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Toshiba Portégé X20W-D-10R im Test

Mobiler Flachmann. Das Toshiba Portégé X20W ist ein besonders mobiles Arbeitsgerät. Flach, leicht, leistungsfähig und ausdauerstark könnte es für viele Anwender der ideale Begleiter sein.

Ultrakompakte Notebooks wie das Toshiba Portégé X20W liefern auf besonders kleinem Raum alles, was man an wichtigen Ausstattungsdetails benötigt. Eine mehr oder weniger vollwertige Tastatur, ein Grundstock an Schnittstellen und natürlich angemessene Akkulaufzeiten. Minimalismus sorgt hier für besonders mobile Gerätekonzepte. 

Als "Konkurrenten kommen einem schnell Flachmänner wie Apples 12 Zoll MacBook oder HPs EliteBook Folio G1 in den Sinn. Toshibas Portégé X20W verfügt hier allerdings über gleich zwei Besonderheiten, die in dieser Kombination kaum zu finden sind. Im gerade mal 1,02 kg schweren Gerät verbauen die Japaner einen matt folierten Touchscreen mit Digitizer und 360-Grad-Scharnier. Für die Leistungssektion ist ein potenter Intel-Core-i7-7600U-Prozessor verantwortlich, der allerdings im Gegensatz zu den Core-m-CPUs der oben genannten Alternativen aktiv gekühlt wird.

Preislich positioniert sich das Testgerät mit einem aktuellen Straßenpreis von etwa 2.250 Euro eindeutig im oberen Preissegment der Premium-Klasse.

Toshiba Portégé X20W: Auszug der technischen Daten
Model Toshiba Portégé X20W-D-10R (Convertible)
Preis 2.250 Euro Testkonfiguration (Straßenpreis zum Testzeitpunkt)
Prozessor Intel Core i7-7600U, 2 Kerne 4 Threads, (2,8 GHz – 3,9 GHz) 
Grafik Intel HD Graphics 620 (shared memory)
Arbeitsspeicher 16 GB LPDDR3-RAM (1.600 MHz), Dual-Channel, verlötet
Massenspeicher TOSHIBA THNSNK512GVN8 (512 GB, SATA-III)
Display 12,5-Zoll-Display, IPS, Auflösung: 1.920 x 1.080 Bildpunkte, 16:9, matt, TOS508F, 176 ppi
Betriebssystem & Software Windows 10 Home 64 bit
Anschlüsse & Erweiterung 1 x USB 3.0 Typ A, 1 x Thunderbolt 3 (USB Typ C) inkl. DisplayPort, Ladefunktion
Kommunikation Intel Dual Band Wireless-AC 8265 , Bluetooth 4.2, IR-Kamera mit Gesichtserkennung, Dual-Array-Mikrofon
Audio Realtek High Definition Audio Controller, 3,5 mm-Klinke kombinierter Kopfhörerausgang und Mikrofoneingang, 2 x Harmann-Kardon-Stereo-Lautsprecher
Eingabegeräte Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung, Touchpad
Sicherheit Kabelschloss-Vorbereitung, Fingerabdruck-Lesegerät im Touchpad, TPM 2.0, Gesichtserkennung
Batterie & Stromversorgung 44-Wh-Lithium-Polymer-Akku, 45-Watt-Netzteil
Abmessungen & Gewicht 299 (B) x 219 (T) x 15,4 (H) mm, Testgewicht 1,02 kg
Herstellergarantie 12 Monate Herstellergarantie mit Carry-In-Service
Leihsteller Toshiba Deutschland
Informationen zum Testgerät https://www.toshiba.eu/laptops/portege/portege-x20w-d/portege-x20w-d-10r/
Toshiba Portégé X20W: Garantie

Obwohl Toshiba das Portégé X20W im hochpreisigen Premium-Segment positioniert, knausert der japanische Hersteller bei dem mitgelieferten Garantiezeitraum. 12 Monate stellen hier ein wenig kundenfreundliches Minimum dar. Immerhin verspricht Toshiba bei einem möglichen Defekt im ersten Jahr nicht nur den Schaden zu reparieren, sondern zusätzlich auch den gesamten Kaufpreis zurückzuerstatten (Reliability-Garantie).

