Nvidia Geforce MX 250 (Laptop, GP108) im Test
Einstiegslösung. Die Nvidia Geforce MX 250 ist eine mobile Grafiklösung für Laptops der Einsteigerklasse. Als Nachfolger der Nvidia Geforce MX 150 eignet sie sich für weniger fordernde Spiele mit geringen Ansprüchen an Auflösung und Detailqualität.
Die Nvidia Geforce MX 250 basiert auf Nvidias Pascal-Architektur und weist im Vergleich zur Nvidia Geforce MX 150 auf den ersten Blick kaum Veränderungen auf. Der GP108-Chip wird nach wie vor im 14-nm-Verfahren hergestellt und dürfte somit auch beim Energieverbrauch oder der Wärmeentwicklung kaum Veränderungen aufweisen.
Bei den nun gebotenen Fähigkeiten, zeigen sich für den Anwender dennoch einige nicht unwichtige Neuerungen. HDMI 2.0b, DisplayPort 1.4 und HDR werden bei der aktuellen Revision unterstützt und sorgen für erweiterte Möglichkeiten bei den anvisierten Einsatzgebieten.
Modellvarianten
Wie schon bei der Nvidia Geforce MX 150 zu beobachten, listet die Datenbank von GPU-Z (Techpowerup) von der Einsteigerlösung wieder zwei verschiedene Leistungsversionen auf. Für besonders flache und auf Sparsamkeit ausgelegte Notebooks bietet sich die 10-Watt-Version an (GP108B) und für leistungsstärker aufgestellte Modelle dürfte die 30-Watt-Version (GP108) bevorzugt werden. Hier unterscheiden sich vor allem die Speichertakt- und Kerntaktraten.
Zudem sind offensichtlich einige Notebooks mit einer Nvidia-Geforce-MX-250-Variante bestückt, die auf 4 GB GDDR5-Grafikspeicher zurückgreifen kann. So weisen zum Beispiel die Datenblätter zum HP Pavilion 14-ce2010ng oder zum HP Envy 17 ce0002ng diese abweichende Variante auf.
Nvidia Geforce MX 250: Auszug der technischen Daten GP108/ 30 Watt TDP
- GP108
- 14-nm-Fertigungsprozess
- 384 Shadereinheiten
- 16 ROPs/ 24 TMUs
- 1.519 MHz Kerntakt bis zu 1.582 MHz Turbo Boost
- 2 GB GDDR5 Grafikspeicher/ 4 GB GDDR5 Grafikspeicher
- 1.752 MHz Speichertakt
- 64 bit Speicherbus
- DX 12.1
- OpenGL 4.6
- OpenCL 1.2
- Vulcan
- CUDA
- DirectCompute 5.0
- Nvidia Optimus
- Nvidia Gameworks
- GPU Boost 3.0
- TDP 30 Watt
Nvidia Geforce MX 250: Auszug der technischen Daten GP108B/ 10 Watt TDP
- GP108B
- 14-nm-Fertigungsprozess
- 384 Shadereinheiten
- 16 ROPs/ 24 TMUs
- 937 MHz Kerntakt bis zu 1.038 MHz Turbo Boost
- 2 GB GDDR5 Grafikspeicher
- 1.502 MHz Speichertakt
- 64 bit Speicherbus
- DX 12.1
- OpenGL 4.6
- OpenCL 1.2
- Vulcan
- CUDA
- DirectCompute 5.0
- Nvidia Optimus
- Nvidia Gameworks
- GPU Boost 3.0
- TDP 10 Watt
Auszug der technischen Daten des Testsystems
- Lenovo ThinkPad T490
- WQHD-IPS-Display
- Intel Core i7-8565U
- 16 GB DDR4 RAM (Dual-Channel)
- Nvidia Geforce MX 250 mit 2-GB-GDDR5-Grafikspeicher
- 512 GB SSD
- Windows 10 Pro 64 bit
- Nvidia 417.37
Der ausführliche Testbericht zum Lenovo ThinkPad T490 ist bereits bei Notebooks & Mobiles erschienen: Lenovo ThinkPad T490 im Test.
Nvidia Geforce MX 250: Benchmarks
DirectX
Die Testergebnisse zeigen, dass es sich bei der Nvidia-Geforce-MX-250-Grafik um eine durchaus leistungsfähige Lösung handelt. Beim 3DMark Cloud Gate erreicht sie respektable 12.876 Punkte und beim 3DMark Time Spy sind 1.274 Punkte möglich. Im Vergleich zur Intel UHD Graphics 620 kann man mit einer mehr als doppelt so hohen 3D-Leistung rechnen. Für aktuelle 3D-Titel wie Rage 2 oder Anno 1800 reicht das zwar nicht, ältere Spiele wie Dirt Rally oder Tomb Raider laufen bei reduzierter Auflösung und zurückhaltenden Qualitätseinstellungen aber flüssig über den Schirm.
Im Vergleich zu den bisher getesteten Nvidia Geforce MX 150 sind unter dem Strich jedoch keine relevanten Verbesserungen zu erkennen. Die Test-GPU ordnet sich ziemlich genau auf dem Niveau der Nvidia Geforce MX 150 aus dem Acer Aspire 5 A515 ein und stellt damit rein leistungsmäßig betrachtet nicht mehr, als eine umbenannte Nvidia Geforce MX 150 dar.
OpenGL
Erstaunlich gut kommt die Geforce MX 250 wie schon die Nvidia Geforce MX 150 mit OpenGL-Anwendungen zurecht. Beim Cinebench R15 OpenGL-Shading fehlt dem erzielten Ergebnis von 105 fps lediglich ein Bild pro Sekunde um zur Nvidia Quadro P4000 aufschließen zu können.
