24. April 2024
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Dell XPS 13 2-in-1 (9365) Convertible im Test

Genial flexibel. Das Dell XPS 13 2-in-1 ist ein ausgesprochen gelungenes Convertible. Echte Einschränkungen findet man hier nicht. Lediglich der Preis könnte manchen Interessenten schrecken.

Nach einigen "eher misslungenen Convertible-Konzepten verschiedenster Hersteller scheinen sich derzeit zwei Varianten am Notebookmarkt etablieren zu können. Zu der Gruppe der Detachables zählen Geräte die sich aus separater Tastatur- und Displayeinheit zusammensetzen. Hier befinden sich in der Regel alle wichtigen Komponenten in der Tableteinheit, so dass man bei Bedarf die Tastatur getrost zu Hause lassen kann. Das kommt oft der Mobilität zugute. Beispiele für diese Produktgruppe sind Microsofts Surface Book und Samsungs Galaxy TabPro S.

Das Dell XPS 13 2-in-1 gehört dagegen zu den Convertibles mit fest verbundener Tastatureinheit. Dank 360-Grad-Scharnier hat man hier vom regulären Notebookbetrieb bis hin zum Tabletmodus ein vielfältiges Angebot an Aufstell- und Nutzungsmöglichkeiten zur Verfügung. Mit dieser Scharnier-Technologie verbinden viele in erster Linie Lenovos Yoga-Modelle. Inzwischen ist diese Bauform jedoch auch bei vielen anderen Herstellern in verschiedensten Produktlinien angekommen.

Das für den Test von Dell Deutschland zur Verfügung gestellte Dell XPS 13 2-in-1 (9365) entspricht mit einem Preis von 1.599 Euro einer der mittleren im Dell Online Shop erhältlichen Konfigurationen. Der Einstieg in die Serie beginnt bei 1.399 Euro und endet derzeit bei 1.899 Euro.  Ein günstiges Unterfangen ist es also nicht, wenn man sich für ein solches Gerät entscheidet.

Im Gegenzug erhält man allerdings eine ansprechende Zusammenstellung hochwertiger Komponenten, die eine Positionierung im Premium-Bereich durchaus rechtfertigen. Das Testgerät kommt mit einem Intel-Core-i7-7Y75-Prozessor inklusive Intel HD Graphics 615, 8 GB RAM, einem 256-GB-Solid-State-Drive, einem FullHD-IPS-Display und einem umfangreichen Schnittstellenangebot. Verpackt wird das Ganze in einem äußerst schlanken und dennoch stabilen Gehäuse mit lüfterlosem Kühlkonzept.

Mit einem Jahr Herstellergarantie (Premium Support) zeigt sich Dell angesichts der Preisklasse etwas knauserig. Eine Verlängerung auf drei Jahre ist für etwa 200 Euro erhältlich und vier Jahre Premium Support kosten den Interessenten etwa 300 Euro.

Dell XPS 13 2-in-1: Auszug der technischen Daten
Model Dell XPS 13 2-in-1 (9365) Convertible
Preis ca. 1.600 Euro Testkonfiguration
Prozessor Intel Core i7-7Y75, 2 Kerne 4 Threads, (1,2 GHz – 3,3 GHz), 4,5 Watt TDP
Grafik Intel HD Graphics 615 (shared memory)
Arbeitsspeicher 8 GB LPDDR3-RAM, Dual-Channel
Massenspeicher Toshiba XG4 256 GB Solid State Drive, M.2-PCIe-SSD (THNSN5256GPUK NV)
Display 13,3-Zoll-Touch-Display (Infinity Edge), IPS, Auflösung: 1.920 x 1.080 Bildpunkte, 16:9, spiegelnd, 165 ppi, Digitizerfunktion
Betriebssystem & Software Windows 10 Home 64 bit
BIOS-Version 01.00.14
Anschlüsse & Erweiterung 1 x Thunderbolt 3 (USB Typ C), 1 x USB 3.1 Gen.1 Typ C, MicroSD-Speicherkarten-Lesegerät (PCIe)
Kommunikation Intel Dual Band Wireless-AC 8265 , Bluetooth 4.1, Dual-Array-Mikrofon, HD-Webcam
Audio Realtec ALC 3271 High Definition Audio Controller, 3,5 mm-Klinke kombinierter Kopfhörerausgang und Mikrofoneingang, 2 x Stereo-Lautsprecher
Eingabegeräte Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung, Touchpad
Sicherheit Bios- und Systempasswörter, Nobel-Kabelschloss-Vorbereitung, Fingerabdruck-Lesegerät, Gesichtserkennung, Windows Hello
Batterie & Stromversorgung 46-Wh-Lithium-Polymer-Akku intern, 65-Watt-Netzteil
Abmessungen & Gewicht 304 (B) x 199 (T) x 14 (H) mm, Testgewicht 1,22 kg
Herstellergarantie 12 Monate Premium Support
Leihsteller Dell Deutschland
Informationen zum Testgerät http://www.dell.com/de/p/xps-13-9365-2-in-1-laptop/pd
Dell XPS 13 2-in-1: Mögliche Konkurrenten
Dell XPS 13 2-in-1: Gehäuse