Wem der Garantiezeitraum von 12 Monaten eindeutig zu kurz ausfällt, der kann diesen auf bis zu 36 Monate erweitern. Hier ist Toshiba wiederum konkurrenzlos günstig und bietet zum Beispiel optional 3 Jahre Vor-Ort-Service Gold (EMEA) für schlappe 109 Euro an.

Toshiba Portégé X20W

Toshiba Portégé X20W: Gehäuse

Das Gehäuse des Toshiba Portégé X20W ist trotz des geringen Testgewichts von 1,02 kg sehr stabil und verwindungssteif. Toshiba hat hier ganze Arbeit geleistet. Die Verarbeitung ist hervorragend und die schicke Optik sorgt mit ihren mehrheitlich in Metall ausgeführten Oberflächen für eine adäquate Umsetzung des Premium-Anspruchs. Ebenfalls ohne Fehl und Tadel zeigen sich die beiden 360-Grad-Scharniere, die das Display in jeder Position angemessen festhalten.

Stören könnte man sich an der im Verhältnis zum Displaydeckel recht kleinen Bildschirmfläche, die rein subjektiv den Eindruck erweckt zwei Nummern zu klein auszufallen. Hier hätte schön ein 4:3-Panel reinpassen können.

Der verschraubte Unterboden kann leicht entfernt werden und eröffnet die Möglichkeit ans Innere zu gelangen. Aufrüstmöglichkeiten findet man hier aber nicht, da alle wesentlichen Komponenten fest verlötet sind. Lediglich Akku, WLAN-Modul und Lüfter dürfte man im Bedarfsfall tauschen können. Wie üblich sollte man sich vor solchen Eingriffen vorher über die Garantiebedingungen und mögliche Auswirkungen erkundigen.

Toshiba Portégé X20W: Ausstattung

Die Schnittstellenausstattung fällt zwar nicht ganz so reduziert wie beim Apple 12 Zoll MacBook aus, erfordert aber dennoch so manchen Kompromiss. Der auf der linken Seite integrierte USB-Typ-C-Anschluss unterstützt laut Datenblatt nicht nur USB 3.1 Gen.2 sondern auch die volle Thunderbolt-3-Funktionalität inklusive Stromversorgung, DisplayPort und Datenübertragung. Das eröffnet eine Vielzahl an Verbindungsmöglichkeiten inklusive einer Dockingoption.

Die passende Thunderbolt-3-Dockingstation (Toshiba PA5281E-1PRP) hat Toshiba grundsätzlich ebenfalls im Angebot, ist derzeit nur noch nicht lieferbar, soll aber im April erscheinen. Immerhin listen bereits einige Händler das Gerät. Der Straßenpreis soll um die 350 Euro betragen. Ansonsten hat man neben dem 3,5-mm-Klinke-Audioport noch einen klassischen USB 3.0 Typ A zur Verfügung.

Einschränkend zeigt sich die Schnittstellen-Auswahl, da über den Thunderbolt-3-Port auch die Stromversorgung erfolgt. Mit angeschlossenem Netzteil kann man dann viele Funktionen nicht mehr nutzen. Umgehen kann man diese Dilemma mit USB-C-Portreplikatoren wie zum Beispiel i-tecs USB-C-Travel-Dockingstation, Toshibas Thunderbolt 3 Dockingstation oder Adaptern mit USB-C-Stromversorgung. Einen solchen HDMI-Adapter mit USB-C-Anschluss für die Stromversorgung legt Toshiba dem Portégé sogar von Haus aus mit in den Karton.

Ebenfalls mit im Lieferumfang befindet sich beim Testgerät der AES Stylus Pen. Dieser aktive Eingabestift wird von einer AAAA-Batterie gespeist und hinterlässt im Test einen sehr guten Eindruck. Siehe dazu auch das Kapitel Eingabegeräte.

