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Lenovo Legion Y520 (Radeon RX 560) im Test

Die Alternative. Das Lenovo Legion Y520 ist ein preiswertes Spiele-Notebook und alternativ zur Nvidia Geforce GTX 1050 auch mit der AMD Radeon RX 560 erhältlich.

Spielefähige "Notebooks für unter 1.000 Euro sind recht begehrt. Die Anschaffungskosten halten sich noch in Grenzen und die Leistungsfähigkeit reicht in den meisten Fällen gut aus, um selbst fordernde aktuelle Spiele noch flüssig über den Bildschirm flitzen zu lassen. Je nach Titel muss man allerdings von den maximal möglichen Details abrücken und die Auflösung etwas anpassen.

Relativ neu auf dem Spielbrett erscheint AMDs Radeon RX 560. Als direkter Konkurrent zur Nvidia Geforce GTX 1050 versucht AMD im beliebten Mittelklasse-Segment wieder stärker Fuß zu fassen. Ob das tatsächlich gelingt, hängt nicht nur von der reinen Performance der Grafikeinheit, sondern auch von deren Verbreitung ab. Zum Testzeitpunkt ist die AMD Radeon RX 560 nur im Lenovo Legion Y520 erhältlich.

Lenovo Legion Y520

Das Testgerät (80WY000DGE) ist für etwa 900 Euro (Straßenpreis) mit einer Intel-Core-i5-7300HQ-CPU, einer AMD Radeon RX 560 (2 GB GDDR5-Grafikspeicher) einem Massenspeicherverbund aus 128-GB-SSD und 1-TB-HDD, einem FullHD-IPS-Display und Windows 10 Home ausgestattet. Die Ausstattungsliste ist darüber hinaus recht umfangreich und sorgt für eine insgesamt ansprechende Papierlage.

Ohne SSD und ohne Windows-Betriebssystem sind sowohl die Nvidia-Geforce-GTX-1050- als auch die AMD-Radeon-RX-560-Variante für etwa 800 Euro erhältlich.

Lenovo Legion Y520: Auszug der technischen Daten
Model Lenovo Legion Y520 80WY000DGE
Preis ca. 910 Euro Testkonfiguration (Straßenpreis)
Prozessor Intel Core i5-7300HQ, 4 Kerne (4 Threads), 2,5 GHz – 3,5 GHz, 45 Watt TDP
Grafik AMD Radeon RX 560 (2 GB GDDR5) & Intel HD Graphics 630 (shared memory)
Arbeitsspeicher 8 GB DDR4-RAM, Single-Channel, 1 Steckplatz belegt, max. 32 GB
Massenspeicher Samsung PM961, 128 GB Solid State Drive, M.2-PCIe-SSD
Display 15,6-Zoll-IPS-Display, Auflösung: 1.920 x 1.080 Bildpunkte, matt, 16:9, 141 ppi
Betriebssystem & Software Windows 10 Home 64 bit
BIOS-Version 5JCN12WW
Anschlüsse & Erweiterung 1 x USB-3.1-Gen.2-Typ-C, 2 x USB 3.0 Typ A,  1x USB 2.0 Typ  kombinierter 3,5-mm-Klinke Audio in/out, HDMI, UHS-I-SD-Speicherkarten-Lesegerät, Gigabit-LAN (Realtek RTL8168/8111)
Kommunikation Qualcomm Atheros QCA9377 Dualband-AC-WLAN, Bluetooth 4.1, 2x Digital-Array-Mikrofon, 720p-HD-Webcam
Audio Realtek ALC235 High Definition Audio Controller,  2 x 2-Watt-Stereo-Lautsprecher
Eingabegeräte Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung, Nummernblock, Touchpad
Sicherheit Bios- und Systempasswörter, Kabelschlossvorbereitung, TPM 2.0
Batterie & Stromversorgung 45-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 135-Watt-Netzteil
Zubehör
Abmessungen & Gewicht 379 (B) x 274 (T) x 29 (H) mm, 2,49 kg + Netzteil 570 g
Herstellergarantie 24 Monate Herstellergarantie (Carry in)
Leihsteller Privater Leihsteller
Informationen zum Testgerät Produktseite

Die Herstellergarantie beträgt standardmäßig 2 Jahre und lässt sich zum Beispiel für 60 Euro auf 3 Jahre Vor-Ort-Service erweitern.