Dells XPS-Notebook-Serie vertraut bei den Gehäusen auf einen gelungenen Materialmix. So auch beim schlanken Convertible-Ableger. Aluminium, Kunststoff, Carbonfaser und Glas kommen hier zum Einsatz. Das Ergebnis fällt insgesamt sehr gut aus und spiegelt damit souverän den anvisierten Premium-Anspruch wider. Die Handballenablage liegt fest auf, die Tastatur gibt beim Schreiben nicht nach und die Gehäuseteile lassen sich mit Kraftaufwand nur wenig verwinden. Hier knarzt und knackt nichts.

Mit einem Testgewicht von 1,22 kg unterbietet die vorliegende Modellvariante sogar Dells Herstellerangabe um 20 g. Der Displayrahmen fällt sehr schmal aus und spart damit bei den Gehäusemaßen für manche Interessenten wichtige Millimeter.

Eine typische Wartungsklappe bietet das Dell XPS 13 2-in-1 nicht. Hier muss man den kompletten Unterboden abnehmen. Hinweise zum Vorgehen und zu den Aufrüstmöglichkeiten findet man wie bei Dell üblich im ausführlichen Service Manual.  In der Regel dürften sich die Eingriffe der meisten Anwender jedoch auf das Funkmodul und den Massenspeicher im M.2-Steckplatz beschränken. Der Arbeitsspeicher ist komplett verlötet und daher nicht aufrüstbar.

Dell XPS 13 2-in-1: Ausstattung
Schnittstellen

An den schmalen Gehäuseseiten setzt Dell konsequent auf zwei kompakte Schnittstellen im Typ-C-Format. Während die linke Seite den kompletten Thunderbolt-3-Standard unterstützt, ist die rechte Seite zwar auf USB 3.1 Gen.1-Geschwindigkeit (max. 5 Mbit/s) beschränkt, unterstützt aber auch die Videoausgabe per DisplayPort und die Powershare-Ladefunktion. Ansonsten findet man noch eine obligatorische 3,5-mm-Klinke-Buchse und ein Speicherkarten-Lesegerät im MicroSD-Format.

Schnittstellenperformance

Per Thunderbolt 3 hat das Testgerät Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 671 MB/s gelesen und mit bis zu 821 MB/s geschrieben (Sandisk Extreme 900 Portable SSD). Das Speicherkarten-Lesegerät ist ebenfalls ein Vertreter der schnellen Sorte und kitzelt aus einer Lexar Professional 1000x 146 MB/s beim Lesen und 56 MB/s beim Schreiben heraus. Beides entspricht der maximalen Leistungsfähigkeit des Speichermediums und könnte durch performantere UHS-II-Kartchen noch weiter gesteigert werden.

