19. April 2024
Notebook

Dynabook Satellite Pro L50-G (i7-10510U) im Test

Leistung

Der Dynabook Satellite Pro L50-G ist derzeit mit 3 verschiedenen Comet-Lake-CPUs erhältlich: Intel Core i5-10210U, Intel Core i7-10510U und Intel Core i7-10710U. Als Grafikeinheit kommt entweder die in den Prozessoren integrierte Intel UHD Graphics oder Nvidias Geforce MX 250 zum Einsatz. Ansonsten unterscheiden sich die verschiedenen Modelle in der Leistungssektion noch hinsichtlich der eingesetzten Speicherausstattung.

Prozessor – Intel Core i5-10510U

Im Testgerät kommt der Vierkerner Intel Core i7-10510U zum Einsatz. Dieser kann bis zu vier Threads gleichzeitig abarbeiten und eine Taktrate von bis zu 4,9 GHz erreichen. Dynabook betreibt den Prozessor im Satellite Pro L50-G nur kurzzeitig mit angehobener Verlustleistung und darf in dieser Phase bis zu 42 Watt aufnehmen. Nach etwa 30 Sekunden Belastung pendelt sich die CPU bei einem Verbrauch von 15 Watt ein.

Im Vergleich zu vielen Konkurrenten führt das zu einer äußerst verhaltenen Leistungsausbeute. Beim Cinebench R15 liefert die Testkonfiguration 168 Punkte beim Single-Thread-Test und 559 Punkte beim Multi-Thread-Test ab. Damit muss sich die Performance zum Beispiel hinter den vermeintlich schwächeren Intel Core i5-10210U aus dem Asus ZenBook 15 UX533FAC oder dem Intel Core i5-1035G7 aus dem Microsoft Surface Laptop 3 einordnen.

Die Ergebnisse bei den Geekbench-Tests fallen im Vergleich etwas besser aus. Hier fließt in die Gesamtbewertung auch die gute Speicher-Performance des Testgeräts mit ein.

Dauerlastperformance

In Dauerlastsituationen ändert sich an der zurückhaltenden Leistungsausbeute wie erwartet nichts. Auch hier können der Intel Core i5-10210U aus dem ZenBook und der Intel Core i5-1035G7 aus dem Surface Laptop 3 einen deutlichen Vorsprung wahren. Der Dynabook Satellite Pro L50-G-17J liefert in diesem Szenario etwa 11.300 Punkte ab. Im weiteren Verlauf reduzieren sich die Ergebnisse nicht. Nach dem 67. Test-Durchlauf kommen zum Beispiel 11.367 Punkte zustande.

CPU-Leistung

Grafik – Intel UHD Graphics (Comet Lake)

Bei der Grafikleistung profitiert die Konfiguration von den beiden RAM-Modulen, die im Dual-Channel-Modus arbeiten. Dadurch fällt die relativ schwache Comet-Lake-GPU nicht noch weiter hinter der Intel Iris Plus Graphics der Ice-Lake-Generation zurück, als das eh schon der Fall ist. 56 fps beim Cinebench OpenGL-Shading und 28 fps beim Unigine Heaven Basic reichen dennoch lediglich für eine Platzierung im unteren Drittel der Vergleichsskala.

Ansonsten findet man hier natürlich alle Standard-Fähigkeiten vor, die man von dieser Grafikchip-Generation gewohnt ist: Externe Bildschirme können mit bis zu 4.096 x 2.304 Bildpunkten bei 60 Hz betrieben werden, Intel Quick Sync Video beschleunigt Videokonvertierungen, UHD-Videos laufen ruckelfrei ab und zusätzlich zum Laptop-Display ist sie in der Lage noch zwei weitere Bildschirme anzusteuern. Dann allerdings mit niedrigeren Auflösungen.

Massenspeicher – Samsung PM981

Für genügend Speicherplatz sorgt in der Testkonfiguration Samsungs M.2-PCIe-SSD PM981 mit einer Bruttokapazität von 512 GB. Das reicht nicht nur für die Zwecke eines Systemlaufwerks, sondern auch für viele weitere Aufgaben gut aus. Als Datencontainer findet man im Testgerät ergänzend eine konventionelle Toshiba-MQ04-Festplatte. Diese arbeitet zwar deutlich langsamer, hat dafür aber den Vorteil mit einer Bruttokapazität von 1 TB nochmal besonders viele Daten aufnehmen zu können.

