25. April 2024
GrafikchipNotebook

AMD Radeon Vega 9 Graphics (Laptop) im Test

Optimierte Prozessorgrafik. Die AMD Radeon Vega 9 ist eine integrierte Prozessorgrafik die im Rahmen der AMD-Picasso-Familie in AMDs Ryzen 5 3580U Mobil-Prozessoren der Microsoft Surface Edition zum Einsatz kommt. Dank geringer Leistungsaufnahme und guter Performance reicht diese Lösung für viele Aufgabengebiete sehr gut aus.

Auf einen "dedizierten Grafikchip aus den Häusern AMD undBild AMD: AMD Radeon Vega 9. Nvidia kann man in vielen Anwendungsgebieten gut verzichten. So lange keine hohe 3D-Leistung wie zum Beispiel in aktuellen Spielen oder bei 3D-CAD-Konstruktionen abverlangt wird, eignen sich aktuelle Prozessorgrafikchips für die meisten der alltäglichen Standardaufgaben. Internet, Videobeschleunigung, Konvertierungsaufgaben, Multimonitorbetrieb und 4k-Auflösung bei 60 Hz stellen heutzutage keine Hürden mehr dar.

AMDs Vega 9 kommt in Notebooks mit AMD Ryzen 5 3580U zum Einsatz. Laut Datenblatt positioniert sich die Grafikeinheit zwischen AMD Radeon Vega 8 und Radeon RX Vega 10.

Derzeit in Notebooks verbaute AMD-CPUs der Picasso-Familie
Microsoft Surface Edition
  • AMD Ryzen 5 3580U ( 4x 2,1 – 3,7 GHz, 8 Threads, Radeon Vega 9 Graphics, 15 Watt)
  • AMD Ryzen 7 3780U ( 4x 2,3 – 4,0 GHz, 8 Threads, Radeon RX Vega 11 Graphics, 15 Watt)
Pro-Versionen

Insbesondere für den Businessbereich sind die Pro-Varianten der Serie gedacht. Sicherheits-, Fernwartungs-, Diagnose- und Verwaltungsfunktionen sind hier auf den professionellen Bedarf zugeschnitten. Von den Leistungsdaten her unterschieden sich diese Varianten grundsätzlich nicht, können laut AMD aber in sogenannten Premium-Notebook-Gehäusen (besonders leistungsfähiges Kühlsystem) eine höhere Leistungsfähigkeit abrufen.

  • AMD Athlon Pro 300U ( 2x 2,4 – 3,3 GHz, 4 Threads, Radeon Vega 3 Graphics, 15 Watt)
  • AMD Ryzen 3 Pro Mobile 3300U ( 4x 2,1 – 3,5 GHz, 4 Threads, Radeon Vega 6 Graphics, 15 Watt)
  • AMD Ryzen 5 Pro Mobile 3500U ( 4x 2,1 – 3,7 GHz, 8 Threads, Radeon Vega 8 Graphics, 15 Watt)
  • AMD Ryzen 7 Pro Mobile 3700U ( 4x 2,3 – 4,0 GHz, 8 Threads, Radeon RX Vega 10 Graphics, 15 Watt)
AMD Radeon Vega 9: Auszug der technischen Daten
  • AMD Radeon Vega 9 Graphics (Microsoft Surface Laptop 3)
  • Picasso 12 nm, AMD Zen+
  • 200 MHz Grundtaktfrequenz
  • 1,3 GHz max. dynamische Grafikfrequenz
  • bis zu DDR4-2400
  • 2 Speicherkanäle
  • Videoausgang eDP/DP/HDMI
  • Max. Auflösung (HDMI 1.4) 4.096 x 2.304@30Hz
  • Max. Auflösung (HDMI 2.0) 4.096 x 2.304@60Hz
  • AMD Radeon Freesync Technologie
  • Max. Auflösung (DP) 4.096 x 2.304@60Hz
  • Max. Auflösung (eDP – integrierter Flachbildschirm) 4.096 x 2.304@60Hz
  • Unterstützung für DirectX 12
  • Anzahl der unterstützten Bildschirme 3
  • Produktseite

Entscheidend für die tatsächlich erzielbare Leistungsfähigkeit eines im Prozessor integrierten Grafikchips, ist der im jeweiligen Notebook eingesetzte Arbeitsspeicher. Da Grafik-Einheiten in den Prozessoren keinen eigenen Videospeicher besitzen, bedient sich auch die AMD Radeon Vega 9 im Microsoft Surface Laptop 3 im Shared-Memory-Verfahren beim Arbeitsspeicher. In den Surface Laptops ist dieser von Haus aus im schnellen Dual-Channel-Modus konfiguriert.

