17. April 2024
NotebookProzessor

AMD Ryzen 7 1700 (Asus ROG Strix GL702ZC) im Test

AMD Ryzen 7 1700. Der leistungsstarke Achtkerner ist eigentlich für Desktop-PCs gedacht, wird aber auch im Gaming-Notebook Asus ROG Strix GL702ZC verbaut. Die Rechenleistung ist bei Multi-Thread-Anwendungen phänomenal und übertrifft die schnellsten Notebook-CPUs erheblich.

AMDs Ryzen 7 1700 "ist ein ausgewachsener Desktop-Prozessor mit einer Thermal Design Power (TDP) von 65 Watt. Das übertrifft die normalerweise in Notebooks eingesetzten Modelle, die meist 15 Watt oder 45 Watt produzieren, deutlich. Das Kühlsystem muss für einen Einsatz im Notebook entsprechend leistungsfähig ausgelegt sein. Hierbei sollte nicht nur die Abwärme der CPU, sondern auch der sonstigen Komponenten wie Grafikchip und Massenspeicher mit einkalkuliert werden.

AMD Ryzen 7 1700 im Asus ROG Strix GL702ZC

Beim Asus ROG Strix fällt da in erster Linie der Grafik-Chip AMD Radeon RX 580 mit rein, der für sich gesehen im Test über 100 Watt (kurzzeitige Spitze) verbraucht hat. Vom Gehäuse her ist der 17-Zöller mit einem recht großen Volumen ausgestattet, das genügend Platz für leistungsfähige Lüfter und Heatpipes bietet. Der Stromverbrauch zeigt sich in dieser Konfiguration ebenfalls wenig zurückhaltend. Das Gesamtsystem benötigt im Leerlauf mit optimierten Einstellungen mindestens 37,8 Watt und unter Volllast bis zu 261 Watt.

AMD Ryzen 7 1700: Auszug der technischen Daten
  • 8 Rechenkerne/ 16 Threads
  • 3,0 – 3,7 GHz
  • 768 KB L1 Cache
  • 4 MB L2 Cache
  • 16 MB L3 Cache
  • PCIe 3.0
  • 95 °C max. Temperatur
  • 2 DDR4 Speicherkanäle mit bis zu 2.667 MHz
Technologien
  • Enmotus FuzeDrive für AMD Ryzen
  • „Zen“-Core-Architektur
  • AMD SenseMI Technologie
  • AMD Ryzen Master Dienstprogramm
  • AMD Virtualisierung
  • AES
  • AVX
  • FMA3
  • XFR (Extended Frequency Range)
  • Technische Daten AMD-Homepage

Die hier getestete CPU kommt wie gesagt im Gaming-Notebook Asus ROG Strix GL702ZC zum Einsatz. Alternativ ist dieses Notebook auch mit dem AMD Ryzen 5 1600 Sechskerner erhältlich. Immer mit im Paket ist die AMD Radeon RX 580 Spielegrafik, die in etwa das Leistungsvermögen einer Nvidia Geforce GTX 1060 Max-Q bietet.

Asus ROG Strix GL702ZC: Auszug der technischen Daten
AMD Ryzen 7 1700: Preissituation

Das Asus ROG Strix mit AMD Ryzen 7 1700 ist zum Testzeitpunkt als Komplettpaket ab etwa 1.300 Euro erhältlich. Der reine CPU-Straßenpreis liegt derzeit bei etwa 280 Euro. Alternative Notebook-Modelle abgesehen der Asus-Serie sind derzeit nicht erhältlich.

AMD Ryzen 7 1700: Rechenleistung (Single-Core/ Multi-Core)

Die Rechenleistung des AMD-Ryzen-7-1700-Prozessors zeigt sich im Vergleich zur Notebook-Konkurrenz differenziert. Bei der Single-Thread-Leistung bekommt man hier lediglich Durchschnittskost geboten. Beim Cinebench R15 werden 143 Punkte und beim Geekbench 3.3 3.636 Punkte erzielt. Das liegt in etwa auf dem Niveau eines Intel Core i7-7500U oder eines Intel Core i5-7300HQ. Zum Vergleich: Der aktuelle Kaby-Lake-Refresh-Vierkerner Intel Core i7-8550U schafft im gleichen Test 171 Punkte (CB R15) und 4.215 Punkte (GB 3.3).

