Nvidia Geforce GTX 1070 (Laptop) im Test
Gamers Liebling. Die Nvidia Geforce GTX 1070 ist eine besonders leistungsstarke Grafiklösung für Notebooks und begeistert selbst bei fordernden aktuellen Spieletiteln mit hohen Frameraten.
Während die bereits getestete Nvidia Geforce GTX 950M als „Türöffner“ für die Spielewelt fungiert, findet man die Nvidia Geforce GTX 1070 am anderen Ende der Leistungsskala wieder. Lediglich Nvidias Geforce GTX 1080 hat noch mehr Rechenpower in der Hinterhand.
Nvidia Geforce GTX 1070: Allgemeines und Testsystem
Im Vergleich zu den Nvidia-Grafikchips der Maxwell-Generation haben die aktuellen Grafikeinheiten der Pascal-Serie nicht nur spürbar mehr Grafikleistung zu bieten, sondern überzeugen auch mit einer weiter verbesserten Effizienz. Der Pascal-GP104-Grafikchip wird im 16-nm-Prozess gefertigt und kann im Testgerät bis zu 122 Watt verbrauchen.
An technischen Daten hat der hier getestete Chip 2.048 CUDA-Recheneinheiten, 1.442 MHz Kerntakt und einen TurboBoost von bis zu 1.645 MHz (1.885 MHz im Testgerät) zu bieten. Der 8 GB große GDDR5-Grafikspeicher ist über einen 256 bit breiten Speicherbus angebunden und schafft eine Taktrate von 2.077 MHz. Die Speicherbandbreite liegt somit bei 266 GB/s.
Die Nvidia Geforce GTX 1070 unterstützt HDMI 2.0b und DisplayPort 1.4. Ob man diese beiden Schnittstellen auch tatsächlich nutzen kann, hängt von der jeweiligen Konfiguration des Notebooks ab. Das Asus ROG G752VS hat zum Beispiel zwar einen Thunderbolt-3-Anschluss und einen Mini-DisplayPort zu bieten, HDMI ist aber noch nicht in Version 2.0 verbaut.
Als Testplattform für die Nvidia Geforce GTX 1070 kommt wie bereits angedeutet das Asus ROG G752VS zum Einsatz. Der aktuelle Straßenpreis für die Serie beginnt derzeit bei etwa 1.900 Euro, für die Testkonfiguration sind dagegen 2.700 Euro fällig. Im Asus ROG Strix GL502VS ist diese Grafiklösung auch schon für etwa 1.500 Euro zu haben und HP verlangt für sein Omen 17 mindestens 1.700 Euro.
Testkonfiguration Asus ROG G752VS:
- Intel Core i7-6700HQ
- Nvidia Geforce GTX 1070 (Notebook)
- 16 GB DDR4 RAM
- 1 TB M.2 SSD (2x 512 GB RAID 0)
- 1 TB HDD
- Blu-ray BD-R/RE)
- FullHD-IPS-Display mit 120 Hz (matt)
- Preis ca. 2.700 Euro
Der ausführliche Testbericht zum Asus ROG G752VS ist bereits bei Notebooks & Mobiles erschienen.
Nvidia Geforce GTX 1070: Treiber
Ausgeliefert wurde das Asus-ROG-G752VS-Testsample mit Nvidias Treiber in der Version 369.56. Mit diesem Treiber habe ich einige der Benchmarks durchgeführt, um auch einen kleinen Eindruck von der zwischenzeitlichen Treiberentwicklung zu gewinnen. In manchen Balkendiagrammen befinden sich daher doppelte Ergebnisdarstellungen mit ursprünglichem und aktualisiertem Nvidia-Treiber (376.19). In den meisten Fällen bewirkt der aktuellere Treiber minimal verbesserte Ergebnisse. Lediglich beim SPECviewperf.-12-Test Showcase (DirectX) ist ein deutlicher Performancesprung von ursprünglich 77 fps zu 93 fps zu verzeichnen.
Nvidia Geforce GTX 1070: Benchmarks
Die Benchmarkergebnisse des überaus potenten Pascal-Grafikchips fallen insgesamt sehr gut aus. Selbst für hohe 4k-Auflösungen hat man hier noch eine passable Leistungsfähigkeit in der Hinterhand. Das ist beim Testgerät nur dann relevant, wenn man einen externen Bildschirm nutzt, für Interessenten des Asus ROG G752VS mit 4k-Panel (UHD, 3.840 x 2.160 Bildpunkte) aber sicherlich auch interessant. Dieses ist zwar derzeit noch nicht bei den Online-Händlern gelistet, taucht aber schon in Nvidias Datenblatt auf und dürfte demnächst als Option nachgeschoben werden.
