Lenovo ThinkBook 13s (Laptop) im Test
Preiswerter Profi mit Chic. Das Lenovo ThinkBook 13s ist ein spannend zusammengestelltes Business-Notebook das als Teil einer neuen Serie besondere Schwerpunkte setzt. Mit tollem Display im schicken Metallgehäuse macht es nicht nur so manchem ThinkPad-Modell, sondern auch etablierten Alternativen mächtig Konkurrenz.
Lenovo bewirbt die neue ThinkBook-Serie auf der Produktseite unter anderem mit dem Slogan: „Smarte Business-Notebooks mit Stilvorteil“. Was man sich darunter als Anwender vorstellen soll, wird auf den ersten Blick nicht unbedingt direkt klar. Dass es sich hier um ein optisch durchaus ansprechendes Modell im Metallgehäuse handelt, das sich viel Mühe gibt, sich eindeutig von der klassischen ThinkPad-Familie abzugrenzen, ist auf den Produktbildern durchaus erkennbar.
Welche Eigenschaften es darüber hinaus unter der Haube zu bieten hat, bekommt man dagegen erst beim zweiten Hinschauen offenbart. In der Produktbeschreibung tauchen dazu zum Beispiel Schlagworte wie „intuitive Sicherheitsfunktionen“, „durchdachte Think-Ausstattung“, „echte Nehmerqualitäten“ oder „außergewöhnlich hohe Farbtreue“ auf. Die Kombination jedenfalls macht neugierig und könnte für so manche Zielgruppe genau die richtige Zusammenstellung darstellen.
Derzeit sind vom Lenovo ThinkBook 13s vier verschiedene Modellvarianten erhältlich, die sich in erster Linie hinsichtlich RAM-, Massenspeicher- und CPU-Ausstattung unterscheiden. Das Testmodell stellt die Einstiegskonfiguration dar und ist ab einem Straßenpreis von knapp 800 Euro erhältlich. Hier bekommt man bereits einen Intel Core i5-8265U mit Intel UHD Graphics 620, 8 GB RAM, ein 256-GB-Solid-State-Drive und Windows 10 Professional geboten.
Ein FullHD-IPS-Display ist immer mit an Bord. Für gut 100 Euro mehr erhält man schon eine Variante mit 16 GB RAM und einem 512-GB-SSD. Das Topmodell für 1.050 Euro ist darüber hinaus mit einem Intel Core i7-8565U bestückt.
Lenovo ThinkBook 13s-IWL: Auszug der technischen Daten
Model | Lenovo ThinkBook 13s-IWL |
EAN/Herstellernummer | EAN 0193386703266 |
Preis | ab ca. 800 Euro Straßenpreis |
Farbe | Mineralgrau |
Prozessor | Intel Core i5-8265U, 4 Kerne (8 Threads), 1,6 GHz – 3,9 GHz, 6 MB Cache, 15 Watt TDP |
Grafik | Intel UHD Graphics 620 |
Arbeitsspeicher | 8 GB DDR4-2400-RAM, Single-Channel, 1 Steckplatz |
Massenspeicher | WDC PC SN520, M.2-2230-PCIe-SSD mit 256 GB, gesteckt |
Display | 13,3-Zoll-IPS-Display, Auflösung: 1.920 x 1.080 Bildpunkte, matt, 16:9, 166 ppi, AUO B133HAN05.A, AUO5A2D |
Betriebssystem & Software | Windows 10 Professional 64 bit |
BIOS-Version | 9YCN32WW |
Anschlüsse & Erweiterung | 1 x USB 3.1 Gen.2 Typ C (DisplayPort, 10 Gbit/s), 2 x USB 3.1 Gen.1 Typ A (5 Gbit/s), 1 x 3,5-mm-Klinke Audio in/out, HDMI 1.4b |
Kommunikation | Intel Wireless-AC 9560 (2 x 2), Bluetooth 5.0, Dual-Array-Mikrofon, HD-720p-Webcam |
Sensoren | — |
Audio | Intel Cannon Point LP-PCH-cAVS – High Definition Audio Controller, 2 x 2-Watt-Stereo-Lautsprecher (Harman) |
Eingabegeräte | Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung (2-stufig), Touchpad |
Sicherheit | Bios- und Systempasswörter, TPM 2.0, Fingerabdruck-Lesegerät (im Startbutton, Goodix Fingerprint SGX), FIDO Authentifizierung |
Batterie & Stromversorgung | 45-Wh-Lithium-Ionen-Akku (intern) mit Schnellladefunktion, 65-Watt-Netzteil |
Zubehör | — |
Abmessungen & Gewicht | 308 (B) x 216 (T) x 16 (H) mm, Testgewicht 1,32 kg & Netzteil 350 g |
Herstellergarantie | 1 Jahr Herstellergarantie mit Einsende-/ Rücksende-Service |
Leihsteller | Lenovo Deutschland |
Informationen zum Testgerät | Produktseite, Handbuch, PSREF, Hardware Maintenance Manual |
Lenovo ThinkBook 13s-IWL: Garantie
Wie bei der E- und L-Serie der ThinkPads fällt die mitgelieferte Standard-Garantie mit einer Dauer von einem Jahr zwar recht mager aus, stellt in der positionierten Preiskategorie aber auch nichts Ungewöhnliches dar. Die Garantie kann derzeit nicht direkt beim Kauf im Online-Shop verlängert werden.
