15. Oktober 2025
Notebook

HP ProBook X360 11 G4 (m3-8100Y) im Test

HP ProBook X360 11 G4: Leistung

Das ProBook X360 11 G4 ist mit zwei Amber-Lake-Y-CPUs erhältlich. Einem Intel Core m3-8100Y oder einem Intel Core i5-8200Y. Beide haben die Intel UHD Graphics 615 als Grafikeinheit integriert. Der Arbeitsspeicher ist aufgelötet und verfügt je nach Konfiguration über eine Kapazität von 4 GB oder 8 GB. Als Massenspeicher kommen ausschließlich M.2-Laufwerke zum Einsatz.

Prozessor – Intel Core m3-8100Y

Der im Testgerät eingesetzte Intel Core m3-8100Y verfügt über 2 Rechenkerne, arbeitet bis zu 4 Threads gleichzeitig ab und kann auf einen 4 MB großen SmartCache zurückgreifen.

Entgegen der Angaben im Datenblatt, arbeitet der Intel Core m3-8100Y, wenn auch nur kurzzeitig, mit einer Taktrate von bis zu 3,4 GHz anstatt maximal 2,7 GHz. Dementsprechend dürfte auch der Intel Core i5-8200Y mit den regulären 3,9 GHz anstatt der Herstellerangabe von 3,2 GHz antreten.

Bei den Benchmarks zeigt sich, dass der Intel Core m3-8100Y bei Single-Thread-Aufgaben Konkurrenten wie den Intel Core i3-7100U, Intel Pentium Silver N5000 oder Intel Pentium Gold 4415Y deutlich abhängen kann. Bei der Multi-Thread-Performance ziehen hingegen Intel Core i3-7100U und Intel Pentium Silver N5000 wieder vorbei und können einen Vorsprung von etwa 5 % bis 20 % herausarbeiten.

Für die Praxis bedeutet das: Einfache Aufgaben wie Textverarbeitung, Internetsurfen, Bildverwaltung, Musik hören, Videos anschauen oder Tabellenkalkulationen sind flüssig durchführbar. Sobald eine höhere Rechenleistung, wie zum Beispiel bei Konvertierungen oder fordernden Bildbearbeitungsfiltern, abverlangt wird, muss man dagegen deutlich mehr Zeit einplanen.

CPU – Dauerlast

Bei Dauerlastszenarien wird die eh schon magere Grundperformance des Intel Core m3-8100Y durch die Passivkühlung weiter ausgebremst. Die dann noch übrig gebliebene Rechenleistung entfaltet sich aber dauerhaft konstant. Beim Geekbench-CPU-Stresstest bedeutet das Ergebnisse von gut 3.900 Punkte. Eine weitere Leistungsabsenkung findet nicht statt. Nach dem 46. Durchlauf beträgt das Ergebnis immer noch 3.982 Punkte.

CPU-Benchmark

Grafik – Intel UHD Graphics 615

Die im Intel Core m3-8100Y integrierte Intel UHD Graphics 615 ist für fordernde 3D-Aufgaben nicht geeignet. Beim 3DMark Night Raid erreicht das Testgerät 2.879 Punkte und beim Unigine Heaven Basic 13 fps.

Die von ihr beherrschten Fähigkeiten reichen dagegen für viele Aufgabenfelder sehr gut aus. So ist sie zum Beispiel in der Lage Videokonvertierungen per Intel Quick Sync Video zu beschleunigen, 4k-Videos flüssig wiederzugeben, bis zu 3 Displays gleichzeitig anzusteuern oder 4k-UHD-Bildschirme bei nativer Auflösung (3.840 x 2.160 Bildpunkte) mit 60 Hz zu betreiben.

Das HP ProBook X360 11 G4 nutzt diese eigentlich guten Fähigkeiten nur zum Teil. So ist die maximale Anzahl nutzbarer Displays aufgrund fehlender Schnittstellen auf insgesamt zwei beschränkt. Zudem sind, wie bereits im Kapitel Ausstattung angesprochen, mangels DisplayPort oder HDMI 2.0 UHD-Monitore bei nativer Auflösung nur mit 30 Hz ansprechbar.

