24. April 2024
NotebookProzessor

Coffee Lake – Intel Core i5-8257U im Test

Überraschungsgast. Der Intel Core i5-8257U kommt derzeit ausschließlich in Apples MacBook Pro zum Einsatz. Mit 4 Rechenkernen und Taktraten von bis zu 3,9 GHz verspricht dieser Prozessor nun auch für Apples Einstiegsmodell in die Pro-Serie eine Leistungsfähigkeit auf der Höhe der Zeit.

Der Intel Core i5-8257U "gehört laut Intels Datenblatt zur Coffee-Lake-Familie und damit zu den Core-i5-Prozessoren der 8. Generation. Veröffentlicht wurde das Modell quasi mit der Einführung der 2019er Apple MacBook Pro, Intel gibt offiziell das 3. Quartal 2019 an. Die Fertigung erfolgt nach wie vor im 14-nm-Prozess und die reguläre Verlustleistung beträgt 15 Watt.

Bild Intel: Intel Core i5-8257U

Ansonsten stehen 4 Rechenkerne zur Verfügung, die bis zu 8 Threads gleichzeitig abarbeiten können. Die maximale Taktfrequenz wird mit 3,9 GHz beziffert, der Grundtakt beträgt 1,4 GHz. Laut Datenblatt ist zwar keine Absenkung oder Anhebung der maximalen Verlustleistung vorgesehen, Apple wird hier aber vermutlich die technischen Möglichkeiten ausreizen und die Leistungsfähigkeit entsprechend den Kühlmöglichkeiten der Laptops anpassen.

Übersicht der ULV-Coffee-Lake-CPUs:
  • Intel Core i7-8569U: 4x 2,8 GHz, Turbo bis 4,7 GHz, 8 Threads, 8 MB Cache, Intel Iris Plus Graphics 655, 28 Watt TDP
  • Intel Core i7-8557U: 4x 1,7 GHz, Turbo bis 4,5 GHz, 8 Threads, 8 MB Cache, Intel Iris Plus Graphics 645, 15 Watt TDP
  • Intel Core i5-8279U: 4x 2,4 GHz, Turbo bis 4,1 GHz, 8 Threads, 6 MB Cache, Intel Iris Plus Graphics 655, 28 Watt TDP
  • Intel Core i5-8269U: 4x 2,6 GHz, Turbo bis 4,2 GHz, 8 Threads, 6 MB Cache, Intel Iris Plus Graphics 655, 28 Watt TDP
  • Intel Core i5-8259U: 4x 2,3 GHz, Turbo bis 3,8 GHz, 8 Threads, 6 MB Cache, Intel Iris Plus Graphics 655, 28 Watt TDP
  • Intel Core i5-8257U: 4x 1,4 GHz, Turbo bis 3,9 GHz, 8 Threads, 6 MB Cache, Intel Iris Plus Graphics 645, 15 Watt TDP
Prozessoren der Whiskey-Lake-Familie:

Auszug der technischen Daten:

  • Intel Core i5-8257U
  • 14-nm-Fertigungsprozess
  • 4 Kerne, 8 Threads
  • 1,4 GHz – 3,9 GHz Prozessortakt
  • 6 MB SmartCache
  • Intel Iris Plus Graphics 645
  • 15 Watt TDP regulär
  • offiziell kein Anheben oder Absenken der TDP vorgesehen
  • max. 32 GB DDR4-3200 oder LPDDR3-2133
  • Intel Iris Plus Graphics 645
  • 300 – 1.050 MHz
  • 128 MB eDRAM + shared Memory
  • Einführung Q3/ 2019
  • Intel Produktseite
Intel Core i5-8257U: Testsystem
  • Apple 13“ MacBook Pro 2019
  • Retina-IPS-Display
  • Intel Core i5-8257U
  • 16 GB LPDDR3-RAM (Dual-Channel)
  • Intel Iris Plus Graphics 645
  • 512 GB SSD
  • MacOS X Mojave 10.14.6

Der ausführliche Testbericht zum Apple 13“ MacBook Pro 2019 erscheint in den nächsten Tagen.

Apple MacBook Pro mit Intel Core i5-8257U.

