16. April 2024
Notebook

HP 255 G7 (AMD Ryzen 5 3500U) im Test

HP 255 G7: Leistung

HP bietet sein 255 G7 mit vielen verschiedenen AMD-CPUs an. Meiden sollte man mittlerweile ältere Modelle der Bristol-Ridge-Generation oder Modelle der Ryzen-2000-Familie. Im Testgerät ist dagegen AMDs Ryzen 5 3500U, der alle derzeit angebotenen Alternativen der HP-255-Serie problemlos ausstechen sollte. Für die Grafikausgabe ist die im Prozessor integrierte AMD Radeon Vega 8 Graphics zuständig. 8 GB DDR4-2400-RAM und ein 256-GB-Solid-State-Drive komplettieren das Paket.

Prozessor – AMD Ryzen 5 3500U

Der Vierkerner AMD Ryzen 5 3500U gehört zu AMDs Picasso-Familie, die gerade durch den Nachfolger Renoir abgelöst wird. Das HP 255 G7 ist zwar noch nicht mit AMD-Ryzen-4000er CPUs erhältlich, eine baldige Verfügbarkeit scheint aber aufgrund des von HP zum 2D200EA#ABD ausgelösten Daten-Wirrwarrs nicht ganz von der Hand zu weisen zu sein.

Die 4 Rechenkerne des AMD Ryzen 5 3500U können 8 Threads gleichzeitig abarbeiten und Taktraten von bis zu 3,7 GHz erreichen. Im Test zeigt sich, dass die Leistungsfähigkeit nur selten mit den bisher getesteten Ryzen-5-3500U-Laptops mithalten kann. Insbesondere die eigentliche Stärke dieser CPU, die Multi-Thread-Leistung, enttäuscht.

Beim Cinebench R15 64 bit erreicht die Testkonfiguration zum Beispiel 140 Punkte beim Single-Thread-Test und 580 Punkte beim Multi-Thread-Test.

Dauerlastperformance

Im Dauerlastbetrieb kann sich das HP 255 G7 immerhin gegen Konkurrenten wie das Lenovo ThinkPad E495 oder das Asus ZenBook 14 UM431DA knapp durchsetzen. In einer anderen Liga spielt schon Schenkers VIA 15 und unerreichbar weit entfernt zeigt sich der AMD Ryzen 5 4500U im Acer Swift 3 SF314-42-R54P.

CPU-Leistung im Dauerbetrieb

Grafik – AMD Radeon Vega 8 Graphics (8 GPU-Kerne)

Die im AMD Ryzen 5 3500U integrierte AMD Radeon Vega 8 verfügt über 8 GPU-Kerne und erreicht Taktraten von bis zu 1,2 GHz. Mangels eigenem Grafikspeicher muss sie sich diesen im Shared-Memory-Verfahren beim Arbeitsspeicher ausleihen. Die 8 GB DDR4-2400 sind in Form eines einzelnen RAM-Riegels verbaut und verzichten daher auf die höhere Performance des Dual-Channel-Betriebs. Ein Steckplatz ist noch frei und könnte bei Bedarf mit einem weiteren RAM-Riegel bestückt werden.

Im Ergebnis ordnet sich die Grafikleistung auf dem Niveau der bisher getesteten AMD Radeon Vega 8 im Single-Channel-Betrieb ein. Das reicht für viele Basisaufgaben und einfache Casual-Games aus. Aktuelle 3D-Spiele oder aufwendige Konstruktionsaufgaben sind hiermit aber nicht möglich.

Massenspeicher – KIOXIA BG3 (Toshiba) 256 GB PCIe-SSD

Im Testgerät ist ein 256-GB-Solid-State-Drive im M.2-2230-Format mit PCIe-Schnittstelle verbaut. Die KIOXIA BG3 (ehemals Toshiba) liefert im Test 995 MB/s beim Lesen und 701 MB/s beim Schreiben. Das dürfte für eine Vielzahl von Einsatzszenarien noch gut ausreichen. Im Gehäuse ist grundsätzlich noch Platz, um ein 2,5-Zoll-Laufwerk unterbringen zu können. Kabel und Halterung fehlen aber.

