18. März 2024
Notebook

Dynabook Satellite Pro L50-G (i7-10510U) im Test

Unternehmens-Laptop. Der Dynabook Satellite Pro L50-G-17J ist ein auf Unternehmenskunden hin ausgerichtetes Arbeits-Laptop. Obwohl die technischen Daten auf den ersten Blick wenig spektakulär ausfallen, hat der Satellite Pro so manches interessante Detail zu bieten.

Während KIOXIA "die ehemalige Speichersparte Toshibas weiter fortführt, hat sich Dynabook den traditionsreichen Notebook-Serien angenommen. Portégé, Tecra und Satellite Pro sind altbekannte Namen und bereichern mit verschiedenen Laptop-Klassen nach wie vor die Auswahlmöglichkeiten im Businessbereich.

Dynabooks Satellite-Pro-Modelle sind wie gehabt auf ein möglichst gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hin ausgelegt. Praxisgerechte Schnittstellen, auf den Unternehmensbereich hin ausgerichtete Ausstattungsdetails und verschiedene Supportoptionen zielen auf die Bedürfnisse von Business-Kunden ab. Dass Leistungsfähigkeit, Mobilität und Zuverlässigkeit hierbei nicht zu kurz kommen dürfen, versteht sich von selbst.

Business-Notebook von Dynabook

Der 15-Zöller Dynabook Satellite Pro L50 ist zum Testzeitpunkt ab einem Straßenpreis von knapp 700 Euro zu haben. Ausgestattet ist dieses Modell (L50-G-1DL) dann mit einem Intel Core i5-10210U, 8 GB RAM, einem 256-GB-Solid-State-Drive und einem matten FullHD-IPS-Display.

Für das Testgerät Dynabook Satellite Pro L50-G-17J muss man dagegen schon fast doppelt so hohe Anschaffungskosten in den Budgetplan mit aufnehmen. Mindestens 1.200 Euro verlangen Händler zum Testzeitpunkt dafür. Im Gegenzug dürfte der Intel Core i7-10510U mit 16 GB RAM und insgesamt 1,5-TB-Massenspeicher für einen willkommenen Mehrwert sorgen.

Als preislich interessanteste Zusammenstellung dürfte Kunden schnell der Dynabook Satellite Pro L50-G-1CG ins Auge springen. Diese Konfiguration ist nicht nur gut 100 Euro günstiger als das Testmodell. Es bietet darüber hinaus auch noch den Comet-Lake-Sechskerner Intel Core i7-10710U und eine dedizierte Nvidia-Geforce-MX250-Grafik.

Auszug der technischen Daten
Model Dynabook Satellite Pro L50-G-17J
EAN/Herstellernummer EAN 4062507058836
Preis ca. 1.200 Euro Straßenpreis
Farbe Schwarz (strukturiert)
Prozessor Intel Core i7-10510U, 4 Kerne (8 Threads), 1,8 GHz – 4,9 GHz, 8 MB Cache, 15 Watt TDP
Grafik Intel UHD Graphics (Comet Lake)
Arbeitsspeicher 16 GB DDR4-2666-RAM, Dual-Channel, gesteckt
Massenspeicher Samsung PM981, M.2-PCIe-SSD mit 512 GB, gesteckt + 1 TB HDD Toshiba MQ04 (5.400 U/min)
Display 15,6-Zoll-IPS-Display, Auflösung: 1.920 x 1.080 Bildpunkte, mattiert, 16:9, 141 ppi, LGD0563 LP156WFC-SPD1
Betriebssystem & Software Windows 10 Pro 64 bit
BIOS-Version 1.3
Anschlüsse & Erweiterung 1 x USB 3.1 Gen.1 (Typ C, DisplayPort, Stromversorgung, 5 Gbit/s), 3 x USB 3.0  (1x Sleep & Charge, 5 Gbit/s),  1 x 3,5-mm-Klinke Audio in/out, SDXC-Speicherkarten-Lesegerät (UHS-II), HDMI 1.4
Kommunikation Wi-Fi 6 WLAN Intel AX200, Bluetooth 5.0, Dual-Array-Mikrofon, HD-720p-Webcam (mit Webcam Shutter Slider), RJ45
Sensoren
Audio Realtek ALC255 – High Definition Audio Controller, 2 Stereo-Lautsprecher
Eingabegeräte Chiclet-Tastatur, Clickpad
Sicherheit Bios- und Systempasswörter, TPM 2.0, Kabel-Schloss-Vorbereitung
Batterie & Stromversorgung 38-Wh-Lithium-Ionen-Akku (intern), 45-Watt-Netzteil
Zubehör
Abmessungen & Gewicht 361 (B) x 244 (T) x 20 (H) mm, Testgewicht 1,75 kg & Netzteil 220 g
Herstellergarantie 1 Jahr Bring-In-Herstellergarantie (mit Vor-Ort-Abhol-Service)
Leihsteller Dynabook Deutschland
Informationen zum Testgerät Produktseite, Handbuch
Garantie