Lenovo Legion Y520: Gehäuse

Das Kunststoffgehäuse des Lenovo Legion Y520 ist sauber verarbeitet und bietet an den wichtigen Stellen wie Handballenablage und Tastatur eine gute Stabilität. Der Bildschirmdeckel lässt sich allerdings recht einfach verwinden und wackelt bei Bewegung nach. Knarzgeräusche des Gehäuse-Materials lassen sich nur mit Krafteinwirkung provozieren.

Das schlichte matt-schwarze Design passt gut zur Gaming-Ausrichtung und erhält durch die roten Details im Tastaturbereich den entscheidenden Schliff. Die matte Oberfläche hat allerdings die Eigenart recht hartnäckig Fingerabdrücke, Fettflecken und Staub für sich behalten zu wollen. Ein angefeuchtetes Microfasertuch sollte hier aber in der Regel weiterhelfen.

Am Unterboden findet man keine separate Wartungsklappen. Um an die Komponenten zu gelangen, muss man die große Abdeckung entfernen. Laut Hardware Maintenance Manual zum Lenovo Legion Y520 dürfen Arbeiten am Laptop nur durch geschultes und zertifiziertes Personal durchgeführt werden. CRUs (Consumer Replaceable Units), wie bei den ThinkPads von Lenovo, sind hier nicht aufgelistet.

Das Gewicht des Lenovo Legion Y520 beträgt 2,49 kg und zeigt sich damit noch gut transportabel.

Lenovo Legion Y520: Ausstattung

Die Schnittstellen-Ausstattung des Gaming-Laptops deckt alle wichtigen Bereiche ab. HDMI, USB und Speicherkarten-Lesegerät sind die Standards, die man hier erwarten kann. Darüber hinaus findet man am Notebook auch noch einen Gigabit-LAN-Anschluss, der eine kabelgebundene Netzwerkintegration ermöglicht. Von den insgesamt vier USB-Anschlüssen spricht einer lediglich USB 2.0.

Dafür hat das Lenovo Legion Y520 aber auch schon einen verdrehsicheren USB-3.1-Gen.1-Typ-C (max. 5 Gbit/s) an Bord, der sich auch mit dem DisplayPort- und dem Gigabit-LAN-Standard versteht (beides getestet). Hierüber können im Gegensatz zum HDMI hochauflösende externe 4k-Monitore mit 3.820 x 2.140 Bildpunkten bei 60 Hz betrieben werden.

Für kabelloses Verbindungen stehen Dualband-AC-WLAN Lenovo Legion Y520und Bluetooth 4.1 zur Verfügung. Lenovo setzt hier auf einen Qualcomm-Atheros-Chip, der im Test mit auffälligen Verbindungsabbrüchen und niedriger Reichweite einen negativen Eindruck hinterlassen hat.

Die weitere Kommunikationsausstattung umfasst eine 720p-Webcam und zwei Digital-Array-Mikrophone. Bei ungünstigen Beleuchtungssituationen liefert die Kamera lediglich ein grieseliges Bild mit flauen Farben und niedrigem Kontrast.

Die Positionierung der Schnittstellen spielt sich komplett an den Gehäuse-Seiten ab, ist dort aber recht praxisgerecht gelöst. HDMI und Gigabit-LAN befindet im hinteren Teil, öfter genutzte Ports und Slots, wie das Speicherkarten-Lesegerät oder die 3,5-mm-Klinke-Buchse für Kopfhörer, befinden sich weiter vorne. Die Abstände sind ausreichend und lassen im Test keine Probleme erkennen.

Schnittstellenperformance

Die Geschwindigkeit der Schnittstellen zeigt keine unvorhergesehenen Auffälligkeiten, sondern entspricht dem zu erwartenden Standard. Per USB 3.0 werden bis zu 442 MB/s, per USB 2.0 40 MB/s und per USB-3.1-Gen.1 420 MB/s übertragen. Das Speicherkarten-Lesegerät arbeitet nach dem UHS-I-Standard und bremst besonders schnelle Lösungen, wie zum Beispiel die Lexar Professional 2000x, bei knapp 90 MB/s aus.