Die grundsätzliche Positionierung der Anschlüsse gefällt, da sie im hinteren Seitenbereich mit angeschlossenen Kabeln so gut wie nicht stören. Lediglich der Ein-/Ausschalter ist neben dem USB 3.0 Typ A denkbar ungünstig platziert, da man hier schnell mal beim an- oder abstöpseln von externen Geräten den Schalter berührt und damit das Notebook herunterfährt.

Toshiba Portégé X20W: Schnittstellenperformance

Die am Thunderbolt-3-Anschluss erzielbaren Transferraten sind derzeit vor allem von der Verfügbarkeit schneller externer Massenspeicher abhängig. Bezahlbare Thunderbolt-3-Laufwerke sind derzeit kaum zu finden. Eine vergleichsweise günstige Zwischenlösung stellt hier Sandisks Extreme 900 Portable SSD dar, die immerhin schon USB 3.1 Gen.2 unterstützt. Im Test erreicht diese Speicherlösung sehr gute 552 MB/s beim Lesen und 822 MB/s beim Schreiben. Am konventionellen USB 3.0 Typ A schafft ein Samsung Portable SSD T3 435 MB/s beim Lesen und 425 MB/s beim Schreiben. Ebenfalls Top!

Mit passendem DisplayPort-Adapter kann Toshibas Portégé X20W einen externen 4k-Monitor (3.840 x 2.160 Bildpunkte) mit 60 Hz ansteuern. Der beigelegte HDMI-Adapter schafft hier lediglich 30 Hz.

Schnittstellenmessungen
Toshiba Portégé X20W Transferraten in MB/s
Speicherkarten-Lesegerät, Toshiba Exceria Pro UHS-II (16 GB) kein Lesegerät
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional 2000x UHS-II (128 GB) kein Lesegerät
USB 3.0 Typ A, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) 435 Lesen/ 425 Schreiben
USB 3.1 Gen.2 Typ C, Sandisk Extreme 900 (480 GB) 552 Lesen/ 822 Schreiben
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 mit 60 Hz  ja mit DP-Adapter
Latenzen (LatencyMon, während 19 Minuten Laufzeit) 852 µs 
Erreichbarkeit BIOS  F2
Erreichbarkeit Bootoptionen F12
Toshiba Portégé X20W: Eingabegeräte

Die Tastatur des Toshiba Portégé X20W liefert 87 Tasten, liegt fest auf, bietet passable Druckpunkte und verfügt über mehrheitlich ausreichend große Tastenabstände. Der kurze Tastenhub ist ähnlich wie beim Apple 12 Zoll MacBook etwas gewöhnungsbedürftig, offenbart nach einiger Nutzungszeit aber keine echte Einschränkung. Arg klein und eng beieinanderliegend zeigen sich die Pfeiltasten. Hier trifft man gerne mal den Nachbarbefehl und erzeugt damit Fehleingaben. Vielschreiber könnten sich hier auf Dauer an der einen oder anderen Eigenschaft stören.

Standesgemäß verfügt das Testgerät über eine komfortable Tastaturbeleuchtung, die bei ungünstigen Lichtverhältnissen die Erkennbarkeit der Tastaturbeschriftung erheblich verbessert. Leider trifft das nicht auf die eh schon kontrastschwach dargestellten FN-Kombinationen zu, die im Dunkeln trotz Hintergrundbeleuchtung nicht erkennbar sind.

Das Touchpad fällt mit 99 x 57 mm vergleichsweise klein aus und hat zudem noch das Fingerabdruck-Lesegerät in der Gleitfläche verbaut. Ebenfalls integriert sind hier die Touchpadtasten die sich als Teil des Clickpads allerdings gewöhnungsbedürftig darstellen. Im Vergleich zum Clickpad des MacBook aber auch im Vergleich zum Lenovo ThinkPad 13 G2 fällt hier der Eingabekomfort merklich schlechter aus. Da viele Befehle durch Fingertips umgesetzt werden können, ist ein mechanisches Auslösen aber oft vermeidbar.

