HP ProBook X360 11 G4 (m3-8100Y) im Test
Mobiles Schulbuch. Das HP ProBook X360 11 G4 ist vor allem für den Schulbetrieb vorgesehen und will mit robustem Gehäuse, praxisgerechter Ausstattung und zielgruppengerechter Leistung überzeugen.
Die Zeiten in denen Schüler nur im Frontalunterricht und aus Büchern gelernt haben sind längst passé. Gruppenarbeiten, Vorträge, Eigenrecherche und individuelles Lernen sind die Zeichen der Zeit. Dass man dabei auch moderne Medien mit einbezieht versteht sich von selbst.
Mit dem HP ProBook X360 11 G4 hat HP ein auf die schulischen Bedürfnisse hin ausgelegtes Convertible im Programm. Finger- und Stifteingabe, 360-Grad-Scharnier, robustes Gehäuse und praxisgerechte Schnittstellen sollen den Anforderungen besonders gut gerecht werden.
Das HP ProBook X360 11 ist schon seit mehreren Generationen in HPs Produktpalette zu finden. Hier und da immer noch bei den Händlern verfügbar sind zum Beispiel das HP ProBook X360 11 G1 mit Intel Celeron N4200 oder das HP ProBook X360 11 G3 mit Intel Pentium Silver N5000. Die meisten hierzulande angebotenen Modelle kommen mit einem HD-IPS-Touch-Display, vereinzelt sind auch noch Varianten mit HD-TN-Display zu finden. Die Preise starten zum Testzeitpunkt bei gut 300 Euro.
Das gut ausgestattete Testgerät der 4. Generation verfügt über einen Intel Core m3-8100Y mit Intel UHD Graphics 615, 8 GB RAM, 256 GB SSD, HD-IPS-Multi-Touch-Display und Windows 10 Pro. Mit etwa 800 Euro handelt es sich hierbei allerdings um kein Schnäppchen.
Alternativ sollen auch Konfigurationen mit Intel Core i5-8200Y erhältlich sein. Diese werden hierzulande nicht angeboten.
Das überarbeitete Nachfolgermodell HP ProBook X360 11 G5 ist zum Testzeitpunkt noch nicht erhältlich.
HP ProBook X360 11 G4: Auszug der technischen Daten
Model | HP ProBook X360 11 G4 |
Herstellernummer | HP 6UM53EA#ABD |
Preis | ca. 800 Euro Straßenpreis |
Farbe | Grau-Schwarz oder Blau-Schwarz |
Prozessor | Intel Core m3-8100Y, 2 Kerne (4 Threads), 1,1 GHz – 3,4 GHz (Herstellerangabe bis zu 2,7 GHz), 4 MB Cache, 5 Watt TDP |
Grafik | Intel UHD Graphics 615 |
Arbeitsspeicher | 8 GB LPDDR3-1866-RAM, Dual-Channel, aufgelötet |
Massenspeicher | WDC PC SN520, M.2-PCIe-SSD (2x) mit 256 GB, gesteckt |
Display | 11,6-Zoll-IPS-Multitouch-Display, Digitizer (Wacom AES), Auflösung: 1.366 x 768 Bildpunkte, glänzend, 16:9, 135 ppi, AU Optronics AUO405C, Corning Gorilla Glass 3 |
Betriebssystem & Software | Windows 10 Pro 64 bit |
BIOS-Version | Q94 Ver.01.01.02 |
Anschlüsse & Erweiterung | 2 x USB 3.1 Gen.1 Typ A (5 Gbit/s), 1 x USB 3.1 Gen.1 Typ C (Power Delivery, 5 Gbit/s), 1 x 3,5-mm-Klinke Audio in/out, MicroSDXC-Speicherkarten-Lesegerät (UHS-I), HDMI 1.4 |
Kommunikation | Intel Dual Band Wireless-AC 9260, Bluetooth 5.0, Dual-Array-Mikrofon, HD-720p-Webcam, 5 MP Kamera (Handballenablage), Gigabit-Ethernet (RJ-45) Realtek RTL 8168/8111 |
Sensoren | Accelerometer. Magnetometer, Gyroscope |
Audio | Intel Kaby Lake-U/Y PCH – Realtek High Definition Audio Controller, 2 Stereo-Lautsprecher |
Eingabegeräte | Chiclet-Tastatur spritzwassergeschützt, Touchpad, Digitizer (Stift optional), Touchdisplay |
Sicherheit | Bios- und Systempasswörter, TPM 2.0, Kabel-Schloss-Vorbereitung |
Batterie & Stromversorgung | 48-Wh-Lithium-Ionen-Akku (intern, Long Life), 45-Watt-Netzteil |
Zubehör | — |
Abmessungen & Gewicht | 300 (B) x 201 (T) x 20 (H) mm, Testgewicht 1,40 kg & Netzteil 280 g |
Herstellergarantie | 1 Jahr Herstellergarantie mit Einsende-/ Rücksendeservice |
Leihsteller | Privat |
Informationen zum Testgerät | Datenblatt, Quick Specs |
HP ProBook X360 11 G4: Garantie
HP gewährt von Haus aus für das Testgerät 1 Jahr Herstellergarantie. Je nach Konfiguration sind laut Datenblatt auch 3 Jahre Herstellergarantie möglich. Die verfügbaren Care-Packs fallen recht preiswert aus. So kosten zum Beispiel 3 Jahre Hardware Support am nächsten Arbeitstag mit Vor-Ort-Reparatur (UK703E) gerade mal 79 Euro.