Im Kapitel Spieleleistung habe ich einige der Benchmarks daher auch mit einem externen Viewsonic VP2780-4k durchgeführt. Da ich ein Freund der Gesamtbetrachtung der jeweiligen Testsysteme bin, stelle ich vor allem die Gesamtergebnisse der 3DMarks gegenüber.
Beim anspruchsvollen 3DMark Time Spy erreicht die Testkonfiguration 5.153 Punkte und beim 3DMark Firestrike sind es satte 12.019 Punkte. Im Vergleich zum Acer Aspire F15 mit Nvidia Geforce GTX 950M und Intel-Core-i7-7500U-Prozessor fällt dieses Ergebnis etwa drei mal so hoch aus. Noch deutlicher zeigt sich der Unterschied beim Unigine Heaven 4.0 in der Extreme+-Voreinstellung. Sowohl Nvidias Geforce GTX 950M als auch die professionelle Quadro M1000M werden mit 22 zu 109 Punkten ergebnistechnisch fast schon pulverisiert.
OpenGL (optimiert, Workstation-CAD)
Hat man hingegen vor die für Consumer-Aufgaben konzipierte Nvidia Geforce GTX 1070 für professionelle CAD-Aufgaben einzusetzen, muss man schon sehr genau hinschauen, um welche Art von Software es sich handelt. Sobald hier Programme mit OpenGL-Optimierungen zum Zuge kommen, kann die hardwareseitig extrem gut bestückte Geforce selbst mit deutlich schwächer aufgestellten professionellen Grafikkarten der Nvidia-Quadro- oder AMD-FirePro-Serien nicht mithalten.
Neben der geringeren Leistungsfähigkeit muss man zudem mit Treiber- und Stabilitätsproblemen rechnen, weil die auf ein reibungsloses Zusammenspiel hin optimierten Profitreiber von den Geforce- und Radeon-Serien nicht verwendet werden können. Beim SPECviewperf.12-Benchmark fällt die Nvidia Geforce GTX 1070 insbesondere bei Siemens NX und Solidworks extrem stark ab. Die von der Hardware her deutlich schwächer bestückte Nvidia Quadro M1000M (Maxwell) kann sich in diesen Bereichen dank der optimierten Treiber mit teilweise mehreren hundert Prozent Unterschied eindrucksvoll absetzen.
Bei anderen Teil-Tests wie Creo, Maya oder Catia kann die brachiale Rechengewalt der Nvidia Geforce GTX 1070 den Treibernachteil sehr gut kompensieren und sich mit einem Leistungsvorteil gegenüber der Nvidia Quadro M1000M behaupten. Mit annähernd ebenbürtig aufgestellter Profi-Hardware wird das allerdings schnell wieder anders aussehen. Bei Showcase wird als Besonderheit der SPECviewperf.-Tests die DirectX-Schnittstelle zum rendern verwendet. Hier kommt daher vor allem die reine Rechenpower ohne Treiberoptimierungen zum Tragen, was den enormen Geschwindigkeitsvorsprung der Nvidia Geforce GTX 1070 erklärt.
OpenCL
Neben den typischen Grafikaufgaben, können Grafikchips per OpenCL-Schnittstelle auch für viele andere rechenintensive Aufgaben verwendet werden. Dazu gehören zum Beispiel Konvertierungen, Bildbearbeitungsfilter, Videofilter, das Ver- und Entschlüsseln von Daten oder Berechnungen im Rahmen der Finanzanalyse. Das Nutzen des Grafikchips für solche Aufgaben entlastet einerseits den Prozessor und sorgt andererseits für einen nicht unerheblichen Geschwindigkeitsschub.
Wie so oft hängt die Nutzbarkeit dieses Features von der jeweiligen Softwareimplementierung ab. Getestet habe ich die Bereiche Finanzanalyse, Kryptographie, Bildbearbeitung und Videokonvertierung. Hier fällt der Geschwindigkeitsvorteil gegenüber der nicht gerade schwachbrüstigen Nvidia Geforce GTX 950M mit mehreren hundert Prozent sehr eindrucksvoll aus.
Nvidia Geforce GTX 1070: Spiele
Für die Einordnung der Spieleleistung habe ich unterschiedlich anspruchsvolle Spiele-Titel herangezogen. Hier kann die Nvidia Geforce GTX 1070 selbst bei maximalen Qualitätseinstellungen und nativer Displayauflösung (1.920 x 1.080 Bildpunkte) sehr gute Ergebnisse erzielen. Alle getesteten Spiele lassen sich hier im Mittel mit mindestens 63 fps (Deus Ex Mankind Divided) immer flüssig genießen. Nicht ganz so viele Reserven dürfte man bei dem Asus ROG 752VS in der Version mit eingebautem UHD-Display (3.840 x 2.160 Bildpunkte) haben. Bei The Witcher 3 fallen die Frameraten mit angeschlossenem UHD-Monitor (Viewsonic VP2780-4k) auf 35 fps und bei Deus Ex Mankind Divided auf 28 fps (beide mit hohen Qualitätseinstellungen).
