6. Mai 2024
Notebook

Medion Akoya S3409 (MD 60219) im Test

Medion Akoya S3409: Leistung
Allgemeines

Das Medion Akoya S3409 MD 60219 ist mit einem Intel Core i5-7200U samt integrierter Intel HD Graphics 620, 8 GB RAM und einem Solid State Drive (256 GB) ausgestattet. Alternativ sind auch Modelle mit Intel Core i7-7500U und kapazitätsstärkerem SSD (512 GB) erhältlich.

Prozessor – Intel Core i5-7200U

Der im Testgerät eingesetzte Intel Core i5-7200U ist eine in vielen Notebooks anzutreffende Prozessor-Lösung. Sie überzeugt mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis, moderater Leistungsaufnahme und praxisgerechter Performance. Der Zweikerner liefert eine maximale Taktrate von bis zu 3,1 GHz und kann bis zu 4 Threads gleichzeitig abarbeiten.

Die Benchmarkergebnisse des Testgeräts erreichen zwar nicht ganz das Niveau der bisher vorliegenden Intel-Core-i5-7200U-Vergleichswerte, dennoch bewegt sich der Unterschied grundsätzlich noch im vertretbaren Rahmen. Die flache Bauweise und das generell sehr leise arbeitende Kühlsystem wirken sich nicht unbedingt vorteilhaft auf die erzielbare Leistungsfähigkeit aus. Beim Cinebench R15 Multi-Thread-Test beträgt der Rückstand zum Lenovo ThinkPad E570 etwa 8 Prozent, beim Single-Core-Test dagegen nur 2 Punkte.

Medion Akoya S3409

Damit verfügt das Testgerät über ausreichend Rechenpower, um viele Alltagsaufgaben schnell bewältigen zu können. Internet, Office, FullHD-Videos, Bildbearbeitung oder GPGPU-Konvertierungen stellen das System zum Beispiel vor keinerlei Probleme. Die Leistungsgrenze wird sich in erster Linie dann bemerkbar machen, wenn besonders rechenintensive CPU-Konvertierungen, Multithread-Aufgaben oder Dauerlastszenarien anstehen. Insbesondere längere Rechenaufgaben mag das System mit BIOS-Version 2.15 (Optimierung Lüfterverhalten/ Geräuschentwicklung) überhaupt nicht.

Beim Stresstest von Prozessor und Grafikeinheit (Unigine Heaven & Geekbench) reduziert sich der Prozessortakt schon kurz nach dem Start auf 2,2 GHz bis 2,4 GHz. Nochmals 2 Minuten später pendeln die Taktraten nur noch zwischen 1,6 GHz und 2 GHz. Das ist deutlich vehementer und früher der Fall, als bei vielen Konkurrenzmodellen.

Bei reiner CPU-Auslastung ohne Beanspruchung der Grafiksektion, rechnet das Medion Akoya S3409 immerhin mit 2,5 GHz bis 2,9 GHz. Der Lüfter läuft in beiden Szenarien in niedriger Stufe ohne die Drehzahl zu erhöhen.

Grafik – Intel HD Graphics 620

Für die Grafikausgabe zeichnet die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 620 verantwortlich. Sie arbeitet im Taktbereich von 300 bis 1.050 MHz und reicht für die Bewältigung vieler Alltagsaufgaben sehr gut aus. Im Testgerät ist es allerdings nur kurzzeitig möglich die maximale Leistungsfähigkeit der Grafiklösung auszureizen. Wie auch beim Prozessor zeigt bereits nach kurzer Belastung der Grafikeinheit das Tool HWinfo eine deutliche Taktreduzierung auf bis zu 850 MHz an.

Das sorgt hier und da für etwas niedrigere Frameraten und Benchmarkergebnisse, dürfte sich abseits der Spiele- und Konstruktionswelten aber in der Praxis kaum bemerkbar machen. Beim Cinebench R15 OpenGL Shading werden bis zu 42 fps und beim 3DMark Cloud Gate (DX9) 5.279 Punkte erzielt. Halbwegs aktuelle 3D-Spiele sind lediglich mit niedriger Auflösung und geringen Qualitätseinstellungen flüssig darstellbar.

