24. April 2024
Notebook

Medion Akoya S3409 (MD 60219) im Test

Gelungener Einsteiger. Das Medion Akoya S3409 bietet in der Basiskonfiguration MD 60219 richtig viel Notebook fürs Geld. Auf wichtige Kerneigenschaften muss man hier nicht verzichten.

Notebooks im 13-Zoll-Format bieten oft eine ausgeglichene Kombination aus Mobilität, Leistungsfähigkeit und Ausstattung. Das Medion Akoya S3409 ist in der Testkonfiguration" zudem zu einem besonders attraktiven Preis zu bekommen. Für um die 600 Euro Straßenpreis erhält der Kunde einen Intel Core i5-7200U-Prozessor mit integrierter Intel HD Graphics 620, 8 GB RAM, ein 256-GB-Solid-State-Drive, einen matten FullHD-IPS-Bildschirm und eine praxisgerechte Schnittstellenausstattung. Ebenfalls mit im Paket befindet sich Windows 10 Home. Alternativ sind noch Konfigurationen mit Intel Core i7-7500U, 512 GB SSD und QHD+-Display erhältlich. Das Top-Modell kostet derzeit etwa 900 Euro.

Medion Akoya S3409

Auszug der technischen Daten
Model Medion Akoya S3409 (MD 60219)
Preis ca. 600 Euro Testkonfiguration
Prozessor Intel Core i5-7200U, 2 Kerne 4 Threads, (2,5 GHz – 3,1 GHz)
Grafik Intel HD Graphics 620 (shared memory)
Arbeitsspeicher 8 GB LPDDR3-RAM, Dual-Channel
Massenspeicher Phison S10C 256-GB-M.2-SSD (SATA)
Display 13,3-Zoll-Display, IPS, Auflösung: 1.920 x 1.080 Bildpunkte, 16:9, matt, 165 ppi
Betriebssystem & Software Windows 10 Home 64 bit
BIOS-Version 2.15 (10.02.2017)
Anschlüsse & Erweiterung 2 x USB 3.0 Typ A, 1 x USB 3.1 Gen.1 Typ C, Speicherkarten-Lesegerät (USB)
Kommunikation Intel Dual Band Wireless-AC 8265 , Bluetooth 4.1, Dual-Array-Mikrofon, HD-Webcam
Audio High Definition Audio Controller, 3,5 mm-Klinke kombinierter Kopfhörerausgang und Mikrofoneingang, 2 x Stereo-Lautsprecher
Eingabegeräte Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung, Touchpad
Sicherheit Bios- und Systempasswörter, keine Kabelschlossvorbereitung
Batterie & Stromversorgung 45-Wh-Lithium-Polymer-Akku intern, 65-Watt-Netzteil
Abmessungen & Gewicht 320 (B) x 212 (T) x 18 (H) mm, Testgewicht 1,3 kg
Herstellergarantie 24 Monate
Leihsteller privater Leihsteller
Informationen zum Testgerät http://www.medion.com/de/shop/ultramobil-notebooks-medion-akoya-s3409-md-60423-30022194a1.html

Mögliche Konkurrenten könnten zum Beispiel das HP Pavilion X360 13-u150ng oder Dells aktualisiertes Inspiron 13 der 5000er Serie sein. Deutlich teurer fällt dagegen schon das Lenovo ThinkPad 13 G2 aus, das dafür allerdings auch so manche Business-Features mitbringt. Weitere Alternativen im günstigen Preissegment: Die besten Notebooks der 600-Euro-Klasse

Medion Akoya S3409: Gehäuse

Das auf der Produktseite angepriesene Aluminium-Gehäuse entpuppt sich bei genauer Betrachtung als eine Kombination aus Kunststoff und dünnen Aluminiumoberflächen im Tastatur- und Displaydeckel-Bereich. Im gebürsteten Design bekommt man hier einen gewissen Chic geboten, der in der 600-Euro-Klasse sicherlich etwas heraussticht. Echte Voll-Aluminium-Chassis wird man dagegen weiterhin nur in der Premium-Klasse erwarten dürfen.

Die Stabilität der Notebook-Konstruktion geht insgesamt in Ordnung. Die Handballenablage und die Tastaturmatte liegen fest auf. Mit Kraft lässt sich die Base-Unit aber etwas verwinden und der Displaydeckel gibt bereits bei wenig Zug und Gegenzug sichtbar nach. Negative Auswirkungen auf den anvisierten Einsatz im Heimanwender-Bereich sollte beides aber nicht hervorrufen.

Verbesserungswürdig zeigen sich dagegen die beiden Displayscharniere. Hier hat sich Medion augenscheinlich nicht bei der Konzernmutter Lenovo bedient, sondern eine weniger stabile Konstruktion verbaut. Bereits bei wenig Bewegung beginnt der Bildschirm zu wippen. Je weiter der Öffnungswinkel, desto weniger Halt verspürt man. Da hilft es auch wenig, dass die rückseitige Bildschirmunterkante im aufgeklappten Zustand als Standfuß fungiert und die Stabilität auf glatten Oberflächen etwas verbessert.

