Intel UHD Graphics 630 (Laptop) im Test
Basislösung. Die Intel UHD Graphics 630 ist eine integrierte Prozessorgrafik der GT2-Leistungsklasse. Sie findet sich in Intel Core-i-Prozessoren ab einer TDP von 45 Watt mit vier und sechs Rechenkernen wieder und bietet für viele Aufgaben eine ausreichende Leistungsfähigkeit.
Auf einen dedizierten Grafikchip aus den Häusern AMD und Nvidia kann man in vielen Anwendungsgebieten gut verzichten. So lange keine hohe 3D-Leistung wie zum Beispiel in aktuellen Spielen oder bei 3D-CAD-Konstruktionen abverlangt wird, eignen sich aktuelle Prozessorgrafikchips für die meisten der alltäglichen Standardaufgaben. Internet, Videobeschleunigung, Konvertierungsaufgaben, Multimonitorbetrieb und 4k-Auflösung bei 60 Hz stellen heutzutage keine Hürden mehr dar.
In der Regel werden die potenten Vier- und Sechskernprozessoren mit integrierter Grafikeinheit in Kombination mit dedizierten Grafikchips ausgeliefert. Als Umschaltlösung übernimmt dann die Intel UHD Graphics 630 die weniger fordernden Aufgaben als Energiesparkomponente und der dedizierte Grafikchip rennt bei anspruchsvollen 3D-Aufgaben.
Neben der Intel UHD Graphics 630, die zu Intels GT2-Klasse gehört, führt Intel noch weitere Chip-Klassen im Programm deren Ausbaustufen und die damit verbundenen Fähigkeiten variieren. Hier findet man eine Übersicht über die verschiedenen Lösungen der 8. Intel Core Prozessorgeneration: Intel Übersicht
Intel UHD Graphics 630: Auszug der technischen Daten
- Grundtaktfrequenz 350 MHz
- Max. dynamische Grafikfrequenz 1,10 GHz
- Max. Videospeicher der Grafik 64 GB (shared memory)
- Speichertypen DDR4-2666, LPDDR3-2133,
- Max. Anzahl der Speicherkanäle 2
- Max. Speicherbandbreite 41,8 GB/s
- Videoausgang eDP/DP/HDMI/DVI
- Max. Auflösung (HDMI 1.4) 4.096 x 2.304@30Hz
- Max. Auflösung (DP) 4.096 x 2.304@60Hz
- Max. Auflösung (eDP – integrierter Flachbildschirm) 4.096 x 2.304@60Hz
- Unterstützung für DirectX 12
- Intel Quick-Sync-Video
- Intel InTru 3D-Technik
- OpenGL Unterstützung 4.5
- Intel Clear-Video-HD-Technologie
- Intel Clear-Video-Technik
- Anzahl der unterstützten Bildschirme 3
- Treiberversion: 23.20.16.5038 / Win10 64
- Herstellerseite
Intel UHD Graphics 630: Leistungsfähigkeit
Mit entscheidend für die tatsächlich erzielbare Grafikperformance ist der im jeweiligen Notebook eingesetzte Arbeitsspeicher. Da die in den Core-i-Prozessoren integrierte Intel UHD Graphics 630 keinen eigenen Grafikspeicher besitzt, bedient sie sich im Shared-Memory-Verfahren beim Arbeitsspeicher. Dieser arbeitet in aktuellen Notebooks meist im Dual-Channel-Modus. Die Hersteller verteilen den Arbeitsspeicher mittlerweile oft auf zwei Module. Sollte hier dennoch mal eine Konfiguration ohne zweiten RAM-Riegel zum Einsatz kommen (Single-Channel-Modus), so wird man mit einer Minderleistung von etwa 30 % rechnen müssen.
