19. März 2024
Notebook

Lenovo ThinkPad P1 (Quadro P2000) im Test

Profi-ThinkPad. Das Lenovo ThinkPad P1 will als besonders mobiles professionelles Arbeitsgerät auftrumpfen und dabei eigentlich gegensätzliche Eigenschaften in sich vereinen. Ob das gelingt, zeigt dieser Test.

„Mobilität und Rechenleistung ohne Kompromisse“ – so der Werbeslogan auf Lenovos Produktseite zum Lenovo ThinkPad P1. Tatsächlich zeigen sich die aufgeführten technischen Eckdaten überaus verführerisch: 1,7 kg Gewicht, 15,6-Zoll-Display, leistungsstarke Workstation-Hardware, eine umfangreiche Schnittstellenbestückung und die gewohnt üppigen Businessqualitäten dürften nicht nur ThinkPad-Fans hellhörig werden lassen.

Das "Testgerät ist mit einem Intel Core i7-8850H, einer Nvidia Quadro P2000 im Max-Q-Design, 16 GB DDR4-RAM, einem 1 TB Solid State Drive und einem hochauflösenden 4K-UHD-IPS-Touch-Display ausgestattet. Ein im Online-Shop identisch zusammengestelltes Modell kostet zum Testzeitpunkt regulär 3.750 Euro. Zeitlich befristete Angebote fallen hin und wieder etwas günstiger aus. Wie gehabt unterhält Lenovo ein Education-Programm worüber der berechtigte Personenkreis aus dem Bildungssektor rabattierte Modelle erhalten kann.

Lenovo ThinkPad P1

Der Einstieg in die Serie beginnt bei knapp 1.900 Euro und bewegt sich damit sogar gut 200 Euro unterhalb des in weiten Teilen baugleichen Lenovo ThinkPad X1 Extreme. Die beiden Modellvarianten unterscheiden sich hauptsächlich bei der Leistungsausstattung. Während das Lenovo ThinkPad X1 Extreme immer mit Nvidias Geforce GTX 1050Ti bestückt ist, kommen beim Profimodell Quadro-Karten und auf Wunsch auch eine Intel-Xeon-CPU zum Einsatz.

Bereits beim Einsteiger-P1 bekommt man eine recht passabel ausgestattete Zusammenstellung geboten. Intel Core i5-8400H, Nvidia Quadro P1000, 8 GB DDR4-RAM, 256-GB-SSD und ein FullHD-IPS-Bildschirm sorgen für eine gelungene Ausgangsbasis im Workstationbereich.

Lenovo ThinkPad P1: Auszug der technischen Daten
Model Lenovo ThinkPad P1
EAN/Herstellernummer EAN 0193124473505
Preis ca. 3.750 Euro Lenovo Online Shop
Farbe Business-Schwarz
Prozessor Intel Core i7-8850H, 6 Kerne (12 Threads), 2,6 GHz – 4,3 GHz, 9 MB Cache, 45 Watt TDP
Grafik Nvidia Quadro P2000 im Max-Q-Design & Intel UHD Graphics 630
Arbeitsspeicher 16 GB DDR4-2666-RAM, Single-Channel, 1 Steckplatz frei
Massenspeicher Samsung PM981, M.2-PCIe-SSD mit 1 TB, gesteckt
Display 15,6-Zoll-IPS-Multitouch-Display, Auflösung: 3.840 x 2.160 Bildpunkte, spiegelnd mit Entspiegelungsschicht, 16:9, 282 ppi, LEN40BE, B156ZAN03.2
Betriebssystem & Software Windows 10 Pro 64 bit
BIOS-Version 1.10
Anschlüsse & Erweiterung 2 x Thunderbolt 3 (Typ C, DisplayPort, Stromversorgung, 40 Gbit/s), 2 x USB 3.1 Gen.1 Typ A  ( 5 Gbit/s),  1 x 3,5-mm-Klinke Audio in/out, SDXC-UHS-II-Speicherkarten-Lesegerät, HDMI 2.0, Mini-Gigabit-Ethernet
Kommunikation Intel Dual Band Wireless-AC 9560 WiFi, Bluetooth 5.0, Dual-Array-Mikrofon, HD-720p-Webcam, Infrarotkamera
Sensoren Umgebungslichtsensor, Touchsensor
Audio Intel Coffee Lake PCH-H – High Definition Audio Controller, 2 Stereo-Lautsprecher
Eingabegeräte Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung (2-stufig), Touchpad, Trackpoint, Touchdisplay
Sicherheit Bios- und Systempasswörter, TPM 2.0, Kabel-Schloss-Vorbereitung, Fingerabdruck-Lesegerät, Smartcard-Lesegerät, Infrarotkamera mit Gesichtserkennung
Batterie & Stromversorgung 80-Wh-Lithium-Ionen-Akku (intern), 135-Watt-Netzteil
Zubehör Mini-Gigabit-Ethernet-Adapter
Abmessungen & Gewicht 361 (B) x 246 (T) x 19 (H) mm, Testgewicht 1,82 kg & Netzteil 440 g
Herstellergarantie 3 Jahre Herstellergarantie mit Vor-Ort-Service
Leihsteller Lenovo Deutschland
Informationen zum Testgerät Produktseite, Hardware Maintenance Manual, PSREF
Lenovo ThinkPad P1: Garantie