Leistungsmäßig gehört Samsungs SSD-Lösung sicherlich zu den aktuellen Spitzenmodellen. Mit bis zu 3.544 MB/s beim Lesen und 1.937 MB/s beim Schreiben dürften im Einsatz keine Performance-Engpässe auftreten.

Benchmarkergebnisse im Überblick
Dynabook Satellite Pro L50-G-17J 8 GB RAM & PCIe-SSD
Prozessor  Single-Core  Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 168 cb 559 cb
Cinebench R20 64 bit 438 Punkte 1.296 Punkte
Geekbench 3.3.0 64 bit 4.547 Punkte 15.160 Punkte
Geekbench 5 64 bit 1.180 Punkte 3.538 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home 3.802 Punkte
PCMark 10 4.489 Punkte
Digital Content Creation  3.177 Punkte
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark QD32 3.544 MB/s 1.937 MB/s
Crystal Disk Mark sequ. 1.555 MB/s 1.790 MB/s
Crystal Disk Mark 4k 49 MB/s 161 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 28 fps 8 fps
Cinebench R15 OpenGL 56 fps
Night Raid – 3DMark Abbruch
Time Spy – 3DMark Abbruch
Casual Gaming – PCMark 8 46 fps
CPU-Vergleichswerte CPU-Benchmarkliste
GPU-Vergleichswerte GPU-Benchmarkliste
CAD-Vergleichswerte CAD-Benchmarkliste
Emissionen
Betriebsgeräusch

Im Gegensatz zu vielen in letzter Zeit getesteten Laptops, fällt das Betriebsgeräusch des Dynabook Satellite Pro deutlich wahrnehmbar aus. Selbst bei wenig Last dreht der Lüfter „ohne Not“ schon mal für Kurze Zeit hoch und erzeugt dann einen Schalldruckpegel von bis zu 35,7 dB(A). Ansonsten ist das Laptop im Leerlauf durchaus in der Lage lautlos zu agieren. Die zusätzlich zum Solid State Drive eingesetzte Toshiba-Festplatte zeigt sich sehr leise und bewegt sich geräuschtechnisch unterhalb der Messgrenze.

Messungen
Emissionen – Dynabook Satellite Pro L50-G-17J Schalldruckpegel
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos
Büro (PCMark 8 Battery Test, 202 cd/m², ausbalanciert) Lautlos – 35,7 dB(A)
WLAN-TV-Streaming (202 cd/m², ausbalanciert) Lautlos – 28,7 dB(A)
Video-Wiedergabe (202 cd/m², ausbalanciert) Lautlos – 28,7 dB(A)
Unigine Heaven 35,7 – 32,9 dB(A)
Geekbench Stresstest 35,7 – 34,6 dB(A)
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 34,6 – 32,1 dB(A)
Hochfrequente oder störende Nebengeräusche nein
Umgebungsmessung 24,9 dB(A)
Messgerät: PCE 322A
Hitzeentwicklung

Dank des schnell, und wenn nötig auch vehement, eingreifenden Lüfters treten an den Gehäuseoberflächen relativ zurückhaltende Temperaturen auf. Mit 47,3 °C im Arbeitsbereich, 45,1 °C am Unterboden und 44,2 °C am Displayrahmen sind im Praxisbetrieb keine Einschränkungen zu erwarten.

Stromverbrauch
Leistungsaufnahme

Die Leistungsaufnahme des Testgeräts bewegt sich im Bereich zwischen 1,9 Watt im Leerlauf (Display aus) und 47,4 Watt beim Geekbench-CPU-Stresstest (max. Displayhelligkeit). Das Maximum ist hier allerdings nur kurzzeitig messbar, bevor eine Leistungsreduzierung einsetzt. Bei gleichzeitiger CPU- und GPU-Last reglementieren die thermischen Vorgaben und der Stromverbrauch pendelt bei um die 30 Watt.

Ansonsten ist es mit dem Satellite Pro L50-G möglich viele Praxisszenarien mit einem Verbrauch von unter 10 Watt zu absolvieren. Beim WLAN-TV-Streaming kommt die Testkonfiguration zum Beispiel mit um die 9 Watt und bei der Videowiedergabe mit um die 8 Watt aus. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 45 Watt spezifiziert. Abgesehen von kurzen Lastspitzen ist es gut in der Lage den anfallen Stromverbrauch zu bewältigen.

