Microsoft Surface Laptop 3 (i5-1035G7) im Test
Microsoft Surface Laptop 3: Leistung
Microsofts 13,5“ Surface Laptop 3 ist derzeit mit Intel Core i5-1035G7 oder Intel Core i7-1065G7 erhältlich. Hinweis: Die 15-Zoll-Modelle werden mit AMD-Ryzen-APUs befeuert.
Als Grafikeinheit kommt bei den 13,5-Zoll-Modellen immer die im Prozessor integrierte Intel Iris Plus Graphics 940 zum Einsatz. Diese wird je nach Konfiguration von 8 GB oder 16 GB LPDDR4-RAM unterstützt. Während man bei der Einstiegskonfiguration mit mageren 128 GB (brutto) Massenspeicher auskommen muss, kann man bei den höherpreisigen Modellen auf bis zu 1 TB (brutto) fassende M.2-2230-PCIe-SSDs zurückgreifen.
Prozessor – Intel Core i5-1035G7
Der im Testgerät eingesetzte Intel Core i5-1035G7 gehört zur Intel-Ice-Lake-Familie. Der Prozessor verfügt über 4 Rechenkerne, die bis zu 8 Threads gleichzeitig abarbeiten können, Taktraten von bis zu 3,7 GHz erreichen und 6 MB Cache zur Seite gestellt bekommen. Die TDP (Thermal Design Power, Verlustleistung) beträgt, wie für diese Klasse üblich, regulär 15 Watt.
Beim Cinebench R15 64 bit erzielt das Testgerät 172 Punkte beim Single-Thread-Test und 687 Punkte beim Multi-Thread-Test. Wenn möglichst viele Rechenkerne gleichzeitig benötigt werden, rennt das Microsoft Surface Laptop 3 nicht nur dem Acer Swift 3 mit Intel Core i7-1065G7, sondern auch dem Dell Inspiron 14 7490 mit Intel Core i7-10510U davon. Im Vergleich mit Apples 13“ MacBook Pro 2019 (Intel Core i5-8257U) fällt das Ergebnis nahezu identisch aus.
Bei Dauerlast-Szenarien kann die hohe Multicore-Rechenleistung für etwa 7 Minuten gehalten werden, bevor nach und nach eine Geschwindigkeitsreduzierung eintritt. Microsoft hat hier offensichtlich das Surface Laptop 3 auf möglichst geringe Emissionen getrimmt. Die Ergebnisse des Geekbench Stresstest fallen ab dem 7. Durchlauf von etwa 14.000 Punkte auf 11.629 Punkte im 13. und betragen beim 20. Durchlauf nur noch 10.268 Punkte.
Zum Vergleich: Das Apple 13“ MacBook Pro 2019 mit Intel Core i5-8257U hält konstant ein Niveau von um die 15.000 Punkte und das Lenovo ThinkPad T490 mit Intel Core i7-8565U zieht gleichbleibend seine Kreise um die 13.000-Punkte-Marke herum.
Grafik – Intel Iris Plus Graphics 940
Die Intel Iris Plus Graphics 940 zeigt sich etwas leistungsstärker als die Intel UHD Graphics der CPU-Standard-Modelle. Im Microsoft Surface Laptop 3 ist sie in der Lage die Lücke zur dedizierten Nvidia Geforce MX 150 etwas weiter zu schließen, als das zum Beispiel dem Acer Swift 3 gelingt.
Beim Unigine Heaven Basic werden 47 fps, beim 3DMark Night Raid 9.482 Punkte und beim Cinebench OpenGL Shading 66 fps erzielt.
Performance und Eigenschaften reichen für viele wichtige Aufgaben wie das Ansteuern von hochauflösenden Displays bei 60 Hz, die ruckelfreie Wiedergabe von 4k-Material, das Unterstützen von Videokonvertierungen durch Intel Quick Sync Video oder den Multimonitorbetrieb gut aus.
Auch beim Spielen dürfte man ein klein wenig mehr Spielraum erhalten, wenn es um Auflösungs- und Qualitätseinstellungen geht. Für anspruchsvollere 3D-Konstruktionen oder aktuelle 3D-Titel sind aber nach wie vor Notebooks mit leistungsstarken Grafikeinheiten zu bevorzugen.
Massenspeicher – SK Hynix BC501 256 GB PCIe-SSD
Der im Testgerät eingesetzte Massenspeicher von SK Hynix kommt im besonders kompakten M.2-2230-Format. 2 Datenleitungen, NVMe-Protokoll und eine Kapazität von 256 GB brutto ordnen das Laufwerk dabei aber eher im unteren Mittelfeld ein. Zu dieser Einschätzung passen auch die Testergebnisse, die mit einer maximalen Lesegeschwindigkeit von 2.025 MB/s (QD32) und einer maximalen Schreibgeschwindigkeit von 824 MB/s (QD32) lediglich Durchschnittskost bieten.