Das Lenovo Thinkpad P1 gehört zur Premium-Serie des chinesischen Herstellers und kann als Business-Gerät auf eine besonders lange Herstellergarantie verweisen. 36 Monate Vor-Ort-Service stellen eine gute Ausgangsbasis dar und dürfen wie gewohnt den persönlichen Bedürfnissen nach angepasst werden. Eine Verlängerung auf insgesamt 5 Jahre Herstellergarantie kostet zum Beispiel 273,70 Euro und ein Unfallschutz wäre ab 194,94 Euro (3 Jahre) zu haben.

Lenovo ThinkPad P1

Lenovo ThinkPad P1: Gehäuse

Das Gehäuse des Lenovo ThinkPad P1 ist besonders schlank und entspricht im Grunde der Hülle des Lenovo ThinkPad X1 Extreme. Ähnlich haben es bereits HP und Dell mit ihren EliteBook-ZBook- oder XPS-Precision-Abkömmlingen vorgemacht, die ebenfalls auf nahezu identische Gehäusekonstruktionen zurückgreifen.

Das Lenovo ThinkPad P1 kommt im zurückhaltenden Business-Schwarz mit typischer ThinkPad-Optik und dürfte damit Fans wie auch Wechselkunden ansprechen. Das auf Mobilität getrimmte Business-Notebook verfügt bei einem Testgewicht von gerade mal 1,82 kg über eine sehr gute Stabilität. Basiseinheit und Bildschirmdeckel lassen sich mit Kraft nur wenig verwinden, Handballenablage und Tastaturmatte liegen fest auf und das große durchgängige Displayscharnier hält den Bildschirm fest in Position. Laut Hersteller besteht das Lenovo ThinkPad P1 eine Vielzahl von Tests nach den Anforderungen der MIL-STD-810G-Standards.

Um an die Komponenten im Inneren zu gelangen, muss die gesamte Bodenplatte abgenommen werden. Separate Wartungsöffnungen bietet die Serie nicht. Wie man bei möglichen Wartungs- und Aufrüstarbeiten am besten vorgehen sollte, ist im ausführlichen Hardware Maintenance Manual zum X1 Extreme/ P1 dargestellt. Wie gehabt, sollte man sich vor solchen Eingriffen über die gültigen Garantiebestimmungen informieren.

Lenovo ThinkPad P1: Ausstattung

Obwohl es sich beim Lenovo ThinkPad P1 um eine äußerst schlanke mobile Workstation handelt, braucht sich das Laptop ausstattungstechnisch nicht vor den größeren Standardmodellen zu verstecken. Lediglich die fehlende WWAN-Option könnte manchen Kritiker auf den Plan rufen. Für einen entsprechenden Slot hat der Platz im Gehäuse anscheinend nicht mehr ausgereicht. Alternativ muss man hier bei Bedarf auf externe Lösungen wie Smartphones oder mobile WLAN-Hotspots ausweichen.

Die Anschlussmöglichkeiten an den Gehäuseseiten decken dagegen ein willkommen breites Spektrum ab und dürften kaum noch weitere Begehrlichkeiten wecken. Alleine schon die beiden multifunktionalen Thunderbolt 3 eröffnen eine Vielzahl an denkbaren Anbindungsoptionen: Netzwerkkabel (per Adapter), Displays, schnelle Massenspeicher, eine Stromversorgung oder Dockingstationen sind hier denkbar. Ergänzt wird dieser moderne Anschlusstyp durch einen HDMI 2.0, zwei USB 3.1 Gen.1 Typ A und ein UHS-II-Speicherkarten-Lesegerät im Standardformat.

Schnittstellenperformance
Lenovo ThinkPad P1 Transferraten in MB/s
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional UHS-II 2000x (SD 128 GB) 232 Lesen/ 199 Schreiben
USB 3.1 Gen. 1 Typ C, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) @ USB 3.1 Gen.1 442 Lesen/ 448 Schreiben
USB 3.1 Gen. 2 Typ C, Sandisk Extreme 900 (480 GB) @ Thunderbolt 3 683 Lesen/ 775 Schreiben
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 @ 60 Hz ja mit DisplayPort-Kabel/-Adapter
Latenzen: Testlaufzeit 12 Sek. 1.532 µs
Maximale Lautstärke Audio (Pink Noise Datei) 74,5 dB(A)
Subjektive Audioqualität Höhenlastig, mäßige Mitten & Bässe
Maximale unterbrechungsfreie Bluetooth-Reichweite mit JBL Flip 4 ca. 20 m
Erreichbarkeit BIOS F1
Erreichbarkeit Bootmenü F12

Im Test konnte das Lenovo ThinkPad P1 neben dem internen 4k-UHD-Panel noch problemlos zwei weitere externe Monitore mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten bei 60 Hz ansteuern. Schnelle Massenspeicher wie Sandisks Extreme 900 Portable SSD werden dank Thunderbolt 3 nicht ausgebremst, sondern sind in der Lage ihre volle Leistungsfähigkeit abzuliefern.

