23. April 2024
Notebook

Dell Precision 5530 (Quadro P2000) im Test

Der schicke Profi. Das Dell Precision 5530 ist die professionell ausgerichtete Variante des Dell XPS 15. Hier machen vor allem die im Inneren verbauten Komponenten den Unterschied, die den Anforderungen an eine mobile Workstation Rechnung tragen sollen.

Der Trend "hin zu schlankeren Notebookgehäusen macht vor den leistungsstarken Workstations schon lange keinen Halt mehr. Im Gehäuse des Dell XPS 15 verbaut Dell professionelle Grafikchips vom Typ Nvidia Quadro P1000 und Nvidia Quadro P2000. Im Gegensatz zu den konventionellen GeForce-Modellen kommen hier spezielle Treiber, ein angepasstes BIOS und optimierte Hardwarekonfigurationen zum Einsatz. Das sorgt für eine höhere Stabilität, Kompatibilität und Leistungsfähigkeit im Zusammenspiel mit typischer Profi-Software.

Darüber hinaus kann man sich sein Dell Precision 5530 auch mit einer für den Dauerbetrieb ausgelegten Intel-Xeon-CPU bestücken lassen. Auch das dient letztlich der Stabilität und Leistungsfähigkeit im Workstation-Dauerbetrieb.

Mögliche Konkurrenten mit ähnlicher Ausrichtung sind zum Beispiel das Lenovo ThinkPad P1, das HP ZBook Studio G5, das HP ZBook 15v oder Apples 15“ MacBook Pro.

Dell Precision 5530

Die Preise für das Dell Precision 5530 starten derzeit bei etwa 2.000 Euro brutto. Dafür bekommt man unter anderem einen Intel Core i5-8300H mit Intel UHD Graphics 630, 8 GB RAM, eine 1-TB-Hybridfestplatte und ein FullHD-IGZO-Display. Eine dedizierte Nvidia Quadro ist in dieser Basiskonfiguration laut Konfigurator noch nicht enthalten. Diese ist offensichtlich erst ab der Kombination mit Intel Core i5-8400H mit im Paket. Durch dieses Upgrade steigt der Preis um etwa 170 Euro (brutto).

Das Testgerät ist dagegen mit einem Intel Xeon E-2176M, 32 GB DDR4-RAM, einer 512-GB-PCIe-SSD, einer Nvidia Quadro P2000 und einem UHD-IGZO4-Touch-Display (3.840 x 2.160 Bildpunkte) ausgestattet. Der Preis klettert dadurch auf knapp 3.800 Euro (brutto).

Dell Precision 5530: Auszug der technischen Daten
Model Dell Precision 5530
EAN/Herstellernummer EAN
Preis ca. 3.175 Euro (netto)/ 3.779 Euro (brutto) Dell Online Shop
Farbe Platin-Silber/ Brushed Onyx (Testgerät)
Prozessor Intel Xeon E-2176M, 6 Kerne (12 Threads), 2,7 GHz – 4,4 GHz, 12 MB Cache, 45 Watt TDP
Grafik Nvidia Quadro P2000 (4 GB GDDR5) & Intel UHD Graphics P630
Arbeitsspeicher 32 GB DDR4-2666-RAM, Dual-Channel, 2 Slots, 0 frei
Massenspeicher SK Hynix PC-400, M.2-PCIe-SSD mit 512 GB, gesteckt
Display 15,6-Zoll-IGZO-Multitouch-UHD-Display, Auflösung: 3.840 x 2.160 Bildpunkte, glänzend mit Entspiegelungsschicht, 16:9, 282 ppi, SHP148D – LQ156D1
Betriebssystem & Software Windows 10 Pro 64 bit
BIOS-Version 1.3.1
Anschlüsse & Erweiterung 1 x Thunderbolt 3 (Typ C, DisplayPort), 2 x USB 3.1 Gen.1 Typ A,  1 x 3,5-mm-Klinke Audio in/out, SDXC-Speicherkarten-Lesegerät, HDMI 2.0
Kommunikation Intel Wi-Fi-Link 9260 vPro-Wireless-Karte, 2×2 802.11ac + Bluetooth 5.0, Dual-Array-Mikrofon, HD-720p-Webcam
Sensoren Helligkeitssensor
Audio Intel Coffee Lake – High Definition Audio Controller, 2 Stereo-Lautsprecher
Eingabegeräte Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung (2-stufig), Touchpad, Touchdisplay
Sicherheit Bios- und Systempasswörter, TPM 2.0, Noble-Kabel-Schloss-Vorbereitung, Fingerabdruck-Lesegerät (im Startbutton)
Batterie & Stromversorgung 97-Wh-Lithium-Ionen-Akku (intern), Express-Charge, 130-Watt-Netzteil
Zubehör USB-C-auf-LAN-Adapter
Abmessungen & Gewicht 357 (B) x 236 (T) x 17 (H) mm, Testgewicht 2,0 kg & Netzteil 430 g
Herstellergarantie 3 Jahre Herstellergarantie mit Basic Onsite Service
Leihsteller Dell Deutschland
Informationen zum Testgerät Produktseite, Service-Handbuch
Dell Precision 5530: Garantie

Dell gewährt auf die Precision-Workstation von Haus aus 3 Jahre Garantie mit Basic-Onsite-Service. Eine Verlängerung auf 5 Jahre kostet etwa 160 Euro mehr und eine Erweiterung hin zum ProSupport mit Vor-Ort-Service verlangt 500 Euro zusätzlich.