Massenspeicher – WDC PC SN520 256 GB PCIe-SSD

Der M.2-Steckplatz für den Massenspeicher ist laut HPs Quick Specs mit vier PCIe-Datenleitungen angebunden. Im Testgerät kommt jedoch die Western Digital WDC PC SN520 zum Einsatz, die lediglich 2 Datenleitungen nutzt und auch sonst von der Leistungsfähigkeit her eher in der Mittelklasse einzuordnen ist.

Laut Hersteller ist das Modell mit einer Bruttokapazität von 256 GB in der Lage Daten mit bis zu 1.700 MB/s zu lesen und mit bis zu 1.300 MB/s zu schreiben. Das kleinere 128-GB-Laufwerk ist dagegen per SATA-Schnittstelle angebunden und dürfte kaum über 600 MB/s hinauskommen.

Im Test zeigt sich, dass die WDC PC SN520 bei der Lesegeschwindigkeit ziemlich genau die Herstellerangaben erfüllt, bei der Schreibgeschwindigkeit dagegen massiv abfällt. Das Testgerät erzielt 1.727 MB/s beim Lesen (QD32) und 649 MB/s beim Schreiben (QD32).

Massenspeicher

Benchmarkergebnisse im Überblick
HP ProBook X360 11 G4 8 GB RAM & PCIe-SSD
Prozessor  Single-Core  Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 105 cb 213 cb
Cinebench R20 64 bit 251 Punkte 450 Punkte
Geekbench 3.3.0 64 bit 2.760 Punkte 5.580 Punkte
Geekbench 5 64 bit 729 Punkte 1.304 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home 2.540 Punkte
PCMark 10 2.536 Punkte
Digital Content Creation  1.559 Punkte
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark QD32 1.727 MB/s 649 MB/s
Crystal Disk Mark sequ. 1.092 MB/s 586 MB/s
Crystal Disk Mark 4k 39 MB/s 95 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 13 fps 5 fps
Cinebench R15 OpenGL 33 fps
Night Raid – 3DMark 2.879 Punkte
Time Spy – 3DMark 266 Punkte
Casual Gaming – PCMark 8 22 fps
CPU-Vergleichswerte CPU-Benchmarkliste
GPU-Vergleichswerte GPU-Benchmarkliste
CAD-Vergleichswerte CAD-Benchmarkliste
HP ProBook X360 11 G4: Emissionen
Betriebsgeräusch

Die Emissionen zeigen sich beim HP ProBook sehr zurückhaltend. Dank passivem Kühlkonzept fehlt hier das sonst übliche Lüftergeräusch. Auffällige oder gar störende Nebengeräusche sind im Testzeitraum nicht aufgetreten.

Emissionen – HP ProBook X360 11 G4 Schalldruckpegel
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos
Büro (PCMark 8 Battery Test, 225 cd/m², ausbalanciert) Lautlos
WLAN-TV-Streaming (225 cd/m², ausbalanciert) Lautlos
Video-Wiedergabe (225 cd/m², ausbalanciert) Lautlos
Unigine Heaven Lautlos
Geekbench Stresstest Lautlos
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) Lautlos
Hochfrequente oder störende Nebengeräusche keine
Messgerät: PCE 322A
Hitzeentwicklung

Trotz fehlendem Lüfter bewegen sich die gemessenen Oberflächentemperaturen in einem insgesamt bedenkenlosen Rahmen. Nach mehr als einer Stunde Stresstest findet sich mit 45,9 °C ein Hotspot am Unterboden. Im Arbeitsbereich um die Tastatur herum wird die 40-Grad-Marke dagegen nicht gerissen. Einschränkungen im Praxisbetrieb sind nicht zu erwarten.

HP ProBook X360 11 G4: Stromverbrauch
Leistungsaufnahme

Der Stromverbrauch bewegt sich beim HP ProBook X360 11 G4 zwischen 1,7 Watt (Leerlauf, Display aus) und 19,8 Watt (Geekbench-Stresstest, maximale Displayhelligkeit). Einen nicht unerheblichen Teil genehmigt sich hier das Display, das bei maximaler Helligkeit (225 cd/m² ) mit 3,2 Watt zu Buche schlägt.