AES Stylus Pen & Digitizer

Ein wesentlicher Kaufgrund für das Toshiba Portégé X20W könnte der sich im Lieferumfang befindliche AES Stylus Pen sein. Die Kombination aus Touch-Display, matter Oberfläche und Digitizerfunktion ist ansich schon ziemlich einzigartig. Der Eingabestift wird mit einer AAAA-Batterie versorgt und liegt insgesamt recht gut in der Hand. Die Genauigkeit dieser Lösung ist selbst im Randbereich und in den Ecken des Panels als sehr gut einzustufen.

Wahrscheinlich aufgrund der Mattierungsfolie erzeugt der Stift beim Schreiben und Malen allerdings ein etwas kratziges Eingabegefühl, das zumindest gewöhnungsbedürftig ausfällt. Per integriertem Knopf kann man sowohl die rechte Maustaste als auch eine Radiererfunktion nutzen. Beides kann Apples Pencil zum Beispiel nicht. Weitere technische Daten bezüglich der unterstützten Druckstufen bleibt Toshiba schuldig. Auf der Produktseite zum Stift (auch einzeln für etwa 80 Euro erhältlich) werden teils sogar fehlerhafte Angaben etwa zum passenden Batterie-Modell aufgeführt.

Für den Transport des AES Stylus Pen muss der Anwender in Eigenregie sorgen. Einen Aufbewahrungsschacht, eine magnetische oder mechanische Arretierung am Gehäuse bietet Toshiba beim Portégé X20W nicht an.

Toshiba Portégé X20W: Display

Toshiba stattet das Portégé X20W mit einem blickwinkelstabilen Toshiba Portégé X20WFullHD-IPS-Touch-Display inklusive Digitizer-Funktion aus. Damit wird das Convertible-Konzept bestmöglich berücksichtigt und sorgt für eine Vielzahl an möglichen Einsatzszenarien. Um das Notebook auch von störenden Spiegelungen freihalten zu können, hat sich Toshiba dazu entschieden den Bildschirm mit einer Mattierungsfolie zu beschichten.

Leider ist dieser Lösungsansatz nicht frei von Nachteilen für die Blickwinkelstabilität. Während man in Innenräumen lediglich bei Einblickwinkeln von der Seite einen roten Farbschimmer erkennen kann, wirkt sich die Folie im Aussenbereich deutlich einschränkender aus. Das einfallende Licht wird hier je nach Positionierung teils so ungünstig gebrochen, dass man von den eigentlichen Bildinhalten kaum noch etwas erkennen kann.

Hier hat dann auch die mit bis zu 433 cd/m² hohe Leuchtkraft nichts mehr entgegenzusetzen. In diesem konkreten Fall wurde das Mattieren des Displays übertrieben und wirkt sich ausgerechnet dort wo man Spiegelungen reduzieren möchte, nämlich im Aussenbereich, auf andere Weise kontraproduktiv aus.

Helligkeit & Ausleuchtung

Ansonsten lässt sich die Helligkeit in 10 Stufen von 21 cd/m² bis zu 420 cd/m² (jeweils Displaymitte) ausreichend fein regulieren. Die Ausleuchtung erreicht 85 %. Displaystufe 3 liefert 145 cd/m² und Displaystufe 5 225 cd/m².   In Innenräumen hat man dank der Mattierungsfolie die Möglichkeit die Helligkeitsstufe auf ergonomische Werte im Bereich von 150 cd/m² einzustellen. Spiegelungen, wie man sie von Displays mit glatter Oberfläche her kennt, bleiben hier aus. Im Aussenbereich muss man hingegen mit den oben genannten Nachteilen rechnen.

Dank niedrigem Schwarzwert von 0,191 fällt auch der Kontrast mit 2.198:1 sehr gut aus. Das sorgt für ein tiefes Schwarz und trägt einen Teil zur satten Farbdarstellung bei.

