HP EliteBook 735 G5 (Ryzen 7 Pro) im Test
13-Zoll-Profi. Das HP EliteBook 735 G5 ist ein hochwertiges Business-Notebook mit AMD-Ryzen-Pro-CPU. Gut ausgestattet und leistungsstark bringt es ähnliche Qualitäten wie die größeren Modelle der 700er Serie mit.
HPs EliteBook-Serie gehört zur Premium-Klasse und spricht vor allem Business-Anwender mit hohen Ansprüchen an. Ein stabiles Metallgehäuse im schlanken Design, hochwertige Komponenten und eine praxisgerechte Schnittstellen-Ausstattung sind hier wichtige Selbstverständlichkeiten. Ebenfalls keine Überraschung stellen in dieser Geräteklasse 3 Jahre Garantie, umfangreiche Wartungsoptionen und vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten dar.
Das Testgerät ist mit einem AMD Ryzen 7 Pro 2700U, 8 GB DDR4-RAM, einem PCIe-Solid-State-Drive und einem FullHD-UWVA-Display ausgestattet. In HPs Online-Store muss man für eine vergleichbare Version derzeit gut 1.500 Euro bezahlen, bei den einschlägigen Online-Händlern ist die Testkonfiguration (3UN62EA#ABD) schon für etwa 100 Euro weniger zu haben. Das Basismodell (3UP63EA#ABD) startet mit einem Straßenpreis von etwa 1.250 Euro, ist dann aber wie üblich auch etwas schwächer ausgestattet.
HP EliteBook 735 G5: Auszug der technischen Daten
Model | HP EliteBook 735 G5 (3UN62EA#ABD) |
EAN/Herstellernummer | EAN 192545275316 |
Preis | ca. 1.400 Euro Straßenpreis |
Farbe | silberfarben |
Prozessor | AMD Ryzen 7 Pro 2700U, 4 Kerne (8 Threads), 2,2 GHz – 3,8 GHz, 4 MB L3 Cache, 12 – 25 Watt cTDP, 15 Watt Leistungsaufnahme |
Grafik | AMD Radeon Vega 10 (640 Shader) |
Arbeitsspeicher | 8 GB DDR4-2400-RAM, Single-Channel, 1 Steckplatz frei |
Massenspeicher | Toshiba KBG30ZMV256G, M.2-PCIe-SSD mit 256 GB, gesteckt |
Display | 13,3-Zoll-UWVA-Display (IPS, 400 nit), Auflösung: 1.920 x 1.080 Bildpunkte, matt, 16:9, 165 ppi, BOE074A |
Betriebssystem & Software | Windows 10 Pro 64 bit |
BIOS-Version | 01.03.01 |
Anschlüsse & Erweiterung | 1 x USB 3.1 Gen.2 Typ C (DisplayPort, Stromversorgung, 10 Gbit/s), 2 x USB 3.1 Gen.1 Typ A, 1 x 3,5-mm-Klinke Audio in/out, HDMI 2.0, proprietärer Dockingport (rechte Seite) |
Kommunikation | Intel Dual Band Wireless-AC 8265 (2 x 2), Bluetooth 4.2, Multi-Array-Mikrofon, HD-720p-Webcam mit Sichtschutzschieber, Realtek RTL8168/8111 PCIe-Gigabit-Ethernet, SIM-Slot (nur mit optionalem WWAN-Modul verwendbar), NFC optional |
Sensoren | Umgebungslichtsensor |
Audio | Conexant CX8200 – High Definition Audio Controller, 2 Stereo-Lautsprecher |
Eingabegeräte | Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung (2-stufig), Trackpoint, Touchpad |
Sicherheit | Bios- und Systempasswörter, TPM 2.0, Kabel-Schloss-Vorbereitung, Fingerabdruck-Lesegerät, Infrarotkamera, Smartcard-Lesegerät |
Batterie & Stromversorgung | 50-Wh-Lithium-Polymer-Akku (intern, Long-life, Fast Charging), 45-Watt-Netzteil |
Zubehör | — |
Abmessungen & Gewicht | 310 (B) x 229 (T) x 18 (H) mm, Testgewicht 1,36 kg & Netzteil 290 g |
Herstellergarantie | 3 Jahre Herstellergarantie |
Leihsteller | HP Deutschland |
Informationen zum Testgerät | Produktseite |
HP EliteBook 735 G5: Garantie
Das HP EliteBook 735 G5 ist von Haus aus mit einer 3-jährigen Garantie versehen. Als Ergänzung oder Erweiterung bietet HP verschiedene Care Packs an. Eine Verlängerung auf 5 Jahre mit Abhol- und Lieferservice kostet derzeit zum Beispiel 150 Euro (U9VF5E) und 4 Jahre Hardware-Support am nächsten Arbeitstag (U7860E) schlagen mit 240 Euro zu Buche.