Lenovo ThinkPad P1

Mit bis zu 628 MB/s beim Lesen und 754 MB/s beim Schreiben werden hier Daten besonders schnell übertragen. Das gilt auch für das Speicherkarten-Lesegerät, das zusammen mit Lexars Professional 2000x UHS-II (128 GB) bis zu 232 MB/s bewegt.

Bei der kabellosen Schnittstellenausstattung kommt im getesteten Lenovo ThinkPad P1 Intels Wireless-AC 9560 ( 2×2) mit Bluetooth 5.0 zum Einsatz. Übertragungsgeschwindigkeit, Reichweite und Stabilität haben im Test keine Schwächen erkennen lassen. Der kabelgebundene Netzwerkanschluss ist als Mini-Gigabit-Ethernet ausgeführt, für den auch ein passender Adapter im Karton beiliegt. Dieser befindet sich allerdings nicht standardmäßig im Lieferumfang, sondern verursacht einen Aufpreis von knapp 11 Euro.

720p-Webcam

Fest an das Displaymodell gebunden ist die verfügbare Kameraausstattung. Das im Testgerät verbaute 4k-Touch-Display ist nur mit der IR-Kamera und ohne die Kameraabdeckung ThinkShutter erhältlich. Dementsprechend bekommt man den komfortablen ThinkShutter nur in Kombination mit dem FullHD-Panel und der Standard-Webcam.

Von der Bildqualität her liefert die 720p-Webcam lediglich Standardkost. Bei guter Lichtsituation reicht die Darstellung für Videochats aber gut aus. In dunkler Umgebung zeigt sich ein starkes Bildrauschen in Kombination mit verfälschten Farben und abnehmendem Kontrast.

Lenovo ThinkPad P1

Sicherheit

Die Sicherheitsausstattung orientiert sich erfreulicherweise an den Bedürfnissen der Business-Anwender und bietet mit Fingerabdruck-Lesegerät, Smartcard-Lesegerät, Opal-2.0-konformen Massenspeichern, TPM 2.0 und Gesichtserkennung (IR-Kamera, Windows Hello) eine umfangreiche Grundausstattung. Die üblichen Passwortsicherungen auf Bios- und Systemebene sind natürlich ebenfalls nutzbar. Weitere Gedanken zum Thema Notebook-Sicherheit findet man im ausführlichen Artikel Sicherheit für Notebooks.

Lenovo ThinkPad P1

Audio

Das Lenovo ThinkPad P1 verfügt über zwei 2-Watt-Lautsprecher die schräg zu den Seiten hin abstrahlen. Die Soundcharakteristik zeigt sich wie üblich etwas höhenbetont, kann aber mit durchaus passablen Mitten und Bässen aufwarten. Für ein bisschen Musik, Internetfilme oder Videochats reicht das vollkommen aus. Präsentationen im größeren Kreis scheitern dagegen vor allem an der nötigen Lautstärke.

Mit maximal 75 dB(A) kann man in leisen Umgebungen höchstens kleine Räume ausreichend beschallen. Externe Boxenlösungen lassen sich zum Beispiel per 3,5-mm-Klinke oder Bluetooth anbinden. JBLs Flip 4 hat im Test zum Beispiel für eine hörbare Qualitäts- und Reichweitenverbesserung gesorgt.

Bei der Verwendung externer Audiogeräte kann es zu störenden Qualitätseinbußen kommen. Mit einer maximalen Latenz von über 1.500 µs (Latency Mon) muss man zum Beispiel mit Aussetzern, Synchronisationsfehlern oder Knackgeräuschen rechnen. Ein Deaktivieren der üblichen Verdächtigen wie Akku, Funkmodule usw. hat im Test keine Abhilfe geschaffen. Hier müsste man bei Bedarf auf eine eingehende Fehlersuche gehen und auf optimierte Treiber hoffen.

Lenovo ThinkPad P1: Eingabegeräte
Tastatur

Die qualitativ hochwertigen ThinkPad-Tastaturen finden sich natürlich auch im ThinkPad P1 wieder. Die Tastaturmatte liegt fest auf, bietet einen präzisen Druckpunkt und subjektiv ein sehr angenehmes Schreibgefühl. Diese Lösung ist uneingeschränkt vielschreibertauglich und dürfte nach etwas Eingewöhnung immer noch zu den besten derzeit erhältlichen Notebook-Tastaturen zählen.

 

Etwas Eingewöhnung erfordern vor allem für Umsteiger die Lenovo-Besonderheiten beim Layout, wie die vertauschten Strg- und FN-Tasten oder die unten platzierte Druck-Taste. Im BIOS lassen sich Strg und FN bei Bedarf zumindest funktionsmäßig wieder tauschen. Komfortabel zeigen sich in jedem Fall die großen Pfeiltasten und die sinnvollen FN-Kombinationen. Ein separater Nummernblock ist bei dieser Serie nicht erhältlich.

