15. März 2024
Notebook

Kaby Lake – Intel Core i3-7100U gegen Intel Core i3-6100U

Generationswechsel die Dritte. Intels 7. Prozessorgeneration (Core) hört auf den Code-Namen „Kaby Lake“ und wurde Anfang September offiziell veröffentlicht. Mit zur Familie gehört hier Intels Core-i3-7100U-CPU, die sich in diesem Test unter anderem dem Vorgänger Intel-Core i3-6100U stellen muss.

Vor "einigen Wochen habe ich bereits Intels Core-i5-7200U-Prozessor und Intels Core i7-7500U einem umfangreichen Test unterzogen. Im MSI CX62 7QL und im Acer Aspire F15 haben beide CPUs einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Die gemessene Leistungssteigerung fällt sehr hoch aus und sorgt für einen willkommenen Mehrwert. In diesem Test muss nun die leistungsschwächste Version des Kaby-Lake-Trios zeigen, ob sie den bisher guten Eindruck der Serie weiter bestätigen kann.

Intel Core i3-7100U: Tatsächliche Verfügbarkeit

Seit dem zweiten Kaby-Lake-Test hat sich die Verfügbarkeit der aktualisierten Notebooks weiter verbessert. Die Preissuchmaschine Geizhals listet inzwischen 324 anstatt 195 verschiedene Notebook-Modelle, von denen viele auch tatsächlich lieferbar sind. Den mit Abstand geringsten Anteil stellen immer noch die i3-Modelle. Ganze 6 sind derzeit gelistet. Hier fehlen zum Beispiel noch das Lenovo ThinkPad E470, das für diesen Test zur Verfügung steht, oder der größere Bruder Lenovo ThinkPad E570. Die Preise für Laptops mit Intel Core i3-7100U beginnen zum Testzeitpunkt bei etwa 450 Euro (Dell Vostro 15 (3568).

Ausführlicher Testbericht des Lenovo ThinkPad E470: Testbericht/ Upgrade-Test.

Intel Core i3-7100U: Unterschiede zwischen Skylake und Kaby Lake

Die Veränderungen zur Vorgänger-Generation fallen auf den ersten Blick relativ gering aus. Etwas erhöhte Taktraten, ein paar neue Videoencoderfunktionen inklusive eingebetteter 4K- und HEVC-Unterstützung und natürlich ein neuer Name. Unter der Haube hat Intel weiter am Fertigungsprozess und damit an der Effizienz geschraubt. Sollte bedeuten: Mehr Leistung bei gleichem Verbrauch und gleicher Abwärme. Oder weniger Verbrauch und Abwärme bei gleicher Last/ Performance. Im Endeffekt zählt das, was für den Anwender unter dem Strich herauskommt – und genau das schaue ich mir in den folgenden Kapiteln etwas genauer an.

Auszug der technischen Daten:
  • Intel Core i3-7100U
  • 14 nm Fertigungsprozess
  • 2 Kerne, 4 Threads
  • 2,4 GHz Prozessortakt (kein Intel Turbo Boost)
  • 3 MB SmartCache
  • 15 Watt TDP

Vollständige technische Daten auf der Herstellerseite: https://ark.intel.com/products/95442/Intel-Core-i3-7100U-Processor-3M-Cache-2_40-GHz?q=i3-7100u

Intel Core i3-7100U: Rechenleistung (Single-Core/ Multi-Core)

Die Rechenleistung der neuen Intel-Core-i3-7100U-CPU weist einen geringeren Leistungssprung als die bereits getesteten i5- und i7-Modelle auf. Beim Cinebench R15-64-bit-Benchmark ist die Single-Thread-Performance mit 89 zu 89 Punkten sogar stagniert. Beim Multi-Thread-Test kann der i3 dann doch noch etwas zulegen und erreicht ein Plus von knapp 10 Prozent (253 zu 235 Punkte) im Vergleich zum Lenovo ThinkPad E460 mit Intel Core i3-6100U.

Intel Core i3-7100U

Da Dells Inspiron 13 5000 2-in-1 (5368) mit dem Intel Core i3-6100U deutlich bessere Ergebnisse erzielt hat, könnte der Kaby-Lake-Nachfolger in anderen Notebook-Konfigurationen ebenfalls besser abschneiden. Sobald verfügbar, werde ich mir die Performance in einem weiteren Notebook noch mal genauer anschauen.