Messungen
Energieverbrauch – Dynabook Satellite Pro L50-G-17J Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) 1,9 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 3,4 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) 6,6 Watt
Büro (PCMark 8 Battery Test, 202 cd/m², ausbalanciert) 3:50 Std.
Büro (PCMark 10 Battery Test Modern Office, 202 cd/m², ausbalanciert) 7:36 Std.
Video-Wiedergabe (202 cd/m²) 6,9 – 8,6 Watt 7:50 Std.
WLAN-TV-Streaming (202 cd/m²) 7,6 – 9,2 Watt 5:29 Std.
Geekbench Stresstest 47,4 – 29,6 Watt
Unigine Heaven 37,8 – 28,0 Watt
Stresstest Unigine Heaven & Geekbench 31,8 – 27,9 Watt
Battery Eater Classic 2:55 Std.
Leerlauf Akku-Ladezeit (202 cd/m²) 5 % – 100 % 2:12 Std.
Leerlauf Akku-Ladezeit (202 cd/m²) 5 % – 98 % 1:47 Std.
Leerlauf Akku-Ladezeit (202 cd/m²) 5 % – 65 % 0:47 Std.
38-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 45-Watt-Netzteil, Messgerät: Gossen Metrahit Energy
Akkulaufzeiten

Trotz der recht ordentlichen Verbrauchswerte ist der Dynabook Satellite Pro nicht in der Lage überdurchschnittlich lange Akkulaufzeiten abzuliefern. Grund dafür ist die mit 39 Wh recht mager angesetzte Akkukapazität. Beim WLAN-TV-Streaming reicht es so für 5:29 Stunden und bei der Video-Wiedergabe für 07:50 Stunden.

Dass auf der anderen Seite das Durchhaltevermögen in lastintensiveren Aufgabengebieten besser als sonst üblich ausfällt, ist vor allem auf die im Akkubetrieb deutlich reduzierte Leistungsfähigkeit zurückzuführen.

Leistungsfähigkeit im Akkubetrieb

Im Akkubetrieb muss man je nach Verwendungszweck mit Leistungseinbußen zwischen 16 % und 43 % rechnen. Das kommt wie gesagt den Akkulaufzeiten zugute, führt aber auch zu Leistungs-Einschränkungen beim Abarbeiten von Aufträgen.

Akkubetrieb

Akkuladezeit

Das kleine 45-Watt-Netzteil benötigt insgesamt 2:13 Stunden um den 39-Wh-Akku bei einer Restkapazität von 5 % wieder voll aufzuladen. 65 % sind dabei schon wieder nach 47 Minuten verfügbar. Für die letzten 2 Prozent benötigt das Testgerät dagegen fast eine halbe Stunde.

Dynabook Satellite Pro L50-G-17J

Dynabook Satellite Pro L50-G-17J: Fazit

Der Dynabook Satellite Pro L50-G-17J soll in die Fußstapfen Dynabook Satellite Pro L50-G-17Jder Vorgängermodelle treten und einen preiswerten Einstieg in die anspruchsvolle Business-Welt ermöglichen. Dieses Vorhaben gelingt jedoch nur in Teilen. Die Gehäuse-Anmutung und -Qualität kann lediglich bedingt mit vergleichbaren Konkurrenzmodellen mithalten. Verarbeitung, Material-Auswahl und Optik scheinen hier und da entwicklungstechnisch auf der Stelle zu treten. Im Vergleich zu Vorgängergenerationen hat sich die Displayqualität in wichtigen Kerneigenschaften sogar etwas zurückentwickelt.

Die Leistungsfähigkeit des Testgeräts profitiert zwar von einem schnellen Solid State Drive und optimal konfiguriertem Arbeitsspeicher, die CPU- und Grafikleistung präsentiert sich dagegen eher mittelmäßig. Mit einem besonders leisen Betriebsgeräusch wird das nicht honoriert. Zwar kann man mit der Testkonfiguration auch lautlos arbeiten, bei etwas Rechenlast macht der Lüfter aber früh auf sich aufmerksam.

Dynabook Satellite Pro L50-G-17JAuf der Habenseite kann der Dynabook Satellite Pro mit einer vielschreibertauglichen Tastatur, einem sehr schnellen Speicherkarten-Lesegerät, einer soliden Schnittstellenausstattung, einer Wartungsklappe für die RAM-Riegel und preiswerten Garantieerweiterungen punkten.

Spannend könnten für manche Interessenten alternative Konfigurationen ausfallen. Mit zusätzlichen Ausstattungsmerkmalen und abweichender Leistungs-Ausstattung dürfte man hier das eine oder andere etwas attraktivere Gesamtpaket ausfindig machen können.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.