Auf der Garantie-Seite des Herstellers funktioniert das aber nach Eingabe der Seriennummer problemlos. Hier bekommt man dann wie gewohnt üppige Erweiterungsmöglichkeiten geboten, deren Preisgestaltung angenehm moderat ausfällt. Hier sind zum Beispiel 3 Jahre Depot-Garantie für 102,34 Euro oder 5 Jahre Vor-Ort-Garantie für 343,91 Euro erhältlich.
Im Hardware Maintenance Manual sind abgesehen vom Netzteil und dem dazugehörigen Netzkabel allerdings keine weiteren Komponenten als Self-Service CRU deklariert. Als FRU dürfen deshalb Bauteile wie das Arbeitsspeichermodul oder das Solid State Drive streng genommen nur durch geschulte Service-Techniker ausgetauscht werden. Führt man als Anwender dennoch Veränderungen in Eigenregie durch, könnte das Auswirkungen auf den Bestand der Herstellergarantie haben.
Lenovo ThinkBook 13s-IWL: Gehäuse
Das kompakte 13-Zoll-Gehäuse aus Metall wiegt gut tragbare 1,32 kg und bringt damit eine angenehme Mobilität mit. Das Notebook zeigt sich dabei sehr stabil und verwindungssteif. Relevante Schwächen sind dieser Konstruktion nicht zu entlocken. Die Handballenablage liegt fest auf, die Tastatur gibt nicht nach und die Displayscharniere packen kräftig zu.
Lenovo betont in der Produktbeschreibung die Durchführung von Qualitäts- und Belastungstests, eine gewisse Spritzwasser-Resistenz und die Zuverlässigkeit der Scharniere. Spezielle Zertifizierungen hat Lenovo hier aber augenscheinlich nicht angestrebt.
Optisch gefällt die metallische Oberfläche sehr gut, die sich zudem mit ihrem mittelgrauen (Mineralgrau) Farbton gegenüber Fingerabdrücken und Staubansammlungen wenig anfällig zeigt. Anspruchsvolle Ästheten könnten sich vielleicht an dem grauen Kunststoffrahmen um das Display herum stören, der im unteren Bereich auch noch auffällig breit ausfällt.
Rein praktisch hat dieser breite Rahmen aber auch seine Vorteile: Die untere Displaygrenze liegt deutlich höher als gewohnt und bietet damit einen komfortableren Einblickwinkel auf die Bildschirmfläche. Zudem kann dadurch das Gegenstück des Gehäuses im Tastaturbereich mit einer angenehm proportionierten Handballenablage aufwarten, die den Schreibkomfort erhöht.
Das Lenovo ThinkBook 13s ist vom Hersteller nicht für Wartungsarbeiten durch den Endkunden vorgesehen. Wartungsöffnungen sind nicht vorhanden. Um die im Inneren eingesetzten Bauteile erreichen zu können, muss man den verschraubten Unterboden entfernen. Hinweise zur Vorgehensweise findet man im Hardware Maintenance Manual.