Anders als zum Beispiel bei den Modellen der E- oder T-Serie, ist die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur fester Ausstattungsbestandteil. Sie ist zweistufig regelbar und unterstützt die Erkennbarkeit der Beschriftung nicht nur in dunklen Arbeitsumgebungen.

Touchpad, Trackpoint, Touchscreen

Das Touchpad verfügt über eine Eingabefläche von 100 x 68 mm. Das reicht komfortabel für Mehrfingergesten aus. Hier gefallen auch die guten Gleiteigenschaften der Glasoberfläche, die zuverlässige Reaktion und die im Clickpad integrierten Maustasten.

Als alternative Eingabemethode steht dem Anwender nach wie vor ein präzise arbeitender TrackPoint zur Verfügung. Mit separaten Maustasten bekommt man hier eine gewohnt gelungene Kombination geboten.

Das im Testgerät verbaute 4k-UHD-Display ist mit einer präzise arbeitenden und reaktionsfreudigen Touch-Oberfläche ausgestattet. Diese ersetzt zwar nicht die konventionellen Eingabemethoden wie Maus, Touchpad oder Tastatur, kann jedoch je nach Anwendungsgebiet eine durchaus willkommene Ergänzung darstellen. Durch Fingerabdrücke hinterlassene Spuren lassen sich mit einem angefeuchteten Microfasertuch beim Testgerät einfach entfernen.

Lenovo ThinkPad P1: Display

Das Lenovo ThinkPad P1 ist entweder mit einem matten FullHD-IPS-Display oder mit einem glänzenden aber gut entspiegelten UHD-IPS-Touch-Display erhältlich. Neben den unterschiedlichen Oberflächenvergütungen unterscheiden sich bei den verfügbaren Optionen vor allem die Helligkeit und die Farbraumunterstützung. Während das FullHD-Display 300 cd/m² hell leuchten und 72 % des NTSC-Farbraums abdecken soll, verspricht Lenovo für das UHD-Display 400 cd/m² und eine Wiedergabe von 100 % des NTSC-Farbraums bei 10 bit Farbtiefe.

Helligkeit & Kontrast

Das im Testgerät eingesetzte UHD-Panel stammt von AU Optronics und erreicht eine maximale Helligkeit von 433 cd/m² in der unteren linken Bildschirmecke. Dieser Höchstwert sinkt zwar am oberen Displayrand auf bis zu 386 cd/m² ab, gewährleistet unter dem Strich aber immer noch eine recht gute Ausleuchtung von 89 %. Beim Schwarzbild sind allerdings in dunkler Umgebung mehrere Lichthöfe an den Displayrändern und den Ecken erkennbar. Im Praxisbetrieb könnten sich diese vor allem bei dunklen Bildinhalten, wie Filmszenen oder Bildaufnahmen bei Nacht, negativ bemerkbar machen.

Die Abstufung der Helligkeitsregulierung zeigt sich beim Testgerät ungünstig aufgeteilt. Während die Helligkeitsstufen 0 bis 6 den Helligkeitsbereich bis 117 cd/m² recht feingliedrig wiedergeben, decken die Stufen 7 bis 10 den restlichen Helligkeitsbereich bis 415 cd/m² ab. PWM ist beim Testgerät lediglich bei der untersten Helligkeitsstufe von 4 cd/m² mit einer Frequenz von 45 Hz feststellbar. Darüber kommt keine Pulsweitenmodulation im Rahmen der Helligkeitsregulierung zum Einsatz.

Lenovo ThinkPad P1

Im Außenbetrieb wirken sich die hohe Displayhelligkeit, die auch im Akkubetrieb nutzbar ist, der hohe Kontrast und die aufgebrachte Entspiegelungsschicht positiv auf die Erkennbarkeit von Bildinhalten aus. Zwar sind auch hier überlagernde Spiegelbilder feststellbar, diese stören jedoch deutlich weniger, als bei dunkleren und weniger entspiegelten Konkurrenzmodellen.

Farbraum & Farbgenauigkeit

Das gilt auch für die Farbraumunterstützung, die zwar nicht die versprochenen 100 % des besonders großen NTSC-Farbraums abdeckt, aber 100 % des sRGB-Farbraums, 81 % des NTSC-Farbraums und immerhin 87 % des AdobeRGB-Farbraums schafft.

Ebenfalls ordentlich, wenn auch nicht perfekt, zeigt sich die Farbgenauigkeit der Darstellung. Mit subjektiv ausgewogenen und natürlich wirkenden Farben dürften sich viele Anwender gut arrangieren können. Mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 3,2 und einem maximalen DeltaE 2000 von 6,5 werden die Vorgaben für ein ausreichend farbtreues Arbeiten allerdings selbst nach einer Profilierung streng genommen nicht erfüllt.

Ob man mit den Abweichungen zurechtkommen kann, werden Anwender aus dem Grafik-, Video- und Fotobereich wohl individuell unterschiedlich bewerten. Uneingeschränkt empfehlenswert ist der Bildschirm für diese Aufgabenfelder jedoch nicht.

