Dell Latitude 7280 im Test
Optimierte Produktivität? Das Dell Latitude 7280 ist ein schlankes Business-Notebook, das als Reisebegleiter eine Vielzahl an mobilen Büroaufgaben übernehmen kann.
Die Dell Latitude 7000er Serie gehört zur Premium-Klasse der Business-Notebooks. Hier zählen Zuverlässigkeit, robuste Gehäuse, typische Business-Schnittstellen und lange Garantiezeiträume zu den erwarteten Kerneigenschaften. Großen Wert legen Anwender hier auch auf die Eingabegeräte, die Displayqualität und vorhandene Wartungs- und Erweiterungsmöglichkeiten.
Typische Konkurrenten sind zum Beispiel das HP EliteBook 820 G4, Toshibas Portégé X20W oder Lenovos ThinkPad X270. Dass man hier je nach Modell-Konfiguration schnell an der 2.000-Euro-Marke kratzt ist keine Seltenheit. Das Testgerät macht in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Es bietet für einen derzeitigen Bruttopreis von ca. 2.000 Euro einen Intel Core i7-7600U-Prozessor, 8 GB RAM, ein 256-GB-Solid-State-Drive und ein FullHD-IPS-Display. Der Einstieg in die Serie beginnt bei etwa 1.550 Euro (brutto) dann allerdings mit abgespeckter Ausstattung.
Im Gerätepreis enthalten sind immer drei Jahre Basis-Support am nächsten Arbeitstag. Wie gehabt bietet Dell hier verschiedene Möglichkeiten die Garantiedauer und den Garantieumfang den eigenen Bedürfnissen nach anzupassen. Eine Erweiterung auf 5 Jahre Pro Support mit Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag ist zum Beispiel für zusätzliche 340 Euro (brutto) zu haben.
Der Vorgänger Dell Latitude E7270 hat im Test bei Notebooks & Mobiles ein sehr gutes Testergebnis eingefahren. Den ausführlichen Artikel kann man hier nachlesen: Dell Latitude E7270 im Test
Dell Latitude 7280: Auszug der technischen Daten
Model | Dell Latitude 7280 |
Preis | ca. 2.000 Euro Testkonfiguration |
Prozessor | Intel Core i7-7600U, 2 Kerne 4 Threads, (2,8 GHz – 3,9 GHz) |
Grafik | Intel HD Graphics 620 (shared memory) |
Arbeitsspeicher | 8 GB DDR4-RAM (2.400 MHz), Single-Channel, 1 Slot |
Massenspeicher | Micron 1100 (256 GB, M.2, SATA-III) |
Display | 12,5-Zoll-Display, IPS, Auflösung: 1.920 x 1.080 Bildpunkte, 16:9, matt, 176 ppi |
Betriebssystem & Software | Windows 10 Pro 64 bit |
Anschlüsse & Erweiterung | 2 x USB 3.0 Typ A, 1 x Thunderbolt 3 (USB Typ C) inkl. DisplayPort, Speicherkarten-Lesegerät (microSD) |
Kommunikation | Intel Dual Band Wireless-AC 8265 , Bluetooth 4.2, Gigabit-LAN, Dual-Array-Mikrofon, HD-Webcam, WWAN-Ready |
Audio | High Definition Audio Controller, 3,5 mm-Klinke kombinierter Kopfhörerausgang und Mikrofoneingang, 2 x Stereo-Lautsprecher |
Eingabegeräte | Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung, Touchpad |
Sicherheit | Noble-Kabelschloss-Vorbereitung, Fingerabdruck-Lesegerät, TPM 2.0, Smartcard-Lesegerät |
Batterie & Stromversorgung | 60-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 65-Watt-Netzteil |
Abmessungen & Gewicht | 305 (B) x 208 (T) x 17 (H) mm, Testgewicht 1,18 kg |
Herstellergarantie | 36 Monate Basic Support |
Leihsteller | Dell Deutschland |
Informationen zum Testgerät | http://www.dell.com/de/unternehmen/p/latitude-12-7280-laptop/pd?ref=PD_OC |
Dell Latitude 7280: Gehäuse
Das Dell Latitude 7280 bringt ein Testgewicht von 1,29 kg auf die Waage. Das sind gut 100 g mehr als Dell in den Spezifikationen aufführt. Hier agiert die Werbung arg optimistisch, da im Inneren kein praxisgerechtes Einsparpotential mehr erkennbar ist. Immerhin hat man im Vergleich zum Vorgänger respektable 100 g abgespeckt und so die Mobilität weiter optimiert.
