24. April 2024
NotebookProzessor

Comet Lake – Intel Core i7-10750H im Test

Intel Core i7-10750H. Der leistungsstarke Sechskerner kommt in Mittelklasse-Notebooks, mobilen Workstations und Gaming-Maschinen zum Einsatz. Hiermit ausgestattete Laptops profitieren dank 6 Rechenkernen und hohen Taktraten von einer breit gefächerten Leistungsfähigkeit.

Im Produktportfolio "der 10. Prozessorgeneration stellt der Intel Core i7-10750H im Notebookbereich den Einstieg in die Welt der 6-Kerner dar. Kaum verwunderlich, dass er bereits in vielen Mittelklasse-Notebooks der verschiedenen Geräteklassen Einzug gehalten hat. Der „Brot-und-Butter-Prozessor“ der Comet-Lake-Generation verfügt über 6 Rechenkerne, kann bis zu 12 Threads gleichzeitig abarbeiten, hat einen SmartCache von 12 MB integriert und kann einen Maximaltakt von bis zu 5,0 GHz erreichen.

Die maximale Verlustleistung (zu kühlende Abwärme, TDP, Thermal Design Power) ist mit 45 Watt ausgewiesen. Der tatsächliche Stromverbrauch dürfte je nach Anwendung allerdings höher ausfallen. Bei besonders schlanken Notebook-Konzepten können die Hersteller von der Möglichkeit Gebrauch machen die TDP auf 35 Watt abzusenken.

Bild Intel: Comet Lake i7

Verbreitung

Die hier getestete CPU wird vielfältig eingesetzt und kommt zum Beispiel im Kreativ-Notebook Lenovo Ideapad Creator 5 zum Einsatz. Sie findet sich aber auch in vielen anderen Spiele-Laptops, leistungsstarken Multimedia-Notebooks oder mobilen Workstations wieder. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Acer Nitro 5
  • Acer Predator Helios 300
  • Gigabyte Aorus 7
  • Dell G3 15 3500
  • HP Gaming Pavilion 15
  • MSI GF75
  • Lenovo ThinkBook 15p
Auszug der technischen Daten
  • Intel Core i7-10750H
  • 14 nm Fertigungsprozess
  • 6 Kerne, 12 Threads
  • 2,6 – 5,0 GHz Prozessortakt
  • 12 MB SmartCache
  • 45 Watt TDP, bis auf 35 Watt herstellerseitig absenkbar
  • 395 $/ Stück bei Abnahme von 1.000 Einheiten
  • Technische Daten Intel-Homepage
Testgerät
  • Lenovo Ideapad Creator 5
  • Intel Core i7-10750H (Intel UHD Graphics)
  • 32 GB DDR4-RAM (Dual-Channel)
  • 15,6“ FullHD-IPS-Display (1.920 x 1.080 Bildpunkte)
  • Nvidia Geforce GTX 1650 Ti (4 GB GDDR6)
  • 512 GB SSD

Lenovo Ideapad Creator 5 15

Preissituation

Auf Intels Produktseiten wird für den Intel Core i7-10750H ein Stückpreis von 395 US-Dollar ausgewiesen. Gerade im Mobilbereich ist dieser Preis nur ein grober Anhaltspunkt, da er sich zum Einen auf die Abnahme bei 1.000 Einheiten bezieht und zum Anderen oft individuelle Konditionen zwischen CPU- und Notebookhersteller ausgehandelt werden. Zudem kalkulieren die Laptop-Produzenten die CPU-Kosten recht unterschiedlich in die Gesamt-Preisgestaltung ein.

Das Acer Aspire Nitro 5 ist mit Intel Core i7-10750H zum Testzeitpunkt für deutlich unter 900 Euro erhältlich. Konkurrenten wie Dells G3 und HPs Pavilion Gaming 15 bleiben ebenfalls unter der 1.000-Euro-Marke. Am anderen Ende der Preisskala finden sich Geräte wie das Dell XPS 15 oder das Acer ConceptD 7 Ezel. Diese kosten, natürlich in anderen Aspekten besser ausgestattet, deutlich über 3.000 Euro.

Rechenleistung (Single-Core/ Multi-Core)

Die Rechenleistung des Intel-Core-i7-10750H-Prozessors positioniert sich im vorderen Bereich der derzeitig erhältlichen Mobil-Prozessoren. Bei der Single-Thread-Leistung kommt die CPU sogar sehr nah an die Referenzmodelle Intel Core i9-10900 oder Intel Xeon 2286M heran. Im Multi-Thread-Bereich fällt es der Lösung jedoch schwerer sich gegenüber der starken AMD-Konkurrenz behaupten zu können. Der AMD Ryzen 7 4800HS aus dem Asus ROG Zephyrus G14 zieht hier klar davon.

Unter dem Strich werden beim Cinebench R15 zum Beispiel 208 Punkte beim Single-Thread-CPU-Rendering und 1.251 Punkte beim Multi-Thread-Test erzielt.

Im Vergleich zum Intel Core i7-9850H im HP ZBook 17 G6, der mit einem geringeren Maximaltakt von 4,6 GHz zurechtkommen muss, fallen die Ergebnisse insgesamt etwas besser aus. Gegenüber dem AMD Ryzen 7 4800HS im Asus ROG Zephyrus G14 fällt die Multi-Thread-Leistung dagegen erheblich ab.

Eine ähnliche Einordnung zeigen die Ergebnisse der Geekbench-3- und Geekbench-5-Tests.