HP ProBook X360 11 G4: Gehäuse
Das Kunststoffgehäuse des ProBook X360 11 ist dem ersten Eindruck nach auffällig robust und griffsicher gefertigt. Mit einem Gewicht von 1,4 kg fällt es nicht nur schwerer, sondern auch größer, als Dells XPS 13 (9300) aus. Fast schon klobig anmutende Gehäuseteile haben beim HP ProBook X360 11 G4 aber eine wichtige Daseinsberechtigung. Die Gehäusekonstruktion soll laut HP nicht nur einen Sturz aus Tischhöhe (76 cm) verkraften, sondern auch den Anforderungen der MIL-STD-810G-Tests genügen.
Damit das Convertible erst gar nicht unbeabsichtigt aus der Hand rutscht, ist das ProBook an den Außenseiten mit einer haptisch gut spürbaren Harzoberfläche (graue Melierung) eingekleidet. Die gleiche Optik wird zwar auch im Tastaturbereich beibehalten, hier ist die Oberfläche aber glatt. Vorteil der grauen Melierung: Verschmutzungen fallen nicht so schnell auf. So oder so: HP hat für den Schulbetrieb gut vorgesorgt.
In der Praxis gefallen die feste Handballenablage, das insgesamt verwindungssteife Gehäuse und die zuverlässigen Displayscharniere. Die Tastatur gibt beim Tippen zwar etwas nach, dieser Effekt hält sich aber in Grenzen und dürfte für keine Einschränkungen sorgen.
Separate Wartungsöffnungen findet man bei dieser Serie nicht. Um an die intern verbauten Komponenten zu gelangen, müsste die Basiseinheit zerlegt werden. Vor solchen Arbeiten in Eigenregie sollte man sich wie gewohnt über die gültigen Garantiebedingungen informieren.
HP ProBook X360 11 G4: Ausstattung
Über die tatsächliche Schnittstellenausstattung scheint sich HP selbst nicht so wirklich im Klaren zu sein. Sowohl in den Quick Specs, als auch im Datenblatt will HP dem ProBook X360 11 G4 einen HDMI 2.0a-Port spendiert haben. Das verwundert, denn die im Intel Core m3-8100Y integrierte Intel UHD Graphics 615 unterstützt gar kein HDMI 2.0.
Im Ergebnis ist es daher nicht verwunderlich, dass externe Bildschirme bei 4k-UHD-Auflösung per HDMI lediglich mit 29 Hz angesteuert werden können. Der USB-Typ-C-Port kann nur Daten übertragen und versteht sich nicht mit dem DisplayPort-Protokoll.
Externe Bildschirme können daher bei 60 Hz theoretisch mit maximal 2.560 x 1.440 Bildpunkten (WQHD) beliefert werden. Zusammen mit dem Viewsonic VP 2780-4k ist die höchstmögliche 60-Hz-Auflösung auf 2.048 x 1.152 Bildpunkte limitiert. WQHD wird vom Viewsonic-Display nicht unterstützt.
Besonderheit: Neben der im Displayrahmen integrierten 720p-Webcam können die Nutzer noch auf eine zweite in der Handballenablage verbaute 5-MP-Kamera zurückgreifen. Im Tablet- oder Zeltmodus sicherlich ein nettes Gimmick.