Behoben werden kann dieses Manko recht unkompliziert durch das Einsetzen eines zweiten, möglichst identischen, RAM-Riegels. Bei Modellen mit aufgelötetem Speicher entfällt diese Option. Aber auch hier konfigurieren die Hersteller heutzutage meist von Haus aus direkt im Dual-Channel-Modus.
Beispiele bereits getesteter Notebooks mit Intel UHD Graphics 630:
Dell Latitude 5591 mit Intel-Treiber (23.20.16.5038 / Win10 64)
Intel UHD Graphics 630: Benchmarks
Die Leistungsfähigkeit der Intel UHD Graphics 630 ordnet sich wie erwartet auf dem Niveau der sonstigen Intel-GT2-Grafikeinheiten ein. Im Detail sind lediglich mariginale Unterschiede zu erkennen, die in der Praxis nur geringe Auswirkungen haben dürften.
DirectX
Beim 3DMark Cloud Gate (DX 9) werden ordentliche 9.832 Punkte erzielt. Das reicht, um sich zum Beispiel vor der Intel HD Graphics 630 des Lenovo ThinkPad P51 oder der Nvidia Geforce 930 MX des HP ProBook 470 G5 positionieren können. Eine echte 3D-Spieletauglichkeit lässt sich hieraus aber nicht ableiten. Der Mehrwert dieses messbaren, aber kaum spürbaren Leistungsgewinns ist damit lediglich als weiterer Schritt in der Chipentwicklung zu sehen. Bei den DX11- und DX12-Sequenzen fällt die Performance dagegen wieder etwas ab. Sie gliedert sich zwar mit etwas Vorsprung vor der Intel HD Graphics 630, aber hinter der Intel UHD Graphics 620 des Dell Latitude 5490 ein.
Bei den Unigine-Heaven-4.0-Benchmarks zeigt sich ein ähnliches Leistungsbild. Hier füllt die Intel UHD Graphics 630 mit 7 fps (Extreme) und 27 fps (Basic) ebenfalls die Lücke zwischen der Intel HD Graphics 630 und der Nvidia Geforce 930 MX aus.
OpenGL
Beim Cinebench R15 64 bit OpenGL Shading kann sich die Intel UHD Graphics 630 mit 57 fps ein weiteres Mal vor der Intel HD Graphics 630 behaupten. Die Nvidia Geforce 930 MX wiederum legt nochmals 5 fps drauf und zeigt sich damit auch in diesem Bereich etwas performanter.
Spiele
Im Spielebereich schafft es die Intel UHD Graphics 630 bei genügsamen Titeln durchaus passable Frameraten zu erzielen. Damit sind nicht die üblichen Casual Games wie Angry Birds, Clash of Clans oder Candy Crush gemeint. Nein, auch ältere Spiele wie Tomb Raider, GRID: Autosport oder Dirt Rally lassen sich bei HD-Auflösung (1.366 x 768 Bildpunkte) mit niedrigen und mittleren Qualitätseinstellungen flüssig wiedergeben. Hier ist dann aber auch tatsächlich die Grenze zu ziehen, denn bereits nicht mehr so aktuelle 3D-Kracher wie Deus Ex: Mankind Divided oder Total War: Warhammer 2 sind hiermit kaum spielbar.
Intel UHD Graphics 630: Taktreduzierungen
Die Stabilität der Grafikleistung ist im Notebookbereich immer von dem konkret im jeweiligen Notebook verbauten Kühlsystem abhängig. Auch limitieren Hersteller hin und wieder gerne die Grafik- und oder CPU-Leistung bei Volllastszenarien, um vorgegebene thermische Grenzen (TDP) einhalten zu können. Grundsätzlich hat sich in den bisherigen Tests bei Notebooks & Mobiles gezeigt, dass je größer das Gehäuse ausfällt und je effektiver das Kühlsystem arbeitet, desto stabiler und leistungsfähiger zeigt sich auch der Prozessor mitsamt Grafikeinheit.
