Lenovo ThinkPad E560 im Test
Business-Standard. Das Lenovo ThinkPad E560 stellt eine der günstigeren Möglichkeiten dar, ein ausgewiesenes Business-Notebook zu erhalten. Auf wesentliche Kerneigenschaften muss man hier trotz Einsteiger-Status nicht verzichten.
In Lenovos Produkthierarchie sind die ThinkPads der E-Klasse als Einstiegsmodelle klassifiziert. Hier soll der Kunde eine angemessene Kombination aus Preis, Leistung und Qualität erhalten. Dass man dabei nicht die Ausstattungsmerkmale eines Lenovo ThinkPad der T-Serie geboten bekommt, dürfte auf der Hand liegen. Dennoch spart Lenovo nicht bei elementaren Kernkompetenzen und stellt so ein tatsächlich attraktives Arbeitsgerät auf die Beine.
Das Testgerät entspricht dem Basis-Modell für 539 Euro und wurde im Lenovo Online-Shop mit dem IPS-Display (30 Euro) und einer Intel Core i5-6200U-CPU (60 Euro) aufgewertet. Zum Testzeitpunkt kostet die Zusammenstellung knapp 630 Euro.
Auszug der technischen Daten
Model | Lenovo ThinkPad E560 |
Preis | ca. 630 Euro im Lenovo Online-Shop |
Prozessor | Intel Core i5-6200U (2,8 GHz), 2 Kerne, 4 Threads, 15 Watt TDP |
Grafik | Intel HD Graphics 520, max. 1 GHz, shared memory |
Arbeitsspeicher | 4GB DDR3L-RAM, Single-Channel, 1 Slot frei |
Massenspeicher | Seagate Laptop Thin 500 GB HDD, 2,5″, SATA III, 7.200 U/min, 7mm, LG DVD-Brenner HL-DT-ST |
Display | 15,6-Zoll-IPS-Display, Auflösung: 1.920 x 1.080 Bildpunkte, 16:9, |
Betriebssystem & Software | Windows 10 Home 64 bit |
Anschlüsse & Erweiterung | 3 x USB 3.0 (1 x mit Ladefunktion), HDMI, VGA, USB-Kartenleser, kombinierter 3,5-mm-Klinke Audio in/out |
Kommunikation | Intel Dual Band Wireless-AC 3165 (802.11ac+a/b/g/n, 1×1), Bluetooth 4.2, Webcam, Mikrofon |
Audio | Intel Skylake High Definition Audio Controller |
Eingabegeräte | Chiclet-Tastatur mit Nummernblock, Touchpad, Trackpoint, keine Tastaturbeleuchtung verfügbar |
Sicherheit | Kensington-Schloss-Vorbereitung |
Batterie & Stromversorgung | 42,6-Wh-Akku, 45-Watt-Netzteil |
Abmessungen & Gewicht | 377 (B) x 255 (T) x 27 (H) mm, Testgewicht 2,3 kg |
Herstellergarantie | 12 Monate Herstellergarantie |
Informationen zum Testgerät | http://shop.lenovo.com/de/de/laptops/thinkpad/edge-series/e560/ |
Mögliche Alternativen
Wer von vorne herein weiß, dass er die maximal mögliche Performance benötigt, kann das Lenovo ThinkPad E560 auch mit einer Intel Core i7-6500U-CPU und der dedizierten AMD Radeon R7 M370-Grafikeinheit bestellen. Das aktuelle Topmodell ist zusätzlich mit 8 GB RAM, einem SSHD und weiteren Kleinigkeiten ausgestattet. Der Preis beträgt dann aber schon etwa 930 Euro.
Eine etwas kompaktere Alternative stellt Lenovos ThinkPad E460 im 14-Zoll-Format dar. Dieses hat bei Notebooks & Mobiles bereits vor Längerem ein gutes Testergebnis eingefahren: Test Lenovo ThinkPad E460. Im gleichen Formfaktor macht dagegen vor allem das Toshiba Tecra A50 auf sich aufmerksam. Mit Preisen von deutlich über 1.000 Euro spielt es allerdings auch in einer vollkommen anderen Preisliga.