Displaymessungen im Überblick
Display – Lenovo ThinkPad P1 15,6-Zoll-IPS-Touch-Display, spiegelnd, 16:9,LEN40BE, B156ZAN03.2
Entspiegelung Entspiegelungsschicht
Eingabemöglichkeiten Finger
Auflösung 3.840 x 2.160 Bildpunkte, 282 ppi
minimale Helligkeit 4 cd/m²
ca. 150 cd/m²  Helligkeitsstufe 7 150 cd/m²
ca. 200 cd/m²  Helligkeitsstufe 8 191 cd/m²
maximale Helligkeit 433 cd/m²
maximale Helligkeit Displaymitte/ Akku/ profiliert 415 cd/m²// 415 cd/m²// 394 cd/m²
Helligkeitsstufen Displaymitte 4-20-40-57-74-92-117-150-191-280-415 (in cd/m²)
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) 0,128 cd/m² (0,101 cd/m²)
Ausleuchtung 89 %
sRGB-Farbraumabdeckung 100 %
AdobeRGB-Farbraum 87 %
P3-Farbraum 84 %
Kontrast Displaymitte (profiliert) 3.242:1 (3.900:1)
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) 4,4 (3,2 – AdobeRGB)
maximales DeltaE 2000 (profiliert) 10,1 (6,5 – AdobeRGB)
Helligkeitsregulierung durch Pulsweitenmodulation (PWM) Einsatz von PWM mit 50 Hz  Helligkeitsstufe 0
Displaybesonderheiten Homogenes Schwarzbild mit schwach erkennbaren kleinen Lichthöfen
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet. Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software.  Messgerät: Spektralfotometer x-rite i1 Basic Pro 2.
Lenovo ThinkPad P1: Leistung

Die Leistungskomponenten lassen sich zwar nicht so vielfältig Lenovo ThinkPad P1kombinieren, wie man es von den konventionellen Workstations her gewohnt ist, dennoch bietet Lenovo eine gelungene Auswahl an Ausstattungsmöglichkeiten an. Bei den Prozessoren stehen ein Intel Core i5-8400H als Einstiegslösung, ein Intel Core i7-8750H und ein Intel Core i7-8850H zur Verfügung.

Das Topmodell Intel Xeon E-2176M sorgt noch mal für eine exklusive Workstation-Spezialisierung, die im Gegensatz zum Dell Precision 5530 im zweiten Schritt auch den Einsatz von ECC-RAM (mit Fehlerkorrektur) erlaubt. Insgesamt kann das Lenovo ThinkPad P1 bis zu 64 GB DDR4- oder DDR4-ECC-RAM verwalten.

Als dedizierte Grafikeinheit kommen Nvidias Quadro P1000 oder Quadro P2000 zum Einsatz, die sich aber nicht immer mit allen Komponenten kombinieren lassen.

Prozessor – Intel Core i7-8850H

Der im Testgerät verbaute Intel Core i7-8850H gehört zu den leistungsstärksten derzeit erhältlichen Mobilprozessoren. Der Aufpreis zum Intel Core i5-8400H macht beim Lenovo ThinkPad P1 zum Testzeitpunkt allerdings auch satte 530 Euro aus. Für die Xeon-Alternative wären noch mal weitere 300 Euro fällig.

Mit 6 physischen Rechenkernen, die bis zu 12 Threads gleichzeitig abarbeiten können, empfiehlt sich diese Lösung insbesondere für Aufgabengebiete in denen eine hohe Parallelisierung, eine Verteilung der Rechenlast auf mehrere Rechenkerne, von Nutzen ist. Das wäre je nach konkreter Software zum Beispiel beim Videorendering, Konvertierungen oder vielen gleichzeitig laufenden Programmen der Fall. Programme die insbesondere von hohen Prozessortaktraten profitieren, werden bei dieser Lösung ebenfalls nicht vernachlässigt, sondern bekommen mit bis zu 4,3 GHz Maximaltakt bei Single-Thread-Aufgaben das passende Handwerkzeug zur Seite gestellt.

Im Ergebnis ist der Intel Core i7-8850H in der Lage sich bei den Benchmarktests im Spitzenfeld der bisher getesteten Notebook-Prozessoren zu platzieren. Beim Cinebench R15 64 bit (CPU-Rendering) werden 173 Punkte (Single-Thread-Test) und 1.112 Punkte (Multi-Thread-Test) erzielt. Damit wird von der reinen Rechenleistung her, sogar der im Dell Precision 5530 eingesetzte und ebenfalls für das Lenovo ThinkPad P1 erhältliche Intel Xeon E-2176M beim Multi-Thread-Test mit seinen 1.070 Punkten knapp geschlagen.

Dieser Vorsprung kann bei den Geekbench-Tests zwar nicht gehalten werden, da hier die RAM-Bestückung allerdings einen nicht unwesentlichen Anteil am Gesamtergebnis hat, dürfte das mit Single-Channel-RAM bestückte Lenovo ThinkPad P1 alleine aus diesem Grund schon etwas zurückfallen.