HP EliteBook 735 G5: Gehäuse
In der Premium-Klasse erwartet man gerade im Business-Bereich robuste und hochwertige Gehäusekonstruktionen. Das ist HP beim EliteBook 735 G5 sehr gut gelungen. Die Basiseinheit lässt sich mit Kraft zwar ein wenig verwinden, ansonsten sind hier aber keine Schwächen zu finden. Die Handballenablage gibt nicht nach, das große Displayscharnier packt fest zu und die Tastaturmatte liegt stabil auf. Der relativ dünne Displaydeckel ist merklich widerstandsfähiger, als bei so manchem Konkurrenzmodell und nimmt seine Schutzfunktion für das Panel sehr gut wahr.
Das Testgewicht fällt mit 1,36 kg für ein 13-Zoll-Business-Notebook recht leicht aus. Das größere HP EliteBook 755 G5 wiegt mit 1,86 kg 500 g und das HP EliteBook 745 G5 mit 1,52 kg knapp 200 g mehr.
Am Unterboden findet man beim HP EliteBook 735 G5 keine separaten Wartungsklappen. Um an die Komponenten zu gelangen, muss man hier die gesamte Bodenplatte entfernen. Im Benutzerhandbuch zum HP EliteBook 735 G5 gibt es dazu zwar keine Hinweise, dafür aber im Maintenance and Service Guide. Wie gehabt sollte man sich vor solchen Arbeiten nochmals über die geltenden Garantiebedingungen informieren, um nicht unnötigerweise die mit 3 Jahren lange Herstellergarantie aufs Spiel zu setzen.
HP EliteBook 735 G5: Ausstattung
Trotz der schlanken Seitenlinien schafft es HP eine ansehnliche Bandbreite an Schnittstellen zur Verfügung zu stellen. Sie unterscheidet sich nicht von den größeren 14-Zoll- und 15-Zoll-Varianten. USB-3.1-Gen.1-Typ-A, HDMI, Ethernet und 3,5-mm-Klinke decken hier wichtige Basiseigenschaften ab. Warum HP jedoch auf ein Speicherkarten-Lesegerät verzichtet, ist nicht wirklich nachvollziehbar. Zumindest für ein MicroSD-Modell hätte man selbst beim kleineren 13-Zöller an den Seiten sicherlich noch ein Plätzchen finden können.
Ebenfalls wünschenswert wäre ein Thunderbolt-3-Anschluss gewesen. Der hier verbaute USB-3.1-Gen.2 im Typ-C-Format versteht aber immerhin das DisplayPort-Protokoll, unterstützt Ladefunktionen und überträgt Daten mit bis zu 695 MB/s beim Lesen und 725 MB/s beim Schreiben. Ähnliche Werte hat das HP EliteBook 735 G5 zusammen mit dem HP Thunderbolt Dock G2 erreicht.
Ansonsten verfügt das Testgerät über Intels Dual Band Wireless-AC 8265 mit Bluetooth 4.2 und einen Realtek-Gigabit-Ethernet-Adapter. Stabilität, Reichweite und Geschwindigkeit der Funkverbindungen haben im Test keine Auffälligkeiten gezeigt. Per Bluetooth ist eine unterbrechungsfreie Übertragung bis zu einer Entfernung von 18,5 Metern möglich.
Optional lässt sich im HP EliteBook 735 G5 standesgemäß ein WWAN-Modul integrieren. HP listet ein Huawei- (Cat.4 LTE) und ein Fibocomm-Intel-Modell (Cat.9 LTE) als kompatibel. Der für das LTE-Modul notwendige Steckplatz ist im Inneren vorhanden und die Antennen-Kabel sind bereits verlegt. Die SIM-Karte kann komfortabel von Außen über einen Slot an der rechten Gehäuseseite eingesetzt werden.