Dell Precision 5530: Gehäuse

Das Gehäuse des Dell Precision 5530 ist tadellos verarbeitet, bietet eine hohe Verwindungssteifigkeit und erzeugt einen insgesamt sehr guten Qualitätseindruck. Obwohl hier kein Aluminium-Unibody-Gehäuse zum Einsatz kommt, gelingt es Dell mit einer Kombination aus Metall, Kunststoff und Kohlefaserverbundstoff eine überaus ansprechende Gehäusekonstruktion auf die Beine zu stellen. Der Displaydeckel ist beim Dell Precision 5530 in den Farben Platin-Silber oder Brushed Onyx erhältlich. Die dunklere Variante fällt etwas teurer aus.

Das Testgewicht beträgt mit 97-Wh-Akku moderate 2,0 kg und kann im Workstation-Vergleich als angenehm leicht bezeichnet werden.

Um das Gehäuse öffnen zu können, muss man die gesamte Bodenplatte abnehmen. Eine separate Wartungsklappe hat das Dell-XPS-15-Gehäuse seit jeher nicht zu bieten. Wie man am besten vorgeht, um die verschiedenen Komponenten zu erreichen, auszutauschen oder einzusetzen ist wie bei Dell üblich im ausführlichen Service-Handbuch zum Dell Precision 5530 dargestellt: Service-Handbuch.

Dell Precision 5530: Schnittstellen

An der Schnittstellenausstattung hat Dell seit dem Dell Precision 5510 offensichtlich in weiten Teilen nichts geändert. Mittlerweile dürfte ein einziger Thunderbolt-3-Port im professionellen Bereich allerdings etwas knapp ausfallen. Hier hätte Dell ruhig einen der beiden USB-Typ-A-Anschlüsse durch einen zweiten Thunderbolt 3 ersetzen können. Dank HDMI 2.0 können neben dem im Thunderbolt 3 integrierten DisplayPort auch hierüber externe UHD-Displays mit einer Bildwiederholrate von 60 Hz betrieben werden. Das Speicherkarten-Lesegerät bremst schnelle UHS-II-Karten nicht aus.

Bei den kabellosen Anbindungsmöglichkeiten muss man nach wie vor auf ein mobiles Breitbandmodul verzichten. Je nach anvisiertem Arbeitsfeld könnte das als schwerwiegender Nachteil in die anstehende Kaufentscheidung einfließen. Alternativ müsste man hier unterwegs also auf sein Smartphone oder einen mobilen WLAN-Hotspot als mögliche Internetanbindung zurückgreifen. Ansonsten bekommt man beim Dell Precision 5530 schnelles AC-WLAN und Bluetooth 4.2 geboten.

Für die Anbindung an kabelgebundene Netzwerke legt Dell einen USB-zu-Ethernet-Adapter bei. Reichweite und Geschwindigkeit der WLAN-Verbindung haben im Test einen guten Eindruck hinterlassen. Auffällige Verbindungsabbrüche oder niedrige Downloadraten sind nicht zu beobachten. Eine externe JBL Flip 4 Outdoor-Box kann per Bluetooth bis zu einer Entfernung von etwa 19 Metern (bei Sichtverbindung) stabil Musik übertragen.

Im Gegensatz zum Dell Precision 5520 ist das Dell Precision 5530 mit einem Fingerabdruck-Lesegerät ausgestattet. Dieses ist im Ein-/Ausschaltknopf integriert und gut erreichbar. Ein Smartcard-Lesegerät bietet Dell für die Serie generell nicht an. Ansonsten können die üblichen Passwort-Sicherungen auf BIOS- und Systemebene optional durch verschiedene Computrace-Services oder Opal-konforme Solid State Drives ergänzt werden. Ein Trusted Platform Modul ist immer mit an Bord. Für die physische Sicherung steht eine Noble-Kabelschloss-Vorbereitung zur Verfügung.

Schnittstellenperformance

Die Schnittstellenperformance des Dell Precision 5530 fällt insgesamt sehr gut aus. Per USB 3.0 können Daten mit bis zu 372 MB/s und per Speicherkarten-Lesegerät mit bis zu 271 MB/s übertragen werden. Um die Leistungsfähigkeit des Thunderbolt 3 ausreizen zu können, fehlt es derzeit noch an erschwinglichen externen Massenspeichern. Sandisks Extreme 900 arbeitet zwar nach dem langsameren USB-3.1-Gen.2-Standard, kann aber immerhin schon mal die USB-3.0-Grenze aushebeln. Im Test erreicht das externe Solid State Drive bis zu 590 MB/s beim Lesen und 734 MB/s beim Schreiben.

Dell Precision 5530 Transferraten in MB/s
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional UHS-II 2000x (SDXC 128 GB) 144 Lesen/ 59 Schreiben
USB 3.1 Gen. 1 Typ C, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) @ USB 3.0 372 Lesen/ 345 Schreiben
USB 3.1 Gen. 1 Typ C, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) @ Thunderbolt 3 429 Lesen/ 373 Schreiben
USB 3.1 Gen. 2 Typ C, Sandisk Extreme 900 (480 GB) @ Thunderbolt 3 590 Lesen/ 734 Schreiben
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 @ 60 Hz ja mit DisplayPort-Kabel/-Adapter oder per HDMI 2.0
Latenzen: Testlaufzeit 2 Sek. 1.789 µs
Maximale Lautstärke Audio (Pink Noise Datei) 81,2 dB(A)
Subjektive Audioqualität etwas höhenlastig, zurückhaltende Mitten & Bässe
Maximale unterbrechungsfreie Bluetooth-Reichweite mit JBL Flip 4 19 m
Erreichbarkeit BIOS F2
Erreichbarkeit Bootmenü F12
Dell Precision: Webcam

Die aufgrund des schmalen Displayrahmens unter dem Bildschirm positionierte 720p-Webcam ist nach wie vor ein kleiner Schwachpunkt bei allen XPS-Varianten. Der Nutzer wird hier immer von schräg unten aufgenommen, was letztlich zu einem unvorteilhaften Blickwinkel führt. Ansonsten liefert die Kamera eine übliche, eher zweckmäßige Qualität, die sich bei ungünstigen Lichtverhältnissen merklich verschlechtert.