So lange man sich also mit der Nvidia Geforce GTX 1070 im Asus ROG G752VS auf das Spielen mit FullHD-Auflösung beschränkt, hat man derzeit keine Probleme selbst leistungsfressende 3D-Titel wie Deus Ex Mankind Divided flüssig über den Bildschirm laufen zu lassen. Greift man hingegen zu einer Kombination mit UHD-Auflösung, dann kann es je nach Spiel auch jetzt schon zu Leistungsengpässen und einem ruckelnden Spielerlebnis kommen. Hier hilft es dann nur die Qualitätseinstellungen runterzuschrauben oder doch eine niedrigere Auflösung auszuwählen.
Nvidia Geforce GTX 1070: Stromverbrauch & Geräuschentwicklung (Asus ROG G752VS)
Die hier dargestellten Stromverbräuche der Nvidia Geforce GTX 1070 wurden mit dem Tool HWinfo 64 ausgelesen und die jeweilige Gesamtleistungsaufnahme analog zu meinen anderen Notebooktests mit einem Multimeter gemessen. Je nach Aufgabenspektrum kann die Leistungsaufnahme höchst unterschiedlich ausfallen. Beim Cinebench R15 64 bit fordert das OpenGL-Shading nur wenig vom Grafikchip und begnügt sich mit ca. 43 Watt. Bei Furmark steigert sich der Bedarf auf immer noch moderate 62 Watt. Das Spiel Deus Ex Mankind Divided fordert dagegen alles von der Grafiksektion und zieht bis zu 121 Watt in der Spitze.
Nvidia Geforce GTX 1070 | Leistungsaufnahme System | Leistungsaufnahme Grafik | Schalldruckpegel |
Cinebench R15 64 bit OpenGL Shading | 79 – 83 Watt | 43 Watt | 32,1 dB(A) |
Furmark Stresstest | 65 – 91 Watt | 39 – 62 Watt | 32,1 dB(A) |
Deus Ex Mankind Divided, FullHD, max. Qualität | 169 – 171 Watt | 116 – 121 Watt | 45,2 dB(A) |
Anhand dieser Werte wird schnell klar, warum Nvidia die Geforce GTX 1070 grundsätzlich für den 17-Zoll-Formfaktor vorsieht. Die hier entstehende Abwärme muss gekühlt und vor allem aus dem Notebook herausbefördert werden. Selbst das wuchtige und mit großem Kühlsystem bestückte Asus ROG G752VS wird mit einem Schalldruckpegel von 45 dB(A) bei Deus Ex schon recht laut, um diese Aufgabe bewältigen zu können.
Nvidia Geforce GTX 1070: Fazit
Die Nvidia Geforce GTX 1070 ist ein äußerst potenter mobiler Grafikchip. Bei einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten braucht man sich derzeit im Spielebereich keine Sorgen bezüglich einer zu geringen Leistungsfähigkeit zu machen. Hier dürfte es noch einige Zeit dauern, bis derart leistungshungrige Titel erscheinen, die Nvidias Geforce GTX 1070 in die Knie zwingen werden.
Das ist derzeit nur dann der Fall, wenn man die Auflösung auf 3.840 x 2.160 Bildpunkte (UHD/ 4k) hochschraubt. Dann machen zum Beispiel Titel wie Deus Ex Mankind Divided oder The Witcher 3 mit maximalen Qualitätseinstellungen nur noch bedingt Spaß und müssen hinsichtlich der Effekte etwas kürzer treten.
Der Einsatz dieser potenten Grafiklösung erfordert aber auch so schon das eine oder andere Zugeständnis. Aufgrund des hohen Energieverbrauchs unter Last und des daraus resultierenden Kühlbedarfs, wird man die Geforce GTX 1070 lediglich in großen und damit meist wenig mobilen 17-Zoll-Notebooks vorfinden. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil, denn transportabel sind auch diese Modelle und das üppige Gehäusevolumen bietet viel Platz für Anschlüsse, Laufwerke und sonstige Ausstattungsmerkmale.
Wie sieht es bei der GTx 1070 mobile also Laptop Version mit VR aus :)?
auch auf längere Sicht? lieber die Rtx 2060 mobile oder die Gtx 1070 mobile ?
Auf längere Sicht dürfte die RTX 2060 bei FullHD-Auflösung aufgrund der moderneren Architektur sicherlich die bessere Wahl sein. Dürfte auch bei den Emissionen Vorteile haben. Die GTX 1070 verfügt zum Beispiel über keine separaten Raytracing-Kerne und kann kein Adaptive Shading. Letztendlich dürften die Gesamtpakete, die zur Disposition stehen ausschlaggebend sein…