Massenspeicher-Performance

Benchmarkergebnisse im Überblick
HP 255 G7 8 GB RAM & PCIe-SSD
Prozessor  Single-Core  Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 140 cb 580 cb
Cinebench R20 64 bit 319 Punkte 1.081 Punkte
Geekbench 3.3.0 64 bit 3.258 Punkte 11.187 Punkte
Geekbench 5 64 bit 795 Punkte 2.636 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home 3.324 Punkte
PCMark 10 3.596 Punkte
Digital Content Creation 3.026 Punkte
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark QD32 995 MB/s 701 MB/s
Crystal Disk Mark sequ. 457 MB/s 577 MB/s
Crystal Disk Mark 4k 38 MB/s 106 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 27 fps 8 fps
Cinebench R15 OpenGL 35 fps
Night Raid – 3DMark 6.365 Punkte
Time Spy – 3DMark 622 Punkte
Casual Gaming – PCMark 8 42 fps
CPU-Vergleichswerte CPU-Benchmarkliste
GPU-Vergleichswerte GPU-Benchmarkliste
CAD-Vergleichswerte CAD-Benchmarkliste
HP 255 G7: Emissionen

Das HP 255 G7 ist ein leises und kühles 15-Zoll-Laptop. Das Betriebsgeräusch fällt mit einem maximalen Schalldruckpegel von 35,2 dB(A) sehr zurückhaltend aus. Im Auslieferungszustand ist im BIOS die Funktion „Fan always on“ aktiviert. Der Lüfter erzeugt dadurch selbst im Leerlauf ohne Rechenaufgaben einen Schalldruckpegel von 24,9 dB(A). Erst wenn diese Funktion deaktiviert wird, bleibt der Lüfter auch mal stehen.

Betriebsgeräusch
Emissionen – HP 255 G7 Schalldruckpegel
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos*
Büro (PCMark 8 Battery Test, 216 cd/m², ausbalanciert) 24,9 dB(A) – 31,5 dB(A)
WLAN-TV-Streaming (216 cd/m², ausbalanciert) Lautlos* – 24,9 dB(A)
Video-Wiedergabe (216 cd/m², ausbalanciert) Lautlos* – 24,9 dB(A)
Unigine Heaven 31,5 dB(A)
Cinebench 35,2 dB(A)
Geekbench Stresstest 35,4 dB(A)
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 42,7 dB(A)
Hochfrequente oder störende Nebengeräusche nein
Messgerät: PCE 322A, *mit deaktivierter Fan-always-on-Funktion, ansonsten 24,9 dB(A)
Hitzeentwicklung

Die Gehäustemperaturen erreichen selbst nach über 1 Stunde Volllast gerade mal 44,8 °C. Der Unterboden weicht mit seinen maximal gemessenen 42,4 °C kaum davon ab. Einschränkungen sind hierdurch nicht zu erwarten.

HP 255 G7: Stromverbrauch
Leistungsaufnahme

Das HP 255 G7 benötigt im Test zwischen 4,3 Watt (Leerlauf, Display aus) und 40,7 Watt (CPU-Volllast, maximale Displayhelligkeit, Höchstleistungsprofil). Ausgerechnet im Leerlauf fällt der Verbrauch recht hoch aus. Das ebenfalls schon nicht gerade genügsame Asus ZenBook 14 UM431DA kommt in den gleichen Szenarien immerhin mit etwa 1,2 – 2 Watt weniger aus.

Bei Aufgaben mit geringer Last, wie der Video-Wiedergabe oder dem WLAN-TV-Streaming, benötigt das HP 255 G7 9,4 Watt bis 13 Watt. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 45 Watt spezifiziert und hat damit noch Reserven in der Hinterhand. Zudem tritt der Maximalverbrauch nur als kurze Lastspitze auf.

