28. April 2024
GrafikchipNotebook

Intel Iris Plus Graphics 940 (Ice Lake U) im Test

11. Generation. Der Prozessor-Grafikchip Intel Iris Plus Graphics 940 kommt in einigen Notebook-Prozessoren der Ice-Lake-Generation zum Einsatz und stellt eine behutsame Evolution der genügsamen Grafiklösung dar.

Im "Prozessor integrierte Grafikchips arbeiten in der Regel besonders sparsam, sind gleichzeitig aber genügend leistungsfähig, um viele wichtige Aufgabenfelder bewältigen zu können. Dazu gehören zum Beispiel der Multi-Monitor-Betrieb, das Ansteuern hochauflösender Bildschirme, die Wiedergabe hochauflösender Videos, Konvertierungen (Intel Quick Sync Video) oder die Beschleunigung von Berechnungen bei der Video- oder Bildbearbeitung. Die Leistungsgrenze offenbart sich in der Regel bei anspruchsvolleren 3D-Aufgaben wie CAD-Konstruktionen oder fordernden Spieletiteln.

Bild Intel: Intel Iris Plus Graphics 940

Intel Iris Plus Graphics 940 (G7 Ice Lake U): Allgemeines

Die Intel Iris Plus Graphics 940 ist in Prozessoren der Intel Ice Lake U Familie integriert und kommt zum Beispiel im Intel Core i7-1065G7 zum Einsatz. Sie verfügt hier über 64 Ausführungseinheiten, arbeitet mit einer Taktrate von bis zu 1.100 MHz und bedient sich mangels eigenem Grafikspeicher beim Arbeitsspeicher des jeweiligen Notebooksystems. Möglich sind hier bis zu 64 GB DDR4-3200- oder LPDDR4-3733-Speicher.

Die Verlustleistung des SoCs beziffert Intel mit regulär 15 Watt. Je nach Notebookkonzept kann diese auf 12 Watt abgesenkt oder auf 25 Watt angehoben werden. Die jeweiligen Limits muss sich die Grafiksektion wie gehabt mit der Prozessoreinheit teilen.

Gegenüber der Vorgängergeneration könnten sich neben der effizienteren 10-nm-Fertigung vor allem der Einsatz des schnelleren Arbeitsspeichers und die von 48 auf 64 angewachsenen Ausführungseinheiten positiv auswirken. Eigenen eDRAM-Cache bietet dieses Modell nicht.

Prozessoren mit Intel Iris Plus Graphics 940:

Intel Iris Plus Graphics 940 im Intel Core i7-1065G7: Auszug der technischen Daten
  • Grundtaktfrequenz 300 MHz
  • Max. dynamische Grafikfrequenz 1.100 MHz
  • 64 Ausführungseinheiten
  • Max. Videospeicher der Grafik 64 GB (shared memory)
  • Speichertypen DDR4-3200, LPDDR4-3733
  • Max. Anzahl der Speicherkanäle 2
  • Videoausgang eDP/DP/HDMI
  • Max. Auflösung (HDMI 1.4) 4.096 x 2.304@30Hz
  • Max. Auflösung (DP, eDP) 5.120 x 3.200@60Hz
  • Unterstützung für DirectX 12
  • OpenGL Unterstützung 4.5
  • Quick-Sync-Video
  • InTru 3D-Technik
  • Clear-Video-HD-Technologie
  • Clear-Video-Technik
  • Anzahl der unterstützten Bildschirme 3
  • Intel Produktseite
  • Ausführlicher Testbericht zum Acer Swift 3 SF314-57-77MU
Intel Iris Plus Graphics 940: Benchmarks
3DMark

Bei den beiden 3DMark Tests Night Shift und Time Spy muss sich die Intel-Lösung der AMD Radeon RX Vega 10 im Lenovo Ideapad S540 klar geschlagen geben. Mit 772 Punkten (Time Spy) und 8.021 Punkten (Night Shift) kann sie sich zwar deutlich von der Intel UHD Graphics 620 im Dell Latitude 7400 2-in-1 absetzen, die Lücke bis zu nächsten Leistungsstufe fällt aber weiterhin recht groß aus.

Unter dem Strich dürfte die Performance mit angepasster Auflösung und zurückhaltenden Qualitätseinstellungen bei weniger anspruchsvollen Spielen wie Farming Simulator 19, Football Manager 2020 oder Rocket League durchaus für eine ruckelfreie Wiedergabe ausreichen. Die nächst höhere Leistungsstufe bieten nach wie vor dedizierte Grafikchips wie zum Beispiel Nvidias Geforce MX 150 oder Nvidia Geforce MX 250.

Intel Iris Plus Graphics 940

Unigine Heaven

Beim 3D-Benchmark Unigine Heaven liefert Acers Swift 3 SF314-57-77MU mit Intel Iris Plus Graphics 940 und 16 GB LPDDR4-RAM 40 fps beim Basic-Test und 12 fps beim Extreme-Test ab. Damit positioniert sich die Lösung immerhin auf dem Niveau der AMD Radeon RX Vega 10 im HP EliteBook 755 G5 oder der Intel Iris Plus Graphics 645 im Apple 13“ MacBook Pro 2019 (Intel Core i5-8257U).

Intel Iris Plus Graphics 940

Cinebench R15 OpenGL-Shading

Beim Cinebench OpenGL-Shading erreicht das Testsystem ordentliche 59 fps. Damit kann sich die Intel Iris Plus Graphics 940 knapp vor AMDs Radeon RX 550 im Lenovo ThinkPad E480 und vor Intels UHD Graphics 620 im Schenker Slim 15 einordnen.

Intel Iris Plus Graphics 940

Intel Iris Plus Graphics 940: Fazit

Intels Iris Plus Graphics 940 (Ice Lake U, G7) ist eine auf geringen Intel Iris Plus Graphics 940Verbrauch hin ausgelegte Notebooklösung der Ice-Lake-Familie. Sie empfiehlt sich daher insbesondere für einen Einsatz in schlanken Notebookkonzepten wie dem Acer Swift 3 SF314.

Leistungsmäßig gehört sie zu den stärksten derzeit erhältlichen Prozessor-Grafikchips und beherrscht nebenbei alle wichtigen Grund-Eigenschaften: Multimonitorbetrieb, hochauflösende Bildschirme, Beschleunigung von Berechnungen oder 4k-Videos werden zeitgemäß unterstützt.

Kaum geeignet ist die Prozessorgrafik dagegen für fordernde 3D-Spiele oder das Konstruieren komplexer 3D-CAD-Modelle. Dies sind nach wie vor die Domänen leistungsfähiger 3D-Grafikchips aus den Häusern AMD und Nvidia.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.