audio in/out, UHS-I-SDXC-Speicherkarten-Lesegerät, HDMI 2.0
Kommunikation Intel Dual Band Wireless-AC 9560 2 x 2 , Bluetooth 5.0, Dual-Array-Mikrofon, HD-720p-Webcam, Gigabit-LAN
Sensoren
Audio Realtek ALC295 – High Definition Audio Controller, 2 Stereo-Lautsprecher
Eingabegeräte Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung (1-stufig), Touchpad
Sicherheit Bios- und Systempasswörter, TPM 2.0, Kabel-Schloss-Vorbereitung, Fingerabdruck-Lesegerät
Batterie & Stromversorgung 70-Wh-Lithium-Ionen-Akku (intern), 150-Watt-Netzteil
Zubehör Einbaurahmen und verkabelung für 2,5-Zoll-Laufwerk
Abmessungen & Gewicht 365 (B) x 257 (T) x 25 (H) mm, Testgewicht 2,14 kg & Netzteil 440 g
Herstellergarantie 1 Jahr Herstellergarantie mit Abhol- und Lieferservice
Leihsteller HP Deutschland
Informationen zum Testgerät Produktseite, Handbuch
HP ZBook 15v G5: Garantie

Ganz und gar nicht statusgerecht zeigt sich die Gültigkeitsdauer der Herstellergarantie. Mit 12 Monaten unterscheidet sich das HP ZBook 15v G5 in dieser Hinsicht nicht vom Schwestermodell HP Pavilion Gaming 15. Im Workstation-Bereich stellen dagegen 3 Jahre den etablierten Standard dar.

Immerhin ermöglicht HP recht vielfältige Erweiterungsmöglichkeiten. Gegen Aufpreis versteht sich: So sind zum Beispiel 3 Jahre Abhol- und Lieferservice (U4395E) für preiswerte 110 Euro und der HP Hardware-Support am nächsten Arbeitstag mit Vor-Ort-Service, ebenfalls mit 3 Jahren Laufzeit (U4391E), für moderate 187 Euro zu haben.

HP ZBook 15v G5

HP ZBook 15v G5: Gehäuse

Das HP ZBook 15v G5 verfügt über ein baugleiches Gehäuse wie das Spiele-Notebook HP Pavilion Gaming 15. Schräge Kanten offenbaren hier zwar ein wenig die Herkunft, ansonsten hat HP mit der silbergrauen Gehäusefarbe, der dezenten Beschriftung und einer weißen Tastaturbeleuchtung die Optik deutlich entschärft. Zusammen mit der guten Gehäusestabilität, der angenehmen Haptik und der sauberen Verarbeitung dürfte das bei der anvisierten Kundschaft gut ankommen.

Nacharbeiten muss HP dagegen beim Displayscharnier. Dieses hat beim Testgerät außergewöhnlich viel Spiel und wippt bereits bei kleinen Bewegungen eindrucksvoll nach. Der maximale Öffnungswinkel ist zudem auf 130 Grad beschränkt.

Ebenfalls nachteilig dürfte sich das Fehlen separater Wartungsöffnungen darstellen. Um an die inneren Komponenten gelangen zu können, muss die gesamte Bodenplatte entfernt werden. Darüber hinaus sollte man sich vor geplanten Aufrüst- und Austauscharbeiten gründlich über die geltenden Garantiebedingungen informieren. Laut Maintenance and Service Guide zum HP ZBook 15v G5 darf zum Beispiel der Arbeitsspeicher nur von autorisiertem Personal getauscht werden: Maintenance and Service Guide

Das Testgewicht liegt mit gewogenen 2,28 kg insgesamt gesehen zwar am oberen Ende aktueller 15-Zoll-Notebooks, im Vergleich zu sonstigen Workstations bewegt es sich aber vollkommen im Rahmen. Das 150-Watt-Netzteil erhöht das Transportgewicht um weitere 440 Gramm.