Energieverbrauch – HP 255 G7 Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) 4,3 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 5,8 Watt
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) 8,1 Watt
Büro (PCMark 8 Battery Test, 216 cd/m², ausbalanciert) 2:44 Std.
Büro (PCMark 10 Battery Test Modern Office, 216 cd/m², ausbalanciert) 5:10 Std.
Video-Wiedergabe (216 cd/m²) 9,4 – 11,2 Watt 5:56 Std.
WLAN-TV-Streaming (216 cd/m²) 11,8 – 13,0 Watt 3:58 Std.
Geekbench Stresstest 39,5 – 20,4 Watt
Unigine Heaven 28,0 Watt
Stresstest Unigine Heaven & Geekbench 27,2 Watt
Leerlauf Akku-Ladezeit (216 cd/m²) 5 % – 100 % 2:02 Std.
41-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 45-Watt-Netzteil, Messgerät: Gossen Metrahit Energy
Akkulaufzeiten

Die Akkulaufzeiten leiden einerseits unter den relativ hohen Verbrauchswerten bei wenig Last und andererseits unter der mager aufgestellten Akkukapazität. Der 41-Wh-Akku ermöglicht im Test je nach Szenario nur unterdurchschnittliche Laufzeiten von knapp 6 Stunden. Da halten Konkurrenten wie das Asus ZenBook 14 UM431DA oder Lenovos ThinkPad E495 teils deutlich länger durch.

Leistungsfähigkeit im Akkubetrieb

Im Akkubetrieb muss man je nach Aufgabenfeld mit Leistungseinbußen von über 50 % rechen.

Leistung im Akkubetrieb

Akkuladezeit

Das 45-Watt-Netzteil lädt den Akku innerhalb von 2 Stunden wieder vollständig auf. Das liegt im Rahmen dessen, was man von vielen Konkurrenten her kennt.

Displayschwäche

 

HP 255 G7: Fazit

Das HP 255 G7 ist ein insgesamt wenig empfehlenswertes BewertungNotebook. Vor allem das schlechte Display und der hohe Stromverbrauch bei wenig Last, führen unter dem Strich zu der nur ausreichenden Gesamtwertung.

Während die mäßigen Akkulaufzeiten je nach Anwender vielleicht als zweitrangig eingestuft werden könnten, führt die Displayqualität in jedem Fall zu nicht mehr zeitgemäßen Einschränkungen. Das betrifft vor allem Basiseigenschaften wie Helligkeit, Kontrast und Blickwinkelstabilität.

Bei der Leistungsausstattung verschenkt das Testgerät einiges an Potential. Die CPU-Leistung bleibt hinter ihren eigentlichen Möglichkeiten zurück und die Single-Channel-Konfiguration des Arbeitsspeichers bremst Grafik-und Speicherperformance aus.

Der Preisklasse angemessen fallen die Eingabegeräte und die Gehäuseeigenschaften aus.

Pro und ContraEine beachtenswerte Stärke hat HPs 255 G7 schließlich bei der Ausstattung zu vermelden: DVD-Brenner, Speicherkarten-Lesegerät, HDMI 2.0 und USB 3.1 Gen.2 Typ A (10 Gbit/s) sorgen für echte Desktop-Qualitäten.

Wer sein Laptop hauptsächlich im stationären Betrieb an einem hochauflösenden Monitor betreibt, könnte hier vielleicht doch noch eine passende Lösung finden. Zumal sich die Emissionen des HP 255 G7 (2D200EA#ABD) recht zurückhaltend zeigen und die Preisgestaltung überschaubar ausfällt.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

9 thoughts on “HP 255 G7 (AMD Ryzen 5 3500U) im Test

  • Danke für den ausführlichen Test.

    Im Fazit heißt es: „Das HP 255 G7 ist ein insgesamt wenig empfehlenswertes BewertungNotebook.“

    Welche anderen Notebooks mit einem Preis von unter 420 € sind denn empfehlenswerter?