Dell Precision 5530

Dell Precision 5530: Audio

Die an der unteren Vorderseite integrierten Stereo-Lautsprecher liefern eine recht ausgewogene Klangchrakteristik ab. Bässe sind präsent und auch Mitten sind herauszuhören. Eine gewisse Höhenlastigkeit kann aber auch dieser Lösung nicht wirklich abgesprochen werden. Die Maximallautstärke fällt mit 81,2 dB(A) praxisgerecht aus, verzerrt aber bei hohen Lautstärken minimal.

Externe Boxenlösungen können am einfachsten per USB oder Bluetooth angebunden werden und steigern so Reichweite und Qualität bei Präsentationen oder Videoabenden. Der 3,5-mm-Klinke-Anschluss befindet sich an der linken Gehäuseseite und vereint den Kopfhörerausgang mit dem Mikrofoneingang.

Das Testgerät zeigt bereits kurz nach dem Start des Tools LatencyMon Latenzen von über 1.700 µs. Beim Betrieb mit externen Audiogeräten könnten daher Qualitätseinbußen wie Synchronisationsfehler, Aussetzer oder Knackgeräusche auftreten. Ein Deaktivieren der üblichen Verdächtigen wie Akku und Netzwerkmodule hat keine Besserung gebracht. Hier müssten Interessenten auf eingehendere Fehlersuche gehen oder auf verbesserte Treiber hoffen.

Dell Precision 5530: Zubehör

Dell hat ein recht breit gefächertes Zubehör-Programm für Dells Precision 5530 (respektive XPS 15) im Programm. Besonders spannend zeigen sich hier der externe Akku Dell Power Companion 18.000 mAh (PW7015L) für ca. 150 Euro, Dells Thunderbolt Dock TB 16 (DP4RG) für derzeit ca. 310 Euro (max. 5.120 x 2.880 Bildpunkte per DisplayPort, bis zu drei Displays) oder Dells Adapter DA200 (MVF8N) USB-C-zu-HDMI-VGA-USB-Ethernet für ca. 100 Euro.

Als externe Massenspeicher stechen zwei externe Thunderbolt-3-SSDs aus der Masse heraus. Für die 500-GB-Variante verlangt Dell allerdings über 400 Euro und das 1-TB-Modell schlägt mit ca. 770 Euro zu Buche.

Kombinierbar sind natürlich auch Produkte von Drittanbietern. Im Test haben zum Beispiel CalDigits TS3 Plus Dockingstation oder OWCs Thunderbolt 3 Dock einen sehr guten Eindruck hinterlassen.

Dell Precision 5530: Eingabegeräte
Tastatur

Die Tastatur des Dell Precision 5530 verzichtet trotz großem 15-Zoll-Gehäuse auf einen separaten Nummernblock. Das wird zwar Zahlenjongleuren nicht gefallen, sorgt aber für ein harmonisches Erscheinungsbild mit zentral positioniertem Touchpad. Die Tasten sind im 19-mm-Raster angeordnet und verfügen damit über eine normale Größe.

Lediglich die Pfeiltasten wirken wie gehabt etwas zusammengedrückt. Vor allem die vertikale Richtung hätte ruhig etwas üppiger ausfallen können. Bezüglich der Tastenbelegung muss man keine Überraschungen befürchten. Die Beschriftung ist kontraststark und kann bei Bedarf durch die zweistufige Tastaturbeleuchtung verstärkt werden.

Die Qualität der Tastatur hinterlässt im Schreibbetrieb einen sehr guten Eindruck. Der recht kurze Hub bietet einen guten Druckpunkt, ein angenehm leises Anschlagsgeräusch und profitiert von der fest aufliegenden Tastaturmatte. Hier wippt nichts nach.

Touchpad

Das Touchpad erreicht zwar nicht die enorme Größe eines 15 Zoll MacBook Pro, bietet mit einer Eingabefläche von 105 x 80 mm dennoch recht großzügige Platzverhältnisse. Mehrfingergesten werden wie auch einfachere Eingaben zuverlässig angenommen. Die Gleiteigenschaften sind sehr gut und die Haptik angenehm. Die im Touchpad integrierten Maustasten funktionieren tadellos und bieten keinen Anlass für negative Kritik. Auf einen Trackpoint muss man beim Dell Precision 5530 verzichten.

Dell Precision 5530

Multitouch-Display

Das 4k-UHD-Display stattet Dell generell mit einer Touchfunktion aus. Daher ist die Bildschirm-Oberfläche glatt, auftretende Spiegeleffekte werden aber durch eine Entpiegelungsschicht gemindert. Der Fingerbedienung kommt die glatte Oberfläche entgegen und zeigt sich vor allem beim Ziehen oder Verschieben von Objekten sehr anwenderfreundlich.