Schnittstellenperformance
HP EliteBook 735 G5 (3UN62EA#ABD) | Transferraten in MB/s |
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional UHS-II 1000x (MicroSD 32 GB) | nicht vorhanden |
USB 3.1 Gen. 1 Typ C, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) @ USB 3.1 Gen.1 | 412 Lesen/ 382 Schreiben |
USB 3.1 Gen. 2 Typ C, Sandisk Extreme 900 (480 GB) @ USB 3.1 Gen.1 | 510 Lesen/ 470 Schreiben |
USB 3.1 Gen. 2 Typ C, Sandisk Extreme 900 (480 GB) @ USB 3.1 Gen.2 Typ C | 695 Lesen/ 725 Schreiben |
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 @ 60 Hz | ja mit DisplayPort-Kabel/-Adapter oder per HDMI 2.0 |
Latenzen: Testlaufzeit 6 Minuten | 950 µs |
Maximale Lautstärke Audio (Pink Noise Datei) | 75,9 dB(A) |
Subjektive Audioqualität | Höhenlastig, mäßige Mitten & Bässe |
Maximale unterbrechungsfreie Bluetooth-Reichweite mit JBL Flip 4 | 18 m |
Erreichbarkeit BIOS | F10 |
Erreichbarkeit Bootmenü | F9 |
HP EliteBook 735 G5: Sicherheit
Die Konfiguration des hier getesteten HP EliteBook 735 G5 ist neben der üblichen 720p-HD-Webcam noch mit einer zusätzlichen Infrarotkamera ausgestattet. Diese ist mit Windows Hello kompatibel und kann zur Zugriffsverwaltung per Gesichtserkennung eingesetzt werden. Alternativ oder ergänzend steht zur biometrischen Sicherung noch ein Fingerabdruck-Lesegerät auf der rechten Seite der Handballenablage zur Verfügung. Wie üblich muss der Anwender zur Verwendung der Gesichtserkennung oder zum Nutzen des Fingerabdrucks zunächst einen PIN-Code festlegen.
HPs Client-Security-Tool unterstützt die Gesichtserkennung in der vorliegenden Version übrigens nicht, hier bleibt man auf eine Verwaltung per Windows Hello beschränkt. Die zentral im Bildschirmrahmen positionierte Webcam kann komfortabel per Schiebeabdeckung (Shutter) verschlossen werden.
Weitere Sicherheitsmerkmale wie die üblichen BIOS- und Systempasswörter-Optionen, ein TPM 2.0, die Bit-Locker-Laufwerksverschlüsselung, eine Kabelschloss-Vorbereitung oder das integrierte Smartcard-Lesegerät vervollständigen die umfangreichen Sicherheitsfeatures. Weitere Gedanken zum Thema Sicherheit kann man im ausführlichen Artikel „Sicherheit für Notebooks“ nachlesen.
HP EliteBook 735 G5: Zubehör
Für die Anbindung von Dockingstationen setzt HP offensichtlich in erster Linie auf eine eigene proprietäre Schnittstelle an der rechten Gehäuseseite. Hier kann man zum Beispiel HPs 2013 Ultraslim Dockingstation anbinden (D9Y32AA#ABB). Zu einem Straßenpreis ab 80 Euro stellt diese unter anderem 2 DisplayPorts, 4 USB-3.0-Anschlüsse, VGA und Ethernet zur Verfügung. Alternativ hat HP aber auch verschiedene USB-Dockingstationen im Angebot, oder man greift zu einer der vielfältigen Lösungen von Drittanbietern.
Im Test hat HPs Thunderbolt Dock G2 einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Angesichts des fehlenden Thunderbolt-Ports am HP EliteBook 735 G5 können zwar nicht alle möglichen Funktionen genutzt werden, dennoch laufen 4k-Displays bei 60 Hz und USB-3.1-Gen.2-Massenspeicher lassen sich mit voller Geschwindigkeit betreiben. Siehe dazu auch den Test des HP Thunderbolt Dock G2.
HP EliteBook 735 G5: Eingabegeräte
Tastatur
Das 13,3-Zoll-EliteBook ist mit einer großen Standardtastatur ausgestattet, verzichtet aber wie das 14-Zoll-Modell aus Platzgründen auf einen separaten Nummernblock. Die einzelnen Tasten sind weitestgehend im 19-mm-Raster angeordnet und bieten bis auf die in eine Zeile gequetschten vertikalen Pfeiltasten eine durchweg praxisgerechte Größe.
Die Tastaturmatte liegt insgesamt fest auf und gibt anders als beim HP Elitebook 755 G5 auch bei festerem Anschlag nicht nach. Mit kurzem Hub, insgesamt leisem Anschlagsgeräusch und passablem Druckpunkt dürfte diese Eingabe auch für die meisten Vielschreiber geeignet sein.
Während die in der rechten Shift-Taste als FN-Belegung integrierte Drucktaste sicherlich auch komfortabler hätte ausgeführt werden können, gefallen die in der FN-Leiste ausgeführten Zusatzfunktionen. Eine Direkttaste zum Aufrufen des Kalenders oder die Möglichkeit Skypegespräche per Tastendruck anzunehmen oder zu beenden, könnten einen durchaus positiven Einfluß auf bestehende Arbeitsabläufe haben.