Intel Core i3-7100U: Grafikleistung (Single-Channel/ Dual Channel)

Die in der Intel Core i3-7100U integrierte Grafikeinheit heißt nun Intel HD Graphics 620 und gehört weiterhin der Intel internen GT2-Klasse an. Der Grafikchip verfügt über 24 Ausführungseinheiten und kann die erforderliche Taktrate dynamisch im Bereich von 300 MHz bis 1 GHz auf die jeweilige Situation hin anpassen. Per Displayport können Bildschirme mit einer maximalen Auflösung von 4.096 x 2.304 bei 60Hz angesprochen werden. Da noch kein HDMI 2.0 unterstützt wird, beschränkt sich die Bildwiederholrate per HDMI auf 24 Hz bei 4.096 x 2.304 Bildpunkte. Sofern die passenden Schnittstellen im Notebook verbaut sind, können bis zu 3 Monitore angesprochen werden.

Die gemessene Leistungsfähigkeit unterscheidet sich kaum von der in der Intel-Core-i5-7200U-CPU integrierten Intel HD Graphics 620. Die Ergebnissunterschiede bewegen sich im Rahmen weniger fps. Der im Testgerät verbaute Arbeitsspeicher arbeitet im Single-Channel-Betrieb. Da der Arbeitsspeicher per Shared-Memory-Verfahren auch gleichzeitig als Grafikspeicher genutzt wird, hat das Auswirkungen auf die erreichbaren Frameraten. Zusätzlich habe ich auch Tests mit zweitem RAM-Modul und dadurch aktiviertem Dual-Channel-Modus durchgeführt. Der hier ersichtliche Performance-Unterschied stellt die typischen Auswirkungen zwischen Single- und Dual-Channel-Performance dar.

Intel Core i3-7100U: OpenCL

Neben den typischen Grafikaufgaben, können Grafikchips per OpenCL-Schnittstelle auch für viele andere rechenintensive Aufträge verwendet werden. Dazu gehören zum Beispiel Konvertierungen, Bildbearbeitungsfilter, Videofilter, das Ver- und Entschlüsseln von Daten oder Berechnungen im Rahmen der Finanzanalyse. Das Nutzen des Grafikchips für solche Aufgaben entlastet einerseits den Prozessor und sorgt andererseits für einen nicht unerheblichen Geschwindigkeitsschub.

Wie so oft hängt die Nutzbarkeit dieses Features von der jeweiligen Softwareimplementierung ab. Getestet habe ich die Bereiche Finanzanalyse, Kryptographie, Bildbearbeitung und Videokonvertierung.

Intel Core i3-7100U

Intel Core i3-7100U: Dauerlast

Die Laststabilität eines Prozessors ist immer auch von der eingesetzten Umgebung abhängig. Je nach Gehäuse und eingesetztem Kühlsystem können die Unterschiede daher teils erheblich ausfallen. Das Lenovo ThinkPad E470 ist wie viele Vorgänger in dieser Hinsicht zugunsten einer geringeren Geräusch- und Hitzeentwicklung etwas konservativer aufgestellt. Das Notebook bleibt immer recht kühl und wird nie aufdringlich oder laut.

Bei gleichzeitiger Belastung von Prozessor und Grafikeinheit durch Geekbench und Unigine Heaven reduziert sich die Prozessortaktung beim Testgerät auf maximal 1,6 GHz. Diese verharrt dort allerdings nicht konstant, sondern schwankt dauerhaft zwischen 1,6 GHz und 2,4 GHz. Im Gegensatz zum Prozessortakt läuft der Grafiktakt der Intel HD Graphics 620 gleichbleibend bei knapp 1.000 MHz.

Intel Core i3-7100U: Fazit

Der hier durchgeführte Test kann erst einen ersten Eindruck vom Intel Core i3-7100U liefern. Die im Hinblick auf geringe Emissionen hin abgestimmte Konfiguration des Lenovo ThinkPad E470 geht zu Lasten der maximal möglichen Performance.

Der Prozessor hinterlässt im Testgerät daher ergebnistechnisch einen eher mäßigen Eindruck. Der Leistungszuwachs fällt beim Testgerät durchwachsen aus und kann sich nur in Teilbereichen vom Skylake-Vorgänger absetzen. Das gilt vor allem für die Prozessorleistung.

Die Grafikleistung bewegt sich hingegen auf dem Niveau der leistungsstärkeren i5- und i7-Prozessoren und liefert damit einen ordentlichen Leistungsschub ab. Entscheidend ist hier wie so oft, welche RAM-Konfiguration im Notebook vorzufinden ist. Der Dual-Channel-Betrieb sorgt für eine Mehrleistung von etwa 20 Prozent.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.