Lenovo Legion Y520 Transferraten in MB/s
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional UHS-II 2000x (128 GB, SD) 89 Lesen/ 71 Schreiben
USB 3.0 Typ A, Samsung Portable SSD T3 (250 GB) 442 Lesen/ 442 Schreiben
USB 3.1 Gen. 1 Typ C, Sandisk Extreme 900 Portable SSD (480 GB) 344 Lesen/ 420 Schreiben
Mit LatencyMon gemessene Latenzen (Laufzeit 11 Min.) Flugzeugmodus 2.185 µs
Mit LatencyMon gemessene Latenzen (Laufzeit 5 Min.) 3.131 µs
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 mit 60 Hz ja per USB-Typ-C-DisplayPort-Adapter
Erreichbarkeit BIOS/ UEFI Novo-Taste
Audio

Die beiden im Testgerät verbauten Lautsprecher befinden Lenovo Legion Y520sich seitlich des mittig platzierten Displayscharniers. Laut Produktseite handelt es sich um 2-Watt-Lautsprecher von Harman, im Hardware Maintenance Manual wird JBL genannt.

Wer auch immer mit seinem Namen dahinter steht, die Soundqualität überzeugt. Ausgewogene Abstimmung, ordentliche Mitten und ein guter Bass lassen bei Spielen oder Filmen Freude aufkommen. Die maximale Lautstärke erreicht bei der genormten Pinknoise Sounddatei einen maximalen Schalldruckpegel von 72,2 dB(A).

Die mit dem Tool LatencyMon gemessenen Latenzen erreichen bereits nach 5 Minuten Laufzeit 3.131 µs. Im Flugzeugmodus reduziert sich der Wert zunächst auf 768 µs. Gönnt man dem Testgerät jedoch etwas mehr Laufzeit, so kommen nach etwa 11 Minuten wieder Aussetzer von bis zu 2.185 µs zustande. Für Echtzeitaudioaufgaben ist das Testgerät somit kaum geeignet. Eventuell lässt sich dieses Manko noch durch Treiberupdates oder eine eingehendere Fehleranalyse beheben.

Sicherheit

Eine umfangreiche Sicherheitsausstattung gehört bei SpielenotebooksLenovo Legion Y520 nicht unbedingt zum Standardrepertoire. Das Lenovo Legion Y520 bietet lediglich die üblichen Passwortsicherungen auf BIOS- und Systemebene, ein TPM 2.0 und eine Kensington-Lock-Vorbereitung.

Ein Fingerabdruck-Lesegerät könnte man bei Bedarf per USB nachrüsten. Einen sehr guten Eindruck hat der Sensor My Lockey von PQI im Test hinterlassen. Weitere Informationen zum Thema Sicherheit findet man im ausführlichen Artikel: Sicherheit für Notebooks.

Lenovo Legion Y520: Eingabegeräte

Das Testgerät verfügt über eine normal große Tastatur deren Tasten mit Masse im 19-mm-Raster angeordnet sind. Mit separatem Nummernblock, großen Pfeiltasten und hervorgehobenen WASG-Tasten, wird den Spieleranforderungen Rechnung getragen. Ein nettes Spieler-Gimmick stellt auch die Video-Taste dar, mit der man komfortabel Bildschirmvideos aufnehmen kann.

Die Tastaturbeschriftung fällt vergleichsweise kontrastschwach aus, profitiert aber von der Signalfarbe Rot, die in den meisten Situationen für eine noch ausreichende Erkennbarkeit sorgt. Konsequent dem Design-Konzept folgend, leuchtet natürlich auch die zweistufige Tastaturbeleuchtung in Rot. Eine in dunklen Umgebungen vielleicht weniger aufdringliche Farbgebung ist hier allerdings nicht auswählbar.

Die Tasten verfügen ansonsten über einen mittleren Hub mit gutem Druckpunkt, weichem Anschlag und vergleichsweise leisem Anschlagsgeräusch. Anders als bei den ThinkPad-Tastaturen sind FN und Strg von Haus aus an den gewohnten Stellen platziert.

Das Elan-Touchpad verfügt über gute Gleiteigenschaften, lässt sich aber beim Testgerät nicht zuverlässig präzise bedienen. Hin und wieder springt der Mauszeiger und erschwert dadurch die Eingabe. Die Konfiguration erfolgt über den Elan-Touchpad-Treiber. Neben verschiedenen Mehrfingergesten die zur Auswahl stehen, vermisst man hier aber schnell den 2-Finger-Tipp, mit dem man die rechte Maustaste ersetzen könnte.

Ebenfalls gewöhnungsbedürftig zeigt sich die durchgängige Touchpadtaste. An den äußeren Rändern nimmt diese Eingaben zuverlässig und leichtgängig an, zur Mitte hin verschlechtert sich das Feedback aber und lässt sich im mittleren Drittel kaum noch eine Reaktion abringen. Insgesamt taugt das Touchpad vielleicht als Notersatz, eine halbwegs vernünftige Maus will man damit in der Regel aber nicht ersetzen.