Medion Akoya S3409

Massenspeicher – Phison S10C 256 GB

Das im Medion Akoya S3409 eingesetzte Solid State Drive Phison S10C arbeitet noch mit einer SATA-Schnittstelle und verfügt über eine Brutto-Kapazität von 256 GB. Davon zwackt die Systemkonfiguration schon mal pauschal 60 GB für die Recovery-Partition ab, weshalb man unter dem Strich lediglich 176 GB zur Verfügung hat.

Ansonsten kann das Laufwerk aber mit guten Werten überzeugen. Beim Lesen erzielt die Phison S10C bis zu 553 MB/s und beim Schreiben bis zu 520 MB/s. Keine Blöße gibt sich diese Lösung auch bei den 4k-Werten, die mit 24 MB/s beim Lesen und 100 MB/s beim Schreiben ebenfalls recht ordentlich ausfallen.

Benchmarkergebnisse im Überblick
Medion Akoya S3409 8 GB RAM & SATA-SSD
Prozessor  Single-Core  Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 126 cb 307 cb
Geekbench 3.3.0 64 bit  3.254 Punkte 6.930 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home (Akku) 3.356 Punkte (3.318 Punkte)
PCMark 8 Creative 4.310 Punkte
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark 553 MB/s 520 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 18,2 fps 5,6 fps
Cinebench R15 OpenGL 41,89 fps
3DMark Cloud Gate 5.279 Punkte
3DMark Firestrike 748 Punkte
3DMark Time Spy 299 Punkte
Medion Akoya S3409: Emissionen
Betriebsgeräusch

Das Medion Akoya S3409 ist ein insgesamt sehr leise agierendes Notebook. Selbst unter anhaltender Volllast steigt der Schalldruckpegel bei BIOS-Version 2.15 nicht über 31,8 dB(A) hinaus. Dafür schaltet sich der Lüfter aber auch bei Leerlaufphasen schon mal für mehrere Minuten mit niedriger Drehzahl ein, um die Komponenten ausreichend kühl zu halten. Bei weniger beanspruchenden Aufgaben wie dem WLAN-TV-Streaming bleibt das Testgerät entweder lautlos oder befördert mit dem sehr leise rotierenden Lüfter (28,2 dB(A)) die Abwärme aus dem Gehäuse heraus.

Beim PCMark 8 steigt der gemessene Schalldruckpegel auf gerade mal 29,2 dB(A). Hochfrequente Lüftergeräusche, pulsierende Drehzahländerungen oder sonstige unangenehme Lärmentwicklungen sind beim Testgerät nicht aufgetreten.

Emissionen – Medion Akoya S3409 Schalldruckpegel Oberflächentemperatur
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos 26,1 °C
Büro (PCMark 8 Battery Test, 163 cd/m², ausbalanciert) Lautlos – 29,2 dB(A) 32,8 °C
WLAN-Streaming (222 cd/m², ausbalanciert) Lautlos – 28,2 dB(A) 30,3 °C
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 29,2 – 31,8 dB(A) max. 56,0 °C (Unterboden)
Hitzeentwicklung

Das auffällig zurückhaltende Lüfterverhalten hat beim Medion Akoya S3409Medion Akoya S3409 zur Folge, dass am zentralen hinteren Unterboden recht schnell die Oberflächentemperatur ansteigt. Nach 1:20 Stunden Stresstest habe ich dort 56 °C gemessen. Hierfür könnte die getestete BIOS-Version 2.15 verantwortlich sein, die gegenüber den Vorgängerversionen das Lüfterverhalten optimieren sollte. Eventuell ist Medion hier etwas über das Ziel hinausgeschossen, da wie bereits oben beschrieben, der Lüfter auch unter anhaltender Volllast sehr gemächlich arbeitet.

Die sonstigen gemessenen Oberflächentemperaturen fallen nicht aus dem Rahmen. Handballenablage und Tastaturbereich bleiben immer angenehm kühl. Lediglich ein Einsatz auf dem Schoß könnte je nach Arbeitsaufkommen zumindest stellenweise etwas unangenehm werden.