Im Dell Latitude 5591 hat man für die integrierte Prozessorgrafik recht gute, aber nicht perfekte Voraussetzungen vorliegen. Das Kühlsystem scheint bereits beim Intel Core i5-8400H an der Belastungsgrenze zu arbeiten. Die Intel UHD Graphics 630 arbeitet bei den Benchmarks und im Stresstest mit maximal 1.050 MHz und erreicht damit nicht ganz das eigentlich mögliche Maximum von 1,1 GHz. Bei anderen Notebookkonzepten, kann die Leistungsfähigkeit daher etwas besser ausfallen.
Intel UHD Graphics 630: Fazit
Die Intel UHD Graphics 630 ist eine verhältnismäßig leistungsfähige und zugleich sparsame Grafiklösung, die sich für eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten eignet. Wichtige Videofunktionen, GPGPU-Berechnungen, Videokonvertierungen per Intel Quick Sync Video oder der Multimonitorbetrieb mit bis zu 3 Displays unterstützen viele typische Anwendungsgebiete und Business-Aufgaben.
Mit der richtigen Schnittstelle (DisplayPort) können 4k-Bildschirme mit einer Auflösung von bis zu 4.096 x 2.304 Bildpunkten bei 60 Hz angesteuert werden. Das sorgt für viel Arbeitsfläche ohne Verzögerungen beim Bildaufbau.
Da der Chip zudem vergleichsweise sparsam arbeitet, sind mit dieser Grafiklösung lange Akkulaufzeiten möglich. Als Umschaltlösung unterstützt die Intel UHD Graphics 630 zudem Laptops mit einem dedizierten Grafikchip. Auch hier soll die geringe Leistungsaufnahme für längere Akkulaufzeiten sorgen. Eine Umschaltlösung kommt meist in Multimedia-, Gaming- oder Workstation-Notebooks zum Einsatz.
Kaum geeignet ist die Prozessorgrafik für fordernde 3D-Spiele oder bei professionellen 3D-CAD-Konstruktionen. Dafür fehlt es hier einfach an der nötigen Rechenleistung. Ein echtes Problem stellt das bei den anvisierten Einsatzgebieten allerdings nicht dar, da entweder keine besondere 3D-Leistung benötigt wird oder aber eh ein leistungsstarker zweiter Chip im Notebook verbaut ist.
Könnt ihr die Treiberversion angeben?
Ja wird ergänzt!
Lieber Herr Winkler,
ich würde gerne wissen, ob man für Bild- und Filmbearbeitung statt der Intel UHD Graphics 630, lieber eine AMD Radeon Pro 555X 4GB Grafikkarte benutzen sollte? Für Spiele brauche ich die Karten nicht.
Können Sie mir da weiterhelfen?
Mit besten Grüßen,
Anna-Lydia Menzel
So pauschal kann man das leider nicht beantworten. Das kommt wie so oft darauf an. Welche Software wird für die Bearbeitung genutzt? Unterstützt diese den Einsatz der GPU? Wenn ja, welche Technologien (Intel Quick Sync Video, Nvidia CUDA, AMD APP, OpenCL usw.) werden von der Software unterstützt? Kommen aufwendige Filter zum Einsatz oder beschränken sich die Bearbeitungen auf einfaches Schneiden, Freistellen und Korrekturen? Welchen Anteil nehmen die Arbeiten insgesamt ein?
Lieber Herr Winkler,
ich arbeite ausschließlich mit der Abo-Version Lightroom und Photoshop (häufig mit großen Bilddateien größer 500 MB).
Welche Benchmarks sind für diese Anwendungen maßgeblich?
Recht die Intel UHD Graphics 630 aus oder ist in meinem Fall eine höherwertige Grafik, zum Beispiel AMD Radeon 560x) für eine schnelle Bildbearbeitung erforderlich?
Danke für Ihre Mühe.