Dynabook gewährt für die Satellite-Pro-L50 von Haus aus 1 Jahr Herstellergarantie. Erweiterungen sind relativ günstig verfügbar. Für 3 Jahre Gold On-Site-Service (GONS103EU-V) mit Vor-Ort-Reparatur verlangt Dynabook recht schlanke 109 Euro.

Garantie

Gehäuse

Der Dynabook Satellite Pro L50 ist mit einem Kunststoffgehäuse im businesstauglichen Schwarz ausgestattet. Durch eine Rillenstruktur im Arbeits- und Displaydeckelbereich wird einerseits die Optik etwas aufgelockert und andererseits die Haptik und die Griffsicherheit positiv beeinflusst.

Etwas differenzierter präsentiert sich die Gehäusestabilität. Während die Druckfestigkeit im Tastatur- und Handballenbereich überzeugt, fällt im Gegenzug die Verwindungssteifigkeit nur durchschnittlich aus. Basiseinheit und Displaydeckel lassen sich mit wenig Kraft sichtbar verformen.

Dieser Preisklasse heutzutage kaum noch angemessen zeigt sich die Verarbeitungsqualität. Während ein großer Spalt am Displayrahmen des Testgeräts als Eigenheit des Samples verbucht werden kann, dürften ungenaue Spaltmaße und Stoßkanten an anderen Gehäusestellen generell einen unschönen Eindruck hinterlassen.

Das große zentral positionierte Displayscharnier erlaubt einen Öffnungswinkel von bis zu 145 °. Auch hier verspielt das Testgerät etwas Vertrauen in die Qualität, da etwa die letzten 15 ° des Öffnungsbereichs vom Scharnier nicht mehr zuverlässig in Position gehalten werden können. Der Bildschirm klappt bei geringen Bewegungen in die Endposition.

Für manche Anwender als mit entscheidendes Kaufkriterium, könnte sich die am Unterboden positionierte Wartungsklappe für den Arbeitsspeicher herausstellen. Für alle anderen Komponenten muss man aber auch hier die gesamte Bodenplatte entfernen. Hinweise dazu sind im Handbuch nicht zu finden. Vor Wartungs- und Aufrüstarbeiten in Eigenregie sollte man sich wie gehabt über die gültigen Garantiebedingungen informieren.

Ausstattung

Die Ausstattung des Satellite Pro L50-G deckt in der Testkonfiguration nur Basisbedürfnisse ab. Fingerabdruck-Lesegerät, Infrarot-Kamera und Smartcard-Lesegerät sind laut Dynabook für die Serie zwar grundsätzlich verfügbar, im Testgerät aber nicht integriert. Weder für Geld noch gute Worte erhält man dagegen eine Tastaturbeleuchtung, USB 3.1 Gen.2 oder Thunderbolt 3. Für die 1.200-Euro-Testkonfiguration nicht wirklich passend. Dennoch überraschend: Das Speicherkarten-Lesegerät entpuppt sich als schneller UHS-II-Leser und überträgt mit der passenden Speicherkarte Daten mit über 200 MB/s.