Ansonsten ist das Testgerät mit einer zweistufigen Tastaturbeleuchtung ausgestattet, die bei ungünstigen Lichtverhältnissen die Erkennbarkeit der dünn ausgeführten Beschriftung merklich steigert. Im Auslieferungszustand schaltet sich die Beleuchtung nach einigen Sekunden Nichtbenutzung aus Stromspargründen automatisch aus. Im UEFI-BIOS kann man die Dauer bis zur Abschaltung ändern oder bei Nichtgefallen gleich ganz deaktivieren.
Touchpad & Trackpoint
Das Touchpad fällt mit einer Fläche von 100 x 56 mm im Vergleich zum Touchpad des HP EliteBook 745 G5 nochmals etwas kleiner (110 x 60 mm) aus. Das HP EliteBook 755 G5 hat mit einer Fläche von 115 x 68 mm Millimetern die größte Eingabefläche des Triumvirats zu bieten. Unter dem Strich zeigt sich die Eingabe des Testgeräts ausreichend recht und liefert auch für Ein- oder Mehrfingereingaben noch angenehme Platzverhältnisse.
Die Gleiteigenschaften der Oberfläche sind wie gehabt sehr gut und auch die Reaktionsfreudigkeit überzeugt. Separate Maustasten hat die Eingabe zwar nicht zu bieten, die im vorderen Clickpad integrierten Bereiche funktionieren aber gut und haben im Test keine Probleme verursacht. Wie üblich können verschiedene Funktionen und Befehle in den Windows-Einstellungen individuell angepasst werden.
Nicht fehlen darf bei Business-Notebooks dieser Preisklasse ein Trackpoint. Dieser kleine Knubbel in der Mitte der Tastatur dient wie das Touchpad als Mausersatz und ermöglicht ein flinkes Navigieren des Cursors. Der Trackpoint ragt beim HP EliteBook 735 G5 etwas über die umliegenden Tasten heraus und lässt sich von der Warte aus gut bedienen. Die nach innen gewölbte Oberfläche unterscheidet sich allerdings von den nach außen abgerundeten Modellen (z.B. ThinkPads) und ist daher etwas gewöhnungsbedürftig.
Im Gegensatz zum Touchpad verfügt der Trackpoint über separate Maustasten. Diese sind leichtgängig und zuverlässig bedienbar.
HP EliteBook 735 G5: Display
HP führt in den technischen Daten zum HP EliteBook 735 G5 vier verschiedene FullHD-Displays auf. Diese wiederum sind mit verschiedenen Kamera- und Antennen-Optionen kombinierbar, so dass es letztlich 10 verschiedene Auswahlmöglichkeiten gibt. Nachfolgend sind die vier Grundmodelle aufgeführt:
- FHD UWVA (1.920×1.080), matt (AG), 220 cd/m², 45% CG (HD- + IR-Kamera, kein Umgebungslichtsensor, WWAN, alles optional)
- FHD UWVA (1.920×1.080), matt (AG), 300 cd/m², 72% CG (inkl. HD- + IR-Kamera, kein Umgebungslichtsensor, WWAN)
- FHD UWVA (1.920×1.080), matt (AG), 400 cd/m², 72% CG (inkl. HD- + IR-Kamera, Umgebungslichtsensor, WWAN optional)
- FHD UWVA Touch (1.920×1.080), glänzend, 220 cd/m², 45% CG (inkl. HD- + IR-Kamera, kein Umgebungslichtsensor, WWAN)
Im Test befindet sich das Modell mit erweitertem Farbraum und einer spezifizierten Helligkeit von 400 cd/m². Es verfügt wie alle anderen Varianten über stabile Blickwinkel und eine feine Auflösung von 165 ppi. Dank mattierter Oberfläche eignet sich dieses Modell gut für den Außeneinsatz.
Helligkeit & Kontrast
Im Test zeigt sich, dass HP bei der versprochenen Helligkeit Wort hält. Mit maximal 462 cd/m² am linken Bildschirmrand wird diese sogar noch deutlich überboten. An keinem der Messpunkte fällt die Luminanz unter 400 cd/m². Die Ausleuchtung erreicht ausreichende 86 % und lässt keine auffällige Wolkenbildung erkennen. Lediglich Ansätze von Lichthöfen am Displayrand sind sichtbar.