Standfestigkeit bei Dauerlast

Im Lenovo Ideapad Creator 5 findet der Intel Core i7-10750H gute Kühl-Bedingungen vor. Beim Geekbench-CPU-Stresstest werden konstant Ergebnisse von über 22.000 Punkte abgeliefert. Damit ist die Testkonfiguration zwar in der Lage den Intel Core i7-9750H aus dem Asus ProArt StudioBook 17 zu schlagen, gegenüber dem Intel Core i9-9880H im Lenovo Yoga C940 oder gar dem AMD Ryzen 7 4800HS im Asus ROG Zephyrus G14 fällt die Dauerlastperformance eindrucksvoll ab.

Dauerlast-Performance

Intel Core i7-10750H: Fazit

Der Intel-Core-i7-10750H-Prozessor findet sich in vielen Bewertung Intel Core i7-10750Hleistungsstarken Notebook-Konfigurationen wieder. Hier bekommt man eine gute Leistungsfähigkeit geboten, die sich für den Einsatz in Business-, Gaming-, Workstation- oder Multimedia-Notebooks eignet.

Wie üblich, ist die tatsächlich erzielbare Leistungsfähigkeit von den Gehäuseeigenschaften des Notebooks und dem verbauten Kühlsystem abhängig. Im Kreativ-Laptop Lenovo Ideapad Creator 5 hat der Intel Core i7-10750H auch unter Dauerlast stabil gearbeitet.

Erhältlich ist diese CPU bereits in Notebooks der 900-Euro-Klasse und verspricht damit eine ordentliche Portion Leistung fürs Geld.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

2 thoughts on “Comet Lake – Intel Core i7-10750H im Test

  • ungeachtet dessen über wieviel Kerne und logische Prozessoren CPUs verfügen muss man eines ganz klar festhalten: Die angegebenen Leistungswerte sind immer „unverbindlich“ zu betrachten und werden vom Hersteller nicht „garantiert“. Wäre dem so, müssten bestimmt mehr als 50% aus jeder Charge wieder zurückgehen, weil die Angaben in der Praxis abweichen. Wieviel Leistungs -Kapazität ein CPU wirklich besitzt erfährt man erst, wenn man diesen übertaktet oder ganz einfach mal mit einer optimierten Kühlung betreibt. Zum anderen spielt auch die restliche Hardware im System und deren Zusammenspiel mit anderen Komponenten eine große Rolle und entscheidet darüber wie z.B., ein Benchmark ausfällt.

    Ich habe mich nicht ohne Grund für das Gaming Book AORUS 7 mit dem Intel Core i7-10750H von Gigabyte entschieden. Hier liegt noch einiges Potential brach dass es zu entdecken und zu optimieren gibt.

    Außerdem empfinde ich es immer wieder als Herausforderung andere Erfahrungen zu machen als jene, die sich bereits von vorne herein, faul wissend, ständig auf das Maximum mögliche blind verlassen…

    Mir wäre das ehrlich gesagt zu langweilig…. und auch zu Teuer

    • Ja da hast du recht, die von den Herstellern bei den großen Events angegebenen Leistungswerte sind seit jeher mit Vorsicht zu genießen. Hier wird natürlich mit Leistungswerten unter Idealbedingungen geworben. Abgesehen davon ist mir nicht bekannt, dass Hersteller mit bestimmten Leistungswerten werben würden. Zudem bin ich nicht der Meinung, dass 50 % der produzierten CPUs die Herstellerspezifikationen nicht erfüllen. Leistungsunterschiede sind meiner Testerfahrung nach immer auf konkrete Konzeptentscheidungen zurückzuführen, die meist thermische oder stromversorgungstechnische Gründe haben.

      Bei Notebooks kommt hinzu, dass man die Leistungsfähigkeit natürlich immer im Kontext des getesteten Laptops sehen muss. Gehäusegröße, Kühlsystem, Abstimmung (z.B. TDP-Absenkung) und Gerätekonzept haben hier großen Einfluß auf die tatsächliche Performance. Zudem muss man sich natürlich immer darüber im Klaren sein, dass es sich um Momentaufnahmen einer konkreten Testumgebung handelt. Formulierungen wie „Im Vergleich zum Intel Core i7-9850H im HP ZBook 17 G6…“ oder „Gegenüber dem AMD Ryzen 7 4800HS im Asus ROG Zephyrus G14…“ stellen diesen Umstand in den Tests immer wieder heraus.

      Ein Übertakten von CPU und GPU ist zwar eine Möglichkeit das theoretisch mögliche Potential auch in der Praxis voll auszuschöpfen, kommt für die meisten Anwender aber nicht in Frage. Zudem muss man sich darüber im Klaren sein, dass hier oft außerhalb der Spezifikationen gearbeitet wird und das Kühlsystem, wenn überhaupt nur bedingt optimiert werden kann. In der Folge steigen nicht nur die Leistungsaufnahme, sondern auch Abwärme und Betriebsgeräusch deutlich an. Abgesehen von einer kleinen Gruppe an Enthusiasten ist das Übertakten für die meisten Anwender, die sich ein Gerät wünschen, das ihre Bedürfnisse einfach ohne viel Bastelei erfüllt, keine Option.

      Schön, dass du mit dem Gaming Book Gigabyte Aorus 7 die für dich passende Lösung gefunden hast. Wäre bestimmt spannend zu erfahren, welches brach liegende Potential du aus deinem Laptop noch heraus gekitzelt hast und welche Nachteile dabei zu erwarten sind. Mit ein paar aussagekräftigen Bildern und Screenshots lassen sich deine Erfahrungen sicherlich als Gastbeitrag für die Leser aufbereiten.

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