24. April 2024
Notebook

HP ProBook 470 G5 (i7-8550U, 930MX) im Test

HP ProBook 470 G5: Leistung

Das HP ProBook 470 G5 ist derzeit bei den Händlern als vorkonfiguriertes Notebook mit Intel Core i5-8250U oder mit Intel Core i7-8550U erhältlich. Im HP-Online-Store steht auch noch der Intel Core i3-7100U zur Auswahl. Die ebenfalls im Datenblatt gelisteten Intel Core i3-6006U und Intel Core i5-7200U sind dagegen momentan offenbar nicht erhältlich.

Immer mit dabei ist Nvidias dedizierte Geforce 930MX, die zusammen mit Intels UHD Graphics 620 im Optimusverbund für die Grafikausgabe sorgt. Weitere Unterscheidungsmerkmale findet man ansonsten noch bei der Arbeits- und Massenspeicherbestückung.

Das Testgerät kommt mit Intel Core i7-8550U, 16 GB RAM, Nvidias Geforce 930MX, einem 512-GB-PCIe-M.2-SSD und einer 1-TB-Festplatte.

Prozessor – Intel Core i7-8550U

Der Intel-Core-i7-8550U-Prozessor erreicht einen Maximaltakt von 4,0 GHz, arbeitet bis zu 8 Threads gleichzeitig ab und verfügt über einen 8 MB großen Level 3 Cache. Somit bietet der Vierkerner von Haus aus gute Voraussetzungen, um verschiedene Lastszenarien möglichst gut abarbeiten zu können. Software die von hohen Taktraten profitiert wird hier genauso berücksichtigt, wie Programme die ihre Prozessorlast auf möglichst viele Rechenkerne verteilen.

Beim HP ProBook 470 G5 kommt der eigentlich leistungsstarke Intel Core i7-8550U allerdings nicht so richtig in Fahrt. Hier muss man mit einer relativ früh einsetzenden Taktreduzierung zur Einhaltung der Thermal Design Power (TDP) von 15 Watt rechnen. HP macht hier von der Möglichkeit die TDP produktspezifisch anzuheben, offensichtlich keinen echten Gebrauch.

Verbrauch, Kühlung und Betriebsgeräusch profitieren zwar von diesem Schritt, der eigentliche Mehrwert des i7-Prozessors gegenüber den i5-Alternativen wird damit allerdings stark beschnitten. Die Arbeitsgeschwindigkeit pendelt sich bei Multithread-Aufgaben bereits nach knapp einer Minute bei 2,5 GHz bis 2,7 GHz ein.

Beim Cinebench R15 werden 154 Punkte (Single-Thread-Test) und 473 Punkte (Multi-Thread-Test) erzielt. Hier sind alle bisher getesteten Notebooks mit Intel Core i5-8250U und sogar der im Lenovo Ideapad 720s ebenfalls stark limitierte AMD Ryzen 5 2500U deutlich schneller unterwegs. Im Dell Inspiron 17 7773 werden mit dem gleichen Prozessor erheblich bessere 177 Punkte (Single-Thread-Test) und 666 Punkte (Multi-Thread-Test) erreicht.

Im Dauerlast-Szenario startet das HP ProBook 470 G5 entsprechend schwach, hält dafür aber sehr konstant seine Taktrate und kann sich nach hinten raus knapp vor das Anfangs leistungsstärkere Dell Inspiron 17 7773 setzen. Das ist vor allem bei fordernden Volllastphasen die etwa 20 Minuten und länger dauern der Fall.

HP ProBook 470 G5

Auch im Akkubetrieb muss sich die Leistungsfähigkeit zugunsten anderer Erfordernisse zurückhalten. Die Testergebnisse fallen ohne angestöpseltes Netzteil etwa 25 Prozent niedriger aus. Das kommt den Akkulaufzeiten und den Emissionen zugute.

Grafik – Intel UHD Graphics 620 & NVidia Geforce 930MX

Das HP ProBook 470 G5 ist zusätzlich zur Prozessorgrafik Intel UHD Graphics 620 noch mit einer Nvidia Geforce 930MX bestückt. Diese verfügt über 2 GB eigenen DDR3-Grafikspeicher und erreicht eine Kerntaktrate von bis zu 1.020 MHz. Wann welche Grafiklösung zum Einsatz kommt, kann man entweder Nvidias Optimus-Technologie überlassen oder durch eigene Vorgaben steuern. Die dedizierte Grafikeinheit ist vom Prinzip her für fordernde 3D-Aufgaben vorgesehen und die Intel-Lösung spielt ihre Stromsparqualitäten bei Standardaufgaben aus.