Die Genauigkeit an den Rändern und Ecken fällt wie auch im restlichen Bildschirmbereich sehr gut aus. Bei nativer Auflösung zeigen sich Icons, Symbole und Schriften allerdings arg klein, sodass man hier in der Regel auf eine Skalierung der Darstellung zurückgreift. Im Test hat sich eine Einstellung von mindestens 150 % als recht zweckmäßig gezeigt.

Dell Precision 5530: Display

Dell stellt für das Precision 5530 zwei hochwertige Ultrasharp-Displays zur Wahl. Die FullHD-IGZO4-Variante (1.920 x 1.080 Bildpunkte) kommt mit einer mattierten Oberfläche, die störende Spiegelungen weitestgehend verhindert. Lediglich schemenhafte Umrisse von Umgebungsobjekten sind hier je nach Sitzposition und Lichtsituation erkennbar.

Das feiner aufgelöste UHD-IGZO4-Panel (3.820 x 2.160 Bildpunkte) ist mit einer glänzenden Oberfläche versehen, nimmt dafür aber auch Eingaben per Finger entgegen. Der Aufpreis beträgt im Dell-Online-Shop derzeit etwa 370 Euro brutto (Brushed Onyx). Die Variante mit dem Displaydeckel in Platin-Silber ist ca. 25 Euro günstiger zu haben.

Helligkeit & Kontrast

Im Testgerät ist der hochauflösende UHD-Touch-Bildschirm verbaut. Dieses Modell verspricht eine Farbraumabdeckung von 100 % des AdobeRGB-Farbraums. Die maximale Helligkeit erreicht im Auslieferungszustand 471 cd/m² und ist mit einer Ausleuchtung von 91 % auch sehr gleichmäßig verteilt. Abseits der Messwerte zeigen sich bei dunklen Bildinhalten kleine schwache Lichthöfe am Displayrand.

Bei spitzen Einblickwinkeln von schräg oben offenbart das Panel zudem einen ausgeprägten Rotschimmer. Auch wenn dieser Effekt in vielen Praxis-Szenarien nicht zum Vorschein kommt, so könnten sich dennoch manche Anwender daran stören.

Die Helligkeit kann in 11 Stufen reguliert werden. Stufe 3 liefert eine Helligkeit von 140 cd/m² und Stufe 5 233 cd/m² (jeweils Displaymitte). Für den Einsatz im Außenbereich ist das Panel aufgrund der hohen Luminanz und einer bläulichen Entspiegelungsschicht recht gut geeignet. Eine direkte Sonneneinstrahlung oder ungünstige Einblickwinkel sollte man aber vermeiden.

Dell Precision 5530

Der Schwarzwert beträgt im Auslieferungszustand 0,101 cd/m² und ergibt zusammen mit den 471 cd/m² in der Displaymitte einen Kontrast von 4.663:1. Die beim FullHD-Display des Dell Precision 5520 festgestellten Farbstiche bei dunklen Bildinhalten treten hier nur noch bei spitzen Einblickwinkeln auf. Im regulären Betrieb sind diese kaum relevant. Ansonsten fällt die Blickwinkelstabilität des Sharp-Panels sehr praxisgerecht aus. Bildinhalte sind von allen Seiten ohne Invertierungen oder Ausbleichungen erkennbar.

Farbraum & Farbgenauigkeit

Der darstellbare Farbraum deckt quasi 100 % des sRGB-Farbraums ab. Mit 99,6 % fällt das Ergebnis in jedem Fall referenzwürdig aus. Ebenfalls nahezu perfekt wird der AdobeRGB-Farbraum wiedergegeben. 97 % hat bisher noch kein Panel in den Tests bei Notebooks und Mobiles erreicht. Der P3-Farbraum muss hier zwar etwas Federn lassen, aber selbst die gemessenen 92 % stellen einen Spitzenwert dar.

Bei der gezeigten Farbgenauigkeit enttäuscht das IGZO-Panel im Testgerät dagegen. Im Auslieferungszustand liefert der Bildschirm noch die besten Werte, weicht aber mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 4,3 und einem maximalen DeltaE 2000 von 11 für ein professionelles Arbeiten zu stark von den Zielkorridoren ab. Dells PremierColor-Tool ist hierbei keine Hilfe.

Zwar bietet es viele Einstell- und Auswahlmöglichkeiten, da der dann vorgegebene Weißpunkt aber erheblich abdriftet, verschlechtern sich die Messwerte sogar noch. Wie ein Blick in den Profilordner zeigt, liegt das offensichtlich daran, dass die beigelegten PremierColor-Farbprofile entgegen der jeweiligen Bezeichnung immer einen Weißpunkt von 5.000 Kelvin aufweisen.

Eine Profilierung hat im Test keine Besserung gebracht. Weder mit dem Spektralfotometer x-rite i1 Basic Pro 2 noch mit dem Colorimeter Datacolor Spyder 5 Elite oder dem Silver Haze Pro 3. Hier scheint sich das Sharp-IGZO-Panel trotz sonst guter Werte nicht farbtreu abstimmen zu lassen.