HP ZBook 15v G5: Ausstattung

Das HP ZBook 15V G5 bietet neben den üblichen Standardanschlüssen insbesondere einen HDMI 2.0 und einen Thunderbolt 3. Über HDMI 2.0 können externe UHD/4k-Bildschirme auch mit 60 Hz betrieben werden, was der Nutzbarkeit im professionellen Bereich willkommen entgegenkommt. Der vollwertige Thunderbolt 3 steuert dazu noch das DisplayPort-Protokoll bei und überträgt Daten externer Massenspeicher mit entsprechender Schnittstelle besonders schnell. Im Test hat zum Beispiel Samsungs externe Portable SSD X5 bis zu 2.100 MB/s durch das Kabel gejagt.

Als kein Modell der schnelleren Sorte zeigt sich das Speicherkarten-Lesegerät. UHS-II-Speicherkarten wie Lexars Professional 2000x oder Toshibas Exceria Pro werden hier an der UHS-I-Grenze bei etwa 90 MB/s ausgebremst. Im Test hat die Lexar Professional 2000x (128 GB) 89 MB/s beim Lesen und 70 MB/s beim Schreiben transferiert. Eingesetzte Speicherkarten sorgen bei der Handhabung für keinerlei Einschränkungen, da die Medien fast vollständig im Slot versenkt werden.

Die Positionierung der Schnittstellen hat HP mehrheitlich sehr gut gelöst. Kartenleser und Headset-Anschluss sind gut erreichbar etwas weiter vorne platziert und der Rest findet sich weit hinten an den Seiten, um mit angeschlossenen Kabeln möglichst wenig die Handhabung zu beeinträchtigen. Nicht wirklich nachvollziehbar ist in dem Zusammenhang die Position der Kabelschloß-Vorbereitung. Vor den beiden USB-Ports auf der linken Seite ist hier, sofern ein Kabelschloß überhaupt zum Einsatz kommt, sicherlich der eine oder andere Handhabungskonflikt vorprogrammiert.

Schnittstellenperformance
HP ZBook 15v G5 Transferraten in MB/s
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional UHS-II 2000x (SDXC 128 GB) 89 Lesen/ 70 Schreiben
USB 3.1 Gen. 1 Typ C, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) @ USB 3.1 415 Lesen/ 366 Schreiben
USB 3.1 Gen. 2 Typ C, Sandisk Extreme 900 (480 GB) @ Thunderbolt 3 648 Lesen/ 733 Schreiben
Thunderbolt 3, Samsung Portable SSD X5 ( 1 TB) 2.108 Lesen/ 1.553 Schreiben
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 @ 60 Hz ja (HDMI 2.0, DisplayPort)
Latenzen: Testlaufzeit 1:32 Stunden 835 µs
Maximale Lautstärke Audio (Pink Noise Datei) 69,1 dB(A)
Subjektive Audioqualität etwas Höhenlastig mit guten Mitten & Bässen, wenig Volumen
Maximale unterbrechungsfreie Bluetooth-Reichweite mit JBL Flip 4 19,5 m
Erreichbarkeit BIOS ESC beim Start, weitere Auswahl F10
Sicherheit

Die Sicherheitsausstattung beinhaltet ein Fingerabdruck-Lesegerät, ein TPM 2.0 und je nach Konfiguration eine IR-Kamera zur Gesichtserkennung (Windows-Hello-konform). Intels Anti Theft wird unterstützt. Die üblichen Passwortsicherungen auf Bios- und Systemebene sind natürlich ebenfalls nutzbar. Generell nicht verfügbar ist ein SmartCard-Lesegerät. Weitere Gedanken zum Thema Notebook-Sicherheit findet man im ausführlichen Artikel Sicherheit für Notebooks.