Lenovo ThinkPad E560: Gehäuse
Das dunkelgraue Gehäuse des Lenovo ThinkPad E560 ist solide verarbeitet und weist an den wichtigen Stellen eine gute Stabilität auf. Die Handballenablage gibt nicht nach, die Displayscharniere sind griffig und die Tastatur liegt fest auf. Dafür lässt sich das Material über dem optischen Laufwerk und der untere Displayrahmen zwischen den beiden Scharnieren mit wenig Kraft leicht eindrücken. Auch der Displaydeckel erreicht nicht die Festigkeit die man bei höher positionierten Serien vorfindet.
Für die anvisierte Zielgruppe und das Preissegment geht das aber vollkommen in Ordnung. Mit einem Testgewicht von 2,3 kg ist das Lenovo ThinkPad E560 für ein 15-Zoll-Notebook noch ausreichend mobil. Dank guter Akkulaufzeiten, kann man das 290 Gramm schwere Netzteil sicherlich des Öfteren mal zu Hause oder im Büro liegen lassen.
Lenovo ThinkPad E560: Ausstattung
Anschlüsse
Mit USB 3.0, HDMI und VGA werden die üblichen Basis-Anschlüsse geboten. Darüber hinaus findet man hier auch noch ein optisches Laufwerk und einen Gigabit-LAN-Anschluss. Der Kartenleser ist frontseitig positioniert und liest Speicherkarten mit UHS-I-Geschwindigkeit. Die Schnittstellenpositionierung auf der linken Seite ist weit vorne und etwas gedrückt umgesetzt worden.
Mit angeschlossenen Kabeln stört das bei der Handhabung und überbreite Peripherie kann die benachbarten Ports blockieren. Manchem Anwender könnte vielleicht ein DisplayPort oder ein schnellerer USB 3.1 Gen. 2 fehlen. Den Fingerabdruckleser gibt es nur wenn man auf die optional erhältlichen JBL-Boxen verzichtet. Mein Testgerät hat beides nicht verbaut bekommen.
Kommunikation
Die im oberen Bildschirmrahmen zusammen mit dem Dual-Array-Mikrofon positionierte HD-Webcam löst mit 1.280 x 720 Bildpunkten auf und reicht für anspruchslose Videochat-Aufgaben. Bei schlechten Lichtverhältnissen nimmt die Qualität merklich ab und zeigt lediglich eine verrauschte und kontrastarme Übertragung. Für einen Aufpreis von 60 Euro kann man bei den höherpreisigen Modellen alternativ auch zu Intels Real Sense 3D-Kamera greifen.
Ansonsten verfügt das Lenovo ThinkPad E560 standardmäßig über Intels Dual Band Wireless 3165 AC-Modul inklusive Bluetooth 4.2 und Gigabit-Ethernet. Das WLAN-Modul hat im Praxis-Test einen guten Eindruck hinterlassen und mit guten Transferraten und ordentlicher Reichweite überzeugt. Auch hier hat man die Möglichkeit zu leistungsfähigeren Alternativen wie einem Qualcomm Wireless 2×2 AC-Modul oder Intels Dual Band Wireless AC 8260 zu greifen.
Audio
Die Audioqualität der integrierten Lautsprecher zeigt sich sehr höhenlastig und liefert kaum Mitten und Bässe. Für geringe Ansprüche bei der Wiedergabe von Internetvideos oder zum Probehören von Musiktiteln mag das ausreichen.
Wer hingegen anspruchsvollere Präsentationen oder Videovorführungen durchführen möchte, sollte per USB, Klinke oder Bluetooth auf ein externes Boxensystem ausweichen. Optional bietet Lenovo im Online-Konfigurator die Möglichkeit anstatt der Standard-Stereo-Lautsprecher Modelle von JBL zu integrieren. Diese kosten knapp 8 Euro und sind bei den Zeigegeräten auswählbar.
Die mit LatencyMon überprüften Latenzen erreichen nach 9:30 Minuten Laufzeit im Maximum gerade mal 986 µs. Das ist sehr wenig und dürfte beim Arbeiten mit externen Audiogeräten keine Probleme in Form von Soundknacken, Synchronisierungsfehlern oder Aussetzern verursachen.