Dell XPS 13 2-in-1 (9365) Convertible Transferraten in MB/s
Speicherkarten-Lesegerät (MicroSD), Lexar Professional UHS-II 1000x (32 GB) 146 Lesen/ 56 Schreiben
USB 3.1 Gen.1 Typ C, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) 435 Lesen/ 438 Schreiben
USB 3.1 Gen.1 Typ C, Sandisk Extreme 900 (480 GB) 671 Lesen/ 821 Schreiben
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 mit 60 Hz per DisplayPort
Latenzen (LatencyMon, während 6 Minuten Laufzeit) 6.537 µs
Erreichbarkeit BIOS/ UEFI F2
Erreichbarkeit Bootoptionen  F12
Sicherheit

Obwohl Dells XPS 13 2-in-1 kein ausgewachsenes Business-Notebook darstellt, findet man hier durchaus wichtige Sicherheitsfeatures. Mit Fingerabdruck-Lesegerät und Gesichtserkennung werden auch Vorgaben von Windows Hello erfüllt. Die Eingabe von Passwörtern kann bei Bedarf so auf ein Minimum beschränkt werden.

Ebenfalls integriert ist ein standardmäßig im BIOS aktiviertes Trusted Platform Modul 2.0 das z.B. verschiedene Verschlüsselungs- und Autorisierungsfunktionen bereitstellt. Zusätzlich können auch Computrace-Services gebucht werden, die im Falle eines Diebstahls die Lokalisierung des Notebooks oder einen Fernzugriff, etwa zum Löschen sensibler Daten, ermöglichen sollen. Nicht mit an Bord ist ein Smartcard-Lesegerät.

Audio

Die jeweils seitlich integrierten schmalen Lautsprecherstreifen erzeugen einen wenig voluminösen Sound. Die Gesamtcharakteristik zeigt sich klar höhenbetont mit wenig Mitten und Bässen. Die Maximallautstärke fällt relativ gering aus. Einen guten Kopfhörer und eine brauchbare Bluetooth-Box sollte mein bei Notebooks eh immer als Zubehör-Grundstock einplanen.

Für den fehlerfreien Betrieb mit externen Audio-Geräten ist das Testsample in der Testkonfiguration kaum geeignet. Bereits nach wenigen Minuten zeigt das Tool LatencyMon auftretende Latenzen von bis zu 6735 µs an. Die Toleranzgrenze liegt bei 1.000 µs. Dadurch können zum Beispiel Qualitätsprobleme wie Synchronisierungsfehler, Aussetzer oder Soundknacken hervorgerufen werden. Interessenten aus dem Audiobereich müssten sich hier auf eine eingehende Fehlersuche im Bereich der Treiber begeben. Oftmals hilft es auch nicht benötigte Komponenten in der Systemsteuerung einfach zu deaktivieren.

Zubehör

Dell hat für seine Notebookserien schon immer vergleichsweise breit aufgestellte Zubehörpaletten im Angebot gehabt. So auch für das Dell XPS 13 2-in-1, das sich die verschiedenen Adapter, Dockingstations, Netzteile und Akkulösungen allerdings mit vielen anderen Serien teilt. Spannend sind hier sicherlich die kleineren Schnittstellenadapter mit USB-Typ-C-Stecker, die liebgewonnene Anschlussarten auch am XPS verfügbar machen.

Die große Komplettlösung stellt hier das Thunderbolt Dock TB16 dar, das eine Integration in Desktop-Umgebungen mit vielen Peripheriegeräten oder sonst hohem Schnittstellenbedarf deutlich vereinfacht. Ein ausführlicher Testbericht des Dell Thunderbolt Dock TB 16 ist inzwischen ebenfalls erschienen.

Dell XPS 13 2-in-1: Eingabegeräte
Tastatur

Die im Testgerät verbaute Tastatur ist zwar mit einem QUERTY-Layout versehen, wird sich aber von den Grundeigenschaften her nicht von einer lokalisierten deutschen Variante mit QWERTZ-Layout unterscheiden. Die Tastaturbeschriftung ist kontraststark und bleibt durch die Tastaturbeluchtung auch in dunklen Arbeitsumgebungen immer gut erkennbar. Die FN-Kombinationen werden bei der Beleuchtung ebenfalls berücksichtigt.

Die Tasten sind im 19-mm-Raster angeordnet und fallen angenehm groß aus. Die Tastaturmatte liegt fest auf und lässt sich nicht durchbiegen. Mit gut definiertem Druckpunkt, mittlerem Hub und geringem Anschlagsgeräusch lässt sich hier auch längere Zeit angenehm tippen.