Farbraum & Farbtreue

Das ist auch gut so, denn mit einer nahezu kompletten Abdeckung des sRGB-Farbraums und einer ausreichend hohen Farbgenauigkeit (nach einer Profilierung) dürfte sich das Panel auch für einen professionellen Einsatz in bildverarbeitenden Bereichen eignen. Mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 1,4 und einem maximalen DeltaE 2000 von 5,1 ( 100 % Rot) wird nur der Grenzwert für das maximale DeltaE 2000 knapp gerissen. Das dürfte in den meisten Fällen von nachrangiger Bedeutung sein, da alle sonstigen Messwerte ausreichend in der Norm liegen.

Displaymessungen im Überblick
Display – Toshiba Portégé X20W 12,5-Zoll-Display, mattiert, TOS508F
Auflösung 1.920 x 1.080, 176 ppi
minimale Helligkeit 21 cd/m²
ca. 150 cd/m²  Helligkeitsstufe 3 ( 145 cd/m²)
ca. 200 cd/m²  Helligkeitsstufe 5 ( 225 cd/m²)
maximale Helligkeit 433 cd/m² 
maximale Helligkeit Displaymitte (profiliert) 420 cd/m² (340 cd/m²)
maximale Helligkeit Displaymitte Akku 420 cd/m²
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) 0,191 cd/m² (0,239 cd/m²)
Ausleuchtung 85 %
sRGB-Farbraumabdeckung 99,89 %
Kontrast 2.198:1
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) 5,7 (1,4)
maximales DeltaE 2000 (profiliert) 13,8 (5,1)
Helligkeitssteuerung durch Pulsweitenmodulation nein
Das Display wurde mit Spectracals Calman Software vermessen und ausgewertet.
Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software
Toshiba Portégé X20W
Toshiba Portégé X20W: Leistung
Intel Core i7-7600U

Im Gegensatz zu vielen anderen Notebooks der 1-kg-Klasse stattet Toshiba sein Portégé X20W mit einer leistungsstarken ULV-CPU aus. Diese erfordert zwar eine aktive Kühlung, liefert dafür aber auch eine deutlich höhere Perfomance als die Intel-Core-m-Prozessoren ab.

Die Intel Core i7-7600U verfügt über zwei physische und zwei virtuelle Rechenkerne. Somit können bis zu vier Threads gleichzeitig abgearbeitet werden, was insbesondere der Leistungsfähigkeit bei Multi-Thread-Anwendungen zugute kommt. Für das Bewältigen der meisten Alltagsaufgaben kommt es hingegen auf eine möglichst hohe Taktrate an. Hier glänzt der Testprozessor mit bis zu 3,9 GHz und kann in solchen Szenarien sogar Intels potenten Vierkerner Intel Core i7-7700HQ knapp schlagen. Beim Cinebench-R15-CPU-Benchmark erreicht das Testgerät 159 Punkte (Single-Thread) und 343 Punkte (Multi-Thread).Toshiba Portégé X20W

Diese Leistungsfähigkeit kann das Toshiba Portégé X20W beim Stresstest allerdings nur für kurze Zeit durchhalten. Aufgrund der schlanken Bauform und dem dadurch eingeschränkten Kühlsystem reduzieren sich Prozessor-Takt und Leistungsaufnahme bereits nach etwa einer Minute und fallen auf 2,2 – 2,3 GHz respektive 20,6 Watt. Der Grafiktakt verharrt bei 648 MHz.

 

Intel HD Graphics 620

Im regulären Betrieb zeigt sich die Grafikleistung der im Prozessor integrierten Intel HD Graphics 620 recht gut aufgestellt. Toshiba hat den als Grafikspeicherersatz fungierenden Arbeitsspeicher im Dual-Channel-Betrieb konfiguriert und damit eine mögliche Leistungsbremse ausgeräumt. Bei den Grafikbenchmarks positioniert sich das Testgerät je nach Testsequenz mal etwas vor und mal etwas hinter einer Intel HD Graphics 630.

Unter dem Strich hat die Grafiklösung für viele Aufgaben im Office-Bereich genügend Performance, lediglich leistungsfordernde 3D-Spiele und professionelle 3D-CAD-Aufgaben überfordern das Testgerät. Externe 4k-Monitore können mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten bei 60 Hz angesteuert werden.