Im Alltagsbetrieb zeigt sich das Solid State Drive aber mehr als praxistauglich. Kurzes Ansprechverhalten und ausreichend hohe Übertragungsraten lassen rein subjektiv keine Engpässe erkennen.
Benchmarkergebnisse im Überblick
Microsoft Surface Laptop 3 | 8 GB RAM & PCIe-SSD | |
Prozessor | Single-Core | Multi-Core |
Cinebench R15 64 bit | 172 cb | 687 cb |
Cinebench R20 64 bit | 441 cb | 1.614 cb |
Geekbench 3.3.0 64 bit | 4.636 Punkte | 16.783 Punkte |
Geekbench 5 64 bit | 1.222 Punkte | 4.438 Punkte |
System | Single-Core | Multi-Core |
PCMark 8 Home | 3.617 Punkte | |
PCMark 10 | 4.334 Punkte | |
Massenspeicher | Lesen | Schreiben |
Crystal Disk Mark QD32 | 2.025 MB/s | 824 MB/s |
Crystal Disk Mark sequ. | 1.113 MB/s | 620 MB/s |
Grafik | HD Basic | HD+ Extreme |
Unigine Heaven 4.0 | 47 fps | 13 fps |
Cinebench R15 OpenGL | 66 fps | |
Night Raid – 3DMark | 9.482 Punkte | |
Time Spy – 3DMark | 901 Punkte | |
VRMark | — | |
Vergleichswerte CPU | CPU-Benchmarkliste | |
Vergleichswerte GPU | GPU-Benchmarkliste |
Microsoft Surface Laptop 3: Emissionen
Betriebsgeräusch
Das Microsoft Surface Laptop 3 ist ein insgesamt leises Notebook. Viele weniger fordernde Szenarien bewältigt das Testgerät nahezu lautlos. Lediglich in besonders stillen Umgebungen kann man ein ganz leises Elektronik-Surren aus der rechten Gehäusehälfte vernehmen, das sich allerdings unterhalb der Messgrenze bewegt. Ob dieser Effekt in der Praxis stört, dürfte individuell recht unterschiedlich bewertet werden. Sonstige hochfrequente oder eindeutig störende Nebengeräusche sind beim Testsample nicht aufgetreten.
Kommt der Lüfter schließlich zum Einsatz, dann geht dieses Surren schnell in der Gesamtlautstärke unter. Der Lüfter startet langsam mit 26,6 dB(A) und steigert im weiteren Verlauf seine Drehzahl stufenlos. Fällt die Rechenleistung weg, so passt sich die Drehzahl dieser Änderung schnell an.
Unter Grafik-Volllast zeigt sich das Maximum der Betriebslautstärke mit einem gemessenen Schalldruckpegel von 37,1 dB(A). Im Stresstest von CPU und GPU arbeitet der Lüfter dagegen etwas zurückhaltender und erzeugt dann einen Schalldruckpegel von 35,3 dB(A).
Emissionen – Microsoft Surface Laptop 3 | Schalldruckpegel |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | Lautlos |
Büro (PCMark 8, 190 cd/m², ausbalanciert) | Lautlos – 32,8 dB(A) |
WLAN-TV-Streaming (190 cd/m², ausbalanciert) | Lautlos |
Video-Wiedergabe (FullHD, 190 cd/m², ausbalanciert) | Lautlos |
Unigine Heaven | 37,1 dB(A) |
Geekbench Stresstest | Lautlos – 37,1 dB(A) |
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) | 35,3 dB(A) |
Hitzeentwicklung
Dank der offensichtlich ins Kühlkonzept eingebundenen Metalloberfläche und der bei Dauerlast einsetzenden Leistungsreduzierung bleibt das Gehäuse immer angenehm kühl. Nach einer Stunde Volllast erreicht der wärmste Messpunkt im Arbeitsbereich gerade mal 41,5 °C. Am Unterboden und am Netzteil wird es zwar mit 45,7 °C und 49,4 °C etwas wärmer, von einem möglicherweise kritischen Bereich bleibt man hier aber noch weit entfernt.
Microsoft Surface Laptop 3: Stromverbrauch
Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme hat Microsoft gut im Griff. Mit 2,4 Watt (Leerlauf, Display aus) bis 64,7 Watt (Stresstest, maximale Helligkeit) arbeitet das Surface Laptop 3 insgesamt willkommen sparsam. Hierzu trägt auch das Display einen Großteil zu bei, denn zwischen dem ausgeschalteten Zustand und dem Betrieb mit maximaler Helligkeit liegen gerade mal 3,9 Watt.
Bei wenig Last, wie dem WLAN-TV-Streaming oder der Video-Wiedergabe (beide ausgeglichenes Profil, 190 cd/m²), bewegt sich das Testgerät deutlich unter der 10-Watt-Grenze. Mit etwa 7 bis 9 Watt arbeitet das System in diesen Szenarien überaus energiesparend.