Die Pfeiltasten fallen praxisgerecht groß aus, könnten aber in der Vertikalen über einen größeren Abstand verfügen. Etwas günstiger hätte man manche FN-Kombinationen verteilen können. Displayhelligkeit, der Druckbefehl oder die Tastaturbeleuchtung lassen sich nur zweihändig steuern.

Touchpad

Das 105 x 60 mm große Touchpad verfügt über gute Gleiteigenschaften und nimmt Eingaben sehr zuverlässig an. Die in der Eingabefläche als Clickpad integrierten Touchpad-Tasten funktionieren tadellos und stellen damit einen guten Maustasten-Ersatz dar. Ein Pointstick ist für das Dell XPS 13 2-in-1 nicht erhältlich.

Touchdisplay & Digitizer

Das im Dell XPS 13 2-in-1 standardmäßig verbaute Touchdisplay weist bereits bei der Fingerbedienung eine hohe Genauigkeit auf. Auffällige Abweichungen zwischen Finger und digitaler Entgegennahme der Eingabe sind selbst im Randbereich des Bildschirms nicht erkennbar. Die integrierte Digitizer-Funktion kann erst mit einem passenden Stift (PN556W) genutzt werden. Dieser befindet sich anders als beim Toshiba Portégé X20W nicht im Lieferumfang.

Dell XPS 13 2-in-1: Display
Allgemeines

Dell bietet das flache Convertible mit zwei verschiedenen spiegelnden Displays an. Eines mit FullHD-Auflösung (1.920 x 1.080 Bildpunkte, 165 ppi) und eines mit QHD+-Auflösung (3.200 x 1.800 Bildpunkte, 276 ppi). Beide sind klassengerecht mit einer Touchoberfläche versehen und nehmen Digitizer-Eingaben an. Hierfür hat Dell den aktiven Stift PN556W im Repertoire, der allerdings separat gekauft werden muss und mit weiteren 50 – 60 Euro (Straßenpreis) zu Buche schlägt.

Das im Testgerät integrierte FullHD-IPS-Infintiy-Edge-Display verfügt über sehr schmale Ränder, was eine wichtige Grundvoraussetzung für die kompakten Gehäusemaße darstellt. Dank IPS-Technologie fällt die Blickwinkelstabilität sehr gut aus. Helligkeit, Kontrast und Farbdarstellung weisen selbst aus spitzen Einblickwinkeln kaum sichtbare Veränderungen auf. Lediglich die glatte Paneloberfläche stört hier mit sich spiegelnden Umgebungsobjekten. Eine Entspiegelungsschicht, wie sie zum Beispiel bei den MacBooks von Apple zum Einsatz kommt hat das Dell XPS 13 2-in-1 nicht zu bieten.

Helligkeit & Ausleuchtung

Im Außenbetrieb oder bei sonstigen hellen Arbeitsumgebungen muss man daher mit zum Teil nicht unerheblichen Einschränkungen rechnen. Je dunkler die Bildinhalte und je heller das Umgebungslicht, desto stärker treten die Spiegelungen zum Vorschein. Dank einer ausreichend hohen maximalen Displayhelligkeit lässt sich dieser Effekt vor allem in Innenräumen gut ausgleichen. Unter freiem Himmel muss man sich schon ein schattiges Plätzchen suchen, um auch längere Zeit komfortabel arbeiten zu können.

Die Helligkeitsverteilung des Sharp-Displays fällt sehr homogen aus und erreicht 89 %. Im abgedunkelten Raum mit schwarzem Bildinhalt sind lediglich bei genauem Hinschauen winzige Lichthöfe zu erkennen, die im Praxisbetrieb kaum auffallen dürften.

Die Luminanz kann in 10 Stufen recht linear eingestellt werden. In Stufe 7 habe ich 196 cd/m² und in Stufe 5 161 cd/m² gemessen. In den ersten drei Helligkeitsstufen setzt Dell augenscheinlich eine Pulsweitenmodulation zur Regulierung ein. Die gemessene Frequenz beträgt 1.000 Hz und sollte dafür sorgen, dass die meisten Anwender keine negativen Auswirkungen spüren. Besonders empfindliche Nutzer könnten dagegen unter Ermüdungserscheinungen, Kopfschmerzen oder sonstigen Beeinträchtigungen leiden. Ab Helligkeitsstufe 4 ist eine PWM beim Testgerät nicht mehr feststellbar.