Die Helligkeitsregelung erfolgt über 11 Stufen, die auch recht gleichmäßig aufgeteilt sind. Stufe 6 liefert zum Beispiel 220 cd/m² und Stufe 4 135 cd/m². Bei der Helligkeitsregulierung wird offensichtlich PWM mit einer helligkeitsabhängigen Frequenz von 22 KHz bis über 300 KHz eingesetzt. Beeinträchtigungen sind hierdurch nicht zu erwarten.
Der Kontrast beträgt im Auslieferungszustand bei maximaler Helligkeit gute 1.166:1. Dieser verschlechtert sich nach einer Profilierung etwas und sinkt auf 1.084:1. Das liegt vor allem an der dann verringerten Helligkeit von 387 cd/m². Das vom Display abgelieferte Schwarz ist in dunklen Szenen generell nicht so satt wie bei manch anderen Bildschirmmodellen. Zudem ist die Schwarzdarstellung nicht immer blickwinkelstabil. In dunklen Umgebungen hellen sich aus ungünstigen Blickpositionen schwarze Bildinhalte auf und erhalten einen schwachen Farbschimmer.
Beim Betrieb unter freiem Himmel profitiert der Bildschirm von der matten Oberfläche in Kombination mit der hohen Helligkeit. Die Farben wirken hier satt und auch die generelle Erkennbarkeit von Bildinhalten fällt sehr gut aus.
Farbraum & Farbgenauigkeit
Die Farbdarstellung ist in der Lage feine Farbabstufungen differenziert wiederzugeben. Der sRGB-Farbraum wird zu 95,38 % abgedeckt. Das ist sehr gut. Wie schon bei den Displays des HP EliteBook 755 G5 und des HP EliteBook 745 G5 ist beim 13-Zöller im Auslieferungszustand ein Grünstich zu erkennen. Dieser fällt aber recht schwach aus und macht sich letztlich vor allem bei den Graustufen bemerkbar.
Ohne Profilierung ist das Panel mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 4,5 noch nicht in der Lage eine für anspruchsvolle Bild-, Video- oder Grafikaufgaben ausreichende Farbtreue abzuliefern. Nach der Profilierung ist der Weißpunkt zurecht gerückt und die Farbdarstellung verbessert sich deutlich. Mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 1,7 ist der Bildschirm insgesamt für ein farbtreues Arbeiten geeignet. Lediglich das 100-Prozent-Rot fällt mit einem maximalen DeltaE 2000 aus dem Rahmen.
Displaymessungen im Überblick
Display –HP EliteBook 735 G5 (3UN62EA#ABD) | 13,3-Zoll-IPS-Display, matt, 16:9, BOE074A |
Entspiegelung | matte Oberfläche |
Eingabemöglichkeiten | — |
Auflösung | 1.920 x 1.080 Bildpunkte, 165 ppi |
minimale Helligkeit | 22 cd/m² |
ca. 150 cd/m² | Helligkeitsstufe 4 135 cd/m² |
ca. 200 cd/m² | Helligkeitsstufe 6 220 cd/m² |
maximale Helligkeit | 462 cd/m² |
maximale Helligkeit Displaymitte/ Akku/ profiliert | 448 cd/m²// 448 cd/m²// 387 cd/m² |
Helligkeitsstufen Displaymitte | 22-42-69-99-135-174-220-269-323-385-448 (in cd/m²) |
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) | 0,384 cd/m² (0,357 cd/m²) |
Ausleuchtung | 86 % |
sRGB-Farbraumabdeckung | 95,38 % |
AdobeRGB-Farbraum | 62,9 % |
P3-Farbraum | — |
Kontrast Displaymitte (profiliert) | 1.166:1 (1.084:1) |
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) | 4,5 (1,7) |
maximales DeltaE 2000 (profiliert) | 9,2 (7,3) |
Helligkeitsregulierung durch Pulsweitenmodulation (PWM) | Einsatz von PWM mit 22.000 Hz von Helligkeitsstufe 0 bis Helligkeitsstufe 2 |
Displaybesonderheiten | Kleine Lichthöfe am unteren Displayrand, schwacher Farbschimmer bei Einblicken von der Seite beim Schwarzbild |
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet. Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software. Messgerät: Spektralfotometer x-rite i1 Basic Pro 2. |
HP EliteBook 735 G5: Leistung
Laut Datenblatt ist das HP Elitebook 735 G5 mit drei verschiedenen AMD-Ryzen-CPUs erhältlich. AMD Ryzen 3 Pro 2300U, AMD Ryzen 5 Pro 2500U und AMD Ryzen 7 Pro 2700U. Immer mit dabei sind die in den jeweiligen CPU`s verbauten Grafikeinheiten. Dedizierte Grafikchips sind für die Serie nicht vorgesehen. Der Massenspeicherausbau beschränkt sich ab Werk auf maximal 512 GB (brutto) fassende M.2-SSDs. Der Arbeitsspeicher kann auf bis zu 32 GB DDR4-2400 ( 2 x 16 GB) ausgebaut werden.