Obwohl hier der Arbeitsspeicher und das Solid State Drive gesteckt und nicht verlötet sind, stuft Lenovo diese, wie auch alle anderen Bauteile im Gehäuse des ThinkBook, als FRU ein. Demnach dürfen diese nur durch geschulte Service-Techniker ausgetauscht werden, wenn man seinen noch vorhandenen Garantieanspruch nicht riskieren möchte.
Lenovo ThinkBook 13s-IWL: Ausstattung
Abseits von der klassischen Business-Notebook-Ausstattung hat sich Lenovo beim ThinkBook auf die wichtigsten Schnittstellen beschränkt. Neben den üblichen USB-Typ-A-Ports, die Y-Kabel-freundlich direkt nebeneinander positioniert wurden, findet man an der linken Seite auch einen USB 3.1 Gen.2 im Typ-C-Format.
Unterstützt werden hier das DisplayPort-Protokoll und hohe Datenraten mit theoretisch bis zu 10 Gbit/s. Im Test schafft es das ThinkBook über diesen Weg mit einer Geschwindigkeit von bis zu 835 MB/s Daten zu übertragen und ein externes UHD-4k-Display bei nativer Auflösung mit 60 Hz zu betreiben.
Alternativ findet man am Laptop auch ein HDMI 1.4b, was die Kompatibilität zu Monitoren und Fernsehern vereinfacht.
Sinnvoll zeigt sich in der Praxis, dass Lenovo im ThinkBook 13s einen separaten Netzanschluss integriert. So kann der USB-C im Desktop-Betrieb problemlos genutzt werden, ohne dass hier ein Netzteil blockiert.
Das was so manchem Business-Anwender dagegen fehlen könnte, sind ein Speicherkarten-Lesegerät, Thunderbolt 3, ein optional integrierbares WWAN-Modul oder eine Kabelschloß-Vorbereitung.
Ansonsten gefällt das ThinkBook mit sinnvollen Details wie der ThinkShutter-Webcam-Abdeckung, dem im Start-Button integrierten Fingerabdruck-Lesegerät und verhältnismäßig kraftvollen 2-Watt-Harman-Lautsprechern. An kabellosen Verbindungsmöglichkeiten stehen Intels Wireless-AC 9560 und Bluetooth 5.0 zur Verfügung. Netzwerkkabel oder sonstige Schnittstellenstandards müssten bei Bedarf über Adapterlösungen angebunden werden.
Schnittstellenperformance
Lenovo ThinkBook 13s-IWL | Transferraten in MB/s |
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional UHS-II 1000x (MicroSD 32 GB) | — |
USB 3.1 Gen. 1 Typ C, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) | 446 Lesen/ 425 Schreiben |
USB 3.1 Gen. 2 Typ C, Sandisk Extreme 900 (480 GB) | 477 Lesen/ 835 Schreiben |
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 @ 60 Hz | ja mit DisplayPort-Kabel/-Adapter |
Latenzen: Testlaufzeit 52 Sek. | 6.024 µs |
Maximale Lautstärke Audio (Pink Noise Datei) | 72,9 dB(A) |
Subjektive Audioqualität | Vergleichsweise differenziert und voluminös, gute Mitten & Bässe, unverzerrte Maximallautstärke |
Maximale unterbrechungsfreie Bluetooth-Reichweite mit JBL Flip 4 | 19 m |
Erreichbarkeit BIOS | FN + F2 |
Erreichbarkeit Bootmenü | FN + F12 |
Lenovo ThinkBook 13s-IWL: Eingabegeräte
Tastatur
Dank der tiefen Gehäusekonstruktion steht der Tastatur eine vergleichsweise üppige Fläche zur Verfügung. Die Tasten sind mehrheitlich im 19-mm-Raster ausgeführt und zeigen sich damit komfortabel dimensioniert. Meckern kann man hier lediglich über die in eine Zeile gequetschten vertikalen Pfeiltasten, die sich dadurch nicht optimal bedienen lassen.
Ansonsten gefällt die Tastatur mit einem insgesamt gelungenen Schreibgefühl, das von einem gut definierten Druckpunkt, einer festen Auflage und einem weichen und zugleich leisen Anschlag profitiert. Auch wenn die ThinkPad-Tastaturen vielleicht noch einen etwas knackigeren Gesamteindruck bewirken, so ist auch die ThinkBook-Tastatur mit ihrem etwas kürzeren Hub durchaus vielschreibertauglich.
