20. April 2024
Lenovo ThinkPad T490
Notebook

Lenovo ThinkPad T490 (WQHD, MX 250) im Test

Lenovo ThinkPad T490: Leistung

Das Lenovo ThinkPad T490 ist laut Product Specification Reference (PSREF) mit dem Intel Core i5-8265U oder dem Intel Core i7-8565U lieferbar. Je nach Modellvariante wird die in den Prozessoren integrierte Intel UHD Graphics 620 mit einer dedizierten Nvidia Geforce MX 250 im Nvidia-Optimus-Verbund kombiniert.

An Massenspeichern werden hierzulande im Lenovo-Online-Shop derzeit nur M.2-PCIe-Laufwerke mit einer Kapazität von bis zu 1 TB angeboten. Grundsätzlich hat Lenovo aber auch noch konventionelle 2,5-Zoll-Festplatten oder Kombinationen mit Intels Optane-Speicher im Programm.

Der Arbeitsspeicher ist zum einen Teil fest aufgelötet und bietet dann eine Kapazität von 8 GB oder 16 GB. Ergänzt werden kann dieser durch ein handelsübliches, passendes SO-DIMM-Modul (DDR4) in einem freien RAM-Steckplatz. Die maximale RAM-Kapazität ist dadurch auf 48 GB beschränkt.

Lenovo ThinkPad T490

Prozessor – Intel Core i7-8565U

Der Intel Core i7-8565U ist ein sparsamer 4-Kern-Prozessor aus Intels ULV-Whiskey-Lake-Familie und kommt regulär mit einer Verlustleistung (TDP, Thermal Design Power) von 15 Watt aus. Taktraten von bis zu 4,6 GHz und bis zu 8 gleichzeitig bedienbare Threads stellen diese CPU-Lösung für viele Anwendungsbereiche breit auf.

Wie auch bei allen anderen Notebookkonzepten ist die tatsächlich abrufbare Performance der CPU von dem Kühlsystem und der herstellerseitigen Abstimmung abhängig. Die TDP kann auf bis zu 25 Watt angehoben oder auf 8 Watt abgesenkt werden.

Im Lenovo ThinkPad T490 darf der Intel Core i7-8565U dauerhaft mit hohen Taktraten fahren. Die erweiterte TDP von 25 Watt wird hier ausgenutzt. Das sorgt nicht nur für sehr gute Testergebnisse bei den Benchmarks, sondern dürfte auch in der Praxis zu einer überdurchschnittlich hohem Prozessorleistung führen.

Beim Cinebench R15 64 bit Single-Thread-Test erzielt das Testgerät 192 Punkte und beim Multi-Thread-Test 678 Punkte. Beide Ergebnisse übertreffen zum Beispiel den Intel Core i7-8565U im Asus ZenBook UX433FN. Das Dell XPS 13 9380 kann dagegen beim Multi-Thread-Test noch ein paar Pünktchen mehr herausschlagen.

Wird der Prozessor dauerhaft gefordert, so liefert das Testgerät ein sehr konstantes Leistungsbild ab. Beim Geekbench-Stresstest wird die Ergebnismarke von 13.000 Punkten nicht unterschritten. Auffällige Schwankungen sind nicht erkennbar. Über die üblichen 13 Geekbench-Stresstest-Durchläufe hinaus, liefert das Testgerät auch nach dem 24. Durchgang immer noch ein Ergebnis von 13.122 Punkten.

Lenovo Thinkpad T490

Grafik – Intel UHD Graphics 620 & Nvidia Geforce MX 250

In der Grafiksektion arbeitet beim Lenovo ThinkPad T490 ein Optimus-Verbund aus Intel UHD Graphics 620 und Nvidia Geforce MX 250. Je nach Aufgabengebiet kommt entweder die sparsame Intel-Lösung oder die leistungsstärkere Nvidia-Grafik zum Einsatz. Diese Zuweisung kann man entweder in Eigenregie vornehmen oder der gut funktionierenden Automatik überlassen.

Im Test ordnet sich die Leistungsfähigkeit der Nvidia Geforce MX 250 mit 2 GB GDDR5-Grafikspeicher auf dem Niveau der Nvidia Geforce MX 150 im Acer Aspire 5 A515 ein. Die Varianten im Huawei MateBook X Pro oder Dell Inspiron 17 (7773) sind etwas leistungsschwächer aufgestellt, was hauptsächlich den niedrigeren Taktraten zuzuschreiben ist. Im Lenovo ThinkPad T490 läuft die Grafikeinheit mit bis zu 1.721 MHz.

Beim Unigine Heaven Basic reicht das zum Beispiel für 65 fps und beim 3DMark Firestrike für 3.260 Punkte. Genügsame Spiele sind damit bei zurückhaltender Auflösung und Qualitätseinstellung ruckelfrei darstellbar. Wer öfter und ambitionierter Spielen möchte, sollte sich dagegen nach einem Notebook mit leistungsstärkerer Grafikeinheit umsehen.