Ergänzung 28.12.2018: Wie sich beim Test des Dell Precision 5530 2-in-1 zeigt, hat Dell die fehlerhaften Profile noch nicht ersetzt. Mit folgendendem Workflow, lassen sich selbst erstellte Profile aber zuverlässig nutzen: Zunächst im Dell Premier-Color-Tool den gewünschten Farbraum auswählen. Dann im Windows Farbmanagement das selbst erstellte Profil als Standard zuweisen. Dies muss auch dann wiederholt werden, wenn es bereits als Standard ausgewählt ist. In der Regel wird die Umsetzung durch eine sichtbare Veränderung der Farbtemperatur quittiert. Danach sollte man im PremierColor-Tool keine Einstellungen mehr ändern, da sonst das als Standard zugewiesene Profil wieder deaktiviert wird.

Dell Precision 5530: Displaymessungen im Überblick
Display – Dell Precision 5530 15,6-Zoll-iGZO4-Touch-Display, glänzend, 16:9, SHP148D – LQ156D1
Entspiegelung Bläuliche Entspiegelungsschicht
Eingabemöglichkeiten Finger
Auflösung 3.840 x 2.160 Bildpunkte, 282 ppi
minimale Helligkeit 22 cd/m²
ca. 150 cd/m²  Helligkeitsstufe 3 140 cd/m²
ca. 200 cd/m²  Helligkeitsstufe 5 233 cd/m²
maximale Helligkeit 471 cd/m²
maximale Helligkeit Displaymitte/ Akku/ profiliert 456 cd/m²// 456 cd/m²// 404 cd/m²
Helligkeitsstufen Displaymitte 22-46-96-140-188-233-277-321-366-405-456 (in cd/m²)
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) 0,101 cd/m² (0,086 cd/m²)
Ausleuchtung 91 %
sRGB-Farbraumabdeckung 99,6 %
AdobeRGB-Farbraum 97 %
P3-Farbraum 92 %
Kontrast Displaymitte (profiliert) 4.663:1 (4.697:1)
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) 4,3 (5,5)
maximales DeltaE 2000 (profiliert) 11 (11,3)
Helligkeitsregulierung durch Pulsweitenmodulation (PWM) Einsatz von PWM mit 1.000 Hz ≤ Helligkeitsstufe 2
Displaybesonderheiten Homogenes Schwarzbild mit schwach erkennbaren kleinen Lichthöfen
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet. Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software.  Messgerät: Spektralfotometer x-rite i1 Basic Pro 2.
Dell Precision 5530: Leistung

Das Dell Precision 5530 ist derzeit mit 5 verschiedenen Prozessoren bestellbar. Vom Intel Core i5-8300H bis hin zum Intel Xeon E-2176M bietet Dell hier ein recht breites Spektrum an Auswahlmöglichkeiten an.

Ergänzt werden kann die Workstation zum Beispiel mit bis zu 2 TB fassenden PCIe-SSDs, einer Nvidia Quadro-Grafikeinheit oder bis zu 32 GB DDR4-RAM. Mit ECC-Speicher lässt sich der Xeon-Prozessor wie schon beim Dell Precision 5520 allerdings nicht kombinieren.

Prozessor – Intel Xeon E-2176M

Im Testgerät ist der Intel Xeon E-2176M integriert. Dieser Prozessor verfügt über 6 echte Prozessorkerne und kann zusammen mit 6 weiteren virtuellen Kernen bis zu 12 Threads gleichzeitig abarbeiten. Der Maximaltakt erreicht bei Single-Thread-Aufgaben bis zu 4,40 GHz, ansonsten bewegt sich der Basistakt bei 2,7 GHz.

Die Testergebnisse zeigen, dass der Sechskerner sowohl bei Single-Thread- als auch bei Multi-Thread-Aufgaben eine hohe und zugleich ausgewogene Leistungsfähigkeit abliefert. Bei den Single-Thread-Tests erzielt die Xeon-CPU das Niveau eines übertakteten Intel-Core-i7-7820HK-Prozessors (4,2 GHz) und bei den Multi-Thread-Tests rennt nur AMDs Desktop-Prozessor Ryzen 7 1700 mit seinen 8 Kernen im Asus ROG Stryx GL702ZC schneller.

Stresstests & Akkubetrieb

Bei dauerhaft anhaltender Prozessorlast zeigt sich die Leistungsfähigkeit sehr stabil. Mit stabilen 20.000 Punkten, werden alle bisher getesteten Intel-Prozessoren übertrumpft. Lediglich AMDs Ryzen 7 1700 behält hier wieder die Oberhand.

Dell Precision 5530

Bei gleichzeitiger Belastung von CPU und GPU legt Dell den Schwerpunkt auf eine möglichst hohe Grafikperformance. Während die Nvidia Quadro P2000 hier mit einem Kerntakt von 1,5 bis 1,54 GHz rennt pendelt der Prozessortakt zwischen 1,6 GHz und 3 GHz. Das durchschnittliche CPU-Geekbenchergebnis reduziert sich auf 11.000 Punkte und büßt damit etwa 45 % ein.

Im Akkubetrieb greift Dell beim Precision 5530 recht stark in die maximal möglichen Taktraten ein. Während die integrierte Intel UHD Graphics P630 nahezu unverändert schnell arbeitet, muss man bei der CPU-Einheit deutliche Performance-Einbußen hinnehmen. Vor allem bei Single-Thread-Aufgaben sinkt die Taktgeschwindigkeit mit 1,4 GHz bis 1,8 GHz erheblich. Beim Cinebench R15 werden dann zum Beispiel nur noch 72 anstatt 183 Punkte erzielt.

