17. März 2024
NotebookSpecials

Kaby Lake – Intel Core i7-6500U gegen Intel Core i7-7500U

Generationswechsel die Zweite. Intels 7. Prozessorgeneration (Core) hört auf den Code-Namen „Kaby Lake“ und wurde Anfang September offiziell veröffentlicht. Mit zur Familie gehört hier Intels Core-i7-7500U-CPU, die sich in diesem Test unter anderem dem Vorgänger Intel-Core i7-6500U stellen muss.

Kaby Lake Intel Core i7-7500U
Bild: Intel

Vor einigen Wochen habe ich bereits Intels Core-i5-7200U-Prozessor einem umfangreichen Test unterzogen. Im MSI CX62 7QL hat diese CPU einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Die gemessene Leistungssteigerung fällt so hoch aus, dass nicht nur der direkte Vorgänger Intel Core i5-6200U geschlagen werden kann, sondern selbst die höher positionierte Intel Core i7-6500U. Dessen Nachfolger Intel Core i7-7500U wiederum muss in diesem Test nun beweisen, ob hier ein ähnlich hoher Leistungszuwachs zu erwarten ist.

Kaby Lake: Tatsächliche Verfügbarkeit

Seit dem ersten Kaby-Lake-Test im Oktober hat sich die Verfügbarkeit der aktualisierten Notebooks deutlich verbessert. Die Preissuchmaschine Geizhals listet inzwischen 195 verschiedene Notebook-Modelle (07.11.2016), von denen viele auch tatsächlich lieferbar sind. Dabei entfallen derzeit etwa 1/4 der Notebooks auf die leistungsstärkere Intel-Core-i7-7500U-CPU und 3/4 auf die Intel-Core-i5-7200U-CPU. Die Einstiegsversion Intel Core i3-7100U ist derzeit noch so gut wie gar nicht vertreten.

Die Preise für Geräte die mit einer Intel Core i7-7500U-CPU ausgestattet sind, beginnen zum Testzeitpunkt bei etwa 700 Euro. Das für diesen Test verwendete Acer Aspire F15 (F5-573G-70YT) ist für knapp 900 Euro zu haben. Hier die wichtigsten Ausstattungsmerkmale:

  • Intel Core i7-7500U
  • Intel HD Graphics 620 + Nvidia Geforce GTX 950M (Nvidia Optimus)
  • 8 GB RAM (2x 4 GB DDR4)
  • 256-GB-M.2-SSD
  • 1-TB-2,5-Zoll-HDD
  • FullHD-TN-Display (spiegelnd)
  • Windows 10 64 bit

Der ausführliche Testbericht zum Acer Aspire F15 F5-573G-70YT ist inzwischen hier bei Notebooks & Mobiles erschienen.

Kaby Lake: Unterschiede zwischen Skylake und Kaby Lake

Die Veränderungen zur Vorgänger-Generation fallen auf den ersten Blick relativ gering aus. Etwas erhöhte Taktraten, ein paar neue Videoencoderfunktionen inklusive eingebetteter 4K- und HEVC-Unterstützung und natürlich ein neuer Name. Unter der Haube hat Intel weiter am Fertigungsprozess und damit an der Effizienz geschraubt. Sollte bedeuten: Mehr Leistung bei gleichem Verbrauch und gleicher Abwärme. Oder weniger Verbrauch und Abwärme bei gleicher Last/ Performance. Im Endeffekt zählt das, was für den Anwender unter dem Strich herauskommt – und genau das schaue ich mir in den folgenden Kapiteln etwas genauer an.

Auszug der technischen Daten:
  • Intel Core i7-7500U
  • 14 nm Fertigungsprozess
  • 2 Kerne, 4 Threads
  • 2,7 GHz – 3,5 GHz Prozessortakt
  • 4 MB SmartCache
  • 15 Watt TDP

Vollständige technische Daten zur Intel-Core-i7-7500U-CPU auf der Herstellerseite:
http://ark.intel.com/de/products/95451/Intel-Core-i7-7500U-Processor-4M-Cache-up-to-3_50-GHz-

Intel Core i7-7500U: Rechenleistung (Single-Core/ Multi-Core)

Die Rechenleistung der neuen Intel-Core-i7-7500U-CPU weist einen ähnlichen Leistungssprung wie die bereits getestete Intel-Core-i5-7200U-CPU auf. Der Unterschied beim Cinebench-R15-64-bit-Benchmark beträgt gegenüber der Intel-Core-i7-6500U-CPU 15 bis 20 Prozent. Gegenüber der niedriger positionierten und meist deutlich günstiger erhältlichen Intel Core i5-7200U-CPU fällt der Leistungsunterschied etwas geringer aus. Beim Cinebench R15 64 bit (Multi-Core) sind es zum Beispiel 375 Punkte anstatt 327 Punkte.