HP ZBook 15v G5

Audio

Ein kleiner positiver Effekt der Gaming-Abstammung zeigt sich bei der Lautsprecherqualität. Diese fällt etwas besser als bei vielen Business-Notebooks aus. Leicht höhenlastig mit gut dosierten Mitten und Bässen kann man hier von einer für Notebookverhältnisse recht ausgewogenen Soundausgabe sprechen. An die Qualität externer Lösungen wie UE Boom 1/2 oder JBL Flip 4 kommen die Stereolautsprecher mit Bang-und-Olufsen-Logo des HP ZBook 15v G5 allerdings nicht heran. Die maximale Lautstärke ist auf magere 69,1 dB(A) beschränkt.

Die mit dem Tool LatencyMon gemessenen Latenzen fallen bereits im regulären Betrieb ohne Flugzeugmodus oder deaktivierten Komponenten sehr niedrig aus. Mit 835 µs bleibt die Testkonfiguration nach 1:32 Stunden Testlaufzeit deutlich unter der kritischen Grenze von 1.000 µs. Beeinträchtigungen wie Aussetzer, Soundknacken oder Synchronisationsfehler sollten bei der Arbeit im Audiobereich also nicht auftreten.

HP ZBook 15v G5

HP ZBook 15v G5: Eingabegeräte

Das HP ZBook 15v G5 verfügt über eine große Tastatur mit separatem Nummernblock. Die Tasten sind im komfortablen 19-mm-Raster ausgeführt und weisen mit Masse eine angenehme Größe auf. Als unpraktisch erweisen sich lediglich die in eine Zeile gequetschten vertikalen Pfeiltasten.

Die Tastatur liegt fest auf, bietet einen gut definierten Druckpunkt und ein gelungenes Anschlagsverhalten. Vielschreiber dürften sich schnell mit diesem Modell anfreunden. Die etwas kontrastschwache Beschriftung kann bei Bedarf durch die einstufige Tastaturbeleuchtung erhellt werden. Willkommene FN-Kombinationen wie zum Beispiel die Helligkeitssteuerung des Displays, das Aktivieren der Tastaturbeleuchtung oder die Lautstärkeregulierung der Soundausgabe erleichtern generell die Handhabung.

Das 115 x 60 mm große Touchpad fällt in der Tiefe vergleichsweise schmal aus. Bei ausladenden Mehrfingergesten verlässt man hier schon mal ungewollt die Eingabefläche. Ansonsten handelt es sich um ein Modell mit guten Gleit- und Reaktionseigenschaften. Je nach Position klappert die Oberfläche bei Fingertips, da die Eingabefläche offensichtlich mit etwas Spiel auf der Unterkonstruktion aufliegt.

HP ZBook 15v G5: Display

Das HP ZBook 15v G5 ist laut Datenblatt grundsätzlich mit drei verschiedenen Bildschirmen erhältlich:

  • FullHD-UWVA-Display (1.920 x 1.080 Bildpunkte, 220 cd/m², matt)
  • FullHD-UWVA-Touch-Display (1.920 x 1.080 Bildpunkte, Corning Gorilla Glas, 250 cd/m²)
  • 4K-UWVA-Display (3.840 x 2.160, 340 cd/m², matt)
Helligkeit & Kontrast

Im Testgerät ist wie in den meisten anderen derzeit gelisteten Konfigurationen das Standardpanel verbaut. Dank IPS-Technologie bietet es stabile Blickwinkel, verfügt über eine matte Oberfläche und die gemessene Helligkeit übertrifft die Herstellerangabe von 220 cd/m² an allen Messpunkten deutlich. Wichtige Basiseigenschaften werden somit gut erfüllt.

Die Helligkeitsverteilung erreicht einen durchschnittlichen Wert von 86 %. Beim Schwarzbild im abgedunkelten Raum sind kleine Lichthöfe und schwache Wolkenbildungen erkennbar. Bei dunklen Filmszenen oder Fotografien ist das bei genauem Hinsehen sichtbar. In den meisten anderen Praxissituationen fällt dieser Effekt aber nicht weiter auf und sollte sich somit kaum negativ auswirken.