Das Tastatur-Layout weist beim Testgerät im QUERTY-Format eine Besonderheit auf, die hierzulande nur auf Wunsch erhältlich ist. Standard ist bei den für den deutschen Markt produzierten Geräten wie gewohnt ein QWERTZ-Layout. In allen Varianten sind komfortable Skype-Business-Tasten zum Entgegennehmen oder Beenden von Anrufen, die 2-stufige Tastaturbeleuchtung oder praktische FN-Kombinationen enthalten.
Touchpad/ Clickpad
Das 105 x 63 Millimeter große Clickpad überzeugt neben seiner angenehmen Größe mit guten Gleiteigenschaften und einer zuverlässigen Reaktion bei Eingaben. Funktionen können wie gewohnt über die Windows-Einstellungen den persönlichen Bedürfnissen nach angepasst werden.
Lenovo ThinkBook 13s-IWL: Display
Das ThinkBook 13s ist laut PSREF immer mit einem FullHD-IPS-Display bestückt. Mehr ist auch gar nicht nötig, denn die Daten des 13,3-Zöllers können sich dabei durchaus sehen lassen: Eine matte Displayoberfläche, 300 cd/m² Helligkeit, ein Kontrast von 800:1 und eine Farbraumabdeckung von 72 % des NTSC-Farbraums sollen die verbauten Bildschirme bieten.
Helligkeit & Kontrast
Das im Testgerät eingesetzte AUO-Display erreicht eine maximale Helligkeit von 319 cd/m² , die sich zu den Bildschirmrändern hin vergleichsweise wenig verringert. Die Ausleuchtung erreicht deshalb sehr gute 93 %, was auch durch ein sehr homogenes Schwarzbild bestätigt wird.
Leider weist das Testgerät zwei ständig leuchtende Pixel auf, die in der Praxis, je nach Bildinhalt, sehr störend wirken können. Als Eigenheit des Testgeräts eingestuft, dürfte dieser Makel bei anderen Modellen der Serie der Erfahrung nach nicht vorkommen.
Die Helligkeit lässt sich wie gewohnt über 11 vordefinierte Stufen oder prozentgenau über die Windows-Einstellungen regeln. Über eine zusätzliche 12. Stufe unterhalb der minimalen Helligkeit, lässt sich das Display komfortabel ausschalten, was in manchen Einsatzszenarien ein willkommenes Feature darstellen kann.
Dank einem niedrigem Schwarzwert von bis zu 0,093 cd/m² (profiliert) liefert das AUO-Panel im profilierten Zustand einen sehr guten Kontrast von bis zu 2.860:1 ab. Im Auslieferungszustand zeigt sich der Schwarzwert mit 0,192 cd/m² zwar etwas heller, der hier gemessene Kontrast fällt mit 1.661:1 aber immer noch ordentlich aus und dürfte bereits aus dem Karton heraus gut gefallen.
Farbraum & Farbgenauigkeit
Nicht so gut zeigt sich im Auslieferungszustand die mit einem Blaustich belastete Farbdarstellung. Der Weißpunkt fällt hier deutlich zu kühl aus. Dafür wird der sRGB-Farbraum mit knapp 99 % fast vollständig abgedeckt und sorgt für eine angenehm differenzierte Farbwiedergabe. Nach einer Profilierung ist das Display in der Lage Farben referenzwürdig darzustellen.
Mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 (Abweichung vom Ideal, je weniger desto besser, Grenzwert bei 3) von 0,7 und einem maximalen DeltaE 2000 von 2,1 (Grenzwert bei 5) dürften professionelle Nutzer wie Grafiker, Fotografen oder Videofilmer hier eine sehr gute Lösung vorfinden.