Ganz anders sieht es natürlich aus, wenn alle Kerne und Threads der Prozessoren zum Einsatz kommen. Dann spielt der Desktop-Prozessor seine unbändige Leistungsfähigkeit aus und zeigt der Laptop-Konkurrenz aus weiter Ferne die Rücklichter. Beim Cinebench R15 Multi-Thread-Test kommen 1.418 Punkte zustande und der Geekbench 3.3 Multi-Thread-Test endet mit 25.033 Punkten. Die bisher besten Multi-Thread-Ergebnisse des Alienware 15 R3 mit übertaktetem Intel Core i7-7820HK fallen dagegen fast schon lächerlich aus. Hier reicht es gerade mal für 882 Punkte beim Cinebench R15 und für 17.265 Punkte beim Geekbench 3.3.

AMD Ryzen 7 1700: Grafikleistung

Im Desktop Prozessor AMD Ryzen 7 1700 ist keine Grafikeinheit integriert. Die im Asus ROG Strix GL702ZC zur Seite gestellte AMD Radeon RX 580 erreicht in etwa die Performance der Nvidia Geforce GTX 1060 Max-Q.

AMD Ryzen 7 1700: Standfestigkeit bei Dauerlast

Im Dauerlastbetrieb zeigt der Desktop-Prozessor, dass die Kühlmaßnahmen für eine längerfristige Lastphase ausreichend leistungsfähig ausgelegt sind. Die Geekbench-Ergebnisse zeigen sich durch den Stresstest nahezu unbeeindruckt und liefern konstante Ergebnisse von um die 24.000 Punkte. Der bisher leistungsstärkste Notebook-Prozessor Intel Core i7-7820HK@4,2 GHz schafft im gleichen Szenario gerade mal etwas mehr als 15.000 Punkte.

AMD Ryzen 7 1700 im Asus ROG Strix GL702ZC

AMD Ryzen 7 1700: Kühlbedarf & Betriebsgeräusch

Die hohe Leistungsfähigkeit wird beim Asus ROG Strix GL702ZC durch einen hohen Stromverbrauch und eine entsprechende Hitzeentwicklung erkauft. Das Betriebsgeräusch fällt dagegen bei reiner Prozessorlast mit 35,3 dB(A) beim Geekbench-CPU-Stresstest sehr moderat aus. Erst wenn die Grafikeinheit gefordert wird, zeigt sich das Kühlsystem von seiner störenden Seite und erzeugt einen Schalldruckpegel von dauerhaft 58,3 dB(A).

AMD Ryzen 7 1700 im Asus ROG Strix GL702ZC

AMD Ryzen 7 1700: Fazit

AMDs Desktop-Prozessor Ryzen 7 1700 gibt für sich gesehen AMD Ryzen 7 1700 im Testauch in einem Laptop wie dem Asus ROG Strix GL702 ZC eine überaus gute Figur ab. Die Rechenleistung im Multi-Thread-Betrieb ist für Notebook-Verhältnisse nahezu einzigartig. Das wird auch im Dauerlastbetrieb mit einer fast unvermindert konstanten Leistungsentfaltung zusätzlich unter Beweis gestellt. Bei reiner CPU-Last bleibt das System auch noch erträglich leise.

Erkauft wird diese Top-Performance durch einen generell erheblich höheren Stromverbrauch, der das Gesamtsystem selbst im Leerlauf über der 37-Watt-Marke hält. Dem gesellt sich noch ein störend lautes Betriebsgeräusch dazu, sobald die Grafikeinheit AMD Radeon RX 580 beansprucht wird. Das ist zwar kein Zustand, den AMDs Ryzen 7 1700 zu verantworten hat, zeigt aber letztlich die Grenzen des Machbaren in einem Notebook-Konzept wie dem Asus ROG Strix GL702ZC auf.

Das Asus ROG Strix GL702ZC mit AMD Ryzen 7 1700 ist zum Beispiel günstig bei Cyberport erhältlich: Asus ROG Strix GL702ZC (Werbung).

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.