OpenGL (optimiert, Workstation-CAD)
Die Geforce-Grafik kann im Gegensatz zur Nvidia Quadro M520 nicht auf spezielle Treiber für Profisoftware zurückgreifen. Die Leistungsfähigkeit dürfte daher wie bei der Nvidia Geforce MX 150 bei den für die OpenGL-Schnittstelle optimierten Anwendungen vergleichsweise schlecht ausfallen. Kommen hingegen CAD-Programme wie 3dsMax oder Showcase mit DirectX-Schnittstelle zum Einsatz, so fällt die OpenGL-Einschränkung weg und dürfte der tatsächlichen Rechenleistung entsprechen. Siehe dazu die Testergebnisse der Nvidia Geforce MX 150.
OpenCL
Neben den typischen Grafikaufgaben, können Grafikchips per OpenCL-Schnittstelle auch für viele andere rechenintensive Aufgaben verwendet werden. Dazu gehören zum Beispiel Konvertierungen, Bildbearbeitungsfilter, Videofilter, das Ver- und Entschlüsseln von Daten oder Berechnungen im Rahmen der Finanzanalyse. Das Nutzen des Grafikchips für solche Aufgaben entlastet einerseits den Prozessor und sorgt andererseits aber auch für einen nicht unerheblichen Geschwindigkeitsschub.
Getestet habe ich die Nvidia Geforce MX 150 in den Bereichen Finanzanalyse, Kryptographie, Bildbearbeitung, Wissenschaftliche Berechnungen und Raytracing. Die Ergebnisse sollten auf die Nvidia Geforce MX 250 übertragbar sein.
Taktreduzierungen
Die Stabilität der Grafikleistung ist im Notebookbereich immer von dem konkret im jeweiligen Notebook verbauten Kühlsystem abhängig. Auch limitieren Hersteller hin und wieder gerne die Grafik- und oder CPU-Leistung bei Volllastszenarien, um vorgegebene thermische Grenzen einhalten zu können. Bei der Nvidia Geforce MX 250 kommt hinzu, dass zwei leistungsmäßig unterschiedliche Versionen im Umlauf sind, die teils erhebliche Leistungsunterschiede aufweisen. Welche Variante in welchem Notebook eingesetzt ist erfährt man meist erst nach dem Kauf.
Beim getesteten Lenovo ThinkPad T490 profitiert die Nvidia Geforce MX 250 von der effizient arbeitenden Intel-Core-i7-8565U-CPU und einem gut dimensionierten Kühlsystem. Zudem kommt hier die leistungsstärkere Variante mit GP108-Chip zum Einsatz. Im Test läuft die Grafikeinheit mit einer dauerhaft stabilen Taktrate von 1.518 MHz, die sich hin und wieder auf bis zu 1.582 MHz steigert. Bei anderen Notebookkonzepten mit abweichender Ausrichtung und Hardwareausstattung kann es zu Unterschieden kommen.
Nvidia Geforce MX 250: Fazit
Die Nvidia Geforce MX 250 ist ein inzwischen in die Tage gekommener Laptop-Grafikchip der im Anwendungs- und genügsamen 3D-Bereich aber immer noch eine gute Figur abgibt. Die 3D-Leistung reicht aus, um wenig fordernde 3D-Titel bei FullHD-Auflösung noch ansprechend bewältigen zu können. Leistungshungrige Spiele wie Rage 2 oder Anno 1800 laufen hiermit dagegen kaum noch zufriedenstellend und erfordern ein entsprechend leistungsfähigeres System.
Bei OpenCL- oder CUDA-Anwendungen, die mit dem Grafikchip zum Beispiel auch Bildbearbeitungsfilter, Konvertierungs- oder Verschlüsselungsaufgaben beschleunigen können, kann der Anwender eine gute Arbeitsgeschwindigkeit erwarten. Das sorgt für eine im Anwendungsbereich verbesserte Performance und entlastet nebenbei noch den Prozessor.
Vom Funktionsumfang her kann Nvidias Grafiklösung alle wichtigen Eigenschaften vorweisen: Multimonitorbetrieb, 4k-Auflösung, Videobeschleunigung oder Konvertierungen gehören zum umfangreichen Repertoire und dürften eine Vielzahl möglicher Einsatzgebiete abdecken.
Hallo Herr Winkler,
leider finde ich nirgends,
1) ob man mit der MX 250 (in Kooperation mit Intel 5, 10.Generation und 8 MB RAM) flüssig mit Photoshop arbeiten kann. Adobe bietet dazu auch nur relativ wenig.
2)Meinen Sie es lohnt sich diesbezüglich lieber ein Notebokk mit MX 350 zu kaufen.
3)Würde auch ein I7 8. oder 10. Gen mit z.B. 16 Gb funktionieren (ohne Extra GPU)?
Hallo Siegfried,
meiner Erfahrung nach benötigt man für Photoshop keine dedizierte Grafik. Von einer GPU-Beschleunigung profitieren eh nur spezielle Filter wie zum Beispiel Ölfarbe, die Weichzeichnergalerie oder Linsenunschärfe. Hierfür reichen die aktuellen Intel-iGPUs meiner Meinung nach locker aus. Wenn man die Wahl hat, könnte man vielleicht eher zu einer Ice-Lake-, als zu einer Comet-Lake-CPU greifen. Wäre jetzt aber lediglich meine persönliche Präferenz. 16 GB RAM, ein flottes Solid State Drive und falls das Notebookdisplay als Hauptarbeitsdisplay dient, sollte man darauf ein weiteres Augenmerk legen. Kommt dagegen in erster Linie ein externes Display zum Einsatz, womöglich 4k-UHD, dann wäre für mich ein DisplayPort/ Thunderbolt 3 oder ein HDMI 2.0 Pflicht.