Die Leistungsfähigkeit der verbauten USB-Schnittstellen ist auf etwa 450 MB/s begrenzt. Die Variante im Typ-C-Format überträgt immerhin das DisplayPort-Signal und kann zur Stromversorgung externer Geräte eingesetzt werden. Das Laden des Laptops über ein USB-C-Netzteil hat im Test ebenfalls funktioniert.

Ansonsten findet man noch einen RJ45-Ethernet-Port, Wi-Fi-6-WLAN, Bluetooth 5.0, HDMI 1.4 und einen 3,5-mm-Klinke-Audio-Port. Die reguläre Stromversorgung erfolgt über einen proprietären Netzanschluss.

Schnittstellenperformance
Dynabook Satellite Pro L50-G-17J Transferraten in MB/s
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional UHS-II 2000x (SDXC 128 GB) 211 Lesen/ 188 Schreiben
Speicherkarten-Lesegerät, ADATA Premier One UHS-II (MicroSD 64 GB) nicht erkannt (SD-UHS-II-Adapter)
Crucial X8 Portable SSD 1 TB@USB 3.1 Gen.1 Typ C 445 Lesen/ 451 Schreiben
Crucial X8 Portable SSD 1 TB@USB 3.1 Gen.1 Typ A 445 Lesen/ 443 Schreiben
Samsung Portable SSD T3@USB 3.1 Gen.1 Typ A 446 Lesen/ 400 Schreiben
Thunderbolt 3, Samsung Portable SSD X5 (500 GB) nicht nutzbar
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 @ 60 Hz ja mit DisplayPort-Kabel/-Adapter
Latenzen: Testlaufzeit 30 Minuten 911 µs
Maximale Lautstärke Audio (Pink Noise Datei) 72,8 dB(A)
Subjektive Audioqualität Höhenbetont etwas scheppernd, mäßige Mitten & Bässe
Maximale unterbrechungsfreie Bluetooth-Reichweite mit JBL Flip 4 18 m
Erreichbarkeit BIOS F2
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Audio

Die im Satellite Pro eingesetzten Lautsprecher agieren höhenbetont und insgesamt mit wenig Volumen. Die Maximallautstärke ist auf einen Schalldruckpegel von 72,8 dB(A) begrenzt. Externe Lösungen können zum Beispiel per USB, Bluetooth oder 3,5-mm-Klinke angebunden werden.

Für das Abarbeiten von Echtzeitaudio-Aufgaben scheint das Testgerät ausreichend gut gerüstet zu sein. Nach 30 Minuten Testdauer zeigt das Tool Latency Mon Latenzen von maximal 911 µs an. Das liegt unterhalb der kritischen Grenze von 1.000 µs. Beeinträchtigungen wie Soundknacken, Aussetzer oder Synchronisationsfehler sollten somit nicht auftreten.

Audio

Eingabegeräte
Tastatur

Dynabook platziert im 15-Zöller eine große Tastatur mit separatem Nummernblock. Im Hauptfeld sind die Tasten im üblichen 19-mm-Raster und im Nummernblock im kaum kleineren 18-mm-Raster ausgeführt. Die Tastengrößen fallen somit mehrheitlich sehr komfortabel aus. Lediglich die vertikalen Pfeiltasten liegen in eine Zeile gequetscht eng beieinander und fallen dadurch sehr klein aus.

Ansonsten profitiert die Eingabe von einer soliden Auflage, einem guten Druckpunkt und einem zurückhaltenden Anschlagsgeräusch. Das Tippgefühl fällt subjektiv recht gut aus und dürfte den meisten Vielschreibern durchaus zusagen. Leider verzichtet Dynabook bei dieser Serie generell auf eine Tastaturbeleuchtung.

Eingabegeräte

Touchpad

Das 106 x 77 mm große Clickpad verfügt über gute Gleiteigenschaften und eine zuverlässige Reaktion. Die in der Oberfläche integrierten Maustasten lassen sich leichtgängig bedienen. In der linken oberen Ecke des Touchpads befindet sich die Position des Fingerabdruck-Lesegeräts. Manche Anwender könnten diese Art der Unterbringung als störend einstufen. Die Testkonfiguration muss ohne dieses Feature auskommen.