Prozessor – AMD Ryzen 7 Pro 2700U
Das Testgerät verfügt über die nominal stärkste der drei Auswahl-Varianten. Der AMD Ryzen 7 Pro 2700U ist mit einem Basistakt von 2,2 GHz ausgewiesen und soll bis zu 3,8 GHz in der Spitze erreichen können. Der Vierkerner arbeitet zudem bis zu 8 Threads gleichzeitig ab und verfügt über insgesamt 6 MB L2- und L3-Cache.
AMD gibt als Leistungsaufnahme 15 Watt an, die cTDP kann dagegen je nach Herstellervorgabe zwischen 12 und 25 Watt variieren. Das Tool HWinfo zeigt während der Tests einen maximalen CPU-Package-Verbrauch von etwas mehr als 13 Watt an. Wie schon bei den HP EliteBook 755 G5 und HP EliteBook 745 G5 dürfte hier folglich nicht das volle Leistungspotential der AMD Ryzen CPUs abgerufen werden.
Dennoch fallen die CPU-Testergebnisse gut aus. Beim Cinebench R15 64 bit werden beim CPU-Rendering 145 Punkte (Single-Thread-Test) und 613 Punkte (Multi-Thread-Test) erzielt. Die Leistungsfähigkeit orientiert sich somit auch beim 13,3-Zöller mit AMD Ryzen 7 Pro 2700U eher am Intel Core i5-8250U, als am Intel Core i7-8550U.
Der Geekbench-CPU-Stresstest wird vom HP EliteBook 735 G5 recht gut verkraftet. Nach mehreren Durchläufen pendeln sich die Ergebnisse etwas oberhalb der Resultate des HP EliteBook 755 G5 mit gleicher CPU ein. Damit kann der Rückstand zum Intel Core i5-8250U im Lenovo ThinkPad E580 etwas verkürzt werden.
Noch besser läuft AMDs Ryzen 7 Pro 2700U im HP EliteBook 745 G5. Mit konstanten Ergebnissen von über 10.100 Punkten ist der Abstand zum Intel-Konkurrenten hier besonders gering.
Grafik – AMD Radeon Vega 10
Die im AMD Ryzen 7 Pro 2700U integrierte AMD Vega 10 ist eine überdurchschnitlich potente Prozessorgrafikeinheit. Sie verfügt über 10 Grafikkerne mit 640 Shader-Einheiten, soll bis zu 1,3 GHz Taktfrequenz erreichen, verfügt aber wie gehabt über keinen eigenen Grafikspeicher. Dieser muss sich wie für diese Chipklasse üblich im Shared-Memory-Verfahren beim Arbeitsspeicher ausgeliehen werden.
Single-Channel/ Dual-Channel
Beim Test des HP EliteBook 755 G5 hat sich gezeigt, dass die tatsächlich erzielbare Leistungsfähigkeit der AMD Vega 10 sehr stark von der RAM-Konfiguration abhängig ist. Erst mit einem zweiten RAM-Modul, das wiederum den Dual-Channel-Modus aktiviert, wird die vergleichbare Intel-Konkurrenz deutlich abgehangen.
Im Auslieferungszustand fehlt beim Testgerät jedoch das zweite RAM-Modul, weshalb die Grafikleistung nur zum Teil abgerufen werden kann. Der von AMD angegebene Kerntakt von bis zu 1,3 GHz wird wie schon beim HP EliteBook 755 G5 auch beim HP EliteBook 735 G5 nicht erreicht. Deshalb ist auch hier davon auszugehen, dass die Grafikeinheit ihr eigentliches Potential so oder so nicht voll ausschöpfen kann.
Beim Unigine Heaven Basic erreicht das Testsample mit Single-Channel-RAM dennoch passable 27 fps und beim 3DMark Firestrike reicht es für 1.608 Punkte. Mit einem zweiten RAM-Modul hat das HP EliteBook 755 G5 zum Vergleich 39 fps und 2.195 Punkte erzielt. Mit einem ähnlichen Leistungszuwachs darf man auch beim Testgerät rechnen.