Die Helligkeit lässt sich in 11 Stufen relativ linear regulieren. Helligkeitsstufe 7 liefert in der Bildschirmmitte 156 cd/m² und Helligkeitsstufe 9 219 cd/m². Dank matter Oberfläche ist das HP ZBook 15v G5 auch unter freiem Himmel einsetzbar. Je nach Lichtsituation muss man den Bildschirm jedoch entsprechend ausrichten, um einer direkten Sonneneinstrahlung aus dem Weg gehen zu können.

HP ZBook 15v G5

Der bei maximaler Displayhelligkeit gemessene Schwarzwert von 0,216 cd/m² fällt vergleichsweise gut aus, ist aber nicht in der Lage ein wirklich tiefes, sattes Schwarz abzuliefern. Der Kontrast beträgt 1.259:1 und übertrifft damit immerhin viele Standardpanels.

Farbraum & Farbgenauigkeit

Die Gesamtheit der darstellbaren Farben entspricht 53 % des sRGB-Farbraums. Das ist sehr mager und führt dazu, dass feine Farbnuancen auf diesem Bildschirm nicht differenziert dargestellt werden können. Der im Auslieferungszustand leichte Blaustich kann mit Hilfe einer Profilierung ausgeglichen werden. Die Farben zeigen sich dann subjektiv ausgewogen und natürlich. Für ein farbtreues Arbeiten im Foto-, Grafik- oder Videobereich reicht die Darstellungsqualität des Bildschirms nicht aus.

Mit einer Profilierung kann man zwar die Graustufenauflösung optimieren, der fehlende Farbraum lässt sich allerdings nicht ausgleichen. Mit einem gemessenen durchschnittlichen DeltaE 2000 (Abweichung vom Ideal, je weniger desto besser) von 5,2 und einem maximalen DeltaE 2000 von 21,8 werden die Grenzwerte für ein farbtreues Arbeiten von 3 und 5 deutlich überschritten.

Unter dem Strich bietet der Bildschirm gute Basiseigenschaften, ist für den professionellen Einsatz im Grafik-, Foto- oder Videobereich mit hohen Anforderungen an die Farbtreue aber nicht zu gebrauchen.

Displaymessungen im Überblick
Display – HP ZBook 15v G5 15,6-Zoll-IPS-Display, matt, 16:9, AU Optronics 23ED
Entspiegelung matte Oberfläche
Eingabemöglichkeiten
Auflösung 1.920 x 1.080 Bildpunkte, 141 ppi
minimale Helligkeit 16 cd/m²
ca. 150 cd/m²  Helligkeitsstufe 7 156 cd/m²
ca. 200 cd/m²  Helligkeitsstufe 9 219 cd/m²
maximale Helligkeit 272 cd/m²
maximale Helligkeit Displaymitte/ Akku/ profiliert 272 cd/m²// 272 cd/m²// 254 cd/m²
Helligkeitsstufen Displaymitte 16-28-39-50-73-101-129-156-183-219-272 (in cd/m²)
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) 0,216 cd/m² (0,231 cd/m²)
Ausleuchtung 86 %
sRGB-Farbraumabdeckung 53 %
AdobeRGB-Farbraum
P3-Farbraum
Kontrast Displaymitte (profiliert) 1.259:1 (1.099:1)
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) 7,7 (5,2)
maximales DeltaE 2000 (profiliert) 22,4 (21,8)
Helligkeitsregulierung durch Pulsweitenmodulation (PWM) Keine PWM zur Helligkeitsregulierung feststellbar
Displaybesonderheiten Insgesamt homogenes Schwarzbild mit schwach erkennbaren Wolkenbildungen und Lichthöfen
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet. Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software.  Messgerät: Spektralfotometer x-rite i1 Basic Pro 2.
HP ZBook 15v G5: Leistung