Negative Auswirkungen auf die Stabilität oder die Verarbeitungsqualität hat diese Verbesserung nicht. Die Handballenablage ist fest, die Gehäusewanne recht verwindungssteif und der Displaydeckel lässt sich nur wenig verbiegen. Separate Wartungsklappen findet man am Unterboden zwar nicht, dafür kann man die Abdeckung aber recht einfach entfernen und so an die Komponenten gelangen.
Bis auf ein WWAN-Modul, einen kapazitätsstärkeren RAM-Riegel oder ein anderes M.2-Laufwerk bewegen sich die Aufrüstmöglichkeiten allerdings in engen Grenzen. Dafür kommt der M.2-Slot auch mit schnellen PCIe-Laufwerken zurecht. Ein zweiter RAM-Slot, der beim Vorgänger Dell Latitude 7270 noch vorhanden ist, fehlt bei der aktuellen Revision. Schade.
Dell Latitude 7280: Ausstattung
Schnittstellen
Im Vergleich zum Dell Latitude E7270 hat sich bei den Schnittstellen des Dell Latitude 7280 einiges getan. Vor allem die Positionierung wurde komplett neu geordnet. Beim Vorgänger hat Dell viele Ports noch an der Rückseite verbaut. Das sorgt vor allem im stationären Betrieb für gut verstaute Anschlusskabel ausserhalb des Arbeitsbereichs. Beim aktuellen Testgerät sind die Anschlussmöglichkeiten dagegen an den beiden Seiten verteilt. Hier sind sie zwar einfacher erreichbar, können mit eingesteckten Kabeln dafür aber auch eher stören.
Besonders komfortabel zeigt sich nach wie vor die von aussen zugängliche SIM-Schublade, die einen schnellen Wechsel von SIM-Karten ermöglicht. Ansonsten verfügt das Dell Latitude 7280 über einen Thunderbolt 3 inklusive DisplayPort, zwei konventionelle USB 3.0 Typ A und einen HDMI-Anschluss. Ein Gigabit-LAN-Port konnte dank Klapp-Konstruktion ebenfalls noch an der Seite untergebracht werden. Ein proprietärer Docking-Port ist dagegen nicht mehr vorhanden und wird wie bei vielen anderen Dell-Modell-Serien auch durch Thunderbolt 3 ersetzt.
Für kabellose Anbindungen bietet das Testgerät AC-WLAN und Bluetooth 4.2. Optional kann man auch noch ein WWAN-Modul verbauen, für das die nötigen Antennen-Kabel und der Steckplatz bereits vorbereitet sind.
Eine einfache HD-Webcam, Dual-Array-Mikrofone und der obligatorische 3,5-mm-Klinkenstecker (Audio in/out) komplettieren das Schnittstellenangebot.
Schnittstellenperformance
Die Leistungsfähigkeit der verbauten Schnittstellen fällt sehr gut aus. Per USB 3.0 hat das Testgerät mit einer Geschwindigkeit von bis zu 435 MB/s Daten verschoben. Am Thunderbolt 3 hat eine Sandisk Extreme 900 Portable SSD (USB 3.1 Gen.2) sogar bis zu 712 MB/s erreicht. Das Speicherkarten-Lesegerät im microSD-Format arbeitet ebenfalls sehr schnell und reizt die Leistungsfähigkeit der Testkarte (Lexar Professional 1000x) mit 154 MB/s beim Lesen und 54 MB/s beim Schreiben bis zum Maximum aus. Leistungsfähigere Speicherkarten könnten hier noch bessere Ergebnisse erzielen.
Während der HDMI-Anschluss externe Monitore mit 4k-Auflösung (3.840 x 2.160 Bildpunkte) lediglich mit 30 Hz ansteuern kann, gelingt das per DisplayPort-Adapter über den Thunderbolt-3-Anschluss auch mit 60 Hz.