Beste Grüße, Max Born
Wie so oft lautet die Antwort: Es kommt darauf an. Lightroom und Photoshop nutzen die Grafikeinheit mit ihren GPGPU-Fähigkeiten lediglich bei besonders rechenintensiven Filtern und Einzelfunktionen. Gehören diese zu deinem alltäglichen Standardrepertoire, dann könnte sich eine leistungsstärkere GPU aus Geschwindigkeitsgründen lohnen. Ebenfalls interessant könnte es werden, wenn du mit mehreren hochauflösenden Bildschirmen arbeitest, auch da muss die UHD Graphics 630 irgendwann passen. Ansonsten ist die Geschwindigkeit der Bildbearbeitung neben dem Prozessor vor allem von viel schnellem RAM (Dual-Channel-Modus) und einem schnellen Massenspeicher abhängig.
Hier die Infos zu Lightroom: https://helpx.adobe.com/de/lightroom/kb/lightroom-gpu-faq.html
Hier zu Photoshop: https://helpx.adobe.com/de/photoshop/kb/photoshop-cc-gpu-card-faq.html
Vielen dank für den Test-Bericht – folgende Fragen stellen sich mir noch …
Angeblich soll die integrierte Videoengine der Intel UHD Graphics 630 H.265 in 4K und 10 Bit in
Hardware und dank HDCP 2.2 auch Netflix-Videos unter Windows 10 in 4K ausgegeben können.
Frage 1: Stimmt es mit 10bit /4K (also UHD-HDR?) und woran läßt es sich in den Spezifikationen
ablesen oder erkennen?
Bezüglich Photoshop bearbeite ich Bilder bis 100MP, auch mal HDR-Panorama, auf einem
farbkalibrierten Monitor mit 10-bit (30 Bit) Ausgabe. Dafür nutze ich 10-Bit-Grafikkarten NVIDIA
Quadro oder AMD Radeon Pro für farbechte Fotobearbeitung an 10-Bit-Monitoren.
Frage 2: Kann mit der Intel UHD Graphics 630 10 bit auch für die Photoshop-10-Bit-Darstellung
genutzt werden? (Frage 2a: Nebenbei, kann Lightroom mittlerweile schon 10-Bit?)
Frage3: Gibt es dann noch Reserven für die Aufgaben (3D), die nur mit GPU unter Photoshop möglich
sind? (Frage 3a: Wieviel (V)RAM kann sich die Intel UHD Graphics 630 eigentlich „ziehen“?)
Frage 4: Macht ein solches Setting überhaupt Sinn oder sollte doch bessser eine Quadro oder Radeon
Pro gewählt werden, welches ist eine aktuelle Empfehlung für dieses Setting?
Mit freundlichen Grüßen
Wilhelm
Frage:
Ich würde gerne wissen, ob Intel UHD 630 (in meinem Desktop-Rechner Lenovo Idea-Centre 510S-07ICB 90K800F5GE) die Auflösung 1920×1200 via HDMI- oder DisplayPort unterstützt?
Trotz stundenlanger Web-Recherche habe ich dazu nichts gefunden.
Vielen Dank im Voraus!
Viele Grüße
Ralph
Also ich sehe da erst mal keinen Grund, warum nicht beide Schnittstellen 1.920 x 1.200 Bildpunkte darstellen können sollen. Der Grafikchip an sich kann bis zu 4k-UHD ausgeben und beide Schnittstellen kommen leistungsmäßig mit 1.920 x 1.200 Bildpunkten problemlos klar. Selbst VGA wäre dazu noch in der Lage. Hast du das denn nicht einfach mal ausprobiert?
Danke, nein habe ich noch nicht probieren können, weil
– mein aktueller alter Monitor nur 1024×768 kann,
– Win.10 in den Einstellungen zur Anzeige scheinbar keine höheren Auflösungen in der Auswahlliste anbietet, als der angeschlossene Monitor kann.
Ich denke, ich werde dann einen 1920×1200 Monitor bestellen.
Danke.