Noch stärker wirkt sich das CPU-Limit bei gleichzeitiger Grafiklast aus. Obwohl die Nvidia Quadro P2000 weiterhin mit 1.544 MHz arbeitet, bremst die CPU-Geschwindigkeit, die in diesem Szenario sogar auf bis zu 800 MHz abfällt, die Grafikleistung spürbar aus. Beim Cinebench OpenGL-Shading werden dann nur noch 100 statt 182 fps und beim Unigine-Heaven-Extreme-Test nur noch 38 fps anstatt 43 fps erzielt.

Grafik – Nvidia Quadro P2000 & Intel UHD Graphics P630

Das Kernelement einer mobilen Workstation stellt die auf professionelle Aufgaben hin ausgerichtete Grafikeinheit dar. Hier kommen spezielle Treiber mit OpenGL-Optimierungen, ein angepasstes BIOS und modifizierte Hardware zum Einsatz. Im Vergleich zu sonst üblichen Consumer-Grafikeinheiten der Geforce- und Radeon-Serien sollten die professionellen Grafikchips ihre Vorteile insbesondere im Dauerlastbetrieb und bei OpenGL-optimierten Profianwendungen aus dem CAD-Bereich ausspielen.

Beim Dell Precision 5530 kommt ab der Intel Core i5-8400H-CPU immer Nvidias Quadro P1000 oder Nvidias Quadro P2000 mit 4 GB GDDR5-Grafikspeicher zum Einsatz. Alternative dedizierte Grafikchips werden hier nicht angeboten, wären aber im Schwestermodell Dell XPS 15 erhältlich. Im Testgerät befindet sich die leistungsstärkere Nvidia Quadro P2000.

Sie arbeitet im Nvidia-Optimus-Verbund mit der  integrierten Intel UHD Graphics P630 zusammen. Durch ein Umschalten zwischen den Grafikchips hat man entweder die leistungsstarke Profi-Grafik oder die besonders sparsame Prozessor-Grafik zur Verfügung. Im Mobilbetrieb kommt das vor allem den Akkulaufzeiten zugute.

Die Nvidia Quadro P2000 basiert auf der Pascal-Architektur und ist für den Einsatz in 15-Zoll-Notebooks oder größer gedacht. Sie verfügt über 768 Shadereinheiten, ist mit 4 GB GDDR5-Grafikspeicher (Micron) ausgestattet und erreicht im Testgerät eine Taktrate von bis zu 1.544 MHz. Die TDP beträgt vermutlich 50 Watt und positioniert sich damit zwischen der Nvidia Quadro M2200 (55 Watt) und der M1200 (45 Watt).

Benchmarks

Die Testergebnisse der Nvidia Quadro P2000 fallen insgesamt sehr gut aus. Vor allem im Vergleich zur Nvidia Quadro M1200 im Dell Precision 5520 erhalten Aufsteiger ein gehöriges Leistungsplus geboten. Bei den DirectX-Benchmarks 3DMark Time Spy und Unigine Heaven 4.0 (Extreme) werden zum Beispiel 2.312 Punkte und 43 fps erzielt. Damit rennt die Nvidia Quadro P2000 etwa 40 bis 50 Prozent schneller.

Das gilt auch für den Bereich der professionellen Anwendungen aus dem CAD-Bereich. Beim SPECviewperf.12-Benchmark werden die Bereiche CAD, CAM, Exploration und auch ein medizinisches MRT abgedeckt. Hier kann die Nvidia Quadro P2000 ein sehr gutes Ergebnis einfahren und in allen Tests die Nvidia Quadro M1200 teils mit großem Vorsprung schlagen. Je nach Sequenz muss sich selbst die Nvidia Quadro M2200 der Nvidia Quadro P2000 unterordnen. Unerreichbar bleibt dagegen die Nvidia Quadro P4000, die man allerdings auch erst in den großen 17-Zoll-Workstations wie dem Lenovo ThinkPad P71 findet.

Dell Precision 5530

Spieleleistung

Leistungsfordernde Spiele wie Total War: Warhammer II oder Middle Earth: Shadow of War liefern bei einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten und hohen Qualitätseinstellungen noch gute 35 bis 40 fps. Das ältere Tomb Raider lässt sich bei gleicher Auflösung mit maximaler Qualität abspulen und erreicht dabei eine Bildwiederholrate von 58 fps.

Massenspeicher – SK Hynix PC-400

Als Massenspeicher kommt im Testgerät ein PCIe-Solid-State-Drive von Hynix zum Einsatz. Mit einer maximalen Transferrate von knapp 3.000 MB/s beim Lesen und 1.337 MB/s beim Schreiben hat man hier ein sehr schnelles System-Laufwerk zur Verfügung. Der im Testgerät ordentlich dimensionierte Speicherplatz beträgt 512 GB (brutto).

Für eine Erweiterung verfügen Modelle mit dem kleineren 56-Wh-Akku über einen freien 2,5-Zoll-Schacht, den man mit einem Solid State Drive oder einer Festplatte bestücken kann. Dieser Schacht ist beim Testgerät nicht vorhanden, da hier der große 97-Wh-Akku zum Einsatz kommt.

Systemleistung

Die Leistung des Gesamtsystems fällt angemessen gut aus und erreicht beim PCMark 8 3.743 Punkte und beim PCMark 10 4.895 Punkte. Der sehr anspruchsvolle SPECwpc-2.0-Systemtest, der auf die Aufgabengebiete von Workstations hin ausgerichtet ist, wird von der Testkonfiguration ebenfalls gut bewältigt. Hier ist das Dell Precision 5530 in den meisten Fällen sogar in der Lage das Lenovo ThinkPad P71 zu schlagen. Lediglich bei den General Operations (u.a. Komprimierung, mathematische Berechnungen) schwächelt das System ein wenig.