Dell Latitude 7280 | Transferraten in MB/s |
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional 1000x UHS-II (32 GB) | 154 Lesen/ 45 Schreiben |
USB 3.0 Typ A, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) | 439 Lesen/ 432 Schreiben |
USB 3.1 Gen.2 Typ C, Sandisk Extreme 900 (480 GB) | 712 Lesen/ 243 Schreiben |
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 mit 60 Hz | ja mit DP-Adapter |
Latenzen (LatencyMon, während 18 Minuten Laufzeit) | 1.605 µs |
Erreichbarkeit BIOS | F2 |
Erreichbarkeit Bootoptionen | F12 |
Sicherheit
Die Sicherheitsausstattung ist mit TPM 2.0, Smartcard-Lesegerät und den üblichen BIOS- und Systemsicherungen per Passwort ordentlich aufgestellt. Ein Fingerabdruck-Lesegerät soll optional verfügbar sein. Eine Noble-Sicherheitsschloss-Vorbereitung sorgt für den nötigen physischen Schutz, etwa bei Präsentationen oder sonstigen öffentlichen Veranstaltungen mit viel Publikumsverkehr.
Audio
Das im Dell Latitude 7280 verbaute Soundsystem umfasst zwei Stereolautsprecher, die am vorderen Unterboden nach schräg vorne abstrahlen. Die recht höhenlastige Soundcharakteristik reicht für Basisaufgaben, sollte aber spätestens bei Präsentationen oder Musikaufgaben durch externe Lösungen ergänzt bzw. ersetzt werden. Hierfür stehen in erster Linie Bluetooth 4.2 und der 3,5-mm-Klinke-Anschluss zur Verfügung.
Beim Einsatz externer Audio-Geräte können die vom Testgerät verursachten Latenzen für bestimmte Anwendungen zu hoch ausfallen. Während einer 18-minütigen Laufzeit des Tools LatencyMon sind Latenzen von bis zu 1.605 µs aufgetreten. Das kann zu Soundknacken, Synchronisierungsfehlern oder Aussetzern führen. Hier müssten interessierte Anwender eine eingehende Fehlersuche betreiben, um die möglichen Ursachen im Treiberbereich ausfindig zu machen. In der Regel hilft bereits das Deaktivieren der üblichen Verdächtigen wie Funk- und Netzwerkmodule.
Zubehör
Das Dell Latitude 7280 kann mit einer Vielzahl an passenden Zubehörprodukten ergänzt werden. Besonders spannend zeigen sich diese Beispiele:
- Dell Adapter – USB-C zu DisplayPort ca. 50 Euro
- Dell Hybrid Adapter + Power Bank/ PH45W17-BA ca. 190 Euro
- Dell Thunderbolt Dock TB16 ca. 420 Euro
Dell Latitude 7280: Eingabegeräte
Die im Testgerät verbaute Tastatur ist zwar mit einem QUERTY-Layout versehen, wird sich aber von den Grundeigenschaften nicht von einer lokalisierten deutschen Variante mit QWERTZ-Layout unterscheiden. Die Tasten sind im 18-mm-Raster angeordnet und fallen ausreichend groß aus. Die Tastaturmatte liegt fest auf und lässt sich nicht durchbiegen. Mit gut definiertem Druckpunkt, mittlerem Hub und geringem Anschlagsgeräusch lässt sich hier auch längere Zeit angenehm tippen.
Die Pfeiltasten fallen praxisgerecht groß aus und verfügen auch in der Vertikalen über einen angemessenen Abstand. Etwas günstiger hätte man manche FN-Kombinationen verteilen können. Displayhelligkeit, der Druckbefehl oder die Tastaturbeleuchtung lassen sich nur zweihändig steuern.
Das 100 x 52 mm große Touchpad verfügt über gute Gleiteigenschaften und nimmt Eingaben sehr zuverlässig an. Die darunter liegenden separaten Touchpad-Tasten funktionieren tadellos und stellen damit einen guten Maustasten-Ersatz dar. Die gummierte Oberfläche sorgt für eine angenehme Haptik. Ein Pointstick ist nicht erhältlich.
Dell Latitude 7280: Display
Das Dell Latitude 7280 ist grundsätzlich mit drei verschiedenen Bildschirmen lieferbar. Das HD-Panel (1.366 x 768 Bildpunkte) ist vor allem in den günstigeren Einstiegskonfigurationen zu finden, passt aber aufgrund der technischen Eigenschaften kaum zum Premium-Anspruch der Serie. Eine magere maximale Helligkeit und eine schwache Blickwinkelstabilität zeigen bereits auf dem Datenblatt, dass man hier gegenüber den FullHD-Alternativen deutliche Abstriche hinnehmen muss.