Ansonsten verfügt das Lenovo ThinkPad T490 natürlich über viele wichtige Detaileigenschaften im Grafikbereich. UHD-Videos laufen ruckelfrei, externe 4k-Displays sind mit einer Bildwiederholrate von 60 Hz ansteuerbar und Videokonvertierungen können per CUDA oder Intel Quick Sync Video beschleunigt werden.

Massenspeicher – Toshiba XG6 512 GB PCIe-SSD

Das Lenovo ThinkPad T490 kann mit zwei intern verbauten Massenspeichern im M.2-Format ausgestattet werden. Im Testgerät ist Toshibas PCIe-M.2-SSD XG6 mit einer Kapazität von 512 GB (brutto) eingesetzt. Diese Lösung liefert sehr gute Übertragungsraten von bis zu 3.245 MB/s beim sequentiellen Lesen (QD32) und 2.948 MB/s beim sequentiellen Schreiben (QD32).

Benchmarkergebnisse im Überblick
Lenovo ThinkPad T490 16 GB RAM & PCIe-SSD
Prozessor  Single-Core  Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 192 cb 678 cb
Geekbench 3.3.0 64 bit 4.617 Punkte 14.910 Punkte
Geekbench 4.2 64 bit 5.361 Punkte 15.526 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home (Akku) 3.575 Punkte (2.266 Punkte)
PCMark 10 4.358 Punkte
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark QD32 3.245 MB/s 2.948 MB/s
Crystal Disk Mark sequ. 1.592 MB/s 1.418 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 65 fps 20 fps
Cinebench R15 OpenGL 105 fps
Cloud Gate – 3DMark 12.876 Punkte
Firestrike – 3DMark 3.260 Punkte
Time Spy – 3DMark 1.274 Punkte
Vergleichswerte CPU CPU-Benchmarkliste
Vergleichswerte GPU GPU-Benchmarkliste
Lenovo ThinkPad T490
Lenovo ThinkPad T490: Emissionen
Betriebsgeräusch

Das Lenovo ThinkPad T490 ist im einfach gelagerten Bürobetrieb mit weniger anspruchsvollen Aufgaben wie Internetrecherche, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation oder Bildbearbeitung so wenig gefordert, dass das Notebook in diesen Situationen in der Regel lautlos arbeitet. Elektronikgeräusche sind beim Testgerät nicht aufgetreten.

Von kurzen fordernden CPU-Berechnungen zeigt sich das Lenovo ThinkPad T490 unbeeindruckt und kompensiert diese ohne einen Lüftereinsatz. Erst bei längerer Beanspruchung erzeugt der Lüfter einen Schalldruckpegel von 30,4 dB(A) der sich im weiteren Verlauf auf bis zu 36,1 dB(A) steigern kann.

Beim Einsatz der Nvidia Geforce MX 250 kommt der Lüfter dagegen deutlich schneller auf Touren und erzeugt bereits nach wenigen Sekunden einen Schalldruckpegel von 36,4 dB(A). Das Lenovo ThinkPad T490 weist ein angenehm sonores Lüftergeräusch ohne nervende, hochfrequente Nebengeräusche auf. Zudem sind im Test keine hektischen Drehzahlwechsel aufgetreten.

Emissionen – Lenovo ThinkPad T490 Schalldruckpegel
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos
Büro (PCMark 8 Battery Test, 226 cd/m², ausbalanciert) Lautlos – 30,4 dB(A)
WLAN-TV-Streaming (226 cd/m², ausbalanciert) Lautlos
Video (226 cd/m², ausbalanciert) Lautlos
Cinebench 34,1 dB(A)
Geekbench Stresstest 30,4 – 36,1 dB(A)
Unigine Heaven 36,4 dB(A)
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 35,8 dB(A)
Hitzeentwicklung

Die Temperaturen an den Gehäuseoberflächen bewegen sich nach einer Stunde Stresstest meist weit unterhalb der 50-Grad-Marke. Lediglich ein kleiner Hotspot am zentralen Unterboden erreicht dann gut spürbare 61,2 °C und direkt am Luftauslass erhitzt sich das Material auf bis zu 56,4 °C. Beides sollte sich bei üblicher Handhabung auf dem Schreibtisch als unkritisch erweisen. Das Netzteil erwärmt sich auf bis zu 46,6 °C.

Lenovo ThinkPad T490: Stromverbrauch
Leistungsaufnahme

Das Lenovo ThinkPad T490 zeigt sich trotz hochauflösendem Bildschirm und dedizierter Nvidia-Grafik recht genügsam. Das gesamte Verbrauchsspektrum erstreckt sich im Test von minimal 2,0 Watt (Leerlauf, Display aus) bis hin zu 66,7 Watt unter Volllast. Die Lastspitze liegt jedoch nur für kurze Zeit an und fällt nach einem kurzen Einpendeln der Taktraten auf 53,4 bis 55,8 Watt ab. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 65 Watt spezifiziert und bietet abgesehen von der kurzen Lastspitze selbst unter Volllast noch genügend Reserven.