Den ausführlichen Test zum Microsoft Surface Laptop 3 kann man hier nachlesen: Microsoft Surface Laptop 3 im Test.

Testgerät: Auszug der technischen Daten
AMD Radeon Vega 9: Benchmarks

Die Leistungsfähigkeit der AMD Radeon Vega 9 sollte sich von den technischen Daten her zwischen der AMD Radeon Vega 8 und der AMD Radeon RX Vega 10 positionieren. Im Test setzt sie sich aber vor die AMD Radeon RX Vega 10 aus dem Lenovo Ideapad S540 mit AMD Ryzen 7 3700U. Lediglich die AMD Radeon RX Vega 10 aus dem HP Pavilion Gaming Laptop 15 mit der 35-Watt-CPU AMD Ryzen 7 3750H kann hier noch einen gebührenden Abstand halten.

DirectX

Beim 3DMark Night Raid erzielt das Testgerät 9.192 Punkte und beim 3DMark Time Spy 979 Punkte. Die Ergebnisse positionieren sich damit in etwa auf Augenhöhe zur Intel Iris Plus Graphics 940 aus dem Microsoft Surface Laptop 3 13 Zoll.

Eine vergleichbare Einordnung erfolgt bei den Unigine-Heaven-Tests Basic und Extreme. Auch hier arbeitet das Testgerät schneller als die Intel Iris Plus Graphics 940 im Acer Swift 3 und erreicht fast das Niveau der Intel Iris Plus Graphics 940 im Microsoft Surface Laptop 3.

OpenGL

Beim Cinebench-R15-64-bit-OpenGL-Shading reicht es bei AMDs Radeon Vega 9 nur für einen der hinteren Plätze. Wie schon bei den anderen Modellen der Serie festgestellt, scheint die OpenGL-Schnittstelle nicht zu den Stärken der Vega 9 zu gehören. Immerhin kann sie sich mit 42 fps zumindest vor die AMD Radeon Vega 8 und die Radeon RX Vega 10 setzen. Bereits die Intel UHD Graphics 620 aus dem HP ProBook 430 G5 rennt mit 53 fps fast schon regelrecht davon.

Unter dem Strich dürfte die OpenGL-Performance für die meisten Office- und Business-Aufgaben dennoch gut ausreichen.

AMD Radeon Vega 9

AMD Radeon Vega 9: Fazit

AMDs Vega 9 im Ryzen 5 3580U ist eine ausreichend AMD Radeon Vega 9leistungsfähige und zugleich sparsame Grafiklösung für eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten. Sie kann sich in allen Testbereichen etwas vor der AMD Radeon Vega 8 und der AMD Radeon RX Vega 10 aus 15-Watt-CPUs positionieren.

Wichtige Videofunktionen, GPGPU-Berechnungen oder der Multimonitorbetrieb mit bis zu 3 Displays unterstützen viele typische Anwendungsgebiete und Business-Aufgaben. Mit der richtigen Schnittstelle (DisplayPort oder HDMI 2.0) können UHD-Bildschirme mit 60 Hz angesteuert werden. Dank vergleichsweise geringer Leistungsaufnahme eignet sich diese Lösung gut für den Einsatz in schlanken Notebooks, wie dem Microsoft Surface Laptop 3 im 15-Zoll-Format.

Die abgelieferte 3D-Leistung bewegt sich insgesamt auf dem Niveau aktueller Intel-Iris-Plus-GPUs. Für fordernde 3D-Spiele oder professionelle 3D-CAD-Konstruktionen eignet sich diese Lösung, wie auch die vergleichbare Intel-Konkurrenz, eher nicht. Unter dem Strich fehlt es auch hier einfach an der nötigen Rechenleistung.

Ein echtes Problem stellt das im anvisierten Einsatzgebiet als Home-Office- und Business-Lösung allerdings nicht dar. Zum ambitionierten Spielen greift man in der Regel zu einem Gaming-Notebook und CAD-Konstruktionen bleiben nach wie vor die Domäne der mobilen Workstations.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.