Der im Testgerät verbaute 12,5-Zoll-FullHD-IPS-Bildschirm kommt mit matter Oberfläche, aber ohne Touch-Funktion, und liefert einen insgesamt ordentlichen Eindruck ab. Mit einer Punktdichte von 176 ppi werden Bildinhalte recht fein dargestellt, müssen aber per Windows-Skalierung für eine bessere Erkennbarkeit vergrößert werden. Bei nativer Einstellung fallen Icons, Symbole und Schriften arg klein aus.
Helligkeit & Kontrast
Die maximale Helligkeit erreicht in der Displaymitte bis zu 340 cd/m² und übertrifft damit die Herstellerangabe von 300 cd/m² deutlich. Obwohl die Luminanz zu den Rändern hin etwas abnimmt, unterschreitet keiner der sonstigen Messpunkte die 300-cd/m²-Grenze. Die Helligkeitsverteilung zeigt sich daher insgesamt gleichmäßig und beträgt gute 88 %. Bei schwarzem Bildschirm sind nur sehr kleine Lichthöfe an den Rändern erkennbar, die selbst in dunklen Umgebungen nicht stören sollten.
Die Helligkeit lässt sich in 10 Stufen von 16,4 cd/m² über 143 cd/m² in Stufe 4 und 212 cd/m² in Stufe 6 bis hin zur maximalen Leuchtkraft praxisgerecht einstellen. Im Akkubetrieb ist die maximale Helligkeit verfügbar und erfüllt damit eine wichtige Grundvoraussetzung für den Einsatz unter freiem Himmel. Der Kontrast beträgt 1.152:1 und liefert mit einem Schwarzwert von 0,295 cd/m² ein angenehm tiefes Schwarz ab. Bilder, Spiele und Videos profitieren von einer satten Darstellung.
Farbraum und Farbgenauigkeit
Die Gesamtheit der darstellbaren Farben fällt bei diesem Displaytyp recht mager aus. Der sRGB-Farbraum kann gerade mal zu 66 % abgebildet werden. Für ein professionelles Arbeiten in bildverarbeitenden Bereichen fehlt es jedoch nicht nur an den nötigen Farbabstufungen, sondern in der Folge auch an einer ausreichenden Farbgenauigkeit. Mit einer Profilierung lässt sich zwar die Graustufenauflösung sehr gut optimieren, die Farbgenauigkeit weicht mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 4,2 und einem maximalen DeltaE 2000 von 21,9 jedoch weiterhin viel zu weit von der Norm ab.
Die Blickwinkelstabilität zeigt sich dank der IPS-Technologie auf einem sehr guten Niveau und bietet in alle Richtungen ein gut erkennbares Bild. Aus extremen Winkeln von der Seite sind lediglich schwache Helligkeitsveränderungen und ein minimal rötlicher Farbstich zu erkennen.
Displaymessungen im Überblick
Display – Dell Latitude 7280 | 12,5-Zoll-Display, matt, AUO236D, M1GMV_B125HAN |
Auflösung | 1.920 x 1.080, 176 ppi |
minimale Helligkeit | 16,4 cd/m² |
ca. 150 cd/m² | Helligkeitsstufe 4 ( 143 cd/m²) |
ca. 200 cd/m² | Helligkeitsstufe 6 ( 212 cd/m²) |
maximale Helligkeit | 340 cd/m² |
maximale Helligkeit Displaymitte (profiliert) | 340 cd/m² (291 cd/m²) |
maximale Helligkeit Displaymitte Akku | 340 cd/m² |
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) | 0,295 cd/m² (0,282 cd/m²) |
Ausleuchtung | 88 % |
sRGB-Farbraumabdeckung | 66 % |
Kontrast | 1.152:1 |
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) | 6,2 (4,2) |
maximales DeltaE 2000 (profiliert) | 21 (21,9) |
Helligkeitssteuerung durch Pulsweitenmodulation | nein |
Das Display wurde mit Spectracals Calman Software vermessen und ausgewertet. Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software |
Dell Latitude 7280: Leistung
Das Dell Latitude 7280 ist derzeit selbst in Dells Online-Shop mehr oder weniger nur in vorkonfigurierten Varianten erhältlich. Hauptunterscheidungsmerkmal stellen hier die CPU-, RAM-, Massenspeicher- und Displayausstattung dar. Innerhalb dieser Zusammenstellungen kann man lediglich Einfluß auf Zubehör, Services, Support und Garantieleistungen nehmen. Bei einer telefonischen Bestellung sollte man wie bei Dell üblich dennoch den einen oder anderen grundsätzlich lieferbaren Sonderwunsch erfüllt bekommen.