Dell Precision 5530

Dell Precision 5530: Benchmarkergebnisse im Überblick
Dell Precision 5530 32 GB RAM & PCIe-SSD
Prozessor  Single-Core  Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 183 cb 1.070 cb
Geekbench 3.3.0 64 bit 4.530 Punkte 23.083 Punkte
Geekbench 4.2 64 bit 5.161 Punkte 21.884 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home (Akku) 3.704 Punkte (3.697 Punkte)
PCMark 10 4.895 Punkte
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark QD32 2.932 MB/s 1.337 MB/s
Crystal Disk Mark sequ. 1.631 MB/s 1.306 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 135 fps 43 fps
Cinebench R15 OpenGL 182 fps
Cloud Gate – 3DMark 25.303 Punkte
Firestrike – 3DMark 6.221 Punkte
Time Spy – 3DMark 2.312 Punkte
Vergleichswerte CPU CPU-Benchmarkliste
Vergleichswerte GPU GPU-Benchmarkliste
Dell Precision 5530: Geräuschentwicklung

Die Dell-Precision-5530-Workstation kann lautlos, wenn es sein muss aber auch relativ laut arbeiten. Hier kommt es letztlich darauf an, wieviel Rechenleistung abgerufen wird. Im Office-Betrieb mit Internet-Anwendungen, Textverarbeitung oder Bildbearbeitung ist oft gar kein Betriebsgeräusch wahrnehmbar. Im Gegensatz zum Dell Precision 5520 mit Toshiba SSD treten beim Testgerät mit SK-Hynix-SSD vor allem beim Schreibvorgang allerdings hörbare Elektronikgeräusche auf. Diese zeigen sich zwar nicht hochfrequent, könnten aber so manchen Anwender dennoch stören.

Wenn der Lüfter seine Arbeit aufnimmt, dann geschieht das zunächst recht zurückhaltend und mit einem niedrigen Schalldruckpegel von 27,6 dB(A) bis 29,6 dB(A). Ist die kurze Belastung vorbei, dann regelt der Lüfter auch recht zeitnah nach und stellt die Arbeit wieder ein.

Bei anhaltender mittlerer und hoher Last passt das Kühlsystem sein Arbeitsverhalten der abgeforderten Leistung an und erhöht das „Tempo“ zunächst stufenweise. Im Verlauf wechseln die Lüfterstufen dann aber recht häufig, was man als Lüfterpumpen beschreiben kann. Beim SPECviewperf.-12.1-Test oder beim Spielen geschieht das zum Beispiel im Bereich von 37,6 dB(A) bis 42,5 dB(A). Bei voller Systemlast arbeitet der Lüfter dauerhaft mit 42,8 dB(A).

Emissionen – Dell Precision 5530 Schalldruckpegel
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos
Büro (PCMark 8 Battery Test, 233 cd/m², ausbalanciert) Lautlos – 27,6 – 29,6 dB(A)
WLAN-Streaming (233 cd/m², ausbalanciert) Lautlos – 27,6 dB(A)
Unigine Heaven 37,6 – 42,8 dB(A)
Geekbench Stresstest 42,8 dB(A)
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 42,8 dB(A)
Dell Precision 5530: Hitzeentwicklung

Die Gehäusetemperaturen sind ähnlich wie die Geräuschentwicklung direkt von der Rechenlast abhängig. Im Officebetrieb wird die 35-°C-Marke nicht überschritten. Nach über einer Stunde Stresstest bildet sich jedoch ein Hotspot im hinteren zentralen Tastaturbereich der im Test bis zu 55,4 °C erreicht. Am Unterboden sind es maximal 50,1 °C. Bei einem Einsatz auf dem Schoß könnte das auf Dauer schon unangenehm werden, auf dem Schreibtisch dürfte das in der Regel aber kein Problem darstellen.

Dell Precision 5530: Stromverbrauch
Leistungsaufnahme

Das Dell Precision 5530 kann dank Nvidia-Optimus-Technologie bei wenig Last sehr sparsam arbeiten. Mit ausgeschaltetem Display fallen im Leerlauf gerade mal 3,4 Watt an. Am anderen Ende der Skala kann sich das Testgerät unter Volllast allerdings auch schon mal bis zu 130 Watt genehmigen. Damit wird das mit 130 Watt Nennleistung spezifizierte Netzteil schon sehr gut ausgelastet. Mit zusätzlich angeschlossener Peripherie könnte es sich allerdings schnell als zu knapp bemessen herausstellen.

Im eher genügsamen Bürobetrieb sollte man in der Praxis im ausgeglichenen Modus, mit angepasster Displayhelligkeit und eingeschalteten Funkmodulen mit einem Verbrauch zwischen 10 und 20 Watt auskommen. Bei aufwendigen 3D-Aufgaben aus dem CAD-Bereich bewegt man sich dagegen eher im Bereich zwischen 70 und 100 Watt.