Ansonsten hat das Schüler-Laptop noch 3 USB-3.1-Gen.1-Schnittstellen (2x Typ A, 1x Typ C mit Ladefunktion), ein Speicherkarten-Lesegerät (MicroSD, UHS-I), Gigabit-Ethernet (RJ-45) und einen 3,5-mm-Klinke-Audio-Port zu bieten.
Für kabellose Anbindungen stehen AC-WLAN und Bluetooth 5.0 parat. Beide haben im Test zuverlässig, mit guter Reichweite und angemessener Performance gearbeitet.
Schnittstellenperformance
HP ProBook X360 11 G4 | Transferraten in MB/s |
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional UHS-II 1000x (MicroSD 32 GB) | 65 Lesen/ 52 Schreiben |
Speicherkarten-Lesegerät, ADATA Premier One UHS-II (MicroSD 64 GB) | 68 Lesen/ 65 Schreiben |
USB 3.1 Gen. 1 Typ C, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) @ USB 3.1 Gen.1 Typ A | 441 Lesen/ 397 Schreiben |
USB 3.1 Gen. 1 Typ C, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) @ USB 3.1 Gen.1 Typ C | 436 Lesen/ 421 Schreiben |
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 @ 60 Hz | nein |
Latenzen: Testlaufzeit 30 Minuten | 670 µs |
Maximale Lautstärke Audio (Pink Noise Datei) | 79,1 dB(A) |
Subjektive Audioqualität | Ausgewogen, passables Volumen, gute Mitten & Bässe, leichtes Scheppern bei Maximallautstärke |
Maximale unterbrechungsfreie Bluetooth-Reichweite mit JBL Flip 4 | 18 m |
Erreichbarkeit BIOS | Neustart, dann ESC, dann F10 |
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Audio
Die Soundausgabe der beiden am vorderen Unterboden untergebrachten Lautsprecher fällt recht passabel aus. Ausgewogen mit guten Mitten und Bässen bekommt man hier eine für Laptop-Verhältnisse solide Klangqualität geboten. Die Maximallautstärke erreicht knapp 80 dB(A). Hier ist dann bei Testgerät allerdings ein leichtes Scheppern herauszuhören.
Externe Lautsprecher oder Headsets können zum Beispiel per Bluetooth, USB oder 3,5-mm-Klinke angebunden werden.
Überraschend gut zeigen sich auch die beim Testgerät gemessenen Latenzen. Nach 30 Minuten Testlaufzeit beträgt der höchste gemessene Wert gerade mal 670 µs. Das ist weit unter der kritischen Grenze von 1.000 µs. Im Zusammenspiel mit Echtzeitaudioaufgaben dürften somit keine Beeinträchtigungen wie Aussetzer, Synchronisationsfehler oder Knackgeräusche auftreten.
HP ProBook X360 11 G4: Eingabegeräte
Tastatur
Die Tastatur ist in weiten Teilen mit normal großen Tasten im 19-mm-Raster ausgestattet. Die vertikalen Pfeiltasten hat HP aber unpraktisch in eine Zeile gequetscht. Die Tasturmatte wippt beim Schreiben zwar minimal nach, negative Auswirkungen hat das im Test aber nicht. Das leise Anschlagsgeräusch und der ordentlich definierte Druckpunkt gefallen.
Die Tastaturbeschriftung fällt kontraststark aus, erinnert mit ihren transparenten Rändern aber an Klebebildchen aus dem Kaugummi-Automaten. Eine Tastaturbeleuchtung fehlt. Sie ist auch nicht optional erhältlich.
Touchpad, Multi-Touch-Display & Digitizer
Das 94 x 55 mm schmale Touchpad nimmt Eingaben zuverlässig an und überzeugt mit guten Gleiteigenschaften. Die Maustasten sind im Pad integriert und funktionieren gut.
Der Multi-Touch-Bildschirm nimmt Eingaben per Finger sehr gut an. Die sensitive Oberfläche arbeitet bis in die Ecken und an den Rändern genau. Der breite Rahmen hat hier gerade im Tablet-Modus den Vorteil, dass man das Convertible dann immer noch gut greifen kann, ohne Fehleingaben zu provozieren.
Optional kann das ProBook dank integriertem Digitizer auch mit einem aktiven Eingabestift bedient werden. Dafür käme zum Beispiel der HP Active Pen infrage.