CPU-Stresstest

Im Dauerlastbetrieb bei reinen CPU-Aufgaben zeigt sich der Intel Core i7-8850H von einer sehr stabilen Seite. Mit Geekbench-Stresstest-Ergebnissen zwischen 17.200 und 17.500 Punkten hält das Testgerät auch über einen längeren Zeitraum eine konstant hohe Leistungsfähigkeit. Im Vergleich zum Intel Xeon E-2176M im Dell Precision 5530, der speziell für den Einsatz in Dauerlastszenarien ausgelegt ist, fällt die Rechenleistung allerdings um etwa 15 % ab.

Lenovo ThinkPad P1

Grafik – Intel UHD Graphics 630 & Nvidia Quadro P2000 Max-Q-Design

Im getesteten Lenovo ThinkPad P1 kommt ein Nvidia-Optimus-Verbund aus Intel UHD Graphics 630 und Nvidia Quadro P2000 im Max-Q-Design zum Einsatz. Je nach Zusammenstellung variiert diese Kombination. Beim Top-Modell mit Intel Xeon E-2176M arbeitet hier abweichend die Intel UHD Graphics P630 und die Einstiegskonfiguration muss mit der Nvidia Quadro P1000 zurechtkommen.

Die Nvidia Quadro P2000 basiert auf der Pascal-Architektur und ist für den Einsatz in 15-Zoll-Notebooks oder größer gedacht. Sie verfügt über 768 Shadereinheiten, ist mit 4 GB GDDR5-Grafikspeicher (Micron) ausgestattet und erreicht im Testgerät eine Taktrate von bis zu 1.544 MHz. Hier unterscheidet sich die im Lenovo ThinkPad P1 verbaute Nvidia Quadro P2000 im Max-Q-Design offensichtlich nicht von der konventionellen Variante, die zum Beispiel im Dell Precision 5530 eingesetzt wird. Dennoch sollen Leistungsaufnahme und Abwärmeentwicklung optimiert worden sein.

Im Test rennt die GPU-Taktrate auch im Dauerbetrieb nach wie vor mit 1.544 MHz und der GDDR5-Grafikspeicher erreicht 1.502 MHz. Die reinen Grafikbenchmarks wie auch die Grafikwertungen der 3DMarks (Graphics Score) liegen auf einem identischen Niveau mit lediglich marginalen Unterschieden. Siehe dazu auch die folgende Tabelle.

CB OpenGL Cloud Gate (DX9) Firestrike (DX11) Time Spy (DX12) Unigine Heaven Basic Unigine Heaven Extreme
182 fps 42.807 Punkte 6.866 Punkte 2.087 Punkte 135 fps 43 fps
123 fps 43.891 Punkte 6.775 Punkte 2.066 Punkte 124 fps 40 fps
Dell Precision 5530, Nvidia Quadro P2000/ Lenovo ThinkPad P1, Nvidia Quadro P2000 Max-Q

Bei den Gesamtwertungen der 3DMark-Tests fällt das Lenovo ThinkPad P1 im direkten Vergleich mit dem Dell Precision 5530 dagegen wieder etwas ab, da hier auch die sonstigen Komponenten wie CPU und Arbeitsspeicher auf die Ergebnisse einen gewissen Einfluß haben.

OpenGL-Performance

Auffällig schlecht zeigt sich dagegen die OpenGL-Leistung beim Cinebench R15. Hierfür dürfte vermutlich der unterschiedliche Treiberstand der beiden Testgeräte (Dell 23.21.13.9200/ Lenovo 24.21.13.9921) verantwortlich sein. Aktuellere wie auch ältere Treiber der Nvidia-Supportseite lassen sich beim Lenovo ThinkPad P1 nicht installieren.

Lenovo ThinkPad P1

Eine Eigenart des Cinebench-OpenGL-Tests kann in dem Fall ausgeschlossen werden, da auch bei den professionellen OpenGL-Tests der SPECviewperf.-Zusammenstellung ein vergleichbarer Leistungsunterschied feststellbar ist. Ein Treiberupdate ist laut Lenovo Deutschland jedoch bereits kurz vor der Veröffentlichung und sollte die ungewöhnliche OpenGL-Schwäche beheben.

Lenovo ThinkPad P1

Massenspeicher – Samsung PM981 1 TB PCIe-SSD

Im Lenovo ThinkPad P1 können konsequenterweise nur noch Massenspeicher im M.2-Format eingesetzt werden. 2,5-Zoll-Laufwerke finden hier keinen Platz mehr. Dafür hat man aber auch gleich zwei passende Slots zur Verfügung, die sowohl Modelle mit SATA- als auch mit PCIe-Schnittstelle aufnehmen. RAID-0- und RAID-1-Konfigurationen sind möglich.

Im Testgerät ist Samsungs OEM-Laufwerk PM981 mit einer Kapazität von 1 TB eingebaut. Mit einer maximalen Lesegeschwindigkeit von 3.284 MB/s und einer maximalen Schreibgeschwindigkeit von 2.392 MB/s dürfte man hier kaum mit Performance- oder Kapazitätsproblemen zu kämpfen haben.