Intel Core i5-8257U: Benchmarkergebnisse

Die Testergebnisse zeigen, dass Apple die Leistungsfähigkeit des Prozessors sehr gut ausreizt. Beim Cinebench R15 64 bit (Single-Thread-Test) werden zum Beispiel 157 Punkte erreicht. Das liegt deutlich vor den 145 Punkten des Intel Core i5-7360U der noch im Apple 13“ MacBook Pro ohne Touch Bar zum Einsatz kam. Auch AMDs Ryzen 7 2700U oder AMDs Ryzen 7 3700U werden hier übertrumpft. Nicht ganz erreicht wird dagegen die Performance des Intel Core i5-8265U der im Lenovo ThinkPad L390 Yoga 161 Punkte und im Dell Latitude 7400 2-in-1 162 Punkte erzielt.

Können dagegen möglichst viele Threads gleichzeitig abgearbeitet werden, übertrumpft das Testgerät mit seinen 686 Punkten nicht nur alle oben genannten Konkurrenten, sondern sogar den Intel Core i7-8565U im Lenovo ThinkPad T490.

Etwas eindeutiger zeigen sich die Gesamtergebnisse des Geekbench 3. Hier kommt auch die Speicherleistung mit zum Tragen, was das Testsystem auch im Single-Thread-Bereich besser dastehen lässt. Mit 4.147 Punkten wird es hier nur vom Intel Core i7-8565U im Lenovo ThinkPad T490 geschlagen. Im Multi-Core-Bereich setzt sich das MacBook Pro wieder souverän an die Spitze.

Intel Core i5-8257U: Dauerlaststabilität

Einen entscheidenden Einfluß auf die Dauerlastperformance hat das im jeweiligen Notebook eingesetzte Kühlsystem. Obwohl Apple den Lüfter im 13“ MacBook Pro 2019 sehr zurückhaltend einstellt, rennt die Test-CPU bis auf kleine Ausnahmen konstant mit hoher Leistung.

Beim Geekbench-CPU-Stresstest liegen die Testergebnisse mehrheitlich bei knapp 15.000 Punkten. Nach dem 39. Durchlauf werden immer noch sehr gute 14.839 Punkte erzielt. Vermutlich gesteht Apple dem Prozessor dauerhaft eine recht freizügige Leistungsaufnahme zu, da selbst die beste Einzelwertung des Intel Core i7-8565U im Dell XPS 13 9380 gerade mal 14.134 Punkte erzielt und sich im weiteren Verlauf bei um die 13.000 Punkte einpendelt.

Bisher getestete Intel Core i5-8265U erreichen in diesem Szenario im weiteren Verlauf gerade mal um die 11.000 Punkte und der Intel Core i5-7360U aus dem Apple 13“ MacBook Pro ohne Touch Bar wird mit seinen knapp 8.000 Punkten geradezu deklassiert.

Intel Core i5-8257U

Intel Core i5-8257U: Grafikleistung

Die im Intel Core i5-8257U integrierte Intel Iris Plus Graphics 645 verfügt über 128 MB eDRAM und positioniert sich im OpenGL-Bereich leistungsmäßig in etwa auf dem Niveau der AMD Radeon RX Vega 10 und der schnellsten bisher getesteten Intel UHD Graphics 620. Beim Unigine Heaven Basic (OpenGL) werden zum Beispiel 40 fps und beim Cinebench OpenGL-Shading 57 fps erzielt. Weitere Vergleiche und Testergebnisse können der umfangreichen GPU-Benchmarkliste oder dem Test zur Intel Iris Plus Graphics 645 entnommen werden.

Intel Core i5-8257U: Fazit

Überraschungsgast. Entgegen der vielleicht etwas tiefgestapelten Intel Core i5-8257UNamensgebung, hat es der Intel Core i5-8257U im Apple 13“ MacBook Pro faustdick hinter den Ohren. Je nach Szenario gelingt es dem Testsystem nicht nur den Intel Core i5-8265U, sondern sogar den Intel Core i7-8565U sichtbar hinter sich zu lassen.

Dabei beschränkt sich die überaus gute Performance nicht nur auf kurze Lastanforderungen, sondern kann vor allem im Dauereinsatz mit konstanter Leistungsentfaltung überzeugen.

Abgerundet wird das Gesamtpaket durch die recht leistungsfähige Intel Iris Plus Graphics 645. Diese bewegt sich im OpenGL-Bereich auf Augenhöhe zur AMD Radeon RX Vega 10 und der schnellsten Intel UHD Graphics 620. Dadurch wird das Apple 13“ MacBook Pro zwar nicht zur Spiele- oder Konstruktionsmaschine, kann aber dennoch in vielen anderen Anwendungsbereichen angemessen überzeugen.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.