OpenGL
Raum für Verbesserungen bietet bei dieser Grafikeinheit nach wie vor das Zusammenspiel mit der OpenGL-Schnittstelle. Früher mal eine Domäne der AMD-Grafikchips, hat die AMD Vega 10 in diesem Bereich sichtlich ihre Schwierigkeiten. Beim Cinebench R15 OpenGL-Shading reicht es mit 33 fps gerade so, um sich auf dem Niveau der Intel UHD Graphics im Lenovo ThinkPad T580 mit Single-Channel-Konfiguration einzureihen. Diesen kleinen Nachteil dürfte AMD zukünftig vermutlich durch verbesserte Treiber beheben können.
Weitere Testergebnisse, Spielebenchmarks und Vergleiche findet man im ausführlichen Testbericht zur AMD Radeon Vega 10 Grafik oder beim Test des HP EliteBook 755 G5.
HP EliteBook 735 G5 | 8 GB RAM & PCIe-SSD | |
Prozessor | Single-Core | Multi-Core |
Cinebench R15 64 bit | 145 cb | 613 cb |
Geekbench 3.3.0 64 bit | 3.633 Punkte | 12.813 Punkte |
Geekbench 4 64 bit | 3.638 Punkte | 9.691 Punkte |
System | Single-Core | Multi-Core |
PCMark 8 Home (Akku) | 3.590 Punkte ( 3.147 Punkte) | |
Massenspeicher | Lesen | Schreiben |
Crystal Disk Mark QD32 | 1.524 MB/s | 943 MB/s |
Crystal Disk Mark sequ. | 982 MB/s | 860 MB/s |
Grafik | Single-Channel | |
Unigine Heaven 4.0 Basic | 27 fps | |
Unigine Heaven 4.0 Extreme | 9 fps | |
Cinebench R15 OpenGL | 33 fps | |
Cloud Gate – 3DMark | 9.364 Punkte | |
Firestrike – 3DMark | 1.608 Punkte | |
Time Spy – 3DMark | 647 Punkte | |
Vergleichswerte CPU | CPU-Benchmarkliste | |
Vergleichswerte GPU | GPU-Benchmarkliste |
HP EliteBook 735 G5: Emissionen
Betriebsgeräusch
Das Betriebsgeräusch des HP EliteBook 735 G5 zeigt sich während des gesamten Testzeitraums von einer überaus zurückhaltenden Seite. Auch in dieser Hinsicht hat HP die gesamte 700er Serie sehr gut im Griff. Bei wenig Last arbeitet der Laptop meist lautlos. Lediglich ein dumpfes Elektronikgeräusch bei SSD-Zugriffen macht hin und wieder kaum wahrnehmbar auf sich aufmerksam.
Die Lüftersteuerung reagiert insgesamt gemächlich und ist weit von einem hektischen Drehzahlverhalten entfernt. Bei mittlerer Last steigt der gemessene Schalldruckpegel selten über 33,8 dB(A). Lediglich bei anhaltenden Grafik- oder CPU-Berechnungen und im Stresstest wird die Maximallautstärke von 34,7 dB(A) erreicht. Beim HP EliteBook ist neben dem sonoren Grundrauschen des Lüfters auch ein hochfrequentes Element wahrnehmbar. Das geht in der Gesamtgeräuschkulisse etwas unter, könnte aber empfindliche Nutzer auf Dauer stören.
Emissionen – HP EliteBook 735 G5 (3UN62EA#ABD) | Schalldruckpegel |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | Lautlos |
Büro (PCMark 8 Battery Test, 220 cd/m², ausbalanciert) | Lautlos – 33,8 dB(A) |
WLAN-Streaming (220 cd/m², ausbalanciert) | Lautlos |
Geekbench-Stress | 34,7 dB(A) |
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) | 34,7 dB(A) |
Hitzeentwicklung
Trotz der zurückhaltenden Lüfteraktivität braucht man sich auch in Kombination mit dem kleineren 13-Zoll-Gehäuse keine Sorgen bezüglich zu hoher Gehäusetemperaturen zu machen. Selbst nach fast zwei Stunden Volllastszenario erwärmt sich der zentrale Unterbodenbereich gerade mal auf maximal 45,5 °C. Die Tastatur bleibt mit höchstens 41,1 °C sogar noch darunter. Einschränkungen sind im Ergebnis somit selbst in Extremsituationen kaum zu erwarten.
HP EliteBook 735 G5: Stromverbrauch
Leistungsaufnahme
HP hat beim EliteBook 735 G5 die Leistungsaufnahme nicht ganz so gut im Griff wie beim HP EliteBook 755 G5. Mit minimal 4,1 Watt verbraucht der 13,3-Zöller mit ausgeschaltetem Display 1 Watt mehr. Dieser Verbrauchsunterschied zieht sich quasi durch alle Messungen hindurch. Die maximale Leistungsaufnahme beträgt in kurzen Lastspitzen schließlich bis zu 48,6 Watt. Das überaus knapp ausgelegte 45-Watt-Netzteil wird somit auch beim HP EliteBook 735 G5 in solchen Szenarien immer mal wieder an die Leistungsgrenze herangeführt.