Kontrast & Farbraum

Der gemessene Schwarzwert beträgt im Auslieferungszustand 0,26 cd/m² und sorgt zusammen mit der maximalen Helligkeit für einen hohen Kontrast von 1.231:1. Die Summe der darstellbaren Farben fällt dagegen recht mager aus und deckt gerade mal 77,2 % des sRGB-Farbraums ab. Angesichts der Preisklasse ist das schon etwas erstaunlich, da das kürzlich getestete Medion Akoya S3409 bereits als 600-Euro-Notebook deutlich mehr zu bieten hat.

Farbgenauigkeit

Die Farbtreue des Bildschirms kann im Auslieferungszustand wie bei den meisten anderen Notebooks auch nicht überzeugen. Erst nach einer obligatorischen Profilierung kann man die Möglichkeiten des Panels abrufen. Abgesehen von einem kleinen Ausreißer des 100-%-Rot hat man hier eine genaue Farbwiedergabe zur Verfügung. Das mittlere DeltaE 2000 beträgt 2,6 und das maximale DeltaE 2000 6,6.

Messungen im Überblick
Display – Dell XPS 13 2-in-1 (9365)  13,3-Zoll-Display, spiegelnd, SHP146A, V6V6D-LQ133M1
Auflösung 1.920 x 1.080, 165 ppi
minimale Helligkeit 19,5 cd/m²
ca. 150 cd/m²  Helligkeitsstufe 5 ( 161 cd/m²)
ca. 200 cd/m²  Helligkeitsstufe 7 ( 196 cd/m²)
maximale Helligkeit 320 cd/m²
maximale Helligkeit Displaymitte (profiliert) 320 cd/m² (251 cd/m²)
Helligkeit Displaymitte Akku 320 cd/m²
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) 0,26 cd/m² (0,263 cd/m²)
Ausleuchtung 89 %
sRGB-Farbraumabdeckung 77,2 %
Kontrast 1.231:1 (954:1)
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) 7,8 (2,6)
maximales DeltaE 2000 (profiliert) 11,4 (6,6)
Helligkeitssteuerung durch Pulsweitenmodulation Helligkeitsstufe 1-3
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet.
Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software
Dell XPS 13 2-in-1: Leistung
Allgemeines

Die Konfigurationsmöglichkeiten des kompakt gebauten Dell XPS 13 2-in-1 fallen sehr bescheiden aus. Im Grunde kann man in Dells Online-Shop derzeit lediglich zwischen 4 vorkonfigurierten Zusammenstellungen auswählen. CPU, RAM und Massenspeicher sind hier fest vorgegeben und können nicht weiter individualisiert werden. Intel Core i5-7Y54 oder Intel Core i7-7Y75, 4 GB oder 8 GB RAM (verlötet), 128-GB-, 256-GB- oder 512-GB-Solid-State-Drive.

Prozessor – Intel Core i7-7Y75

Der im Testgerät verbaute Zweikerner Intel Core i7-7Y75 ist ein leistungsstarker Stromspar-Prozessor der mit einer besonders niedrigen Thermal Design Power von 4,5 Watt auskommt. Das ermöglicht eine passive Kühlung ohne separaten Lüfter wovon Dell im XPS 13 2-in-1 auch Gebrauch macht. Wichtige Features wie Intel Turbo Boost (1,3 GHz bis 3,6 GHz) oder die Hyperthreading-Technologie (4 Threads) hat auch dieser Prozessor zu bieten.

Die Benchmarkergebnisse fallen für ein passiv gekühltes System ohne Lüfter recht gut aus. Laut dem Tool HWinfo hat Dell hier die Möglichkeit genutzt die TDP von 4,5 auf 7 Watt anzuheben. Wie gehabt muss sich die CPU-Einheit diese jedoch mit der integrierten Intel HD Graphics 615 teilen. Beim Cinebench R15 Single-Core-Test erreicht das Testgerät 122 Punkte und beim Multi-Core-Test 266 Punkte. Das reicht immerhin aus, um Intels aktiv gekühlten Core i3-7100U zu schlagen.