Das HP ZBook 15v G5 ist vom Intel Core i5-8300H bis hin zum Intel Xeon E-2176M mit einer recht hohen Bandbreite an möglichen CPUs erhältlich. In der Grafikabteilung kommt das Einstiegsmodell mit Intel UHD Graphics 630 und das Topmodell mit Nvidia Quadro P2000. Ansonsten sind alle derzeit gelisteten Konfigurationen mit der Nvidia Quadro P600 ausgestattet. Die maximale RAM-Bestückung ist bei 32 GB limitiert, verfügt aber bei der Xeon-CPU über die Besonderheit der ECC-Fehlerkorrektur. Bis auf die günstigste Einstiegsvariante sind alle Modelle mit PCIe-SSDs verschiedener Kapazitätsgrößen bestückt.

Prozessor – Intel Core i7-8850H

Der im Testgerät eingesetzte Intel Core i7-8850H hat bereits in der mobilen Workstation Lenovo ThinkPad P1 sein Können unter Beweis gestellt. Mit 6 Rechenkernen, die bis zu 12 Threads gleichzeitig abarbeiten können, einem 9 MB großen Cache und einer maximalen Taktfrequenz von bis zu 4,3 GHz gehört diese Prozessorlösung zu den leistungsstärksten Modellen im Laptopbereich.

Bei den Benchmarks gelingt es dem HP ZBook 15v G5 in den meisten Testsequenzen noch etwas mehr aus dem Intel Core i7-8850H herauszuholen, als das im Lenovo ThinkPad P1 der Fall ist. Beim Geekbench werden im Single-Thread-Test zum Beispiel 4.459 Punkte und beim Multi-Thread-Test 23.729 Punkte erzielt. Das reicht für eine Platzierung in der Spitzengruppe der bisher getesteten Notebook-CPUs.

Eine besonders hohe Gewichtung kommt dem Prozessor einer mobilen Workstation bei der Dauerlaststabilität zu. Hier kann das HP ZBook 15v G5 mit Intel Core i7-8850H nicht nur das Lenovo ThinkPad P1 mit gleicher CPU hinter sich lassen, sondern mit Ergebnissen von um die 19.600 Punkte sogar ganz dicht zum Intel Xeon E3-2176M im Dell Precision 5530 aufschließen.

HP ZBook 15v G5

Grafik – Nvidia Quadro P600 & Intel UHD Graphics 630

Im getesteten HP ZBook 15v G5 kommt ein Nvidia-Optimus-Verbund aus Intel UHD Graphics 630 und Nvidia Quadro P600 zum Einsatz. Je nach Zusammenstellung variiert diese Kombination. Beim Top-Modell mit Intel Xeon E-2176M arbeitet hier abweichend die Intel UHD Graphics P630 mit der Nvidia Quadro P2000 zusammen und die Einstiegskonfiguration muss alleine mit der Intel UHD Graphics 630 auskommen.

Der im Testgerät eingesetzte Nvidia-Optimus-Verbund arbeitet nach bekanntem Muster. Einfache Standardaufgaben wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulationen, Videostreaming oder Internetrecherchen werden von der Intel UHD Graphics 630 problemlos erledigt. Forderndere 3D-Aufgaben, hier speziell aus dem CAD-Bereich, sind dagegen die Domäne der Nvidia Quadro P600.

Die Nvidia Quadro P600 basiert auf der Pascal-Architektur, verfügt über 384 Shadereinheiten, ist mit 4 GB GDDR5-Grafikspeicher ausgestattet und erreicht im Testgerät eine Taktrate von bis zu 1.620 MHz. Der dedizierte Grafikspeicher ist über einen 128 bit breiten Speicherbus angebunden und der maximale Stromverbrauch wird von Nvidia mit 25 Watt beziffert. Die im Topmodell verbaute Nvidia Quadro P2000 darf mit 50 Watt dagegen doppelt so viel Strom verbrauchen.

