Microsoft Surface Go (2018) Tablet im Test
Microsoft Surface Go: Leistung
Das passiv gekühlte Microsoft Surface Go ist mit einem Intel Pentium Gold 4415Y inklusive Intel HD Graphics 615 ausgestattet. Der Arbeitsspeicher hat eine Kapazität von 4 GB und ist im Dual-Channel-Betrieb konfiguriert.
Im Test zeigt sich, dass der Intel Pentium Gold, anders, als es die Bezeichnung vielleicht suggeriert, im Vergleich zum Intel Pentium Silver N5000 (Gemini Lake) erheblich Federn lassen muss. Unter dem Strich fehlen dem Kaby-Lake-Prozessor hier zwei physische Rechenkerne und in der Spitze 1,1 GHz Taktfrequenz. Beim Cinebench R15 erreicht die CPU daher lediglich 64 Punkte im Single-Thread-Test und 161 Punkte im Multi-Thread-Test. Damit beträgt der Leistungsrückstand zum Intel Pentium Silver N5000 im Acer Swift 1 etwa 15 bis 30 Prozent.
Im Stresstest reduziert sich die schwache Leistungsfähigkeit nicht noch weiter, sondern verbleibt auf einem konstant niedrigen Niveau. Mit einem dauerhaften Ergebnis von um die 3.240 Punkte, positioniert sich Intels Pentium Gold 4415Y sogar knapp hinter Qualcomms Snapdragon 835 im Lenovo Miix 630.
Trotz dieser mageren Ergebnisse ist das Tablet jedoch nicht wirklich untermotorisiert. Im Vergleich zum Lenovo Miix 630 muss sich das System nicht mit einer leistungsfressenden Emulation herum schlagen. Zudem laufen hier auch 64-bit-Anwendungen problemlos. Unterstützt wird die Systemleistung durch 4 GB RAM und den recht flotten eMMC-Flash-Speicher.
Massenspeicher – 64 GB eMMC
Das preiswertere Einstiegsmodell ist mit einem 64 GB eMMC-Speicher ausgestattet, von dem netto 56,8 GB nutzbar sind. Der kompakte Flashspeicher liefert recht passable Datenraten und erreicht bis zu 256 MB/s beim Lesen und 125 MB/s beim Schreiben.
Erweitern lässt sich der Speicherplatz durch eine MicroSD-Karte im etwas versteckten Steckplatz unter dem Aufsteller. Im Test schafft eine Lexar Professional 1000x UHS-II bis zu 83 MB/s beim Lesen und 51 MB/s beim Schreiben. Schnelle UHS-II-Karten werden hier also bei knapp 90 MB/s ausgebremst.
Grafik – Intel HD Graphics 615
Die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 615 erreicht zwar nicht die Performance der Intel UHD Graphics 620, ist aber dennoch in der Lage Konvertierungen per Intel Quick Sync Video durchzuführen, 4k-UHD-Videos flüssig abzuspielen und vom Prinzip her bis zu 3 Bildschirme gleichzeitig beliefern zu können. Das Microsoft Surface Go hat für die Bildausgabe einen USB-C-Port mit DisplayPort-Unterstützung zur Verfügung und erweitert seinen Desktop problemlos mit Viewsonics VP 2780-4k bei 3.840 x 2.160 Bildpunkten und 60 Hz.
Auch wenn einfache Casual-Games nutzbar sind, so fällt die 3D-Leistungsfähigkeit für Windows-Verhältnisse dennoch sehr mager aus. Beim Unigine Heaven Basic laufen die Bilder mit gerade mal 16 fps über den Bildschirm. Beim 3DMark Cloud Gate schafft das System ebenfalls nur unterdurchschnittliche 4.155 Punkte.
Benchmarkergebnisse im Überblick
Microsoft Surface Go | 4 GB RAM & eMMC Flash | |
Prozessor | Single-Core | Multi-Core |
Cinebench R15 64 bit | 64 cb | 161 cb |
Geekbench 3.3.0 64 bit | 1.874 Punkte | 3.845 Punkte |
Geekbench 4.2 64 bit | 2.063 Punkte | 4.034 Punkte |
System | Single-Core | Multi-Core |
PCMark 8 Home (Akku) | 1.828 Punkte (1.690 Punkte) | |
PCMark 10 | 1.786 Punkte | |
Massenspeicher | Lesen | Schreiben |
Crystal Disk Mark QD32 | 252 MB/s | 125 MB/s |
Crystal Disk Mark sequ. | 256 MB/s | 118 MB/s |
Grafik | HD Basic | HD+ Extreme |
Unigine Heaven 4.0 | 16 fps | 4 fps |
Cinebench R15 OpenGL | 31 fps | |
Cloud Gate – 3DMark | 4.155 Punkte | |
Firestrike – 3DMark | 722 Punkte | |
Time Spy – 3DMark | 0 Punkte | |
Vergleichswerte CPU | CPU-Benchmarkliste | |
Vergleichswerte GPU | GPU-Benchmarkliste |
Microsoft Surface Go: Emissionen
Das passiv gekühlte Microsoft Surface Go arbeitet im Test geräuschlos. Hier ist auch kein Elektronikzirpen zu vernehmen. Die im Inneren entstehende Abwärme wird über das Metallgehäuse auf der Rückseite abgegeben. Hier zeigt sich der Bereich oberhalb des Aufstellers als Hotspot. Dieser erwärmt sich bereits bei wenig Last, hält sich aber nach über einer Stunde Volllast bei maximal 45,1 °C. Das ist gut spürbar aber noch nicht unangenehm.