Mit der Dauerlaststabilität sieht es bei passiv gekühlten Systemen generell nicht so rosig aus. Beim Stresstest mit Unigine Heaven und Geekbench werden die Taktraten von Prozessor und Grafikeinheit bereits nach kurzer Zeit stark gedrosselt. Nach wenigen Minuten pendeln sich diese laut HWinfo bei 1 GHz (CPU) und 300 – 650 MHz (GPU) ein. Bei reiner CPU-Last arbeitet das System immerhin mit bis zu 2,2 GHz.

Mit einer darüber hinausgehenden Leistungseinbuße muss man im Akkubetrieb rechnen. Beim Cinebench R15 Multi-Core-Test werden nur noch 213 Punkte anstatt 266 Punkte erzielt und auch beim Systembenchmark PCMark 8 Home fällt das Ergebnis mit 2.966 Punkten anstatt 3.184 Punkten etwas niedriger aus.

Dell XPS 13 2-in-1

Grafik – Intel HD Graphics 615 (Dual-Channel)

Die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 615 ist zwar auf eine besonders niedrige Leistungsaufnahme hin optimiert, arbeitet aber wie die „großen“ Abkömmlinge der ULV-CPUs grundsätzlich im Frequenzbereich zwischen 300 und 1.050 MHz. Das Testgerät erreicht den Maximaltakt dennoch nur selten und dann auch nur für kurze Zeit. Bei kurzer Grafiklast pendelt die Taktrate zwischen 850 MHz und 1.000 MHz, die sich bei längeren Sequenzen weiter auf 700 bis 750 MHz reduziert.

Für anspruchsvolle 3D-Aufgaben wie aktuelle Spiele oder Konstruktionen ist diese Lösung kaum geeignet. Beim 3DMark Cloud Gate werden gerade mal 4.405 Punkte und beim Cinebench R15 OpenGL Shading lediglich 28 fps erzielt. Das reicht höchstens um genügsame Spieletitel mit niedrigen Qualitätseinstellungen und geringer Auflösung flüssig auf den Schirm zu bekommen. Wie auch im CPU-Bereich muss man bei Dauerlast und im Akkubetrieb mit einer Leistungsreduzierung rechnen.

Abseits von leistungshungrigen 3D-Aufgaben reicht diese Grafiklösung für viele Aufgabengebiete trotz der vergleichsweise schlechten Ergebnisse dennoch vollkommen aus. Externe Bildschirme können bei einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz mit einer Auflösung von bis zu 3.840 x 2.160 Bildpunkten angesteuert werden. Zudem werden wichtige Technologien wie Intel Quick Sync Video oder Intel Clear Video HD unterstützt.

Massenspeicher – Toshiba XG4 M.2-PCIe

Der im Dell XPS 13 2-in-1 verbaute Massenspeicher im M.2-Format ist eine der wenigen für den Anwender austauschbaren Komponenten. Dank PCIe-Schnittstelle und NVMe-Protokoll erzielt das Laufwerk gute Ergebnisse. Beim sequentiellen Lesen werden bis zu 1.092 MB/s und beim sequentiellen Schreiben bis zu 684 MB/s übertragen. Ein zweites Laufwerk kann nicht eingebaut werden, sodass man bei einer Aufrüstung das vorhandene Modul ersetzen müsste.

Systemleistung

Die Systemleistung des Dell XPS 13 2-in-1 fällt trotz passiv gekühlter Stromsparkomponenten recht gut aus. Der Arbeitsspeicher arbeitet im Dual-Channel-Modus und das Solid State Drive sorgt für kurze Zugriffszeiten und hohe Übertragungsraten. Langwierige Dauerlastaufgaben mag das Convertible dagegen gar nicht und quittiert solche Sequenzen mit schnell abfallenden Rechengeschwindigkeiten.

Im Normalbetrieb hat das aber meist keine negativen Auswirkungen. Ein paar Songs konvertieren, Bildbearbeitung, Internet- und Office-Aufgaben bringen das Testgerät nicht so schnell aus der Ruhe. Beim PCMark 8 Home werden immerhin durchaus passable 3.194 Punkte erzielt.