Leistungsmäßig trennt beide Lösungen nicht viel voneinander. Bei den Unigine-Heaven-Tests beträgt der Unterschied 2 bis 5 fps und beim Cinebench R15 OpenGL-Shading schafft die Nvidia Geforce 930MX 62 anstatt 59 fps.

Auf den Ersten Blick scheint die dedizierte Grafiklösung damit ziemlich überflüssig zu sein. Die marginale Mehrleistung wird man im Praxisbetrieb kaum zu spüren bekommen. Selbst bei den getesteten GPGPU-Aufgaben kann sie die Intel UHD Graphics 620 nur in 2 von 4 Testgebieten (Kryptographie & Bildverarbeitung) schlagen.

HP ProBook 470 G5

Interessant wird es jedoch, wenn man viele rechenintensive und grafiklastige Aufgaben parallel abarbeiten muss. Dann können die Rechenkerne des Intel Core i7-8550U die TDP von 15 Watt für sich alleine beanspruchen und müssen nicht auch noch die integrierte Grafikeinheit mitberücksichtigen. Beim Stresstest mit Geekbench und Unigine Heaven fällt die CPU mit Nvidia-Grafik nicht unter ein Geekbench-Ergebnis von 7.000 Punkten, bei Beanspruchung der Intel-Grafik sinken die Ergebnisse dagegen auf bis zu 5.200 Punkte.

Welche Grafiklösung man wählt, hat in dem Fall vor allem Auswirkungen auf die CPU-Performance. Wer generell auf die Nvidia Geforce 930MX verzichten möchte, kann diese in den BIOS-Einstellungen deaktivieren.

Im Akkubetrieb, wie auch im Stresstest, ist keine Leistungsreduzierung durch verringerte Taktraten zu beobachten.

Massenspeicher – Toshiba XG5 M.2-PCIe-SSD & Toshiba 1-TB-HDD

Im Testgerät kommt eine Kombination aus 512-GB-M.2-PCIe-SSD und 1-TB-Festplatte zum Einsatz. Während die konventionelle Festplatte den insgesamt verfügbaren Speicherplatz in etwa verdreifacht, ist dem Solid State Drive die Rolle des schnellen Systemlaufwerks angedacht. Im Datenblatt zur Toshiba XG5 verspricht der Hersteller eine Lesegeschwindigkeit von bis zu 3.000 MB/s und für das 512-GB-Modell eine Schreibgeschwindigkeit von bis zu 1.050 MB/s.

Mit dem Testgerät werden diese Angaben mit keinem der verwendeten Benchmarks auch nur annähernd erreicht. Ein spezieller Treiber ist weder auf der Herstellerseite noch im Update-Bereich der HP ProBook 470 G5 zu finden. Möglicherweise kann der PCIe-Steckplatz lediglich 2 der eigentlich 4 verfügbaren PCIe-Lanes nutzen. Die gemessenen 1.491 MB/s beim sequentiellen Lesen und 521 MB/s beim sequentiellen Schreiben stellen jedenfalls ziemlich genau die Hälfte der Herstellerangaben dar.

Edit 19.04.2018: HP hat auf Nachfrage nun bestätigt, dass der im HP ProBook verbaute PCIe-Steckplatz lediglich zwei PCIe-Lanes nutzt. Damit werden auch andere besonders performante SSDs ausgebremst. An der guten Gesamtnote ändert das allerdings nichts.

Trotz dieser Einschränkung arbeitet das Notebook natürlich auch im Massenspeicherbereich angenehm flott und lässt hier beim subjektiven Handling keine Einschränkungen erkennen. Das System ist in wenigen Sekunden hochgefahren, Programme starten flink und das Verschieben, Speichern oder Öffnen von Dateien gelingt angenehm schnell.

Systemleistung

Das HP ProBook 470 G5 ist in der vorliegenden Testversion sehr gut ausgestattet. Trotz der gedrosselten CPU-Leistung und der mageren 3D-Performance der Nvidia-Grafik ist dieses Notebook für viele Business-Aufgaben sehr gut aufgestellt. Der Arbeitsspeicher arbeitet im Dual-Channel-Modus und das 512-GB-Solid-State-Drive sorgt für eine gute Massenspeicherleistung. Beim PCMark 8 Home werden 4.180 Punkte erzielt und der PCMark 10 endet mit 3.529 Punkten.