Kaby Lake Intel Core i7-7500U

Intel Core i7-7500U: Grafikleistung (Dual Channel)

Die im Testprozessor integrierte Grafikeinheit heißt nun Intel HD Graphics 620 und gehört weiterhin der Intel internen GT2-Klasse an. Der Grafikchip verfügt über 24 Ausführungseinheiten und kann die erforderliche Taktrate im Testgerät dynamisch im Bereich von 300 MHz bis 1,05 GHz auf die jeweilige Situation hin anpassen.

Per Displayport können Bildschirme mit einer maximalen Auflösung von 4.096 x 2.304 bei 60Hz angesprochen werden. Da noch kein HDMI 2.0 unterstützt wird, beschränkt sich die Bildwiederholrate per HDMI auf 24 Hz bei 4.096 x 2.304 Bildpunkten. Sofern die passenden Schnittstellen im Notebook verbaut sind, können bis zu 3 Bildschirme angesprochen werden.

Kaby Lake Intel Core i7-7500U

Die gemessene Leistungsfähigkeit unterscheidet sich so gut wie gar nicht von der in der Intel-Core-i5-7200U-CPU integrierten Intel HD Graphics 620. Bis auf wenige Punkte hier und einige fps da bewegen sich die Ergebnissunterschiede im Rahmen der Messungenauigkeit. So erreicht das Acer Aspire F15 mit Intel HD Graphics 620 im Test zum Beispiel 942 Punkte beim 3DMark Firestrike und 24 fps beim Unigine Heaven 4.0.

Kaby Lake Intel Core i7-7500U

Der im Testgerät verbaute Arbeitsspeicher arbeitet im Dual-Channel-Betrieb, weshalb zum Vergleich die höheren Werte aus dem i5-Test herangezogen werden. Den Performance-Unterschied den die verschiedenen Speicherbestückungen hervorrufen können, habe ich im ausführlichen Test des Intel Core i5-7200U-Prozessors bereits beleuchtet.

Intel Core i7-7500U: Videokonvertierung (CPU/ Intel Quick Sync Video)

Videokonvertierungen können ganz klassisch per CPU oder durch den Grafikprozessor erfolgen. Während die reine Prozessorkonvertierung das Gesamtsystem stark belastet, bleiben bei einer GPU-Konvertierung deutlich mehr Leistungsreserven übrig. Intel hat dafür die effiziente Intel Quick Sync Video-Technologie im Repertoire, die zum Beispiel von dem Medienkonverter Cyberlink MediaEspresso 7 unterstützt wird. In der folgenden Grafik sind die Leistungsunterschiede der verschiedenen Konvertierungsmethoden dargestellt.

Kaby Lake Intel Core i7-7500U

Intel Core i7-7500U: Dauerlaststabilität

Die Laststabilität eines Prozessors ist immer auch von dem eingesetzten Kühlsystem abhängig. Je nach Gehäuse, Heatpipe und Lüfterkonfiguration können die Unterschiede daher teils erheblich ausfallen. Das Acer Aspire F15 erfüllt in der Testkonfiguration seine Aufgabe recht gut und kühlt die Intel Core i7-7500U auch unter Volllast ausreichend herunter.

Kaby Lake Intel Core i7-7500U

Bei gleichzeitiger Belastung von Prozessor und Grafikeinheit durch Furmark und Prime95 reduziert sich die Prozessortaktung beim Testgerät auf maximal 2,6 GHz. Streng genommen wird hier der Grundtakt um 100 MHz unterschritten. Dieser Takt verharrt allerdings nicht konstant auf dieser Ebene, sondern erhöht sich immer mal wieder auf bis zu 3,2 GHz.