Toshiba Portégé X20W

Systemleistung

Die Systemleistung fällt dank ausreichend schnellem Massenspeicher (SATA-Anbindung) und üppiger RAM-Ausstattung (16 GB LPDDR3) insgesamt gut aus. Echte Systembremsen sind nicht erkennbar. Der Massenspeicher von Toshiba erreicht im Test bis zu 547 MB/s beim Lesen und 271 MB/s beim Schreiben. Die Kapazität fällt mit 512 GB (brutto) praxisgerecht aus und bietet für viele Anwender einen ausreichend großen Speicherplatz. Beim PCMark 8 Home erzielt das Testsample im Netzbetrieb 3.566 Punkte, im Akkubetrieb sind es noch 3.260 Punkte.

Toshiba Portégé X20W

Testergebnisse im Überblick
Toshiba Portégé X20W 16 GB RAM & SATA-SSD
Prozessor  Single-Core  Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 159 cb 343 cb
Geekbench 3.3.0 64 bit  3.962 Punkte 8.335 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home (Akku) 3.566 Punkte (3.260Punkte)
PCMark 8 Creative 4.465 Punkte
PCMark 8 Work 4.788 Punkte
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark 547 MB/s 271 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 21,7 fps 6,1 fps
Cinebench R15 OpenGL  42,34 fps
3DMark Cloud Gate 6.368 Punkte
3DMark Firestrike 894 Punkte
Toshiba Portégé X20W: Betriebsgeräusch

Die Lüftercharakteristik des Toshiba Portégé sorgt für Licht und Schatten. Bei wenig Last arbeitet das Testgerät mit BIOS-Version 2.2 lange Zeit ohne aktiven Lüfter und agiert damit in dieser Phase angenehm lautlos. Überschreitet der Prozessor allerdings (laut dem Tool HWinfo) irgendwann die Temperaturgrenze von 85 °C, dann legt der Lüfter turbinenartig los und erreicht aus dem Stand einen Schalldruckpegel von 38,9 dB(A).

Dieser steigert sich bei andauernder Last über 40,5 dB(A) auf bis zu 46,1 dB(A). Fällt die Rechenlast weg, dann verstummt der Lüfter wieder abrupt. Hier würde sich mancher Anwender alternativ sicherlich ein sich eher langsam steigerndes System wünschen.

Toshiba Portégé X20W

Dies hat vermutlich auch Toshiba erkannt, denn mit der ebenfalls getesteten BIOS-Version 2.5 (März 2017) wurde das turbinenartige Lüfterverhalten gegen einen schon deutlich früher einsetzenden Lüfter ersetzt. Dieser läuft zunächst auf niedriger Stufe, um sich dann je nach Lastsituation stufenweise zu steigern. Das stellt sich deutlich angenehmer dar und dürfte den meisten Anwendern entgegenkommen. Der mit dieser BIOS-Version gemessene Schalldruckpegel erreicht im Maximum bei sonst gleichen Bedingungen nur noch 38,2 dB(A).

Nicht wegzubekommen ist durch ein BIOS-Update die ungünstige Geräuschcharakteristik des Lüfters. Mit einem leisen und auf Dauer nervigen Pfeifton dürfte sich dieser für die meisten Nutzer als störend darstellen. Die Intensität zeigt sich dabei unabhängig von der Lüfterdrehzahl. Das Pfeifen beginnt und endet mit der Arbeit des Lüfters. Ob es sich bei dieser Eigenschaft um eine Eigenheit des Testgeräts handelt, kann abschließend nicht festgestellt werden. Ein zweites Testgerät das ebenfalls Toshiba zur Verfügung gestellt hat, zeigt allerdings ein vergleichbares Verhalten.