HP ProBook 470 G5

Benchmarkergebnisse im Überblick
HP ProBook 470 G5 16 GB RAM & PCIe-SSD
Prozessor  Single-Core  Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 154 cb 473 cb
Geekbench 3.3.0 64 bit 4.193 Punkte 13.268 Punkte
Geekbench 3.3.0 64 bit Akku 3.078 Punkte 9.769 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home (Akku) 4.180 Punkte (3.231 Punkte)
PCMark 10 3.529 Punkte
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark 1.491 MB/s 521 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 31 fps 9 fps
Cinebench R15 OpenGL 61 fps
3DMark Cloud Gate 8.578 Punkte
3DMark Firestrike 1.489 Punkte
3DMark Time Spy 565 Punkte
HP ProBook 470 G5: Emissionen
Betriebsgeräusch

Das HP ProBook 470 G5 empfiehlt sich als ausgesprochen leises Arbeitsnotebook. Die bei HP-Notebooks im BIOS oft aktivierte „Fan always on when AC“-Funktion ist beim Testgerät bereits im Auslieferungszustand deaktiviert. Wer ein Gerät mit ständig laufendem Lüfter vor sich stehen hat, sollte also mal einen Blick in die BIOS-Einstellungen werfen.

Ist diese nicht aktiviert, hat man im Leerlauf ein nahezu lautlos arbeitendes Laptop vor sich stehen. Lediglich ein leises Festplattensummen ist wahrnehmbar. Dieser Zustand ändert sich auch nicht bei wenig fordernden Aufgaben, wie dem WLAN-TV-Streaming, dem Internet-Surfen oder der Textverarbeitung. Wenn der Lüfter mal anspringt, dann geschieht das meist auf leiser Stufe mit einem gemessenen Schalldruckpegel von 26,0 dB(A) bis 27,5 dB(A).

Emissionen – HP ProBook 470 G5 Schalldruckpegel
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos
Büro (PCMark 8 Battery Test, 242 cd/m², ausbalanciert) 26,0 – 29,2 dB(A)
WLAN-Streaming (242 cd/m², ausbalanciert) Lautlos – 27,5 dB(A)
Unigine Heaven 28,4 dB(A)
Geekbench Stresstest 31,4 dB(A)
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 32,6 – 31,9 dB(A)

Dieser Zustand ändert sich selbst bei intensiver Beanspruchung nur wenig. Bei der Unigine-Heaven-Dauerbelastung erhöht sich der Schalldruckpegel auf 28,4 dB(A) und beim Geekbench-Stresstest auf äußerst moderate 31,4 dB(A). Selbst wenn Grafikeinheit und Prozessor parallel Höchstleistung abliefern, zeigen sich die gemessenen 37,0 dB(A) nicht störend.

Temperaturen

Die Gehäuseerwärmung erreicht bei niedriger Last kaum die 40-Grad-Marke. Selbst nach über 2:30 Stunden Stresstest bleiben weite Teile der Oberfläche angenehm kühl. Im Tastaturbereich beträgt der gemessene Maximalwert gerade mal 43,9 °C. Deutlich wärmer geht es dagegen am Unterboden zu. Dort konzentriert sich die Richtung Lüfter kanalisierte Abwärme und verursacht dann auf der rechten Seite des Unterbodens eine Gehäusetemperatur von bis zu 54,8 °C. Auf dem Schreibtisch ist das kein Problem, auf dem Schoß wird es dagegen auf Dauer recht warm.

Das Netzteil erreicht im Stress-Szenario eine Temperatur von 45,5 °C.

HP ProBook 470 G5: Stromverbrauch & Akkulaufzeiten
Leistungsaufnahme

Das HP ProBook 470 G5 ist von der Grundausrichtung her sehr sparsam konfiguriert. Das gilt nicht nur für die Leerlaufphasen, sondern auch für die Lastszenarien, in denen das Arbeits-Laptop mit limitierter Leistungsfähigkeit agiert. Im Leerlauf kommt der große 17-Zöller mit minimal 2,3 Watt aus (Display aus, Funkmodule ausgeschaltet, Stromsparmodus). Mit eingeschaltetem Display erhöht sich die Leistungsaufnahme auf 4,6 Watt und bei maximaler Bildschirmhelligkeit zeigt das Multimeter 10,6 Watt an.

An diesen drei Werten kann man schön erkennen, welchen Einfluß das Display auf die zu erwartenden Akkulaufzeiten hat. Insbesondere bei den weniger anspruchsvollen Aufgaben macht der Displaystromverbrauch einen nicht unerheblichen Anteil des Gesamtverbrauchs aus.