Energieverbrauch – Lenovo ThinkPad T490 Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) 2,0 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 3,9 Watt
226 cd/m², ausbalanciert im Leerlauf 6,5 Watt
Leerlauf (maximale Displayhelligkeit, ausbalanciert) 9,5 Watt
Büro (PCMark 8 Battery Test, 226 cd/m², ausbalanciert) 5:10 h
WLAN-TV-Streaming (226 cd/m²) 8,0 – 11,8 Watt 7:34 h
Video (226 cd/m², ausbalanciert) 7,5 – 8,7 Watt 8:20 h
Geekbench Stresstest 45,9 – 27,8 Watt
Unigine Heaven 48,6 – 55,8 Watt
Stresstest (Unigine Heaven & Geekbench) 66,7 – 50,2 Wat
Leerlauf Akku-Ladezeit (226 cd/m²) 2:09 h
50-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 65-Watt-Netzteil
Akkulaufzeiten

Eine entscheidende Änderung zum Vorgänger Lenovo ThinkPad T480 stellt das nun integrierte Akkusystem dar. Während im Lenovo ThinkPad T480 noch die Akku-Bridge-Technologie mit einem intern eingesetzten und einem von Außen wechselbaren Akku zum Einsatz kam, muss das Lenovo ThinkPad T490 nun generell mit einem im Gehäuse verbauten 50-Wh-Akku auskommen. Alternative Kapazitätsgrößen sind nicht verfügbar.

Das bietet natürlich Vorteile bei der Gehäusegröße und dem Gewicht, beraubt den 14-Zöller aber der bisherigen Flexibilität hinsichtlich der Akkukonfiguration und der Möglichkeit des unterbrechungsfreien Dauerbetriebs.

Die im Test erreichten Akkulaufzeiten fallen zwar gut aus, bewegen sich im Vergleich zur Konkurrenz aber eher im Mittelfeld. Zudem wird ein Teil der Laufzeiten auf Kosten der Leistungsfähigkeit generiert. Beim PCMark-8-Systembenchmark kommen im Akkubetrieb zum Beispiel nur noch 2.266 Punkte anstatt 3.575 Punkte zustande. Unter dem Strich dürften die im Test erzielten 5 bis 8 Stunden aber für viele Aufgabenbereiche gut ausreichen.

Für das Laden des 50-Wh-Akkus benötigt das 65-Watt-Netzteil im Leerlauf 2:09 Stunden. Das entspricht dem auch sonst üblichen Zeitrahmen.

Lenovo ThinkPad T490

Lenovo ThinkPad T490: Fazit

Das Lenovo ThinkPad T490 ist auch in der aktuellen Fassung Lenovo ThinkPad T490ein sehr gutes Business-Notebook geworden. Gehäuse, Tastatur, Display und Leistungsfähigkeit zeigen sich im Testgerät von ihrer besten Seite und geben kaum Anlass zur Kritik. Ergänzt werden diese Basiseigenschaften durch zurückhaltende Emissionen, eine statusgerechte Herstellergarantie und flexible Individualisierungsmöglichkeiten.

Das nun kompaktere und leichtere Gehäuse erfordert jedoch Kompromisse bei der Akkuausstattung und verbannt das flexible Akku-Bridge-System des Vorgängers. Das schränkt die möglichen Akkulaufzeiten ein und verhindert einen unterbrechungsfreien Dauerbetrieb beim Außeneinsatz. Auch die Schnittstellenausstattung mit dem Speicherkarten-Lesegerät im MicroSD-Format oder das WQHD-Display mit seiner spiegelnden Oberfläche dürften manchem Nutzer missfallen.

Lenovo ThinkPad T490Unter dem Strich ist das Lenovo ThinkPad T490 aber ein tolles Arbeitsgerät, das sich anhand der umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten sehr gut auf die individuellen Bedürfnisse der Anwender anpassen lässt.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

3 thoughts on “Lenovo ThinkPad T490 (WQHD, MX 250) im Test

  • Hi,
    Note that T490 has no 2.5″ form factor storage device, as described. It has two M.2 slots (one 2280 and other 2242 storage sizes). With present BIOS version, M.2 2242 is not recognisable as a storage size (ony as WWAN device).

  • Danke für deinen Test! Ich kann es noch nicht glauben, dass es WQHD nur glänzend gibt… Das ist das erste mal, dass ich von einem Thinkpad höre, das nicht matt ist? Ich dachte zunächst, dass das nur ein Schreibfehler auf deren Seite ist.

    Ich wollte das beste Display, matt und i7. Das gibt es beim T490 wohl nicht.

    Ich kann mich nicht damit anfreunden, dass ich mir das alte T480 mit WQHD und nur 300 cd/m2 kaufen soll, das genauso teuer ist, aber weniger RAM und nur die MX150 hat. Lediglich der links austretende Lüfter ist ein Argument.

    Lenovo kapiert es einfach nicht. Ich kann noch nicht mal fragen, ob es es ein WQHD in matt geben wird, weil es kein Supportformular gibt.

Kommentare sind geschlossen.