Displaymessungen im Überblick
Display – Lenovo ThinkBook 13s-IWL | 13,3-Zoll-IPS-Display, matt, 16:9, AUO B133HAN05.A, AUO5A2D |
Entspiegelung | matte Oberfläche |
Eingabemöglichkeiten | keine |
Auflösung | 1.920 x 1.080 Bildpunkte, 166 ppi |
minimale Helligkeit | 6 cd/m² |
ca. 150 cd/m² | Helligkeitsstufe 5 164 cd/m² |
ca. 200 cd/m² | Helligkeitsstufe 6 196 cd/m² |
maximale Helligkeit | 319 cd/m² |
maximale Helligkeit Displaymitte/ Akku/ profiliert | 319 cd/m²// 319 cd/m²// 266 cd/m² |
Helligkeitsstufen Displaymitte | 6-31-66-98-132-164-196-227-259-289-319 (in cd/m²) |
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) | 0,192 cd/m² (0,093 cd/m²) |
Ausleuchtung | 93 % |
sRGB-Farbraumabdeckung | 98,38 % |
AdobeRGB-Farbraum | — |
P3-Farbraum | — |
Kontrast Displaymitte (profiliert) | 2.860:1 (1.661:1) |
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) | 4,1 (0,7) |
maximales DeltaE 2000 (profiliert) | 9.6 (2,1) |
Helligkeitsregulierung durch Pulsweitenmodulation (PWM) | Keine relevante PWM bei der Helligkeitsregulierung feststellbar |
Displaybesonderheiten | Homogenes Schwarzbild mit nur schwach erkennbaren kleinen Lichthöfen, 2 Pixelfehler |
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet. Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software. Messgerät: Spektralfotometer x-rite i1 Basic Pro 2. |
Lenovo ThinkBook 13s-IWL: Leistung
Leistungsmäßig zeigt sich das Lenovo ThinkBook 13s von den Möglichkeiten her recht übersichtlich ausgestaltet. Intel Core i5-8265U, Intel Core i7-8565U, jeweils mit der integrierten Intel UHD Graphics 620, und verschiedene Speicheroptionen spiegeln im Wesentlichen die derzeitigen Konfigurationsmöglichkeiten wider.
Einschränkend könnte sich hier je nach Anwendungsgebiet die mögliche Arbeitsspeicherausstattung darstellen. Ein Steckplatz, der nur den Betrieb im Single-Channel-Modus ermöglicht und zudem laut Hersteller auf maximal 16 GB limitiert ist, könnte manchem Anwender schwer im Magen liegen.
Bei vielen hochauflösenden und gleichzeitig geöffneten Bilddateien dürfte es vor allem bei der Testversion mit 8 GB RAM schnell zu Engpässen kommen.
Ansonsten ist im PSREF zwar auch noch eine Variante mit dedizierter AMD-Radeon-540X-Grafiklösung (2 GB GDDR5-Grafikspeicher) gelistet, erhältlich sind solche Modelle hierzulande aber (noch) nicht.
Prozessor – Intel Core i5-8265U
Der im Lenovo ThinkBook 13s eingesetzte Intel Core i5-8265U rennt mit einem CPU-Takt von bis zu 3,9 GHz, arbeitet bis zu 8 Threads gleichzeitig ab und nutzt einen 6 MB fassenden SmartCache. Zu Beginn von Lastphasen ist es dem Prozessor erlaubt bis zu 25 Watt zu verbrauchen, um dann im weiteren Verlauf konstant mit etwa 15 Watt zu arbeiten. Beim Cinebench R15 reicht das für 164 Punkte im Single-Thread-Test und für 624 Punkte im Multi-Thread-Test. Im Vergleich zu den bisher getesteten Intel-Core-i5-8265U-CPUs zeigt sich die Leistungsfähigkeit überdurchschnittlich gut.
Im Dauer-Rechenbetrieb pendeln sich die Ergebnisse beim Geekbench-Stresstest nach zwei Durchläufen bei knapp 11.000 Punkten ein. Das reicht zum Beispiel, um das Lenovo ThinkPad L390 Yoga mit Intel Core i5-8265U oder das Huawei MateBook X Pro mit Intel Core i7-8550U sichtbar abhängen zu können.
Grafik – Intel UHD Graphics 620
Die im Prozessor integrierte Intel UHD Graphics 620 hat genügend Fertigkeiten zu bieten, um im üblichen Anwendungsbetrieb bestehen zu können. Videokonvertierungen können per Intel Quick Sync Video beschleunigt werden, UHD-4k-Displays laufen mit nativer Auflösung bei 60 Hz und 4k-Videos werden ruckelfrei wiedergegeben.