Der gemessene Spitzenwert von 64,7 Watt tritt zu Beginn des Stresstests mit Unigine Heaven und Geekbench unter Volllast auf. Nach wenigen Sekunden pendeln sich hier die Taktraten aber ein und der Energiebedarf sinkt auf etwa 41 Watt.
Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 65 Watt spezifiziert. In Volllastsituationen mit angeschlossenen Peripheriegeräten könnte es durch die etwas knappe Auslegung bei der Energieversorgung zu Engpässen kommen.
Der im Microsoft Surface Laptop 3 eingesetzte Akku verfügt über eine Kapazität von 48 Wh. Alternativen sind nicht auswählbar.
Messungen im Überblick
Energieverbrauch – Microsoft Surface Laptop 3 | Leistungsaufnahme | Akkulaufzeit |
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) | 2,4 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | 3,9 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) | 6,3 Watt | — |
Büro (PCMark 8 Battery Test, 190 cd/m², ausbalanciert) | — | 3:06 h |
Büro (PCMark 10 Battery Test Modern Office, 190 cd/m², ausbalanciert) | — | 10:13 h |
WLAN-TV-Streaming (190 cd/m²) | 7,3 – 9,1 Watt | 6:41 h |
Video-Wiedergabe (190 cd/m²) | 5,6 – 7,3 Watt | 12:11 h |
Geekbench Stresstest | 45,6 – 52,3 Watt | — |
Unigine Heaven | 32,3 – 37,1 Watt | — |
Stresstest (Unigine Heaven & Geekbench) | 64,7 – 41,6 Watt | — |
Leerlauf Akku-Ladezeit (190 cd/m²) 5 % – 100 % | — | 1:54 h |
Leerlauf Akku-Ladezeit (190 cd/m²) 5 % – 80 % | — | 1:00 h |
48-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 65-Watt-Netzteil |
Akkulaufzeiten
Die Kombination aus zurückhaltender Leistungsaufnahme und relativ kapazitätsstarkem Akku sorgen im Test für sehr gute Akkulaufzeiten. Von 3:06 Stunden beim PCMark 8 Battery Test bis hin zu 12:11 Stunden bei der Video-Wiedergabe, bekommt man hiermit sicherlich so manchen Arbeitstag problemlos bewältigt.
Das Aufladen des Akkus verläuft im Nachgang recht zügig. Bereits nach einer Stunde sind schon wieder 80 % verfügbar. Für die vollständige Ladung benötigt das System dann allerdings mit weiteren 54 Minuten fast noch mal die gleiche Zeit.
Abgesehen vom Cinebench R15 sind im Akkubetrieb keine Leistungsreduzierungen festzustellen. Teilweise fallen die Ergebnisse sogar etwas besser aus. Bei voller Beanspruchung der Fähigkeiten muss man im Gegenzug natürlich mit deutlich reduzierten Akkulaufzeiten rechnen.
Microsoft Surface Laptop 3: Fazit
Microsofts Surface Laptop 3 ist eine gelungene Weiterentwicklung des sehr guten Microsoft Surface Laptop 2. Das hervorragende Gehäuse, die sehr gute Rechenleistung, die niedrigen Emissionen, die tollen Akkulaufzeiten und die ansprechende Optik gefallen auf Anhieb.
Das insgesamt sehr gute Pixelsense-Display im 3:2-Format, sorgt mit Multi-Touch-Oberfläche (Fingerbedienung) und Digitizer (optionale Stift-Eingabe) für ein breites Einsatzspektrum und arbeitet nach einer Profilierung überaus farbtreu. Fotografen, Grafiker oder Videofilmer dürften hieran schnell Gefallen finden. Einschränkend wirkt sich allerdings die spiegelnde Bildschirmoberfläche aus, die den Einsatz unter ungünstigen Lichtbedingungen sichtlich erschwert.
Weiterhin eingeschränkt zeigt sich die Schnittstellenausstattung. Zwar bekommt der Anwender hier mit USB 3.0, USB 3.1 Gen.1 Typ C inklusive DisplayPort-Unterstützung und Surface-Connect eine ausreichende Basis geboten, zumindest Thunderbolt 3 oder ein Speicherkarten-Lesegerät hätten dem Microsoft Surface Laptop 3 dennoch gut zu Gesicht gestanden. Schnelle externe Massenspeicher werden hier folglich ausgebremst und in vielen anderen Fällen müssen Adapter aushelfen.
Ein generell ungutes Bauchgefühl könnte beim Kunden nach wie vor die einjährige Garantiedauer in Kombination mit den fest integrierten Bauteilen auslösen. Eine Wartung oder Reparatur in Eigenregie wird damit erschwert oder gar ausgeschlossen.
Das Testgerät Microsoft Surface Laptop 3 wurde mir für diesen Test freundlicherweise leihweise von notebooksbilliger.de (Werbung) zur Verfügung gestellt.