Dell XPS 13 2-in-1

Benchmarkergebnisse im Überblick
Dell XPS 13 2-in-1 8 GB RAM & PCIe-SSD
Prozessor  Single-Core  Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 122 cb 266 cb
Geekbench 3.3.0 64 bit  3.176 Punkte 6.187 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home (Akku) 3.184 Punkte (2.966 Punkte)
PCMark 8 Creative 4.076 Punkte
PCMark 8 Work 4.344 Punkte
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark 1.092 MB/s 684 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 15,6 fps 5,3 fps
Cinebench R15 OpenGL 28,4 fps
3DMark Cloud Gate 4.405 Punkte
3DMark Firestrike 579 Punkte
3DMark Time Spy 237 Punkte
Dell XPS 13 2-in-1: Emissionen
Betriebsgeräusch

Dells XPS 13 2-in-1 ist im Vergleich zum Dell XPS 13 in konventioneller Bauweise mit einem passiven Kühlsystem ausgestattet. Einen Lüfter findet man hier nicht. Das wird, wie bereits im Leistungskapitel beschrieben, durch die besonders genügsame Intel Core i7-7Y75-CPU mit einer TDP von 4,5 Watt ermöglicht. Die entstehende Abwärme wird über das Gehäuse nach aussen geleitet. Ganz lautlos arbeitet das Gerät aber nicht. Wie in den meisten anderen Fällen auch, kann man ein leises Elektronikgeräusch beim Lesen und Schreiben von Daten feststellen. Das ist nicht hochfrequent oder störend, aber dennoch in einer leisen Arbeitsumgebung hörbar.

Emissionen – Dell XPS 13 2-in-1 (9365) Schalldruckpegel Oberflächentemperatur
Ausgeschaltet 22,9 °C
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos* 30,1 °C
Büro (PCMark 8 Battery Test, 161 cd/m², ausbalanciert) Lautlos* 39,8 °C
WLAN-Streaming (196 cd/m², ausbalanciert) Lautlos* 35,1 °C
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) Lautlos* max. 50,8 °C (Unterboden)
*Leise Elektronikgeräusche unterhalb der Messgrenze bei Massenspeicherzugriffen
Hitzeentwicklung

Das Dell XPS 13 2-in-1 fungiert mit seinem Gehäuse aus Aluminium und carbonfaserverstärktem Kunststoff als großdimensionierter Kühlkörper. Entsprechend schnell erhöht sich die Oberflächentemperatur von etwa 23 °C im ausgeschalteten Zustand auf etwa 30 °C im Leerlauf. Die Gesamtleistungsaufnahme des Systems liegt in diesem Zustand bei 2,4 Watt. Beim WLAN-TV-Streaming hat die Prozessoreinheit schon etwas mehr zu tun. Hier steigt die Oberflächentemperatur auf 32,7 °C (hinterer Unterboden 35,1 °C).

Liegen längere lastintensive Phasen an, so erwärmt sich vor allem der Unterboden schon spürbar, bleibt aber auch mit seinen 39,8 °C für einen Einsatz auf dem Schoß noch recht angenehm temperiert. Der Höchstwert von 50,8 °C ist am Ende des Stresstests (1:16 Stunden), wieder am hinteren Unterboden, gemessen worden.

Stromverbrauch & Akkulaufzeiten
Stromverbrauch

Die Leistungsaufnahme bewegt sich beim Testgerät im Bereich zwischen 1,22 Watt im Leerlauf mit ausgeschaltetem Display und 30,7 Watt in einer kurzzeitigen Spitze bei voller CPU-Last (Display maximale Helligkeit, Funk an). Beim WLAN-TV-Streaming kommt man dagegen mit maximal 6,5 Watt (Helligkeitsstufe 7, 193 cd/m²) aus und beim PCMark 8 Home (Helligkeitsstufe 5, 161 cd/m²) schwankt der Stromverbrauch zwischen 4,8 Watt und 30,7 Watt. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 30 Watt spezifiziert, dennoch in der Lage auch kurzzeitige darüber hinausgehende Spitzen abzufangen.