Im 3D-Betrieb reicht es dagegen nur für Basiseigenschaften, zumal der als Grafikspeicher ausgeliehene Arbeitsspeicher lediglich im Single-Channel-Modus und damit etwa 30 Prozent langsamer läuft. Das reicht für Casual Games zwar immer noch aus, für anspruchsvollere Spiele oder 3D-Konstruktionen ist diese Lösung dagegen nicht geeignet. Beim 3D Mark Night Raid werden zum Beispiel 4.711 Punkte und beim 3DMark Time Spy 413 Punkte erzielt.
Massenspeicher – Western Digital WDC PC SN520 256 GB
Das ThinkPad 13s ist derzeit mit einem 256 GB oder 512 GB (brutto) fassendem Massenspeicher erhältlich. Abgesehen davon sind aber auch kapazitätsstärkere Modelle denkbar, die, unter Berücksichtigung der FRU-Einstufung (siehe dazu das Kapitel Garantie), dank gesteckter Bauweise eingesetzt werden könnten.
Das im Testgerät verbaute Modell von Western Digital WDC PC SN520 (Sandisk) erreicht bis zu 1.736 MB/s beim Lesen (QD32) und bis zu 1.298 MB/s beim Schreiben (QD32). Das sind gute Werte, die im Praxisbetrieb kaum für Einschränkungen sorgen sollten.
Benchmarkergebnisse im Überblick
Lenovo ThinkBook 13s-IWL | 8 GB RAM & PCIe-SSD | |
Prozessor | Single-Core | Multi-Core |
Cinebench R15 64 bit | 164 cb | 624 cb |
Geekbench 3.3.0 64 bit | 3.739 Punkte | 13.391 Punkte |
System | Single-Core | Multi-Core |
PCMark 8 Home (Akku) | 3.372 Punkte (2.871 Punkte) | |
PCMark 10 | 3.661 Punkte | |
Massenspeicher | Lesen | Schreiben |
Crystal Disk Mark QD32 | 1.736 MB/s | 1.298 MB/s |
Crystal Disk Mark sequ. | 1.081 MB/s | 950 MB/s |
Grafik | HD Basic | HD+ Extreme |
Cinebench R15 OpenGL (Akku) | 46 fps (38 fps) | |
Night Raid – 3DMark | 4.711 Punkte | |
Time Spy – 3DMark | 413 Punkte | |
Vergleichswerte CPU | CPU-Benchmarkliste | |
Vergleichswerte GPU | GPU-Benchmarkliste |
Lenovo ThinkBook 13s-IWL: Emissionen
Betriebsgeräusch
Das Lenovo ThinkBook 13s ist ein insgesamt leises und kühles Notebook. Bei wenig Last ist es in der Lage lautlos zu arbeiten. Bei etwas Rechenlast setzt der Lüfter aber vergleichsweise früh ein und erzeugt dann einen Schalldruckpegel von 28,8 dB(A) bis 29,2 dB(A).
Mehr Zeit bis dahin nimmt sich das System im Akkubetrieb. Die Leistungsfähigkeit ist hier etwas gedrosselt und liefert so etwas mehr Spielraum, bis die thermischen Grenzen erreicht werden. Bei intensiven Berechnungen oder im 3D-Betrieb steigert das Kühlsystem recht schnell die Arbeitsintensität und verursacht einen Schalldruckpegel von 39,7 dB(A).
Emissionen – Lenovo ThinkBook 13s-IWL | Schalldruckpegel |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | Lautlos |
Büro (PCMark 8 Battery Test, 196 cd/m², ausbalanciert) | Lautlos – 29,4 dB(A) |
WLAN-TV-Streaming (196 cd/m², ausbalanciert) | Lautlos – 28,8 dB(A) |
Cinebench | 39,7 dB(A) |
Geekbench Stresstest | 39,7 dB(A) |
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) | 39,7 dB(A) |
Hitzeentwicklung
Der konsequente und frühzeitige Einsatz des Lüfters sorgt in jeder Arbeitssituation für ein gut gekühltes Laptop. Nach über einer Stunde Volllast wird das Gehäuse im Arbeitsbereich maximal 45,2 °C warm und der am Unterboden gemessene Hotspot erreicht 46,5 °C. Mit 46,2 °C bleibt auch das Netzteil weit unterhalb einer kritischen Grenze. Einschränkungen sind hierdurch nicht zu erwarten.