Das Gewicht des Testgeräts beträgt respektable 1,3 kg und dürfte im mobilen Einsatz nicht allzu dick auftragen. Besonders schmale Displayrahmen oder ein insgesamt auf möglichst geringe Maße hin reduziertes Gehäuse darf man hier allerdings nicht erwarten.

Wartung

Eine Wartung oder Aufrüstung durch den Endkunden sieht Medion nicht vor. Im Handbuch zur Serie wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass solche Arbeiten Servicetechnikern vorbehalten sind, die zudem nur Original-Ersatzteile verbauen dürfen. Wartungsklappen findet man daher am Unterboden nicht. Medion Handbuch: http://download2.medion.com/downloads/anleitungen/bda_40060562.pdf

Medion Akoya S3409: Ausstattung
Schnittstellen

Das Medion Akoya S3409 bietet eine gute Grundausstattung an Schnittstellen. HDMI, USB 3.0 Typ A und ein Speicherkarten-Lesegerät decken den üblichen Standard ab. Mit einem verdrehsicheren USB 3.1 Gen.1 Typ C bekommt man sogar etwas Zukunftssicherheit beim Steckertyp geboten. Besonders hohe Übertragungsraten über die 5-Gbit/s-Grenze hinaus oder gar Thunderbolt-3-Fertigkeiten findet man hier aber nicht.

Während die Schnittstellenpositionierung sehr gelungen ausfällt, darf man vom Speicherkarten-Lesegerät nicht allzu viel erwarten. Dieser arbeitet scheinbar noch mit einer USB-Anbindung und liefert daher magere 22 MB/s. Eine Kabelschloss-Vorbereitung oder ein Ethernet-Port sind nicht vorhanden. Optische Laufwerke werden seit geraumer Zeit sowieso schon so gut wie gar nicht mehr in neuen Modellreihen verbaut.

Den fehlenden Fingerprint-Sensor könnte man bei Bedarf zum Beispiel mit PQI’s My Lockey nachrüsten.

Schnittstellenperformance
Medion Akoya S3409 Transferraten in MB/s
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional UHS-II 2000x (128 GB) 18 Lesen/ 22 Schreiben
USB 3.0 Typ A, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) 437 Lesen/ 442 Schreiben
USB 3.1 Gen.1 Typ C, Sandisk Extreme 900 (480 GB) 396 Lesen/ 194 Schreiben
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 mit 60 Hz nein (HDMI 30Hz)
Latenzen (LatencyMon, während 17 Minuten Laufzeit) 231 µs
Erreichbarkeit BIOS/ UEFI F2
Erreichbarkeit Bootoptionen  F12
Audio

Die Soundcharakteristik der Boxenausstattung zeigt sich beim Medion Akoya S3409 ungewöhnlich ausgewogen. Hier bekommt man im Gegensatz zu vielen Konkurrenten auch eine gute Portion Mitten und Bässe geboten. Wirklich multimediatauglich ist aber auch diese Lösung nicht. Die Maximallautstärke fällt gering aus und offenbart dann zusätzlich scheppernde Höhen und eine generelle Neigung zum Verzerren. Externe Lösungen können wie gehabt zum Beispiel per Bluetooth, USB oder 3,5-mm-Klinke angebunden werden.

Erstaunlich gut fallen beim Testgerät die mit dem Tool LatencyMon gemessenen Latenzen aus. Nach einer Laufzeit von etwa 17 Minuten beträgt der Höchstwert gerade mal 231 µs. Die Wahrscheinlichkeit, dass hier im Zusammenspiel mit externen Audiogeräten Soundprobleme wie Knacken, Aussetzer oder Synchronisierungsfehler auftreten, ist sehr gering.

Medion Akoya S3409: Eingabegeräte

Die Tastatur verfügt über weitestgehend normal große Tasten im 19-mm-Raster. Die Tastaturmatte liegt fest auf und gibt nur bei besonders hartem Anschlag minimal nach. Mit mittelkurzem Hub und leisem Anschlagsgeräusch dürften viele Anwender hiermit gut zurechtkommen. Etwas gewöhnungsbedürftig zeigen sich allerdings die klein geratene linke Shift-Taste und die eng beieinander liegenden vertikalen Pfeiltasten.

Ansonsten gefällt das Tastaturlayout mit üblicher Anordnung und komfortablen FN-Kombinationen. Die Tastaturbeleuchtung ist vierstufig regelbar, bezieht aber nicht die hellblau hinterlegten Sonderfunktionen mit ein. Im Dunklen könnte es daher schon mal länger dauern die Stumm-Taste zu finden, den Monitorausgang zu wechseln oder den Flugzeugmodus zu aktivieren.

Das Touchpad kommt mit einer recht großen Eingabefläche von 106 x 66 mm. Die Gleiteigenschaften sind sehr gut und Mehrfingergesten werden problemlos umgesetzt. Die im Touchpad integrierten Maustasten lassen sich angenehm bedienen und nehmen Eingaben zuverlässig an. Nicht so gut gefällt ein bereits bei leichten Finger-Tipps auftretendes Klackern der Touchpadoberfläche. Hier scheint beim Testgerät etwas zu viel Spiel zwischen dem Touchpad und der Aufnahmekonstruktion vorhanden zu sein.

