9. Oktober 2024
NotebookProzessor

Whiskey Lake – Intel Core i7-8565U im Test

Feintuning. Der Intel Core i7-8565U gilt als direkter Nachfolger des beliebten Intel Core i7-8550U und kann mit einigen Detailverbesserungen aufwarten.

Intels "Whiskey Lake folgt auf Kaby Lake Refresh und soll mit kleineren Verbesserungen die Nachfolge antreten. Ein ähnlich großer Schritt wie von „Kaby Lake“ zu „Kaby Lake Refresh“ findet hier allerdings nicht statt. Die Fertigung erfolgt nach wie vor im 14-nm-Prozess und an der regulären Verlustleistung von 15 Watt hat sich ebenfalls nichts verändert. Überhaupt sind viele Angaben im Datenblatt des Intel Core i7-8565U identisch zum Intel Core i7-8550U. Lediglich der Maximaltakt wurde in einem nicht unerheblichen Schritt von 4,0 GHz auf 4,6 GHz angehoben.

Intel Core i7-8565U: Allgemeines & technische Daten

Ansonsten stehen nach wie vor 4 Rechenkerne zur Verfügung, die bis zu 8 Threads gleichzeitig abarbeiten können. Je nach Notebook-Konzept und Kühlsystem dürfen die Hersteller weiterhin die Verlustleistung auf bis zu 10 Watt absenken oder auf bis zu 25 Watt anheben. Letzteres sollte wie beim Vorgänger vor allem Einfluß auf die Zeitdauer der Nutzung hoher Taktraten haben und nebenbei der Dauerlaststabilität zu Gute kommen.

Bild Intel: Intel Core i7-8565U

Prozessoren der Whiskey-Lake-Familie

  • Intel Core i3-8145U: 2x 2,1 GHz, Turbo bis zu 3,9 GHz, 4 Threads, 4 MB SmartCache
  • Intel Core i5-8265U: 4x 1,6 GHz, Turbo bis zu 3,9 GHz, 8 Threads, 6 MB SmartCache
  • Intel Core i5-8565U: 4x 1,8 GHz, Turbo bis zu 4,6 GHz, 8 Threads, 8 MB SmartCache

Auszug der technischen Daten:

  • Intel Core i7-8565U
  • 14-nm-Fertigungsprozess
  • 4 Kerne, 8 Threads
  • 1,8 GHz – 4,6 GHz Prozessortakt
  • 8 MB SmartCache
  • Intel UHD Graphics 620
  • 15 Watt TDP regulär
  • TDP-Absenkung auf bis zu 10 Watt
  • TDP-Anhebung auf bis zu 25 Watt
  • Intel Produktseite
Intel Core i7-8565U: Leistungsfähigkeit

Testsystem

Der ausführliche Testbericht zum Schenker Slim 15 ist bereits bei Notebooks & Mobiles erschienen: Schenker Slim 15 im Test.

Schenker Slim 15

Benchmarkergebnisse

Die Testergebnisse zeigen, dass der Anwender mit „Whiskey Lake“ im Vergleich zu „Kaby-Lake-R“ eine insgesamt etwas verbesserte Performance geboten bekommt. Die tatsächliche Ausbeute ist hier aber wie so oft, von der Leistungsfähigkeit des Kühlsystems abhängig. Je effizienter dieses arbeitet, desto länger können Notebookhersteller die maximale Verlustleistung anheben und damit die Performance insgesamt steigern.

Beim Cinebench R15 64 bit werden vom Intel Core i7-8565U im Schenker Slim 15 zum Beispiel sehr gute 175 Punkte erreicht. Das sind im Vergleich zum Intel Core i7-8550U im Toshiba Portégé X30-E-11U gleich 16 Punkte, im Vergleich zum Huawei MateBook X Pro dagegen nur noch 1 Punkt mehr. Beim Multi-Thread-Test spielt das Schenker Slim 15 schließlich seine guten Kühlvoraussetzungen aus und liefert bis zu 642 Punkte ab. Dieses Ergebnis wird im Vergleich nur noch durch den Intel Core i7-8550U im großen 17-Zöller Dell Inspiron 17 7773 mit seinen 666 Punkten überflügelt.

Je nach Notebook- und Kühl-Konzept, kann die Leistungsfähigkeit also höher oder niedriger ausfallen. Das Toshiba Portégé X30-E-11U und das Huawei MateBook X Pro werden aber eindeutig geschlagen.

Intel Core i7-8565U: Dauerlaststabilität

Einen entscheidenden Einfluß auf die Dauerlastperformance hat das im jeweiligen Notebook eingesetzte Kühlsystem. Schenker liefert das Slim 15 mit dem Control Center 2.0 aus und eröffnet dem Anwender so die Möglichkeit Einfluß auf das Kühlsystem und im Weiteren auf die Leistungsfähigkeit zu nehmen.

Da das Kühlsystem von Haus aus schon recht effizient arbeitet, haben die verschiedenen Einstellmöglichkeiten im Control Center kaum Einfluß auf die Standfestigkeit im Dauerbetrieb. Lediglich in den ersten beiden Geekbench-Durchläufen, also für kürzere Lastanforderungen, wird eine auf 25 Watt angehobene Verlustleistung toleriert. Danach sind sowohl im Unterhaltungsmodus wie auch im Leistungsmodus maximal 15 Watt möglich. Diese hält das System dann aber sehr konstant und liefert so dauerhaft um die 10.400 Punkte ab.

Bei Laptops mit anders ausgerichteten Kühlsystemen kann die Dauerlaststabilität schlechter oder besser ausfallen.

Intel Core i7-8565U

Intel Core i7-8565U: Grafikleistung Intel UHD Graphics 620

Die im Intel Core i7-8565U integrierte Intel UHD Graphics 620 unterscheidet sich leistungsmäßig nicht von der Grafikeinheit der Vorgängermodelle oder des Intel Core i5-8265U. Im Test ordnet sie sich wie erwartet zwischen den vielen bereits getesteten Intel UHD Graphics 620 ein. Beim Unigine Heaven Basic werden zum Beispiel 25 fps und beim Cinebench OpenGL-Shading 58 fps erzielt.

Weitere Vergleiche und Testergebnisse können der umfangreichen GPU-Benchmarkliste oder dem Test zur Intel UHD Graphics 620 entnommen werden.

Intel Core i7-8565U: Fazit & Bewertung

Feintuning. Mit „Whiskey Lake“ hat Intel seinen Intel Core i7-8565Uleistungsstärkeren ULV-Prozessor der 15-Watt-Klasse ein kleines Leistungsplus beschert. Der Intel Core i7-8565U kann im Vergleich zum Intel Core i7-8550U nicht nur bei der Single-Core-, sondern auch bei der Multi-Core-Performance etwas zulegen. Letztlich entscheidend ist hier aber vor allem wie leistungsfähig das Kühlsystem ausgelegt ist und wie lange die TDP-Grenzen angehoben werden können.

Keine Veränderung zeigen sich bei der Leistungsfähigkeit der integrierten Intel UHD Graphics 620. Die Testergebnisse entsprechen denen der bisher getesteten Modelle mit vergleichbarer RAM-Ausstattung.

Einen echten Grund für eine Neuanschaffung liefert der Intel Core i7-8565U nur dann, wenn man noch nicht Besitzer eines Kaby-Lake-Refresh-Notebooks der Vorgängergeneration ist. Ansonsten muss man schon sehr genau auf das jeweilige Notebook-Gesamtpaket schauen, bei dem dann eher die sonstigen Ausstattungsdetails den Ausschlag geben dürften.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.