Bei der Video-Wiedergabe (Helligkeitsstufe 10) muss man mit etwa 6,5 Watt rechnen und bei Grafiklast mit knapp 17 Watt. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 45 Watt ausgewiesen und hat damit genügend Reserven in der Hinterhand.

Energieverbrauch – HP ProBook X360 11 G4 Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) 1,7 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 3,1 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) 4,9 Watt
Büro (PCMark 8 Battery Test, 225 cd/m², ausbalanciert)
Büro (PCMark 10 Battery Test Modern Office, 225 cd/m², ausbalanciert) 10:10 Std.
Video-Wiedergabe (225 cd/m²) 6,5 Watt 10:21 Std.
WLAN-TV-Streaming (225 cd/m²)
Geekbench Stresstest 19,8 – 13,2 Watt
Unigine Heaven 16,7 Watt
Stresstest Unigine Heaven & Geekbench
Leerlauf Akku-Ladezeit (225 cd/m²) 5 % -100 % 2:10 Std.
48-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 45-Watt-Netzteil, Messgerät: Gossen Metrahit Energy
Akkulaufzeiten

Der in der Serie verbaute 48-Wh-Akku hatte beim Testgerät nur noch eine Kapazität von 45,7 Wh. Diese haben bei der Video-Wiedergabe und beim PC Mark 10 Modern Office dennoch für über 10 Stunden Laufzeit ausgereicht (5 % Restkapazität). Damit dürfte man in vielen Fällen selbst lange Schultage ohne Netzteil gut überbrücken können. Für das Wiederaufladen benötigt das 45-Watt-Netzteil 2:10 Stunden.

Leistungsfähigkeit im Akkubetrieb

Die Leistungsfähigkeit nimmt im Akkubetrieb in vielen Fällen nicht weiter ab. Im Test hat das lediglich zwei Szenarien des Cinebench betroffen, was aber auch thermische Gründe gehabt haben könnte.

Convertible für Schüler

HP ProBook X360 11 G4: Fazit

Als Arbeitsgerät für Schüler kann das HP ProBook X360 11 G4Ausreichend nur einen gemischten Eindruck hinterlassen. Das etwas klobige, dafür aber besonders robust ausgeführte Convertible-Gehäuse, verfügt über solide Nehmerqualitäten und bleibt dennoch gut transportabel.

Dank sparsamer Komponenten gelingt es dem 48-Wh-Akku in der Praxis problemlos einen 10-Stunden-Zeitraum abzudecken. Für einfache Aufgaben wie Textverarbeitung, Internetsurfen, Präsentationen oder Bildverwaltung reicht die Rechenleistung dabei gut aus. Rechenintensive Berechnungen oder 3D-Aufgaben liegen dem ProBook X360 11 dagegen nicht.

Entschädigt wird man im Gegenzug mit einem lautlosen Betrieb bei zurückhaltender Wärmeentwicklung.

Das 11,6-Zoll-Display löst mit 136 ppi noch ausreichend fein auf, missfällt dabei aber mit starken Oberflächenspiegelungen, geringer Helligkeit und magerer Farbdarstellung. Auf der Habenseite kann der Bildschirm nur noch die Finger- und Stifteingabe (optional) verbuchen, die die verfügbaren Eingabemöglichkeiten komfortabel ergänzen.

Bei der Schnittstellenausstattung wirbt HP mit einer Eigenschaft die HPs Schüler-Serie aus dem Umfeld vergleichbarer Konkurrenten deutlich hervorheben könnte. Tatsächlich entpuppt sich der versprochene HDMI 2.0 jedoch als HDMI 1.4 und schränkt damit die Auswahl externer Displays wieder auf das gewöhnliche Maß ein. Ansonsten dürften Nutzer noch eine Tastaturbeleuchtung, ein Fingerabdruck-Lesegerät oder eine Infrarotkamera vermissen.

Pro und ContraUnter dem Strich empfiehlt sich dieses Modell für Nutzer, die das recht gut geschützte Gehäuse, die langen Akkulaufzeiten und die flexiblen Convertible-Eigenschaften für sich entdeckt haben. Das stark spiegelnde und relativ dunkle Display bleibt aber auch dann eine entscheidende Schwachstelle.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.