Energieverbrauch –HP EliteBook 735 G5 (3UN62EA#ABD) | Leistungsaufnahme | Akkulaufzeit |
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus, WLAN aus) | 4,1 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | 5,5 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) | 9,8 Watt | — |
Büro (PCMark 8 Battery Test, 220 cd/m², ausbalanciert) | 8,4 – 44,2 Watt | 4:02 h |
WLAN-Streaming (220 cd/m²) | 11,9 Watt | 6:04 h |
Geekbench Stresstest | 32,6 Watt | 1:44 h |
Unigine Heaven | 38,4 Watt | — |
Stresstest Geekbench & Unigine Heaven | 37,5 – 48,6 Watt | — |
Leerlauf Akku-Ladezeit (220 cd/m²) 3 % – 100 % | — | 2:29 h |
Leerlauf Akku-Ladezeit (220 cd/m²) 3 % – 80 % | — | 1:30 h |
50-Wh-Lithium-Polymer-Akku, 45-Watt-Netzteil |
Eine Leistungsdrosselung erfolgt dadurch aber offensichtlich nicht, da stichprobenartig durchgeführte Tests mit einem leistungsstärkeren Netzteil oder dem HP Thunderbolt Dock G2 (120 Watt) vergleichbare Leistungs-Ergebnisse abgeliefert haben. Im Zusammenspiel mit zusätzlichen Peripheriegeräten könnte das hingegen schon wieder anders aussehen.
Akkulaufzeiten
Im regulären Arbeitsbetrieb sollte man bei angepasster Displayhelligkeit und aktiver Internetverbindung per WLAN mit um die 11 Watt gut auskommen können. Beim Spielen werden daraus aber auch schon mal schnell an die 40 Watt und bei reiner CPU-Last verbraucht das Testgerät bis zu 38 Watt.
Neben der insgesamt noch moderaten Leistungsaufnahme profitieren die Akkulaufzeiten des HP EliteBook 735 G5 von zusätzlichen Taktreduzierungen im Akkubetrieb. Zusammen mit dem 50-Wh-Akku hält das Testgerät bei einer Displayhelligkeit von 220 cd/m² (Helligkeitsstufe 6) 4:02 Stunden beim PCMark Battery Test durch und beim WLAN-TV-Streaming sind noch mal 2 Stunden mehr drin.
Damit muss sich das AMD-EliteBook zwar nicht vor der Konkurrenz verstecken, fällt aber zum Beispiel beim WLAN-Test gegenüber dem HP ProBook 430 G5 mit kleinerem 47-Wh-Akku und Intel Core i5-8250U um fast 3 Stunden zurück. Das Wiederaufladen dauert mit 2:29 Stunden für einen 50-Wh-Akku relativ lange. 80 % sind zwar schon nach 1:30 Stunden erreicht, für die restlichen 20 % benötigt das Testgerät allerdings nochmals eine weitere Stunde.
HP EliteBook 735 G5: Fazit
Das HP EliteBook 735 G5 schafft es das bereits sehr gute Ergebnis des HP EliteBook 755 G5 im Wesentlichen zu bestätigen. Rechenleistung, Display, Ausstattung und Gehäusequalitäten überzeugen. Im kleineren 13-Zoll EliteBook bekommt man neben einem deutlich leichteren Gewicht und besonders kompakten Abmessungen fast die gleichen Eigenschaften geboten.
Erkauft wird das Ganze vor allem durch einen kleineren Akku, der unter dem Strich auch für die im Vergleich zum HP EliteBook 755 G5 etwas kürzeren Akkulaufzeiten verantwortlich ist. Ebenfalls im Schlepptau hat das Testgerät die hausgemachten Nachteile der 700er Serie: Thunderbolt 3 und ein Speicherkarten-Lesegerät fehlen.
Auf der Habenseite bekommt man zum Ausgleich dafür die vielen Positiveigenschaften der 700er EliteBooks geboten: Gehäuse, Eingabegeräte, Emissionen, Wartungsmöglichkeiten, Garantieumfang und Sicherheitsausstattung passen sehr gut zum anvisierten Business- aber auch zum ambitionierten Heimanwenderbereich.
Preislich stellt sich HP, wie für das Premium-Segment üblich, recht selbstbewusst auf, räumt aber immerhin einen gewissen Abstand zu den vergleichbaren Intel-Modellen der 800er EliteBook-Serie ein.