Lenovo ThinkBook 13s-IWL: Stromverbrauch
Leistungsaufnahme
Das Lenovo ThinkBook 13s ist in der getesteten Konfiguration ein sparsames Notebook. Der gemessene Verbrauch bewegt sich zwischen 2,0 Watt (Leerlauf mit ausgeschaltetem Display) und 48,0 Watt beim CPU-Stresstest.
Im Büro- und Alltagsbetrieb kommt man bei angepassten Einstellungen mit deutlich unter 10 Watt gut zurecht. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 65 Watt angemessen dimensioniert und hält noch einige Reserven bereit.
Energieverbrauch – Lenovo ThinkBook 13s-IWL | Leistungsaufnahme | Akkulaufzeit |
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) | 2,0 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | 3,4 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) | 6,2 Watt | — |
PCMark 8 (196 cd/m², ausbalanciert) | — | 3:26 h |
PCMark 10 Modern Office (196 cd/m², ausbalanciert) | — | 8:38 h |
Video-Wiedergabe (196 cd/m², ausbalanciert) | 7,7 Watt | 9:16 h |
WLAN-TV-Streaming (196 cd/m², ausbalanciert) | 8,8 – 9,2 Watt | 8:31 h |
Geekbench Stresstest | 48,0 – 23,5 Watt | — |
Unigine Heaven | 30,8 – 36,2 Watt | — |
Leerlauf Akku-Ladezeit (196 cd/m², ausbalanciert) | — | 2:07 h |
Leerlauf Akku-Ladezeit Rapid Charge (196 cd/m², ausbalanciert) | — | 1:50 h |
45-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 65-Watt-Netzteil |
Akkulaufzeiten
Der im Inneren verbaute 45-Wh-Akku sorgt zusammen mit dem zurückhaltenden Verbrauch für gute Akkulaufzeiten. Im Test reicht das Spektrum je nach Szenario von 3:26 Stunden bis 9:16 Stunden (Ausbalanciertes Profil, Helligkeitsstufe 6, 196 cd/m²). Das könnte für so manchen Arbeitstag gut ausreichen und das Einpacken des Netzteils als Unnötig einstufen.
Die Leistungsfähigkeit ist im Akkubetrieb, wie bei vielen anderen Notebookmodellen auch, etwas eingeschränkt. Beim Cinebench OpenGL-Shading werden zum Beispiel nur noch 38 fps anstatt 46 fps und beim PCMark 8 2.871 Punkte anstatt 3.372 Punkte erzielt.
Für das vollständige Aufladen (Restkapazität 5 %) benötigt das 65-Watt-Netzteil im Regelbetrieb 2:07 Stunden und unter Nutzung der Schnellladefunktion „Rapid Charge“ 1:50 Stunden. Das ThinkBook ist nach einem Einsatz im Akkubetrieb also relativ schnell wieder einsatzbereit.
Lenovo ThinkBook 13s-IWL: Fazit
Lenovo liefert mit dem ThinkBook 13s ein von den ThinkPads losgelöstes Notebook-Konzept ab. Mit eigener Schwerpunktsetzung hebt es sich wohltuend von den Klassikern ab und kann so eigene Akzente setzen.
Das stabile und wertige Aluminium-Gehäuse, das farbtreue und insgesamt hervorragende Display und die guten Akkulaufzeiten empfehlen den 13-Zöller als mobiles Arbeitsgerät im Grafik- und Fotobereich. Dazu passen auch die gute Rechenleistung, die solide Schnittstellenausstattung und wichtige Sicherheits-Features.
Einschränkend könnte sich dagegen, gerade bei der anvisierten Zielgruppe, das Fehlen bestimmter Ausstattungsmerkmale wie ein Speicherkarten-Lesegerät, ein optionales WWAN-Modul oder die beim Testgerät mager ausfallende Speicherausstattung auswirken. Auch die kaum vorhandenen Wartungsmöglichkeiten liefern einen faden Beigeschmack.
Ausgeglichen werden können diese Nachteile, je nach persönlicher Schwerpunktsetzung, vielleicht durch eine Alternativ-Konfiguration, die vielfältigen Garantieerweiterungen und die insgesamt moderate Preisgestaltung.