Keinen Unterschied macht es beim Acer Aspire F15, ob man nun Intels HD Graphics 620 oder Nvidias dedizierte Geforce GTX 950M beansprucht. Die Taktwechsel bewegen sich im gleichen Rahmen. Im Gegensatz zum Prozessortakt verharrt der Grafiktakt der Intelgrafik konstant bei knapp 1.050 MHz.

Kaky Lake – Intel Core i7-7500U: Fazit

Der Intel-Core-i7-7500U-Prozessor hinterlässt im Test einen Kaby Lake Intel Core i7-7500Ugelungenen Eindruck. Der Leistungszuwachs fällt sehr gut aus und sorgt dafür, dass sich die Kaby-Lake-Aktualisierung deutlich vom Skylake-Vorgänger absetzen kann. Das gilt sowohl für die Prozessor- als auch für die Grafikleistung. Mit einem Plus von 10 bis 20 Prozent dürfte möglichen Interessenten die Wahl kaum schwer fallen.

Spannend wird allerdings die Frage, welche Pakte die Notebookhersteller in den kommenden Wochen schnüren werden. Neben der Ausstattung sind nicht selten Ergonomie, Displayqualität und Wartungsfreundlichkeit weitere nicht unwichtige Knackpunkte, um wirklich attraktive Lösungen anbieten zu können.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

2 thoughts on “Kaby Lake – Intel Core i7-6500U gegen Intel Core i7-7500U

  • Hey Tobias,

    kannst du, oder jemand anderes der diesen Kommentar liest, etwas zu den Unterschieden zwischen i5 7200u und i7 7500u bezüglich der Leistungsaufnahme sagen? Ist eine Unterschiedliche Batterielaufzeit in einem System mit ansonsten gleichen Komponenten zu erwarten?

    Ich überlege ob ich den neuen Dell XPS 13 mit dem i5 oder i7 nehme. Der i7 bei ansonsten gleicher Konfiguration kostet 100€ mehr, was ich aber verschmerzen kann. Mir geht es dabei zum einen um die Langzeitperformance, also dass das System auch in ein paar Jahren nicht zu langsam für alltägliche Aufgaben wird. Ob ich jemals rechenintensive Aufgaben mit dem Computer machen werde, weiß ich allerdings noch nicht.

    Und dann vor allem darum, ob im Alltag der Energieverbrauch der beiden Prozessoren unterschiedlich ausfällt, und deshalb vielleicht auch der Lüfter öfter laufen könnte. Ich weiß, dass beide eine15 wa 15 Watt TDP haben, aber irgendwo muss die Leistung ja herkommen.

    Falls nicht, würde ich den i7 als nice to have Leistungsreserve für die Zukunft vielleicht einfach mitnehmen…

    • Hi Matthias,
      wie du schon ahnst ist es schwer auf diese Frage eine zufriedenstellende Antwort zu geben. Um hier den tatsächlichen Mehrverbrauch und Unterschiede bei der Lüftertätigkeit feststellen zu können, müsste man zwei ansonsten identische Systeme vergleichen. Und selbst dann kann es durch kleine Abweichungen/ Fertigungstoleranzen bei den Bauteilen auch schon zu Differenzen kommen, die nicht auf das Konto des Prozessors gehen. Display, Massenspeicher und RAM-Ausstatung sind hierfür heiße Kandidaten. Aber auch unterschiedliche BIOS-Versionen können sich auf das Lüfterverhalten auswirken.
      Der Knackpunkt bezüglich der Leistungsfähigkeit liegt meiner Erfahrung nach wie auch schon bei den Vorjahres-Modellen im Kühlsystem begraben. In manchen Notebooks kommt die neue Intel Core i7-7500U bei Multi-Core-Anwendungen nicht über das Niveau der Intel Core i5-7200U oder der Intel Core i7-6500U hinaus. Das liegt in den Fällen offensichtlich am in dieser Hinsicht zu schwachen Kühlsystem. Das Acer Aspire F15, das ich hier schon getestet habe, gibt sich in diesem Punkt keine Blöße und reizt den Prozessor sehr gut aus. Das kann gerade bei den flachen Subnotebooks im kleinen Formfaktor aber schon ganz anders aussehen. Manchmal lohnt sich daher ein CPU-Upgrade je nach Modellreihe einfach nicht wirklich. Schau doch mal bei den Jungs von http://www.notebookcheck.com rein. Die haben beide Kaby Lake XPS 13 schon getestet.

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