Lenovo ThinkPad E560 | Transferraten in MB/s |
UHS-I-Kartenleser, Toshiba Exceria Pro UHS-II 16 GB | 89 Lesen/ 69 Schreiben |
USB 3.0, Samsung Portable SSD T3 250 GB | 423 Lesen/ 427 Schreiben |
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3840 x 2160 mit 60 Hz | nein, max. 30 Hz |
Maximale Latenzen nach 9:30 Minuten LatencyMon | 968 µs |
Wartung
Das Lenovo ThinkPad verfügt am Unterboden über zwei Wartungsklappen die mit wenigen Schrauben gesichert sind. Einfach öffnen lassen sie sich jedoch nicht, da diese mit weiteren Kunststoffnasen in Position gehalten werden. Nach dem Entfernen hat man Zugriff auf das Funkmodul, den Arbeitsspeicher und die Festplatte. Ein ausführlicher Upgrade-Test zum Lenovo ThinkPad E560 wird in wenigen Tagen erscheinen.
Lenovo ThinkPad E560: Eingabegeräte
Tastatur
Die im ThinkPad E560 verbaute Tastatur unterscheidet sich augenscheinlich nicht von den Modellen, die man in den L- oder T-Serien vorfindet. Die Tastaturmatte liegt fest auf, die Tasten verfügen über einen mittleren Hub und ein leises Anschlagsgeräusch. Die Tasten sind im 19-mm-Raster ausgeführt und geben ein sehr gutes Feedback. Vielschreiber sollten mit dieser Lösung schnell glücklich werden können. Leider wird bei Lenovos E-Serie keine Tastaturbeleuchtung verbaut, was den einzigen echten Minus-Punkt bei den gebotenen Eingabegeräten darstellt.
Ansonsten müssen sich Einsteiger wie bei den ThinkPads üblich erst einmal an das etwas eigenwillige Tastaturlayout mit vertauschter Strg- und FN-Taste gewöhnen oder im BIOS die Funktionen einfach wechseln. Die Druck-Taste befindet sich nicht im oberen, sondern im unteren Tastaturbereich und erfordert ebenfalls etwas Umgewöhnung.
TouchPad & TrackPoint
Das 100 x 56 mm große Touchpad überzeugt mit guten Gleiteigenschaften und angenehmer Haptik. Die integrierten TouchPad-Tasten funktionieren zuverlässig. Eine für manchen Anwender willkommene Alternative stellt der wie gewohnt perfekt implementierte TrackPoint dar. Dieser navigiert leichtgängig und präzise. Dafür sorgt auch die nach oben hin abgerundete Oberfläche die ausreichend hoch über die Tasten hinausragt.
Lenovo ThinkPad E560: Display
Das Lenovo ThinkPad E560 ist mit einem nicht empfehlenswerten HD-Display und dem hier verbauten FullHD-IPS-Panel erhältlich. Das HD-Display ist alleine schon wegen der groben Auflösung und den instabilen Blickwinkeln (TN-Technologie) nicht mehr zeitgemäß. Zudem fällt der Aufpreis für das IPS-Panel im Lenovo Online-Konfigurator mit 28 Euro sehr zurückhaltend aus und stellt eine der besten Investitionsmöglichkeiten bei der E-Serie dar.
Displaymessungen
Lenovo ThinkPad E560 | |
Display | IPS-LED-Display, LP156WF6-SPK2, LEN40BA |
Auflösung | 1.920 x 1.080 |
minimale Helligkeit | 2,3 cd/m² |
ca. 150 cd/m² | Helligkeitsstufe 8 (175 cd/m²) |
ca. 200 cd/m² | Helligkeitsstufe 9 (218 cd/m²) |
maximale Helligkeit | 285 cd/m² |
maximale Helligkeit Akku Displaymitte | 265 cd/m² |
maximale Helligkeit Displaymitte (profiliert) | 265 cd/m² (217 cd/m²) |
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) | 0,334 cd/m² (0,276 cd/m²) |
Ausleuchtung | 87 % |
sRGB-Farbraumabdeckung | 56,1 % |
Kontrast (profiliert) | 913:1 (638:1) |
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) | 8,8 (5,3) |
maximales DeltaE 2000 (profiliert) | 26,9 (27,5) |
Helligkeitsregulierung durch PWM | keine PWM feststellbar |
Das Display wurde mit Spectracals Calman Software vermessen und ausgewertet. |
Helligkeit & Kontrast
Im Auslieferungszustand erreicht der Bildschirm im Zentrum eine maximale Helligkeit von 265 cd/m². Die Ausleuchtung beträgt 87% und zeigt auch subjektiv eine sehr gleichmäßige Helligkeitsverteilung. Auffällige Lichthöfe, Wolkenbildungen oder sonstige Einschränkungen sind mit dem bloßen Auge nicht erkennbar.