Medion Akoya S3409: Stromverbrauch & Akkulaufzeiten

Die Leistungsaufnahme des schlanken Subnotebooks bewegt sich zwischen 1,2 Watt im Minimum (Display aus, Medion Super Power Saver, Leerlauf) und 32,8 Watt bei reiner Grafiklast in der kurzzeitigen Spitze. Bei gleichzeitiger Beanspruchung von GPU und CPU verbraucht das Gesamtsystem 32,2 Watt. Die jeweiligen Spitzenwerte können allerdings noch nicht einmal eine Minute lang gehalten werden, da recht schnell Taktreduzierungen erfolgen. Dadurch sinkt auch die Leistungsaufnahme auf bis zu 27,3 Watt.

Energieverbrauch – Medion Akoya S3409 Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus)  1,2 Watt  —
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 3,3 Watt 17:32 h
Büro (PCMark 8 Battery Test, 163 cd/m², ausbalanciert)  6,7 – 24,8 Watt 3:59 h
WLAN-Streaming (222 cd/m², ausbalanciert) 6,9 – 8,1 Watt 7:29 h
Battery Eater Classic (maximale Displayhelligkeit)  — 1:25 h*
Stresstest (Unigine Heaven & Geekbench) 32,3 – 30,7 – 27,3 Watt
Laden 1:52 h
45-Wh-Lithium-Ionen-Akku intern, 45-Watt-Netzteil
* reduzierte Leistungsfähigkeit, siehe Kapitel Leistung

In typischen Anwendungsszenarien wie dem WLAN-TV-Streaming verbraucht das Testgerät 6,9 Watt bis 8,1 Watt (Super Power Saver, Helligkeitsstufe 8, 222 cd/m²). Bei der Simulation eines arbeitsintensiven Office-Betriebs mit zwischenzeitlichen Lastphasen schwankt der Verbrauch zwischen 6,7 und 24,8 Watt (ausgeglichenes Profil, Helligkeitsstufe 7, 163 cd/m²). Das Netzteil verfügt über eine Nennleistung von 45 Watt und hält damit genügend Reserven in der Hinterhand.

Akkulaufzeiten

Die mit dem 45-Wh-Akku (intern verbaut) erzielbaren Akkulaufzeiten hängen wie so oft von der tatsächlichen Beanspruchung und den richtigen Einstellungen ab. Mit Medions Super Power Saver Profil gelingt das WLAN-TV-Streaming zum Beispiel 7:29 Stunden lang (Helligkeitsstufe 8, 222 cd/m², Vollbild). Der anspruchsvollere PCMark 8 Battery Test (ausgeglichenes Profil, Helligkeitsstufe 7, 163 cd/m²) endet nach 3:59 Stunden. Für ein Laptop dieser Preis- und Geräteklasse sind beides durchaus respektable Ergebnisse.

Medion Akoya S3409

Medion Akoya S3409: Fazit

Medions Akoya S3409 MD 60219 überzeugt im Test mit Medion Akoya S3409einer Fülle an Positiveigenschaften zum äußerst attraktiven Preis. Die Schnittstellenausstattung ist praxisgerecht ausgewählt, die Leistungskomponenten ausreichend leistungsfähig und die Akkulaufzeiten sorgen je nach Aufgabenzuweisung für eine ansprechende Netzunabhängigkeit. Die Eingabegeräte fallen insgesamt recht gut aus, sind aber nicht frei von kleineren gewöhnungsbedürftigen Besonderheiten.

Als unerwarteter Glanzpunkt zeigt sich das insgesamt sehr gute AUO-Display, das selbst in einem Premium-Notebook eine gute Figur abgeben würde. Blickwinkelstabilität, Helligkeit, Kontrast und Farbraumabdeckung sind Spitze. Selbst die Farbgenauigkeit leistet sich nur einen kleinen Ausreißer.

Erkauft wird der vergleichsweise günstige Preis durch quasi nicht vorhandene Wartungs- und Aufrüstmöglichkeiten, ein unzeitgemäß langsames Speicherkarten-Lesegerät und wenig überzeugende Displayscharniere. Auch die Wärmeentwicklung am Unterboden könnte für Einsätze auf dem Schoß etwas geringer ausfallen. Dafür bleibt das Testgerät selbst bei Rechenlast angenehm leise.

Pro und Contra Medion Akoya S3409Unter dem Strich liefert das Medion Akoya S3409 trotz kleinerer Zugeständnisse viel Notebook fürs Geld und dürfte in so manchem Anwendungsgebiet eine überaus gute Figur abgeben.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.