Das für diesen Testbericht von Dell zur Verfügung gestellte Testgerät ist mit Intels Core-i7-7600U-Prozessor, 8 GB RAM und einem 256-GB-Solid-State-Drive ausgestattet. Für die Grafikausgabe wird die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 620 genutzt.
Intel Core i7-7600U
Der ULV-Zweikern-Prozessor kann einen Maximaltakt von bis zu 3,9 GHz erreichen und dank Hyperthreading bis zu 4 Threads gleichzeitig abarbeiten. Die Thermal Design Power (TDP) erlaubt eine zu kühlende Abwärme von maximal 15 Watt und liegt damit deutlich unter den 45 Watt, die zum Beispiel der Vierkerner Intel Core i7-7700HQ produzieren darf.
Unter dem Strich zeigt die Test-CPU eine sehr hohe Single-Thread-Leistung, die selbst leistungsstarke Quadcore-CPUs hinter sich lässt. Beim Cinebench R15 Single-Core-Test werden beispielsweise sehr gute 163 Punkte erzielt.
Sobald allerdings eine auf Multi-Thread-Performance hin optimierte Software zum Einsatz kommt, geht dem Testgerät schnell die Puste aus. Hier muss sich der Prozessor klar hinter der potenten Konkurrenz mit 4 echten Rechenkernen einordnen. Die im Cinebench-R15-Multi-Core-Test erreichten 340 Punkte weisen bereits einen großen Abstand zur Intel Core i5-7300HQ (517 Punkte) und einen noch größeren Abstand zur Intel Core i7-7700HQ (727 Punkte) auf.
Bei anhaltender Rechenlast kann der Maximaltakt von 3,9 GHz etwa 20 Sekunden lang gehalten werden, bevor eine Taktreduzierung einsetzt. Diese pendelt sich nach etwa 3 Minuten stabil bei um die 3,2 GHz ein. Wird zusätzlich auch die maximale Grafikperfperformance abverlangt, so reduziert sich die Taktfrequenz der Intel Core i7-7600U auf etwa 1,7 Ghz. In diesem Szenario sinkt die Leistungsfähigkeit des Prozessors im Zeitraum von gut einer Stunde um etwa ein Drittel. Im Akkubetrieb muss mit keiner weiteren Einschränkung der CPU-Leistung gerechnet werden. Eine zusätzliche Drosselung ist während der Tests nicht aufgetreten.
Intel HD Graphics 620 – Single-Channel
Das Dell Latitude 7280 ist generell nur mit integrierter Prozessorgrafik erhältlich. Für den anvisierten Einsatzzweck im Businessbereich reicht diese Lösung auch vollkommen aus. Office, Bildbearbeitung, Internet, Videoausgabe: Alles kein Problem. Für die Konvertierung von Videos ist zudem Intels Quick Sync Video vorhanden, 4k-UHD-Displays (3.840 x 2.160 Bildpunkte) können mit nativer Auflösung bei 60 Hz (per DisplayPort) angesteuert werden und generell ist der Betrieb von bis zu 3 Bildschirmen gleichzeitig möglich.
Die maximale Leistungsfähigkeit, die Intels HD Graphics 620 eigentlich bietet ist beim Dell Latitude jedoch nicht abrufbar. Dafür ist die in dieser Serie unabänderlich vorgesehene Arbeitsspeicherkonfiguration im Single-Channel-Modus verantwortlich. Im Gegensatz zum Vorgänger Dell Latitude E7270 kommt hier nur noch ein RAM-Steckplatz zum Einsatz, was zum einen den Speicherausbau einschränkt und zum anderen den schnellen Dual-Channel-Modus verhindert.
Da sich die Grafikeinheit ihren Grafikspeicher im Shared-Memory-Verfahren vom Arbeitsspeicher abzwackt, ist sie somit direkt von dessen Performance abhängig. Auch wenn sich diese fehlende Mehrleistung von bis zu 30 Prozent nur bei leistungsfordernden 3D-Aufgaben wie Spiele oder 3D-Konstruktionen bemerkbar macht, ist es dennoch ein Nachteil, den man heutzutage bei einem Premium-Notebook dieser Preisklasse nicht unbedingt erwartet.