Energieverbrauch – Dell Precision 5530 Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) 3,2 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 6,8 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) 13,9 Watt
Büro (PCMark 8 Battery Test, 233 cd/m², ausbalanciert) 7,6 – 65,1 Watt 4:14 h
WLAN-Streaming (233 cd/m²) 11,3 Watt 9:04 h
Geekbench Stresstest 112 – 89 – 76 Watt
Unigine Heaven 97 – 79 – 76 Watt
SPECViewperf.12 Akkutest 1:46 h
Stresstest Unigine Heaven & Geekbench 130 – 105 – 89 Watt
97-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 130-Watt-Netzteil
Akkulaufzeiten

Das Testgerät ist mit dem großen 97-Wh-Akku konfiguriert und muss deshalb auf ein zweites Massenspeicherlaufwerk im 2,5-Zoll-Format verzichten. Alternativ gibt es das Dell Precision 5530 auch mit 56-Wh-Akku. Mit dem optional erhältlichen externen Dell-Power-Companion-Akku(PW7015L) kann man bei Bedarf die Nutzungsdauer weiter verlängern.

Unter praxisnahen Bedingungen erreicht das Testgerät insgesamt ansprechende Akkulaufzeiten. Gerade bei weniger lastintensiven Szenarien, scheint vor allem das IGZO-Display allerdings etwas mehr Strom zu verbrauchen, als vergleichbare IPS-Panels. Im Leerlauf beträgt der Verbrauchsunterschied zwischen ausgeschaltetem Display und Display mit maximaler Helligkeit über 10 Watt. Beim HP Spectre x360 15-ch031ng (15 Zoll, UHD, IPS) sind es weniger als 8 Watt.

Der PCMark 8 Battery Test (233 cd/m², ausgeglichenes Profil, Funk an) endet erst nach 4:14 Stunden und liefert ein nahezu identisches Ergebnis wie im Netzbetrieb. Beim WLAN-TV-Streaming hält das Testgerät mehr als doppelt so lange durch (233 cd/m², ausgeglichenes Profil) ermöglicht eine Nutzung von 9:08 Stunden. Möchte man das Notebook auch mal für rechenintensive Workstation-Aufgaben nutzen, so reduziert sich die Nutzungsdauer rapide. Der SPECviewperf.12 läuft in der Schleife 1:46 Stunden lang.

Dell Precision 5530: Fazit

Die mobile Workstation Dell Precision 5530 bringt viele Dell Precision 5530willkommene Positiveigenschaften mit in den Warenkorb. Eine sehr gute Leistungsfähigkeit paart sich hier mit einer praxisgerechten Mobilität, die sogar komfortable Akkulaufzeiten bieten kann. Dass sich das Dell Precision 5530 auch in der aktuellen Revision keine Blöße bei der Gehäuse- und Verarbeitungsqualität gibt, ist der schon seit vielen Jahren zum Einsatz kommenden XPS-Konstruktion zu verdanken.

Die Schnittstellenausstattung ist komplett, könnte aber hier und da eine kleine Anpassung an die aktuellen Erfordernisse vertragen. Ein zweiter Thunderbolt 3, eine WWAN-Option oder eine zweckmäßiger positionierte Webcam stehen sicherlich auf so mancher Wunschliste.

Etwas gepatzt hat Dell bei der Farbdarstellung des UHD-IGZO-Panels. Während alle anderen Testwerte überzeugen, gelingt es hier nicht dem Bildschirm eine für professionelle Bild-, Grafik- oder Videoaufgaben ausreichend farbtreue Wiedergabe abzuringen. Dells PremierColor-Tool versagt hier auf ganzer Linie, vermutlich vor allem deshalb, weil fehlerhafte Farbprofile hinterlegt wurden.

Dell Precision 5530Weitere Kleinigkeiten, wie das in manchen Situationen etwas unruhige Lüfterverhalten, die wahrnehmbaren Elektronikgeräusche bei Schreibvorgängen des Solid State Drives oder der unkomfortable Zugriff auf die Komponenten im Inneren, dürften für die meisten Nutzer dagegen durchaus verschmerzbar sein.

Ergänzung 29.12.2018: Ein beim Test des Dell Precision 5530 2-in-1 gefundener Workflow zur Umgehung der fehlerhaften PremierColor-Tool-Einstellungen ermöglicht das Einbinden selbst erstellter Farbprofile und damit ein farbtreues Arbeiten. Die Bewertung wird deshalb nachträglich auf ein „Sehr gut“ angehoben.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

2 thoughts on “Dell Precision 5530 (Quadro P2000) im Test

  • Leider sehr eingeschränkte Konfigurationsmöglichkeiten auf der DELL-Homepage.
    Im Prinzip kann man nur wählen zwischen 4K, Touch und Mobilität (lange Akkulaufzeit) oder UHD, kein Touch und dafür 2. HDD.
    D.h. legt man Wert auf Touch und hat man hat vor größere Datenmengen zu speichern (z.B. mehre virtuelle Maschinen mit diversen Snapshots), so muss man sich leider auch gleich eine (noch) superteure (im Verhältnis zu einer klassischen HDD) 1 oder 2 TB SSD zulegen 🙁
    Wobei ich mir vorstellen könnte, dass der nachträgliche Einbau eines 56 Wh Akkus bestimmt genauso funktionieren würde. Wieso kann dieser nicht so konfiguriert und bestellt werden, trotz bei Auswahl eines/des 4K Display?? :/

  • DELL lässt auf seiner Konfigurationsseite nur die Auswahl von Windows 10 für Workstations zu, da nur dieses die Anzahl der 6 Kerne der Prozessoren unterstützen würde. Das ist doch falsch meines Erachtens, oder? Die Limitierung von Windows 10 Pro sind doch nur 2 PHYSIKALISCHE Prozessoren auf 4 und nicht Kerne in einem Prozessor. Oder kennt sich damit jemand besser aus?

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