Energieverbrauch – Dell XPS 13 2-in-1 (9365) Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) 1,26 Watt  —
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 2,4 Watt 20:37 h
Büro (PCMark 8 Battery Test, 161 cd/m², ausbalanciert) 4,8 – 30,7 Watt 5:16 h
WLAN-Streaming (196 cd/m², ausbalanciert) 5,8 – 6,5 Watt 9:01 h
Battery Eater Classic (maximale Displayhelligkeit) 3:52 h*
Stresstest (Unigine Heaven & Geekbench) 25,2 – 21,0 – 17,4 Watt
46-Wh-Lithium-Ionen-Akku intern, 30-Watt-Netzteil
* reduzierte Leistungsfähigkeit, siehe Kapitel Leistung
Akkulaufzeiten

Der fest im Gehäuse integrierte 46-Wh-Akku befindet sich unter der Bodenplatte ist nur im Servicefall für einen Austausch vorgesehen. Alternative Kapazitäten bietet Dell nicht an. Als Ergänzung könnte man sich noch Dells externen Akku Power Companion mit USB-C-Stecker (12.000 mAh) – PW7015MC zulegen. Dieser ist derzeit für etwa 120 Euro zu haben.

Die gemessenen Akkulaufzeiten fallen gut aus und bewegen sich mit angepasster Displayhelligkeit in praxisnahen Szenarien in etwa zwischen 5 und 9 Stunden. Bei hoher Last mit maximaler Displayhelligkeit bleiben sogar noch fast 4 Stunden übrig. In diesem Zustand zeigt sich die Leistungsfähigkeit allerdings etwas reduziert (siehe Kapitel Leistung).

Dell XPS 13 2-in-1
Dell XPS 13 2-in-1: Fazit

Dell hat mit dem XPS 13 2-in-1 ein hervorragendes Convertible Dell XPS 13 2-in-1 9365 Convertibleauf die Beine gestellt. Die Leistungsfähigkeit fällt für ein Notebook dieser Geräteklasse praxisgerecht aus und ist in der Lage viele Alltagsaufgaben angenehm flink umzusetzen. Dank passiver Kühlung arbeitet das Testgerät dazu nahezu lautlos, ohne bei den Gehäusetemperaturen über die Stränge zu schlagen.

Auf der Habenseite sind ergänzend die gelungene Schnittstellenausstattung, die Gehäusequalität, die Akkulaufzeiten und die Eingabegeräte zu verbuchen. Auch das Display kann in vielen Eigenschaftsbereichen ordentlich punkten. Allerdings bietet es nur einen eingeschränkten Farbraum und ist als Touchdisplay systembedingt mit einer glatten und daher stark spiegelnden Oberfläche versehen.

Dell XPS 13 2-in-1 9365 ConvertibleAnsonsten könnte man dem Dell XPS 13 2-in-1 vielleicht noch die kaum vorhandene Aufrüstbarkeit oder den kurzen Garantiezeitraum vorwerfen.

Mit einer Service-Erweiterung und umfangreichem Zubehörprogramm kann man beide Punkte bei Bedarf recht einfach entkräften. Der Gesamtpreis schießt dann aber schnell um mehrere hundert Euro in die Höhe und dürfte den exklusiven Premium-Anspruch der Modellreihe weiter unterstreichen.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

One thought on “Dell XPS 13 2-in-1 (9365) Convertible im Test

  • Das XPS 2in1 läuft, bisher nix kaputt und Lieferzeit war wie angegeben. Was aber gar nicht geht, dass man mir einen Laptop für 2600€ liefert, wo man mir allerlei kokolores Software drauf gepackt hat. Candy Crash, Updates Tools, Werbung… und ich sitze und darf erst einmal deinstallieren und einige Apps sind nicht mal deinstallierbar. Dazu kommt Microsoft…. Ich habe Office 2010 Buisiness und das reicht mir. Dazu Outlook 2016 von meinem Exchange Paket. Nun will mir Microsoft laufend das aktuelle Office nach verkaufen…. Manchmal möchte ich einfach nur die Zeit für den Mist, Dell in Rechnung stellen… Preis ist schon hoch, vor allem weil man bei 16GB Ram die teure HD Variante nehmen muss, da man nicht aufrüsten kann. Die Rams sind verlötet…

    Anm.d. Redaktion: Beitrag wurde in seiner ursprünglichen Fassung editiert und hinsichtlich der Ausdrucksweise dem Anspruch von Notebooks & Mobiles angepasst.

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