Systemleistung

Die ausgewogene und auf Leistung getrimmte Gesamtkonfiguration ist in der Lage eine hohe Systemleistung abzuliefern. Lediglich der im Single-Channel-Modus arbeitende Arbeitsspeicher ist hier und da als bremsendes Element auszumachen. Da Lenovo hier ein 16-GB-Modul einsetzt, lässt sich das Testgerät recht einfach mit einem zweiten RAM-Riegel im freien Slot ergänzen und somit das Problem lösen.

Beim PCMark 8 werden passable 3.544 Punkte und beim PCMark 10 4.555 Punkte erreicht. Der auf professionelle Belange ausgerichtete SPECwpc bescheinigt dem Lenovo ThinkPad P1 eine durchweg hohe Leistungsfähigkeit. Das Dell Precision 5530 hat hier jedoch in fast jedem Teilbereich die Nase vorn, was wiederum hauptsächlich auf die ungünstige RAM-Konstellation und die unterschiedliche CPU-Bestückung zurückgeführt werden kann.

Lenovo ThinkPad P1

Benchmarkergebnisse im Überblick
Lenovo ThinkPad P1 16 GB RAM & PCIe-SSD
Prozessor  Single-Core  Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 173 cb 1.112 cb
Geekbench 3.3.0 64 bit 4.106 Punkte 21.273 Punkte
Geekbench 4.2 64 bit 5.065 Punkte 17.889 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home (Akku) 3.544 Punkte (3.191 Punkte)
PCMark 10 — Punkte
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark QD32 3.284 MB/s 2.392 MB/s
Crystal Disk Mark sequ. 1.335 MB/s 1.601 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 124 fps 40 fps
Cinebench R15 OpenGL 123 fps
Cloud Gate – 3DMark 14.695 Punkte
Firestrike – 3DMark 6.032 Punkte
Time Spy – 3DMark 2.244 Punkte
Vergleichswerte CPU CPU-Benchmarkliste
Vergleichswerte GPU GPU-Benchmarkliste
Lenovo ThinkPad P1: Emissionen
Betriebsgeräusch

Das Lenovo ThinkPad P1 ist eine ausgesprochen leise agierende mobile Workstation. Bei einfachen Büro-, Internet- und Multimedia-Aufgaben bekommt man vom Kühlsystem in der Regel nichts mit. Wenn der Lüfter in solchen Situationen mal anspringt, dann meist mit einem sehr zurückhaltenden Schalldruckpegel von 31,9 dB(A). Wird hingegen etwas mehr Rechen- oder Grafiklast abgefordert, so steigert sich die Lüfterdrehzahl in kurzen Abständen stufenweise und erreicht unter Volllast den Maximalwert von 37,2 dB(A). Das ist auch auf Dauer für viele Anwender noch gut zu ertragen.

Die Geräuschcharakteristik des Kühlsystems zeigt sich insgesamt sehr zurückhaltend. Ein zu Testbeginn hochfrequentes Nebengeräusch, das man aus dem ansonsten sonoren Grundrauschen des Luftauslasses gut heraushören konnte, hat sich im Laufe des Tests verflüchtigt und ist in den letzten Tagen nicht mehr aufgetreten. Sonstige störende Elektronikgeräusche hat das Testgerät von Anfang an nicht gezeigt. Die Lüftersteuerung arbeitet gleichmäßig und ohne hektische Drehzahlwechsel.

Emissionen – Lenovo ThinkPad P1 Schalldruckpegel
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos
Büro (PCMark 8 Battery Test, 191 cd/m², ausbalanciert) Lautlos – 31,9 dB(A)
WLAN-Streaming (191 cd/m², ausbalanciert) Lautlos
Unigine Heaven 31,9 – 34,1 dB(A)
Geekbench Stresstest 34,1 dB(A)
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 32,9 – 37,2 dB(A)
Hitzeentwicklung

Obwohl die Lüfter sehr zurückhaltend arbeiten und das Laptop-Gehäuse recht flach ausfällt, schafft es Lenovo die Abwärme des Intel Core i7-8850H und der Nvidia Quadro P2000 Max-Q auch unter Volllast effizient aus dem Gehäuse zu befördern. Mit maximal 55,2 °C am zentralen Unterboden und 53,8 °C direkt am Luftauslass dürften in üblichen Workstation-Szenarien am Arbeitsplatz keine Einschränkungen aufkommen. Der Arbeitsbereich um die Tastatur herum bleibt mit maximal 47,6 °C deutlich kühler. Das Netzteil erwärmt sich auf maximal 48,2 °C.

Lenovo ThinkPad P1: Stromverbrauch
Leistungsaufnahme

Das Lenovo ThinkPad P1 zeigt sich trotz leistungsstarker Lenovo ThinkPad P1Ausstattung von einer grundsätzlich sparsamen Seite. Mit minimal 1,8 – 2,4 Watt benötigt es im Leerlauf mit ausgeschaltetem Display besonders wenig Strom. Das ändert sich jedoch sobald man die Displayhelligkeit auf ein praxisgerechtes Maß erhöht. Bei 191 cd/m² zieht das Testgerät im Leerlauf schon 10 Watt aus der Steckdose und bei maximaler Helligkeit erhöht sich der Verbrauch auf 13,2 Watt.