Die Luminanz lässt sich in 10 Stufen ausreichend fein regulieren. In Stufe 9 habe ich 217 cd/m² und in Stufe 8 175 cd/m² gemessen. Beide Einstellungen werden für die Akkutests verwendet. Bei der Helligkeitsregulierung kommt keine Pulsweitenmodulation (PWM), was zu einem Flimmern führen könnte, zum Einsatz.
Zusammen mit dem niedrigen Schwarzwert von 0,29 erreicht der Bildschirm einen Kontrast von 913:1. Das sorgt für ein subjektiv tiefes Schwarz, das sich insbesondere bei Filmen, Spielen und Fotos positiv bemerkbar macht. Aber auch die Erkennbarkeit von Texten, Tabellen und Grafiken profitiert hiervon.
Aussenbetrieb
Für einen Einsatz unter freiem Himmel bringt das IPS-Panel von LG-Philips gute Voraussetzungen mit. Die maximale Helligkeit wird auch im Akkubetrieb geliefert, die Darstellung ist kontraststark und die mattierte Oberfläche verhindert störende Umgebungsspiegelungen.
Farbtreue & Farbraum
Keine Chance bietet das Display dagegen auf ein farbtreues Arbeiten im bildverarbeitenden Bereich. Mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 (Abweichung vom Ideal) von 8,8 und einem maximalen DeltaE 2000 von 26,9 werden die Grenzen von 3 und 5 deutlich überschritten. Eine Profilierung kann zwar die Graustufen und den Durchschnittswert etwas verbessern, dafür verringert sich aber der Kontrast und die Displayhelligkeit.
Das maximale DeltaE 2000 beträgt nach der Profilierung sogar 27,5 und stellt damit keine signifikante Optimierung dar. Ähnlich schlecht sieht es bei der Farbraumabdeckung aus. Während 56 Prozent des sRGB-Farbraums den meisten Anwendern wahrscheinlich genügen, werden ambitionierte oder professionelle Fotografen, Grafiker und Videofilmer mit dieser Lösung nicht glücklich. Hier fehlen einfach zu viele Farbnuancen um Aufnahmen sachgerecht beurteilen zu können.
Blickwinkelstabilität
Die Blickwinkelstabilität fällt wiederum sehr gut aus und bietet kaum Anlass für negative Kritik. Kontrast und Farbdarstellung bleiben selbst aus spitzen Einblickwinkeln nahezu unverändert.
Lenovo ThinkPad E560: Leistung
Allgemein
Die im Testgerät verbaute Leistungsausstattung findet man in vielen Notebooks dieser und höherer Produktklassen wieder. Die Intel Core i5-6200U-CPU hat sich dadurch mittlerweile zum Standard-Prozessor gemausert und deckt viele mögliche Einsatzszenarien mit ausreichend Leistungsfähigkeit ab. Im Testgerät findet man daneben 4 GB DDR3-RAM (Single-Channel), eine 500-GB-Festplatte und die Grafikausgabe wird von der im Intel Core i5-6200U integrierten Intel HD Graphics 520 übernommen.