Medion Akoya S3409

Medion Akoya S3409: Display
Allgemeines & Auflösung

Das im Medion Akoya S3409 verbaute FullHD-IPS-Display passt so gar nicht zu dem, was man sonst so in dieser Preisklasse geboten bekommt. Es weist nicht nur eine hohe Blickwinkelstabilität auf, sondern verfügt hier über Eigenschaften, die selbst bei deutlich teureren Premium-Modellen keine Selbstverständlichkeit darstellen.

Das 13,3-Zoll-Display löst mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf und verfügt somit über eine feine Punktdichte von 165 ppi. Die Darstellung ist scharf und weist nicht den typisch aufdringlichen Grieseleffekt matter Bildschirme auf. Werksseitig ist die Windows-Skalierung mit 150 % voreingestellt. Das könnte sich für manchen Anwender vielleicht etwas übertrieben darstellen. Mit einer Einstellung von 125 % sind Symbole, Icons und Schriften bei einer angenehmen Desktop-Größe immer noch gut erkennbar.

Alternativ zum FullHD-Display bietet Medion in besser ausgestatteten Konfigurationen noch ein QHD+-Panel an. Dieses liefert eine Auflösung von 3.200 x 1.800 Bildpunkten und eine nochmals höhere Punktdichte von 276 ppi.

Helligkeit & Ausleuchtung

Der im Testgerät verbaute Bildschirm erreicht im Auslieferungszustand eine maximale Helligkeit von 362 cd/m² in der Bildschirmmitte. Bereits beim ersten Einschalten sorgt das AUO-Panel mit seiner recht homogenen Ausleuchtung für einen subjektiv angenehmen Eindruck. In dunkler Umgebung mit komplett schwarzem Bildinhalt sind lediglich eine schwache Wolkenbildung und kleinere Lichthöfe erkennbar. Die an neun Punkten gemessene Helligkeitsverteilung bestätigt den subjektiven Eindruck und erreicht noch gute 86 %.

Da der Weißpunkt auffällig in den Grün-Blau-Bereich abdriftet (kühler Weißpunkt sorgt für eine höhere maximale Helligkeit), sinkt die maximale Helligkeit nach einer Profilierung auf etwa 300 cd/m². Zusammen mit der matten Displayoberfläche reicht aber auch dieser Wert für einen Ausseneinsatz immer noch sehr gut aus. Die Helligkeit lässt sich in 10 Stufen ausreichend fein regulieren. In Stufe 8 habe ich 222 cd/m² und in Stufe 7 163 cd/m² gemessen. Diese Helligkeitseinstellungen werden auch für die Messung der Akkulaufzeiten verwendet. Zur Regulierung der Helligkeit setzt Medion keine Pulsweitenmodulation ein die zu einem Flimmereffekt des Bildschirms führen könnte.

Kontrast, Farbraum & Farbgenauigkeit

Dank einem niedrigem Schwarzwert von 0,313 cd/m² liefert das Panel von AU Optronics nicht nur ein recht sattes Schwarz, sondern zusammen mit der maximalen Helligkeit auch einen hohen Kontrast von 1.156:1. Die Gesamtheit der darstellbaren Farben fällt für ein Display in einem Notebook der vorliegenden Preisklasse extrem hoch aus. Der sRGB-Farbraum wird nahezu zu 100 % abgedeckt. Das ist selbst bei Alternativen aus dem Premium-Bereich eine Seltenheit.

Ebenfalls keine Selbstverständlichkeit ist die erfreulich hohe Farbgenauigkeit nach einer Profilierung. Würde hier nicht das 100-Prozent-Blau (DeltaE 2000 von 7,2) aus der Reihe tanzen, so hätte man es hier sogar mit einem uneingeschränkt farbtreuen Panel zu tun. Mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 2,4 dürfte dieser kleine faux pas aber selbst für professionelle Anwender durchaus verschmerzbar sein, da alle anderen Werte deutlich unter der Grenze des DeltaE 2000 von 5 liegen.

Displaymessungen im Überblick
Display – Medion Akoya S3409 13,3-Zoll-Display, matt, AUO272D
Auflösung 1.920 x 1.080, 165 ppi
minimale Helligkeit 24,1 cd/m²
ca. 150 cd/m²  Helligkeitsstufe 7 ( 163 cd/m²)
ca. 200 cd/m²  Helligkeitsstufe 8 ( 222 cd/m²)
maximale Helligkeit 362 cd/m²
maximale Helligkeit Displaymitte (profiliert) 362 cd/m² (306 cd/m²)
maximale Helligkeit Displaymitte Akku 362 cd/m²
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) 0,313 cd/m² (0,219 cd/m²)
Ausleuchtung 86 %
sRGB-Farbraumabdeckung 99,91 %
Kontrast 1.156:1 (1.397:1)
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) 5,5 (2,4)
maximales DeltaE 2000 (profiliert) 9,6 (7,2)
Helligkeitssteuerung durch Pulsweitenmodulation nein
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet.
Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.