Sandisk Extreme 900 Portable SSD im Test
Schnell und mobil. Das Sandisk Extreme 900 Portable Solid State Drive ist ein schnelles und vergleichsweise kapazitätsstarkes externes Speicherlaufwerk.
Immer mehr Notebook-Neuerscheinungen werden inzwischen mit schnellen Solid State Drives ausgestattet. Da der Preisunterschied zu den konventionellen Festplatten immer noch beachtlich ausfällt, ist mit dieser Wachablösung gleichzeitig auch ein Sinken der Speicherkapazitäten verbunden. Dort wo man noch vor einigen Wochen und Monaten 500- oder 1000-GB-Festplatten vorgefunden hat, sind nun moderne, aber auch kapazitätsschwächere Solid State Drives verbaut.
Während man besonders schwach ausgestattete Modelle mit 128 GB Kapazität kaum noch antrifft, dürften auch die inzwischen als Standard eingestuften 256-GB-Modelle viele Anwender nach kurzer Zeit mit Kapazitätsproblemen belästigen.
Sandisk Extreme 900: Zielgruppe
Ein Möglichkeit diesem Speicherproblem entgegenzuwirken ist der Einsatz externer Speicherlösungen. Auch hier findet nach und nach der Wechsel von den langsamen Festplatten hin zu schnellen Festspeicherlösungen statt. Sandisks Extreme 900 Portable SSD ist ein besonders attraktiver Vertreter dieser Geräteklasse.
Im Gegensatz zur beliebten Samsung SSD T3 verfügt die Sandisk Extreme 900 schon über eine aktuelle USB-3.1-Gen.2-Schnittstelle, die theoretisch Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10 Gbit/s übertragen kann. Samsungs SSD T3 hat zwar ebenfalls einen USB-Typ-C-Anschluss, dieser arbeitet aber noch mit USB-3.0-Geschwindigkeit (max. 5 Gbit/s).
Sandisk Extreme 900: Kapazitätsgrößen
Die Sandisk Extreme 900 Portable SSD ist mit Brutto-Kapazitäten von 480 GB, 960 GB und 1,92 TB erhältlich. Die Straßenpreise beginnen bei etwa 280 Euro für das Einstiegsmodell. Die 960-GB-Variante kostet dagegen schon etwa 450 Euro und für das Topmodell sind etwa 740 Euro fällig (alles Straßenpreise von lieferbaren Modellen bei Online-Händlern).
Im Vergleich zu Samsungs Portable SSD T3 fallen die Preise für die jeweils vergleichbaren Speichergrößen um derzeit etwa 100 Euro höher aus.
Sandisk Extreme 900: Gehäuse
Das Gehäuse der Sandisk Extreme 900 besteht aus einer hochwertigen Metallober- und Unterseite. Die Seiten sind mit einem griffigen Gummimaterial überzogen, die für eine gute Handhabung sorgen. Leider fehlen dem externen Massenspeicher Gummifüße an der Unterseite, was für eine sichere Platzierung auf dem Tisch sorgen könnte. Ansonsten ist das Laufwerk sehr gut verarbeitet und macht einen insgesamt sehr hochwertigen Eindruck.
Von der Größe her handelt es sich hier um den typischen 2,5-Zoll-Formfaktor, den auch „normale“ externe Mobil-Festplatten aufweisen. Im Vergleich zum äußerst kompakten Samsung Portable SSD T3 fällt das Gewicht mit 165,5 g deutlich höher aus. Auch vom Volumen her passt das Samsung-Modell nahezu 4 mal in das Gehäuse der Sandisk-Lösung. Die Stromversorgung erfolgt wie auch die Datenübertragung über den einzigen am Gehäuse untergebrachten USB-3.1-Gen.2-Anschluss im USB-Typ-C-Format.
Sandisk Extreme 900: Testumgebung
Getestet habe ich das Sandisk Extreme 900 Portable Solid State Drive mit einer Kapazität von 480 GB (brutto) am Thunderbolt 3-Anschluss einer mobilen Fujitsu-Celsius-H760-Workstation. Thunderbolt 3 beinhaltet den schnellen USB-3.1-Standard und bietet somit die besten Voraussetzungen. Ebenfalls getestet habe ich den USB-Typ-C-Anschluss des MSI CX62 7QL, der aber bereits in den Spezifikationen darüber aufklärt maximal USB-3.0- bzw. USB-3.1-Gen.1-Geschwindigkeit (5 Gbit/s) liefern zu können.
Sandisk Extreme 900: Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme gestaltet sich intuitiv und einfach. Beim ersten Anstöpseln wird die Sandisk Extreme 900 sofort erkannt und ist innerhalb weniger Sekunden betriebsbereit. Das Gleiche gilt übrigens für den Mac. Für Windows wie auch Mac OS liegt ein Sicherheitstool Namens SecureAccess bei. Hiermit kann man den Zugriff auf das Laufwerk per Kennwort absichern und zusätzlich sensiblere Daten verschlüsselt in einem „Tresor“ parken.