Die Testergebnisse ordnen sich trotz DDR4-RAM sichtbar hinter den Resultaten von Konfigurationen im Dual-Channel-Modus ein. Beim Cinebench R15 OpenGL-Shading werden 40 fps erzielt und beim Unigine Heaven 4.0 Basic 17 fps. Das sind grob 30 Prozent weniger, als zum Beispiel das Acer Aspire VX15 mit zwei RAM-Modulen schafft.
Micron 1100 M.2 SSD
Der im Dell Latitude 7280 verbaute M.2-Slot versteht sich sowohl auf SATA- als auch auf PCIe-SSDs. Im Testgerät kommt ein Micron-1100-Solid-State-Drive zum Einsatz, das noch auf den älteren SATA-Standard setzt und mit maximalen Transferraten von 530 MB/s beim Lesen und 397 MB/s beim Schreiben aufwarten kann. Die Hauptaufgabe, der Systemleistung zu einem ansprechenden Geschwindigkeitsgefühl zu verhelfen, gelingt diesem Laufwerk. Angesichts der Preisklasse fällt die Speicherkapazität mit 256 GB (brutto) allerdings etwas mager aus.
Systemleistung
Trotz konzeptioneller Schwächen fällt die gemessene Systemleistung mit einem Ergebnis von 3.623 Punkten beim PCMark 8 Home noch recht passabel aus und kann sich im Mittelfeld vergleichbarer Konfigurationen positionieren. In der Praxis können daher die meisten Aufträge angemessen schnell bewältigt werden. Lediglich anspruchsvolle 3D-Grafik-Aufgaben, langwierige CPU-Konvertierungen oder sonstige Dauerlastszenarien liegen dem Testgerät nicht wirklich. Im Akkubetrieb reduziert sich das Resultat des Systembenchmarks um etwa 20 % auf 3.072 Punkte.
Benchmarkergebnisse im Überblick
Dell Latitude 7280 | 8 GB RAM & SATA-SSD | |
Prozessor | Single-Core | Multi-Core |
Cinebench R15 64 bit | 163 cb | 340 cb |
Geekbench 3.3.0 64 bit | 3.679 Punkte | 7.882 Punkte |
System | Single-Core | Multi-Core |
PCMark 8 Home (Akku) | 3.623 Punkte (3.072 Punkte) | |
Massenspeicher | Lesen | Schreiben |
Crystal Disk Mark | 530 MB/s | 397 MB/s |
Grafik | HD Basic | HD+ Extreme |
Unigine Heaven 4.0 | 16,9 fps | 5,2 fps |
Cinebench R15 OpenGL | 40 fps | |
3DMark Cloud Gate | 5.503 Punkte | |
3DMark Firestrike | 722 Punkte | |
3D Mark Time Spy | 351 Punkte |
Dell Latitude 7280: Emissionen
Betriebslautstärke
Das Dell Latitude 7280 ist ein sehr leises Notebook, das in vielen Einsatzsituationen lautlos arbeitet. Nur hin und wieder schaltet sich der Lüfter leise dazu und agiert dann mit einem niedrigen Schalldruckpegel von 28,1 dB(A). Im Stresstest mit voller Belastung von CPU und GPU benötigt das Kühlsystem etwa 15 Minuten um die Intensität zu steigern und verharrt dann bei noch immer niedrigen 33,7 dB(A). Den maximalen Schalldruckpegel von 34,8 dB(A) erreicht das Testsystem nur, wenn die maximale Prozessorleistung ohne Grafiklast beansprucht wird. In diesem Szenario kann man die maximale Leistungsaufnahme, die höchste Abwärmeproduktion und in der Folge auch den höchsten Kühlbedarf feststellen.
Die Geräuschcharakteristik des Lüfters zeigt im Testzeitraum keine Auffälligkeiten. Ein Pulsieren, hochfrequente Töne oder sonstige Beeinträchtigungen können nicht festgestellt werden.
Emissionen – Dell Latitude 7280 | Schalldruckpegel | Oberflächentemperatur |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | Lautlos | max. 28,6 °C |
Büro (PCMark 8 Battery Test, 143 cd/m², ausbalanciert) | Lautlos – 28,1 dB(A) | max. 30,4 °C |
WLAN-Streaming (212 cd/m², ausbalanciert) | Lautlos – 28,1 dB(A) | max. 29,1 °C |
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) CPU + GPU | 28,1 – 33,8 dB(A) | 40,9 °C |
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) nur CPU | 34,8 dB(A) | max. 41,8 °C (Unterboden) |
Hitzeentwicklung
Trotz zurückhaltender Geräuschentwicklung bleiben die gemessenen Oberflächentemperaturen in einem durchweg unkritischen Bereich. Selbst der am zentralen Unterboden festgestellte Hotspot wird mit einer Erwärmung von maximal 47,8 °C keine ernsthaften Einschränkungen verursachen.