Microsoft Surface Go: Stromverbrauch & Akkulaufzeiten
Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Microsoft Surface Go fällt insgesamt recht niedrig aus. Mit 0,8 Watt im Minimum und 22,2 Watt in der Spitze hält sich das Windows System noch ziemlich zurück. Auffällig zeigt sich beim Testgerät allerdings der mutmaßlich hohe Stromverbrauch des WLAN-Moduls. Mit ausgeschaltetem WLAN benötigt das Testgerät bei minimaler Displayhelligkeit im Leerlauf gerade mal 2,0 Watt.
Kommt das Qualcomm-AC-WLAN dazu, steigt der Verbrauch (ebenfalls im Leerlauf) direkt auf happige 3,5 Watt. Ein Mehr von ziemlich genau 75 % ist schon recht ungewöhnlich. Die Treiber sind beim Testgerät auf aktuellem Stand und auch sonst hat keine Internetaktivität vorgelegen. Ein zukünftiges Treiberupdate sollte hier aber vermutlich für Abhilfe und letztlich längere Akkulaufzeiten sorgen.
Energieverbrauch – Microsoft Surface Go | Leistungsaufnahme | Akkulaufzeit |
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) | 0,8 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit, WLAN aus) | 2,0 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit, WLAN an) | 3,5 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, Displayhelligkeit 75 %, WLAN aus) | 3,0 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit, WLAN an) | 5,5 Watt | — |
Büro (PCMark 8 Battery Test, 210 cd/m², ausbalanciert) | — | 4:52 h |
4k-Video (Energiesparmodus, 210 cd/m², WLAN an) | 7,0 Watt | 6:19 h |
FullHD-H.264-Video (Energiesparmodus, 210 cd/m², WLAN an) | 5,5 Watt | 6:32 h |
FullHD-H.264-Video (Energiesparmodus, 210 cd/m², WLAN aus) | 4,8 Watt | 8:27 h |
FullHD-H.264-Video (Energiesparmodus, 111 cd/m², WLAN aus) | 4,2 Watt | 9:11 h |
WLAN-TV-Streaming (210 cd/m²) | 5,2 Watt | 6:46 h |
Geekbench Stresstest | 11,6 Watt | — |
Unigine Heaven | 20,1 Watt | — |
Stresstest Unigine Heaven & Geekbench | 22,1 Watt | — |
Leerlauf Akku-Ladezeit (210 cd/m², WLAN an) | — | 2:23 h |
27-Wh-Lithium-Polymer-Akku, 45-Watt-Netzteil |
Akkulaufzeiten
Der im Microsoft Surface Go verbaute Akku hat eine Kapazität von um die 27 Wh. Microsoft selbst macht hierzu keine Angaben und die eingesetzten Tools variieren mit ihren Angaben um etwa 0,5 Wh. Laut Microsoft soll der Akku für bis zu 9 Stunden Videowiedergabe ausreichen. Bei ersten Tests mit aktiviertem WLAN konnte dieses Ziel jedoch nicht erreicht werden. Nach mehreren Durchläufen mit verschiedenen Formaten ist nach 6:32 Stunden spätestens Schluß. Knapp eine viertel Stunde länger hält das Tablet beim WLAN-TV-Streaming durch.
Ein weiterer Test mit deaktiviertem WLAN bestätigt die netzseitigen Stromverbrauchsmessungen. Die Videowiedergabe fällt hier mit 8:27 Stunden etwa zwei Stunden länger aus, als mit aktiviertem Funkmodul. Auf 9:11 Stunden kommt man schließlich, wenn man die Helligkeit zusätzlich auf 50 % (111 cd/m²) reduziert.
Unter etwas mehr Last steigt der Verbrauch merklich weniger an, als bei so manchem Notebook. Beim PCMark 8 Battery Test hält das Microsoft Surface Go mit 27-Wh-Akku immerhin knapp 5 Stunden lang durch. Dafür liefert es aber auch eine deutlich geringere Leistungsfähigkeit ab. Beim PCMark 8 Battery Test werden zum Beispiel nur 1.690 Punkte erzielt.
Microsoft Surface Go: Fazit
Willkommen zurück! Das Microsoft Surface Go ist ein gelungenes Einsteiger-Tablet mit echtem Windows-10-Betriebssystem. Alleine damit stößt es derzeit schon in eine klaffende Produktlücke am Tablet-Markt. Obwohl sich das Surface Go hierbei natürlich an preisbewußte Käufer richtet, hat Microsoft nicht an wichtigen Details gespart: Das hervorragende Gehäuse hat ein genauso hervorragendes Display spendiert bekommen, die Schnittstellenausstattung ist überaus praxisgerecht gewählt und der Einstiegspreis fällt mit 450 Euro durchaus moderat aus.
Die Leistungsfähigkeit ist für ein Windows-Tablet der Einsteigerklasse angemessen und zeigt sich in vielen Einsatzszenarien als völlig ausreichend. Den einschränkenden S-Modus des Windows-Betriebssystems kann man zudem kostenlos zugunsten eines vollwertigen Windows 10 Home über Bord werfen.
Wem das nackte Tablet nicht reicht, der hat die Möglichkeit das Gerät mit etwas Zubehör zum Convertible oder Zeichenbrett aufzurüsten. Das erfordert allerdings wie so oft zusätzliche Investitionen. Bei der Konkurrenz ist das nicht anders, teilweise sogar noch kostspieliger.
Noch nicht optimal zeigen sich bislang die Akkulaufzeiten, wenn das WLAN-Modul aktiviert ist. Selbst bei Nichtbenutzung kann das zum Beispiel bei der Videowiedergabe einen Laufzeitunterschied von um die 2 Stunden ausmachen. Hier bitte nachbessern!