Die Leistungsfähigkeit der Nvidia Quadro P600 ordnet sich insgesamt zwar im Einsteigerbereich ein, kann aber in allen Testbereichen mit ordentlichen Ergebnissen aufwarten. Sie stellt damit eine gelungene Einstiegslösung insbesondere für den recht speziellen professionellen Bereich dar.

DirectX

Bei den DirectX-Tests ordnet sie sich etwas vor der Nvidia Geforce MX 150 ein und sollte damit auch aktuelle Spiele bei reduzierter Auflösung und Darstellungsqualität flüssig verarbeiten können.

OpenGL

Im OpenGL-Bereich kann die Nvidia Quadro P600 die vorhandene Hardware offensichtlich sehr effizient einsetzen und erreicht zum Beispiel beim Cinebench-OpenGL-Shading sehr gute 136 fps. Dass hier Konkurrenten wie die Nvidia Quadro P4000 aus dem Lenovo ThinkPad P71 oder die Nvidia Quadro P2000 Max-Q aus dem Lenovo ThinkPad P1 geschlagen werden, könnte allerdings mit inzwischen verbesserten Treibern zusammenhängen.

HP ZBook 15v G5

Im professionellen Bereich kommt es oft auf eine möglichst hohe Performance bei OpenGL-Anwendungen an. Insbesondere beim Einsatz von OpenGL-Treiber-Optimierungen können die speziellen Grafikchips der Quadro- und FirePro/ Radeon-Pro-W-Serien ihre Leistungsvorteile ausspielen. Beim SPECviewperf.13-Benchmark werden die Bereiche CAD, CAM, Exploration und auch ein medizinisches MRT abgedeckt.

Hier platziert sich die Nvidia Quadro P600 zwar meist deutlich hinter der Nvidia Quadro P2000, kann aber hier und da auch kleinere Erfolge verbuchen. Bei Solidworks schlägt sie zum Beispiel die Nvidia Quadro P2000 Max-Q aus dem Lenovo ThinkPad P1 und bei Creo fällt der Rückstand mit 16 fps noch recht moderat aus. Nvidias Consumer-Grafik Geforce MX 150 aus dem Huawei MateBook X Pro kann bei CAD-Aufgaben in jedem Fall immer sehr deutlich abgehangen werden.

HP ZBook 15v G5

Massenspeicher – Toshiba XG5 512 GB

Im Testgerät ist eine 512-GB-PCIe-SSD von Toshiba verbaut. Die Toshiba XG5 verfügt zwar über eine sehr hohe Leseleistung, hat aber wie alle bisher getesteten Modelle der Serie mit einer verhältnismäßig schwachen Schreibleistung zu kämpfen. Beim sequentiellen Lesen sind bis zu 3.067 MB/s (QD32) und beim Schreiben bis zu 691 MB/s möglich.

Neben dem PCIe-M.2-Slot verfügt das HP ZBook 15v G2 noch über einen 2,5-Zoll-Schacht für SATA-Massenspeicher. Ein Einbaurahmen mit Anschlusskabel liegt beim Testgerät mit im Karton. Bei der Einstiegskonfiguration (4QH78EA#ABD) ist hier zum Beispiel eine konventionelle Festplatte eingesetzt.

Systemleistung

Die Leistungsausstattung der Testkonfiguration zeigt sich insgesamt recht ausgewogen und offenbart keine dramatischen Nadelöhre. Die Schreibleistung des Massenspeicher könnte besser ausfallen, RAM-intensive Projekte könnten noch mehr Arbeitsspeicher vertragen und für besonders anspruchsvolle 3D-CAD-Aufgaben dürfte sich so mancher Anwender mehr 3D-Grafikleistung wünschen.