Dell Latitude 7280: Stromverbrauch & Akkulaufzeiten
Das Dell Latitude 7280 schafft es mit einem ähnlich niedrigen Stromverbrauch wie das Toshiba Portégé X20W auszukommen. Mit einer gemessenen Leistungsaufnahme von 1,1 Watt (Display aus, Stromsparmodus, Leerlauf) bis 39,2 Watt (CPU-Stress, Höchstleistungsprofil, maximale Displayhelligkeit) ragt lediglich der kurzeitig höhere Verbrauch in der Lastspitze etwas heraus. Mit angepassten Einstellungen und moderater Leistungsanforderung dürfte der Stromverbrauch in der Praxis bei etwa 6 bis 12 Watt liegen.
Energieverbrauch – Dell Latitude 7280 | Leistungsaufnahme | Akkulaufzeit |
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) | 1,1 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | 2,9 Watt | 25:45 h |
Büro (PCMark 8 Battery Test, 143 cd/m², ausbalanciert) | 5,4 – 38,2 Watt | 5:34 h |
WLAN-Streaming (212 cd/m², ausbalanciert) | 6,2 – 8,1 Watt | 11:16 h |
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) | 27,8 – 39,2 Watt | 2:35 h* |
65-Watt-Netzteil, 60-Wh-Akku (Lithium-Ionen) | Akku verschraubt, extern nicht wechselbar | |
* reduzierte Leistungsfähigkeit, siehe Kapitel Leistung |
Zusammen mit dem vergleichsweise kapazitätsstarken 60-Wh-Akku gelingen dem Testgerät daher sehr gute Akkulaufzeiten. Den PCMark 8 Home Battery Test (ausbalanciertes Profil, ~150 cd/m²) steht das Latitude 5:34 Stunden lang durch. Beim WLAN-TV-Streaming (ausbalanciertes Profil, ~200 cd/m²) gehen sogar erst nach 11:16 Stunden die Lichter aus.
Dell Latitude 7280: Fazit
Das Dell Latitude 7280 kann nicht ganz den sehr guten Eindruck des Vorgängers Dell Latitude E7270 bestätigen. Das optimierte Gewicht und die leistungsfähigere Intel-Kaby-Lake-Prozessor-Generation sind sicherlich auf der Habenseite zu finden. Besonders eindrucksvoll stellt sich zudem die weiter verbesserte Akkulaufzeit dar. Auch das stabile Gehäuse, die guten Eingabegeräte, die angenehm zurückhaltenden Emissionen und die praxisgerechte Schnittstellenvielfalt gefallen auf Anhieb.
Das gelungene FullHD-IPS-Display ist nach wie vor für viele Einsatzbereiche gut geeignet, erfüllt aber nicht die Anforderungen hinsichtlich Farbtreue und Farbraumabdeckung, um auch im professionellen Grafik- und Fotobereich uneingeschränkt eingesetzt werden zu können.
Suboptimal hat sich im Vergleich zum Vorgänger dagegen die Positionierung der Schnittstellen und die mögliche Arbeitsspeicherkonfiguration entwickelt. Angeschlossene Kabel bekommen nun eher die Gelegenheit bei der Arbeit zu stören und die Beschränkung auf eine Speicherbank reduziert nicht nur den Maximalausbau, sondern auch die Leistungsfähigkeit des Arbeitsspeichers und der Prozessorgrafik.
Unter dem Strich zeigt sich das Dell Latitude 7280 dennoch als solides Arbeitsgerät für den anspruchsvollen Business-Kunden. Neben einer adressatengerechten Qualitätsanmutung stimmt hier auch der mitgelieferte Garantieumfang von 36 Monaten Basis Support am nächsten Arbeitstag. Mit einem Preis von um die 2.000 Euro (brutto) fallen die Anschaffungskosten allerdings nicht gerade günstig aus und sind letztlich Ausfluss der ambitionierten Produktpositionierung im hochpreisigen Premium-Segment.
Das Dell Latitude 7280 ist zum Beispiel preiswert bei Cyberport erhältlich: Dell Latitude 7280 (Werbung).