Bei einfachen Office- oder Internet-Aufgaben muss man mit angepasster Displayhelligkeit mit einem Verbrauch von etwa 15 Watt rechnen. Sobald CPU- oder Grafikleistung abgefordert werden steigt der Verbrauch auf bis zu 72 Watt bei CPU-Berechnungen und 91 Watt beim Spielen. Das ist dann auch schon nicht mehr weit vom Maximalverbrauch unter Volllast entfernt, wo letztlich bis zu 98 Watt verbraucht werden.

Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 135 Watt spezifiziert und hat somit noch genügend Leistungsreserven in der Hinterhand.

Energieverbrauch – Lenovo ThinkPad P1 Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) 1,8 – 2,4 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 3,6 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, 191 cd/m²) 10,0 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) 13,2 Watt
Büro (PCMark 8 Battery Test, 191 cd/m², ausbalanciert) 12,8 – 82,7 Watt 3:04 h
WLAN-Streaming (191 cd/m², Intel-Grafik) 15,4 Watt 7:08 h
Spiele (max. Helligkeit) 23 – 91 Watt
Geekbench Stresstest 65 – 72 Watt
Unigine Heaven 62 – 85 Watt
Stresstest Unigine Heaven & Geekbench 93 – 98 – 76 Watt
Battery Eater Classic 1:45 h
Leerlauf Akku-Ladezeit (191 cd/m²) 2:02 h
80-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 135-Watt-Netzteil
Akkulaufzeiten

Für den mobilen Einsatz hat Lenovo dem ThinkPad P1 einen 80-Wh-Akku spendiert. Dieser ist im Inneren verschraubt und kann von außen nicht gewechselt werden. Trotz der vergleichsweise hohen Kapazität kann das Testgerät nur durchschnittliche Akkulaufzeiten bieten. Hierfür scheint in erster Linie das UHD-Touch-Display verantwortlich zu sein, das im Leerlauf mit maximaler Helligkeit bereits 11 Watt für sich beansprucht.

Beim PCMark Battery Test reicht es im Ergebnis noch für 3 Stunden und beim WLAN-TV-Streaming für 7 Stunden Akkulaufzeit. Die Variante mit FullHD-Panel und ohne Touchfunktion dürfte zu deutlich längeren Akkulaufzeiten fähig sein. Bis der Akku wieder aufgeladen ist vergehen etwa 2 Stunden.

Lenovo ThinkPad P1: Fazit

Das Lenovo ThinkPad P1 ist eine sehr gute mobile Lenovo ThinkPad P1Workstation und ein tolles Business-Notebook. Die Gehäusequalität, die Schnittstellenausstattung, die Leistungsfähigkeit und viele typische Businesseigenschaften sorgen für eine überaus gelungene Basis. Dass man darüber hinaus auch noch sehr gute Eingabegeräte, einen langen Garantiezeitraum und gewisse Wartungsoptionen geboten bekommt, ist für diese ThinkPad-Geräteklasse eigentlich selbstverständlich.

Obwohl es hier insgesamt kaum etwas zu mäkeln gibt, zeigt das Testgerät dennoch kleinere vor allem konfigurationsbedingte Einschränkungen: Das insgesamt sehr gute und sehr farbstarke Display erreicht nicht ganz die für professionelle Aufgaben gewünschte Farbtreue und verbraucht zudem relativ viel Strom. Das führt wiederum zu eher durchschnittlichen Akkulaufzeiten und schränkt die ansonsten sehr guten Mobilitätseigenschaften etwas ein.

Zudem wirkt sich der im Single-Channel-Modus konfigurierte Arbeitsspeicher je nach Aufgabengebiet etwas unvorteilhaft aus. Dafür lässt sich dieser aber einfach aufrüsten und in der Folge das Performance-Problem einfach lösen.

Etwas schwerwiegender zeigt sich dagegen eine recht offensichtliche Leistungsschwäche des Testgeräts bei OpenGL-Aufgaben. Während sich die Leistungsfähigkeit der Nvidia Quadro P2000 Max-Q im DirectX-Bereich nur marginal von der Nvidia Quadro P2000 im Dell Precision 5530 unterscheidet, sind im OpenGL-Bereich bis zu 40 Prozent geringere Frameraten feststellbar. Laut Lenovo befindet sich jedoch ein Treiberupdate kurz vor der Veröffentlichung, das auch diese Einschränkung beheben sollte.

Lenovo ThinkPad P1Unter dem Strich überzeugt das Lenovo ThinkPad P1 trotz der kleinen Handicaps auf ganzer Linie. Hier bekommt man viel Notebook in einem schlanken und mobilen Gehäuse geboten, ohne auf allzu viel „Workstation“ verzichten zu müssen.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.