Beim Workstation-Benchmark SPECwpc 2.1 positioniert sich das Testgerät zwischen dem Lenovo ThinkPad P51 und dem Lenovo ThinkPad P1. Auch dank der guten Dauerlaststabilität bekommt man hier eine insgesamt gute Performance geboten.

HP ZBook 15V G5

Benchmarkergebnisse im Überblick
hP ZBook 15v G5 16 GB RAM & PCIe-SSD
Prozessor  Single-Core  Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 185 cb 1.081 cb
Geekbench 3.3.0 64 bit 4.459 Punkte 23.729 Punkte
Geekbench 4.2 64 bit 5.273 Punkte 22.401 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home (Akku) 4.123 Punkte (3.478 Punkte)
PCMark 10 4514 Punkte
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark QD32 3.067 MB/s 682 MB/s
Crystal Disk Mark sequ. 1.529 MB/s 691 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 81 fps 27 fps
Cinebench R15 OpenGL 136 fps
Cloud Gate – 3DMark 20.699 Punkte
Firestrike – 3DMark 3.859 Punkte
Time Spy – 3DMark 1.320 Punkte
Vergleichswerte CPU CPU-Benchmarkliste
Vergleichswerte GPU GPU-Benchmarkliste
HP ZBook 15v G5: Emissionen
Betriebsgeräusch

Damit beim HP ZBook 15v G5 überhaupt mal der Lüfter still steht, muss man wie bei vielen anderen HP-Notebooks auch im BIOS die Option „Fan always on“ deaktivieren. Dann zeigt sich die mobile Workstation im Leerlauf ohne wahrnehmbares Betriebsgeräusch.

Sobald man die Tastatur oder das Touchpad benutzt, oder sonst wie mit der Workstation arbeitet, nimmt der Lüfter den Betrieb auf und sorgt für einen Schalldruckpegel von 30,2 dB(A). Mit diesem Geräuschpegel sollte man sich auch bei wenig rechenintensiven Aufgaben wie Textverarbeitung, Internetrecherche oder TV-Streaming arrangieren können, da der Lüfter im Betrieb quasi immer läuft.

Bei zwischenzeitlichen CPU-Berechnungen, Konvertierungen oder 3D-Grafiklast erhöht sich der Schalldruckpegel über 31,5 dB(A) bis hin zu 32,9 dB(A). Je nach Belastung kann es in diesem Bereich zu einer langsam, aber immer mal wieder wechselnden Lüfterdrehzahl kommen.

Bei dauerhafter 3D-Last intensiviert das Kühlsystem seine Arbeit und erzeugt ein Betriebsgeräusch von 39,7 dB(A). Dieses wird unter Volllast von CPU und GPU mit 43,5 dB(A) zwar noch mal hörbar übertroffen, zeigt sich dank einer sonoren Geräuschcharakteristik aber auch auf Dauer noch verhältnismäßig gut ertragbar. In den Lastsituationen ist das HP ZBook 15v G5 frei von wechselnden Lüfterdrehzahlen. Hochfrequente Nebengeräusche sind beim Testgerät generell nicht aufgetreten.

Emissionen – HP ZBook 15v G5 Schalldruckpegel
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos
Büro (PCMark 8 Battery Test, 219 cd/m², ausbalanciert) 30,2 – 31,5 – 32,9 dB(A)
WLAN-Streaming (219 cd/m², ausbalanciert) Lautlos – 30,2 dB(A)
SPECviewperf.13 39,7 dB(A)
Geekbench Stresstest 38,0 – 42,4 dB(A)
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 43,5 dB(A)
Hitzeentwicklung

Dank des nahezu ständig laufenden Lüfters bleibt das HP ZBook 15v G5 bei geringer und mittlerer Last angemessen kühl. Die 40-Grad-Marke wird hier nicht überschritten. Unter Volllast bleiben Handballenablage und Tastaturbereich mit maximal 44,2 °C immer noch angenehm temperiert, oberhalb der Tastatur erwärmt sich das Gehäuse nach 1 Stunde Stresstest mit 48,1 °C aber spürbar.