Sandisk Extreme 900: Performance am Apple MacBook Pro 15
Die Übertragungsgeschwindigkeiten am Mac werden durch die USB-3.0-Schnittstelle limitiert und erreichen 419 MB/s beim Lesen und 398 MB/s beim Schreiben. Das sind sehr gute Ergebnisse, berücksichtigen aber noch nicht das Potential, das man durch die schnellere USB-3.1-Gen.2-Schnittstelle eigentlich erreichen könnte.
Sandisk Extreme 900: Performance am Fujitsu Celsius H760 und MSI CX62 7QL
Dieser Performanceunterschied zeigt sich schließlich bei der Fujitsu-Celsius-H760-Workstation mit dem schnellen Thunderbolt-3-Port. Hier schafft Sandisks Extreme 900 bis zu 651 MB/s beim Schreiben (Atto Disk) und 627 MB/s beim Lesen. Das ist spürbar schneller, als Samsungs Portable SSD T3 im Test gearbeitet hat.
Da Samsungs Alternative lediglich mit USB-3.0-Geschwindigkeit agiert, ist das Testgerät nicht über 440 MB/s hinausgekommen. Wer also die bestmögliche Performance benötigt und eine aktuelle USB-3.1-Gen.2- bzw. eine Thunderbolt-3-Schnittstelle zur Verfügung hat, der ist derzeit mit Sandisks Extreme 900 sehr gut bedient.
Steht hingegen lediglich USB 3.0 respektive USB 3.1 Gen.1 als Schnittstelle auf der Gegenseite zur Verfügung, limitieren sich die Übertragungsraten auf das Leistungs-Niveau der jeweils genutzten USB-Schnittstelle. Am USB-2.0-Port des Fujitsu sind gerade mal 42 MB/s über das Kabel geschoben worden. Am USB-3.0-Anschluss des MSI CX62 7QL werden dagegen bis zu 431 MB/s transferiert.
Dass USB 3.0 nicht gleich USB 3.0 ist, haben die bisher erzielten Testwerte meiner Notebook-Tests gezeigt. In der folgenden Tabelle sind einige Beispiele aufgeführt, in welchem Rahmen sich die Leistungsfähigkeit der USB-3.0-Schnittstellen bewegen kann. Alle Tests wurden mit Samsungs Portable SSD T3 durchgeführt.
Testergebnisse im Vergleich
Testgerät | Lesen | Schreiben |
Dell Inspiron 15 5000 2-in-1 | 427 MB/s | 408 MB/s |
Samsung Galaxy TabPro S | 404 MB/s | 388 MB/s |
HP EliteBook Folio G1 | 405 MB/s | 369 MB/s |
Microsoft Surface 3 | 366 MB/s | 328 MB/s |
ASUSPRO B8430UA | 302 MB/s | 328 MB/s |
Lenovo ThinkPad T460p | 240 MB/s | 240 MB/s |
Sandisk Extreme 900 Portable SSD: Ergänzung 23.08.2018
Seit dem ersten Test im Oktober 2016 ist das externe Laufwerk bei fast allen darauf folgenden Notebooktests zum Einsatz gekommen. Je nach Kombination fallen die Ergebnisse teils deutlich besser aus. Das dürfte vor allem auch an der Verbesserung der Thunderbolt-3- und USB-3.1-Schnittstellen inklusive deren Treibern liegen. Hier eine kleine Auswahl der letzten Testergebnisse:
Testgerät | Lesen | Schreiben |
Dell Latitude 5591 | 447 MB/s | 851 MB/s |
Dell XPS 15 2-in-1 9575 | 683 MB/s | 775 MB/s |
HP Spectre x360 | 809 MB/s | 796 MB/s |
13″ MacBook Pro 2017 ohne Touch Bar | 849 MB/s | 786 MB/s |
Weitere Resultate findet man bei den jeweiligen Notebooktests im Absatz Schnittstellenperformance.
Sandisk Extreme 900: Fazit
Das Sandisk Extreme 900 Portable SSD ist ein sehr schnelles externes Laufwerk. Mit der richtigen Schnittstelle auf der Gegenseite sind hier Transferraten von bis zu 851 MB/s möglich. Die Stromversorgung und der Datenaustausch erfolgen über ein Kabel und die Handhabung zeigt sich absolut unproblematisch. Der Massenspeicher arbeitet von Haus aus am Mac und an Windows-PCs.
Auf den mobilen Einsatz nachteilig wirkt sich im Vergleich die klobige Bauform und das recht hohe Gewicht aus. Beides wird zwar durch die sehr gut verarbeitete und sehr edel ausgeführte Gehäuseoberfläche etwas ausgeglichen, unter dem Strich bleibt aber der im Vergleich zur Konkurrenz überdurchschnittlich hohe Platzbedarf in der Notebooktasche bestehen.
Mangels Alternativen bietet Sandisks Extreme 900 mit den verfügbaren Kapazitäten in Kombination mit der schnellen Schnittstelle bislang noch ein attraktives Alleinstellungsmerkmal an.
Wie lange das noch anhält, hängt von der Reaktionsgeschwindigkeit der Konkurrenz ab. Bis dahin wird sich an der recht ambitionierten Preisgestaltung voraussichtlich wenig ändern.