Lenovo Legion Y520: Display

Das Lenovo-Gaming-Laptop ist mit einem FullHD-IPS-Display (1.920 x 1.080 Bildpunkte) von LG-Philips ausgestattet. Es verfügt über eine gute Blickwinkelstabilität, eine Punktdichte von 141 ppi und eine matte Oberfläche.

Helligkeit & Ausleuchtung

Die maximale Displayhelligkeit erreicht beim Testgerät bis zu 283 cd/m². Die Abstufungen fallen allerdings recht ungleichmäßig aus. In Helligkeitsstufe 9 habe ich 198 cd/m², in Helligkeitsstufe 8 143 cd/m² und in 7 schon 99,7 cd/m² gemessen. Die restlichen 6 Stufen decken den für praktische Szenarien eher zweitrangigen Bereich unter 100 cd/m² ab. Dieser dürfte lediglich in dunklen Arbeitsumgebungen zum Tragen kommt. Zur Helligkeitsregulierung scheint Lenovo PWM einzusetzen, die allerdings mit einer sehr hohen Frequenz von über 1.000 Hz arbeitet und daher kaum Einschränkungen beim Anwender hervorrufen dürfte.

Die Helligkeitsverteilung fällt sehr gleichmäßig aus und erreicht eine Ausleuchtung von 91%. Lichthöfe oder Wolkenbildungen sind beim Schwarzbild in abgedunkelter Umgebung so gut wie nicht erkennbar.

Außeneinsatz

Im Außeneinsatz kann auch im Akkubetrieb die maximale Displayhelligkeit genutzt werden. zusammen mit der matten Oberfläche bekommt man hier gute Voraussetzungen für eine gute Erkennbarkeit der Bildinhalte geboten. An besonders hellen Sommertagen oder bei direkter Sonneneinstrahlung dürfte das Testgerät mit einer angepassten Displayausrichtung immer noch gut verwendbar sein.

Kontrast

Der Kontrast erreicht beim Testgerät einen nur durchschnittlichen Wert von 790:1. Das liegt or allem an dem vergleichsweise hohen Schwarzwert von 0,353 cd/m². Schwarz wird hier milchig und eher als dunkles Grau dargestellt. Ansonsten verfügen die Farben über eine subjektiv gute Sättigung, die sich beim Spielen positiv bemerkbar macht.

Farbraum & Farbtreue

Die Gesamtheit der darstellbaren Farben fällt mit 56% des sRGB-Farbraums vergleichsweise gering aus. Feine Farbabstufungen gehen hier unter und werden nicht dargestellt. Ein helles Beige wird zum Beispiel zu einem neutralen Grau.

Die fehlende Farbraumabdeckung ist auch der Hauptgrund für die geringe Farbtreue. Bereits bei den Mischfarben reißen viele Messwerte die DeltaE-2000-Grenze von 5. Nach einer Profilierung können zwar die Graustufen deutlich besser abgebildet werden, das durchschnittliche DeltaE 2000 beträgt dann aber immer noch 5,5 und das maximale DeltaE 2000 28,2. Für den Heimanwender ist dieser Nachteil meist unerheblich. Lediglich Nutzer die farbverbindliche Aufgaben bewältigen müssen werden hiermit nicht glücklich.

Displaymessungen im Überblick
Display – Lenovo Legion Y520 15,6-Zoll-IPS-Display , matt, 16:9, LG Philips LP156WF6-SPK3
Auflösung 1.920 x 1.080 Bildpunkte, 141 ppi
minimale Helligkeit 3,2 cd/m²
ca. 150 cd/m²  Helligkeitsstufe 8 ( 143 cd/m²)
ca. 200 cd/m²  Helligkeitsstufe 9 ( 198 cd/m²)
maximale Helligkeit ab Werk/ profiliert 283 cd/m² (Mitte links)
maximale Helligkeit Displaymitte/ Akku 279 cd/m²/ 279 cd/m²
Schwarzwert Displaymitte ab Werk 0,353 cd/m²
Ausleuchtung 91%
sRGB-Farbraumabdeckung 56%
Kontrast Displaymitte 790:1
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) 8 (5,5)
maximales DeltaE 2000 (profiliert) 27,9 (28,2)
Helligkeitssteuerung durch Pulsweitenmodulation ja, gesamter Helligkeitsbereich
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet. Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.