Der Maximalwert tritt mit 58,2 °C am rechten Luftauslass auf und sollte in dieser Lastsituation hinsichtlich Berührungen gemieden werden. Beim Betrieb auf dem Schreibtisch stellt das aber kein Problem dar. Das Netzteil erwärmt sich auf bis zu 49,7 °C.

HP ZBook 15v G5: Stromverbrauch & Akkulaufzeiten

Die gemessene Leistungsaufnahme reicht beim HP ZBook 15v G5 von 1,2 Watt im Minimum (Leerlauf, Display aus, Energiesparmodus) bis hin zu 112 Watt unter Volllast (maximale Displayhelligkeit, CPU- und GPU-Stresstest). Das mitgelieferte Netzteil ist mit einer Nennleistung von 150 Watt spezifiziert und bietet damit noch genügend Reserven.

Energieverbrauch – HP ZBook 15v G5 Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) 1,3 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 3,4 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) 8,4 Watt
Tastaturbeleuchtung (1-stufig) ca. 3,4 Watt
Büro (PCMark 8 Battery Test, 219 cd/m², ausbalanciert) 8,8 – 102,7 Watt 3:42 h
WLAN-Streaming (219 cd/m²) 13,5 Watt 5:32 h
Geekbench Stresstest 65,3 – 59,1 Watt
Unigine Heaven 61,0 – 55,4 – 52,8 Watt
Leerlauf Akku-Ladezeit (219 cd/m²) 2:02 h
70-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 150-Watt-Netzteil

Im Akkubetrieb muss das HP ZBook 15v G5 mit einem 70-Wh-Akku auskommen. Dank im Akkubetrieb reduzierter Taktraten reicht diese Kapazität für eine Laufzeit von 3:42 Stunden beim PCMark 8 Battery Test und 5:32 Stunden beim WLAN-TV-Streaming. Die Tastaturbeleuchtung sollte man im Akkubetrieb eher meiden, da diese im Test etwa 3,4 Watt verbraucht hat.

Für das Wiederaufladen (Leerlauf, Helligkeitsstufe 9 mit 219 cd/m²) benötigt das Testgerät recht kurze 2:02 Stunden.

HP ZBook 15v G5: Fazit

Mit der Testkonfiguration des HP ZBook 15v G5 (2ZC57EA#ABD) HP ZBook 15v G5bekommt man sehr viel Workstation-Leistung zum erstaunlich attraktiven Preis geboten. Der Sechskerner Intel Core i7-8850H arbeitet dauerhaft stabil und Nvidias Quadro P600 stellt einen ausreichend potenten Einstieg in die anspruchsvolle 3D-CAD-Welt dar. Dazu gesellen sich ein solides Gehäuse, eine umfangreiche Schnittstellenausstattung, eine zurückhaltende Optik und eine sehr gute Tastatur.

Das im Testgerät eingesetzte FullHD-IPS-Display bietet mit stabilen Blickwinkeln und praxisgerechter Helligkeit zwar gute Grundeigenschaften, schafft es darüber hinaus aber nicht sich von günstigen Standard-IPS-Panels abzusetzen. In Kauf nehmen muss man auch einen nahezu ständig laufenden Lüfter, der lediglich bei Nichtbenutzung im Leerlauf auch mal still steht.

HP ZBook 15v G5Verbesserungsbedürftig sind in jedem Fall das schwache Displayscharnier und die mageren Wartungsoptionen. Ebenfalls dem Rotstift zum Opfer gefallen ist ein adäquater Zeitraum der Herstellergarantie. Mit einem Jahr arbeitet HP hier nach dem Minimalprinzip. Immerhin sind Verlängerungen und Erweiterungen zu moderaten Preisen erhältlich und können bei Bedarf nachgebucht werden.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.