HP ProBook X360 11 G4: Display
Das HD-IPS-Display löst mit 1.366 x 768 Bildpunkten auf und bietet auf 11,6 Zoll Diagonale eine Punktdichte von 135 ppi. Mit Multi-Touch-Oberfläche und integriertem Digitizer (Stiftunterstützung) fällt der Funktionsumfang angenehm umfangreich aus. Leider leidet die Display-Oberfläche unter sehr starken Spiegelungen, die für hohe Einschränkungen sorgen.
Helligkeit & Kontrast
Diese Einschränkungen kann die mit 225 cd/m² mager ausfallende maximale Helligkeit in vielen Alltagssituationen nicht entschärfen. Insbesondere im Außenbereich oder in hell erleuchteten Räumen fällt dieser Nachteil negativ auf. Dieser verstärkt sich nochmals, wenn das Display im Tablet-Modus verwendet wird, wodurch Lichtquellen von Deckenbeleuchtungen noch direkter einfallen und die Lesbarkeit von Inhalten zusätzlich erschweren.
Die Helligkeit kann wie gewohnt prozentgenau in den Windows-Display-Einstellungen oder über 11 vordefinierte Helligkeitsstufen reguliert werden. Die Ausleuchtung fällt mit über 94 Prozent sehr gut aus und auch das Schwarzbild ist frei von störenden Lichthöfen oder Wolkenbildungen.
Im Auslieferungszustand kommt das Testgerät mit einem niedrigen Schwarzwert von 0,102 cd/m². Zusammen mit der maximalen Helligkeit sorgt dieser für einen sehr guten Kontrast von 2.205:1. Nach einer Profilierung verschlechtert sich dieser auf 0,212 cd/m² und kann dann nur noch einen eher durchschnittlichen Kontrast von 971:1 erzeugen.
Farbraum & Farbgenauigkeit
Die Gesamtheit der darstellbaren Farben schafft es knapp 65 Prozent des sRGB-Farbraums abzudecken. Im Auslieferungszustand bringt das Panel von AU Optronics einen leicht grünlichen Farbstich mit sich. Dieser kann durch eine Profilierung neutralisiert werden.
An der schlechten Farbgenauigkeit ändert dieser Schritt dagegen nichts. Das maximale DeltaE 2000 (Abweichung vom Ideal, je weniger desto besser, Grenze bei 5) von 18,5 lässt sich nicht verbessern.
Displaymessungen im Überblick
Display – HP ProBook X360 11 G4 | 11,6-Zoll-IPS-Display, glänzend, 16:9, AU Optronics AUO405C |
Entspiegelung | Keine sichtbare Entspiegelung |
Grad der Spiegelungen | Sehr hoch |
Eingabemöglichkeiten | Finger, aktiver Stift (optional, HP Active Pen) |
Auflösung | 1.366 x 768 Bildpunkte, 136 ppi |
minimale Helligkeit | 15 cd/m² |
ca. 150 cd/m² | Helligkeitsstufe 8 140 cd/m² |
ca. 200 cd/m² | Helligkeitsstufe 10 225 cd/m² |
maximale Helligkeit | 225 cd/m² |
maximale Helligkeit Displaymitte/ Akku/ profiliert | 225 cd/m²// 225 cd/m²// 206 cd/m² |
Helligkeitsstufen Displaymitte | 15-20-28-37-50-67-86-110-140-178-226 (in cd/m²) |
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) | 0,102 cd/m² (0,212 cd/m²) |
Ausleuchtung | 94 % |
Farbtiefe | 6 bit |
ITU-R BT.709-/ sRGB-Farbraum | 64,9 % |
AdobeRGB-Farbraum | — |
P3-Farbraum | — |
DisplayHDR 400 | nicht erfüllt |
DisplayHDR 600 | nicht erfüllt |
Kontrast Displaymitte (profiliert) | 2.205:1 (971:1) |
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) | 4,6 (4,0) |
maximales DeltaE 2000 (profiliert) | 18,5 (18,9) |
Helligkeitsregulierung durch Pulsweitenmodulation (PWM) | Keine PWM feststellbar |
Displaybesonderheiten | Homogenes Schwarzbild mit schwach erkennbaren kleinen Lichthöfen |
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet. Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software. Messgerät: Spektralfotometer x-rite i1 Basic Pro 2. Übersicht DisplayHDR-Standards. |