Eingabegeräte

Display

Dynabook bietet für seine Satellite Pro L50-G lediglich eine Bildschirmvariante an. Das FullHD-IPS-Display verfügt über eine mattierte Oberfläche, stabile Blickwinkel und eine ausreichend hohe Punktdichte von 141 ppi.

Helligkeit & Kontrast

Die maximale Helligkeit beträgt beim Testgerät 287 cd/m² in der Bildschirmmitte. Zu den Rändern hin fällt die Luminanz auf bis zu 239 cd/m² ab. Die Ausleuchtung liegt damit bei eher durchschnittlichen 83 %. Der Helligkeitsabfall ist in der Praxis mit bloßem Auge allerdings, selbst bei einfarbigen Bildinhalten, kaum erkennbar. Beim Schwarzbild zeigen sich dagegen gut sichtbare Wolkenbildungen und Lichthöfe. Dunkle Bild- und Filminhalte könnten darunter leiden.

Die vordefinierten Helligkeitsstufen sind praxisgerecht verteilt. Helligkeitsstufe 7 liefert zum Beispiel 202 cd/m² und Helligkeitsstufe 5 145 cd/m². Zur Helligkeitsregulierung setzt Dynabook bis Helligkeitsstufe 3 PWM (Pulsweitenmodulation) mit einer Frequenz von 50 Hz ein. Das könnten manche Anwender als beeinträchtigend einstufen.

Display

Farbraum & Farbgenauigkeit

Die Gesamtheit der darstellbaren Farben erreicht lediglich 56 % des sRGB-Farbraums. Das entspricht in etwa dem, was man von günstigen Standarddisplays erwarten darf. Feine Farbabstufungen sucht man hier genauso vergeblich wie eine satte Farbdarstellung. Folglich fällt auch die Farbgenauigkeit wenig berauschend aus. Mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 4,9 und einem maximalen DeltaE 2000 von 18,3 eignet sich dieses Display nicht für ein ambitioniertes Arbeiten im Grafik-, Foto- oder Videobereich.

Unter dem Strich tritt Dynabooks Satellite Pro L50-G bei der Displayqualität im Vergleich zum 2016er Toshiba Satellite Pro A40 nicht nur auf der Stelle, sondern muss bei der Displayhelligkeit, dem Kontrast und der Farbdarstellung sogar teils deutliche Rückschritte hinnehmen.

Displaymessungen im Überblick
Display – Dynabook Satellite Pro L50-G-17J 15,6-Zoll-IPS-Display, mattiert, 16:9, LGD0563 LP156WFC-SPD1
Entspiegelung Mattierung
Grad der Spiegelungen gering
Eingabemöglichkeiten
Auflösung 1.920 x 1.080 Bildpunkte, 141 ppi
minimale Helligkeit 5,2 cd/m²
ca. 150 cd/m²  Helligkeitsstufe 5 145 cd/m²
ca. 200 cd/m²  Helligkeitsstufe 7 202 cd/m²
maximale Helligkeit 287 cd/m²
maximale Helligkeit Displaymitte/ Akku/ profiliert 287 cd/m²// 287 cd/m²// 255 cd/m²
Helligkeitsstufen Displaymitte 5,2-28-58-87-117-145-174-202-230-257-287 (in cd/m²)
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) 0,265 cd/m² (0,281 cd/m²)
Ausleuchtung 83 %
ITU-R BT.709-/ sRGB-Farbraum 56 %
AdobeRGB-Farbraum 60 %
P3-Farbraum
DisplayHDR 400 nicht erfüllt
DisplayHDR 600 nicht erfüllt
Kontrast Displaymitte (profiliert) 1.083:1 (907:1)
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) 6,0 (4,9)
maximales DeltaE 2000 (profiliert) 18,2 (18,3)
Helligkeitsregulierung durch Pulsweitenmodulation (PWM) Einsatz von PWM mit 50 Hz ≤ Helligkeitsstufe 3
Schwarzbild Schwarzbild mit Lichthöfen und Wolkenbildungen
Displaybesonderheiten
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet. Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software.  Messgerät: Spektralfotometer x-rite i1 Basic Pro 2. Übersicht DisplayHDR-Standards.
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Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.