Energieverbrauch – HP ProBook 470 G5 Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) 2,3 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 4,6 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) 10,6 Watt
Büro (PCMark 8 Battery Test, 242 cd/m², ausbalanciert) 7,1 – 41,8 Watt 4:19 h
WLAN-Streaming (242 cd/m²) 7,5 – 8,4 Watt 6:26 h
Stresstest Geekbench & Unigine Heaven 61,7 – 49,7 Watt
Laden 2:00 h
48-Wh-Lithium-Ionen-Akku (intern), 65-Watt-Netzteil

Beim WLAN-TV-Streaming (ausgeglichenes Profil, HP ProBook 470 G5~200 cd/m², Funk an) benötigt die Testkonfiguration um die 8 Watt. Der anspruchsvollere PCMark 8 fordert aufgrund seiner immer mal wieder anstehenden Berechnungen schon deutlich mehr und deckt einen Bereich von 7,1 Watt bis 41,8 Watt ab. Der unter Volllast gemessene Maximalverbrauch von 61,7 Watt ist nur kurzzeitig messbar, da bereits nach wenigen Sekunden eine Drosselung der CPU-Taktraten einsetzt. Die Leistungsaufnahme pendelt sich danach bei etwa 50 Watt ein.

Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 65 Watt angegeben und hat damit ausreichend Reserven in der Hinterhand.

Akkulaufzeiten

Der im HP ProBook 470 G5 intern verschraubte Akku verfügt über eine Kapazität von 48 Wh. Alternative Kapazitätsgrößen sind nicht erhältlich. Doch auch so sorgt der Energiespeicher für praxisgerechte Laufzeiten. Dass diese gemessen an der Kapazität vergleichsweise gut ausfallen, ist der im Akkubetrieb um etwa 25 % reduzierten CPU-Performance zu verdanken. Das senkt den Energieverbrauch und steuert damit einen entscheidenden Beitrag zur tatsächlich erzielbaren Arbeitszeit ohne Netzteil bei.

Den PCMark-8-Battery-Test hält das Testgerät 4:19 Stunden lang durch und WLAN-TV-Streaming gelingt für eine Dauer von 6:26 Stunden. Beim Volllastszenario (maximale Displayhelligkeit, Höchstleistungsprofil, Funk an, Nvidia-Grafik) reduziert sich die Akkulaufzeit auf 1:02 Stunden.

HP ProBook 470 G5: Fazit

Das HP ProBook 470 G5 ist ein gelungener 17-Zöller, HP ProBook 470 G5der nicht nur im Businessbereich eine gute Figur abgeben dürfte. Trotz der recht üppigen Ausmaße hat HP hier ein Arbeitsgerät mit brauchbaren mobilen Eigenschaften auf die Beine gestellt. Das aussentaugliche Display, das moderate Gewicht und die praxisgerechten Akkulaufzeiten sorgen unterwegs für eine ordentliche Portion Unabhängigkeit.

Neben einer adressatengerechten Schnittstellenausstattung überzeugt das Business-Laptop mit guten Bildschirmeigenschaften, einem leisen Betriebsgeräusch und einer insgesamt angemessenen Systemleistung. Eine kleine Besonderheit stellen die großen Wartungsklappen am Unterboden dar. Während aktuelle Neuerscheinungen oft auf dieses Service-Merkmal verzichten, bietet HP beim ProBook 470 G5 immer noch eine unkomplizierte Erreichbarkeit der wichtigsten Komponenten. Der magere Garantiezeitraum von 1 Jahr kann immerhin mit preiswerten Care-Pack-Services erweitert werden.

HP ProBook 470 G5Etwas getrübt wird der Gesamteindruck durch das nicht ganz so stabile Gehäuse, eine limitierte CPU-Leistung und eine in die Jahre gekommene Nvidia-Grafik. Ob man diese Nachteile verschmerzen kann, hängt wohl insbesondere von den individuellen Anforderungen des jeweiligen Kunden und der konkreten Konfiguration ab.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

2 thoughts on “HP ProBook 470 G5 (i7-8550U, 930MX) im Test

  • Hallo, können Sie mir bitte sagen,wo ich genau im BIOS die „Fan always on when AC“-Funktion finde? Ich habe auch ein ProBook 470 G5 und finde diese leider nicht. Über eine Antwort würde ich mich freuen.

    • Sorry, den genauen Aufbau der verschiedenen Menüpunkte habe ich leider nicht mehr im Kopf. Sowas wie System configuration, Device Configuration oder ähnliches könnte der Oberpunkt sein. Ansonsten hat man sich ja schnell mal durchgeklickt…

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