Emissionsmessungen
Emissionen – Toshiba Portégé X20W Schalldruckpegel Oberflächentemperatur
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos max. 29,8 °C
Büro (PCMark 8 Battery Test, 145 cd/m², ausbalanciert) BIOS 2.5 Lautlos – 32,6 dB(A) max. 32,5 °C
WLAN-Streaming (225 cd/m², ausbalanciert) BIOS 2.5 Lautlos – 32,5 dB(A) max. 29,8 °C
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) BIOS 2.2 38,9 – 46,1 dB(A)
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) BIOS 2.5 38,2 dB(A) max. 39,0 °C (Unterboden)
Netzteil (Stress)   max. 41,2 °C 
Toshiba Portégé X20W: Gehäusetemperaturen

Die Gehäusetemperaturen zeigen sich beim Testgerät äußerst unauffällig. Mit maximal 39 °C am Unterboden sind hier keinerlei Einschränkungen zu erwarten.

Toshiba Portégé X20W: Stromverbrauch & Akkulaufzeit

Die Leistungsaufnahme bewegt sich beim Testgerät zwischen 1,1 Watt im Minimum (ausgeschaltetes Display, Leerlauf, Energiesparmodus) und 35,5 Watt im kurzzeitigen Maximum beim Stresstest. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 45 Watt spezifiziert. Je nach Gerätekonfiguration und Auslastung kann man im Praxisbetrieb mit einer Leistungsaufnahme von 6 bis 12 Watt gut zurechtkommen.

Energieverbrauch – Toshiba Portégé X20W Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) 1,1 Watt  —
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 2,8 Watt 20:36 h
Büro (PCMark 8 Battery Test, 145 cd/m², ausbalanciert) 4,6 – 27,3 Watt 4:32 h
WLAN-Streaming (225 cd/m², ausbalanciert) 7,5 – 9,2 Watt 9:02 h
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 22,3 – 20,6 Watt 1:56 h*
45-Watt-Netzteil, 44-Wh-Akku (Lithium-Polymer) Akku verschraubt, extern nicht wechselbar
* reduzierte Leistungsfähigkeit im Akkubetrieb

Im Akkubetrieb glänzt das Toshiba Portégé X20W mit einem besonders sparsamen Stromverbrauch. Zusammen mit dem 44-Wh-Lithium-Polymer-Akku erreicht das Testsample durchweg überdurchschnittliche Akkulaufzeiten. Beim relativ fordernden PCMark 8 Battery Test (145 cd/m², ausgeglichenes Profil) hält das Notebook 4:32 Stunden lang durch und beim WLAN-TV-Streaming (225 cd/m², ausgeglichenes Profil) sind es sogar sehr gute 9:02 Stunden.

Toshiba Portégé X20W

Toshiba Portégé X20W: Fazit

Toshiba hat mit dem Portégé X20W auf den ersten Blick ein überaus Toshiba Portégé X20W mit befriedigender Endnotegelungenes Convertible-Konzept verwirklicht. Gehäusequalität, Gewicht, Ausstattung, Leistungsfähigkeit und Funktionsreichtum gefallen nicht nur auf dem Datenblatt. Zudem bietet das Testgerät lange Akkulaufzeiten, die bei praxisgerechten Einstellungen und Anforderungen zwischen 4:32 Stunden und 9 Stunden liegen können.

An anderen Stellen muss man hingegen die eine oder andere Kompromissbereitschaft an den Tag legen. Während man über den ungünstig positionierten Ein-/ Ausschalter, die kontrastschwache Beschriftung der FN-Kombinationen oder die kurze Garantiedauer noch wohlwollend hinwegsehen kann, dürfte sich so mancher Anwender über die Auswirkungen der Displaymattierung oder die Touchpad-Schwächen schon eher beschweren.

Toshiba Portégé X20W pro und contraAls echtes Ausschlusskriterium zeigt sich allerdings die Geräuschcharakteristik des Lüfters. Mit seinem leisen aber durchaus nervigen Pfeifton kann dieser die Konzentrationsfähigkeit beim Arbeiten merklich ins Wanken bringen. Schade! Das eigentlich gute Toshiba Portégé X20W erhält somit unter dem Strich eine nur noch befriedigende Endnote.

Das Toshiba Portégé X20W ist zum Beispiel bei Cyberport erhältlich: Toshiba Portégé X20W (Werbung).

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.