    • Das kommt wie so oft darauf an. Welche Aufgaben soll das Notebook bewältigen?

      Manchmal ist es nun mal erforderlich einen Mindestbetrag in die Hand zu nehmen, um letztlich etwas insgesamt empfehlenswertes zu erhalten.

      Die Schwächen des HP 255 G7 sind im Fazit noch mal explizit genannt. Für Nutzer denen das nichts ausmacht, könnte auch das HP 255 G7 passen. Empfehlenswert wird es dadurch aber nicht.

      • Danke, das Fazit (und nicht nur das) habe ich natürlich gelesen.
        Da dieses Notebook ja als „nicht empfehlenswert“ eingestuft wurde, dachte ich, dass es in dem Preisbereich auch empfehlenswerte Geräte geben müsste.

        Dass man bei Notebooks im unteren und mittleren Preisbereich immer Einschränkungen hinnehmen muss – im Gegensatz zu den teuren Premium-Notebooks – dürfte jede klar sein.
        Macht man eine „Empfehlung oder Nicht-Empfehlung“ denn dann nicht am Vergleich zu Notebooks im selben Preisbereich (z.B. <500€) fest?

        Jetzt aufzulisten, was man alles schönes mit dem Notebook machen will, ist sicherlich nicht sinnvoll – dann wäre das Fazit, dass es mindestens ein 1500€-Notebook werden müsste. Da ich habe gerade nicht bereit bin, dies zu investieren, suche ich halt den beste Kompromiss in der Preisklasse. Keine Ausreißer, keine Überhitzung, keine all zu lahme CPU (Atom, Celeron, …), keine Überraschungen bei Anschlüssen, keine völlig falsche Farbdarstellung, keine unterirdische Akkulaufzeiten, etc.pp.

        • Aus meiner Sicht kann ein Notebook nicht nur alleine deswegen eine Empfehlung erhalten, weil es zu einem günstigen Preis zu haben ist. Frei nach dem Motto: Wer billig kauft, kauft zwei Mal“.Ich persönlich mache die Einstufung an den gebotenen Eigenschaften fest. Das sind dann natürlich immer meine persönlichen Schwerpunkte, die ich aufgrund der bisherigen Testerfahrungen für relevant halte.

          Im Fazit wird das HP 255 G7 übrigens als „wenig empfehlenswert“ und nicht als „nicht empfehlenswert“ eingestuft. Am Ende des Fazits steht dann auch noch in welchen Fällen es vielleicht doch Sinn machen könnte.

          Unter 500 Euro ansehen sollte man sich in jedem Fall mal das Lenovo IdeaPad 5 15ARE05 und das Acer Aspire 5 A515-44-R1DM. Unterschreiten beide die 500-Euro-Grenze allerdings nur, weil kein Windows mit an Bord ist. Stichwort Kompromissbereitschaft. Beide sind dafür mit Ryzen 5 4500U, 8 GB RAM, 256 GB SSD und FullHD-IPS-Display bestückt. Das Aspire hatte ich in einer abweichenden Konfig. auch schon im Test.

          • Nur nach dem Preis schauend … natürlich nicht. Danke für die Tipps!

  • Danke für die Ausführung, habe ich damit ein Problem, und zwar, habe beim IP Fernsehen dauernd Unterbrechungen, es ist praktisch unmöglich z.B griechisches TV anzuschauen. Unter den gleichen Bedingungen bitten andere Laptops, ältere und billigere wohl ein besseres Verhalten. Woran liegt es
    Danke.

    • Das Problem ist aus der Ferne ohne die tatsächlichen Bedingungen zu kennen natürlich schwer zu beurteilen. Als Schwachpunkt beim TV-Streaming könnte sich aber der WLAN-Chip herauskristallisieren. Beim Testgerät war ein Realtek-Chip mit nur einer Antenne verbaut.

  • Danke für den Rat, ich habe ein USB WLAN Stick gesteckt, keine Probleme mehr

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