Lenovo ThinkPad E560 | ||
Prozessor | Single-Core | Multi-Core |
Cinebench R15 64 bit | 104 cb | 284 cb |
Geekbench 3.0 | 2.670 | 5.741 |
System | Single-Core | Multi-Core |
PCMark 8 Home (Akku) | 2.704 Punkte (2.634) | |
Massenspeicher | Lesen | Schreiben |
Crystal Disk Mark | 127,6 MB/s | 120,2 MB/s |
Grafik | HD Basic | HD+ Extreme |
Unigine Heaven 4.0 | 13,2 fps | — |
Cinebench R15 OpenGL | 29,9 fps | |
3DMark Cloud Gate | 4.674 | |
3DMark Firestrike | 545 |
Prozessor
Der genügsame Zweikern-Prozessor (15 Watt TDP) kann bis zu 4 Threads gleichzeitig abarbeiten und erreicht im besten Fall eine Taktrate von bis zu 2,8 GHz. Gegenüber dem ebenfalls für das ThinkPad E560 erhältlichen Intel Core i3-6100U ist der augenfälligste Unterschied Intels Turbo Boost Technologie. Der günstigere Intel Core i3-6100U muss auf diesen verzichten und erreicht lediglich eine maximale Taktrate von 2,3 GHz.
Bei den Prozessor-Benchmarks ordnet sich der i5-Prozessor mit deutlichem Abstand vor dem i3-Modell ein. Beim Cinebench R15 werden zum Beispiel 104 Punkte (Single-Thread) und 284 Punkte (Multi-Thread) anstatt 89 Punkte (Single-Thread) und 235 Punkte (Multi-Thread) beim Lenovo ThinkPad E460 erzielt. Etwas bessere Ergebniss liefert Intels Core i3-6100U im Dell Inspiron 13 5368 ab.
Grafik
Der Grafikchip Intel HD Graphics 520 verfügt über keinen eigenen Grafikspeicher, sondern bedient sich im Shared-Memory-Verfahren beim integrierten Arbeitsspeicher. Dieser arbeitet im Auslieferungszustand im Single-Channel-Modus und kann daher nicht seine volle Leistungsfähigkeit entfalten. Erst ein zweiter RAM-Riegel aktiviert den schnellen Modus und sorgt für etwa 20 bis 25 Prozent Mehrleistung.
Dennoch reicht auch ohne dieses Upgrade die Performance für viele übliche Alltagsaufgaben. FullHD-Videos, Casual-Games, Intel Quick Sync-Konvertierungen oder GPGPU-Aufgaben mit Intel-Unterstützung lassen sich problemlos umsetzen. Selbst eine 4k-Auflösung bei 60 Hz am externen Display wäre rein leistungstechnisch möglich, wenn denn ein kompatibler Monitorausgang verbaut wäre. Nur aktuelle 3D-Spiele, 3D-Konstruktionen oder 3D-Modellierungen machen mit dieser Lösung keinen Spaß.
System & Massenspeicher
Die Systemleistung der Test-Konfiguration wird in erster Linie durch die Seagate-Festplatte ausgebremst. Zugriffszeiten von um die 16 ms und maximale Transferraten von 127 MB/s können nicht mit Solid State Drives mithalten. Der Systemstart benötigt eine gefühlte Ewigkeit und Programme öffnen spürbar langsamer, als man das von den Festspeicherlösungen gewohnt ist.
Lenovo ThinkPad E560: Emissionen
Im Leerlauf und bei wenig Last dominiert die Festplatte das vorherrschende Betriebsgeräusch. Der gemessene Schalldruckpegel beträgt dann leise 28,1 dB(A), ist aber immer präsent. Bei etwas mehr Beanspruchung dreht der Lüfter minimal schneller und erzeugt einen Geräuschpegel von 29,2 dB(A).
Emissionen – Lenovo ThinkPad E560 | Schalldruckpegel | Oberflächentemperatur |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | 28,1 dB(A) | max. 32,5 °C |
Büro (PCMark 8 Battery Test, 150 cd/m², ausbalanciert) | 29,2 – 33,9 dB(A) | max. 34,0 °C |
WLAN-Streaming (200 cd/m², ausbalanciert) | 29,2 dB(A) | max. 33,8 °C |
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) | 35,0 dB(A) | max. 39,8 °C |
Temperatur am unteren Displayrahmen | 43,5 °C – 49,6 °C |
Selbst die mittlerer Last gemessenen 33,9 dB(A) und die bei Volllast in der Spitze anliegenden 35 dB(A) machen das Lenovo ThinkPad E560 keinesfalls zu einem lauten Notebook. Ganz im Gegenteil. Das Betriebsgeräusch zeigt sich zu jeder Zeit sehr zurückhaltend und profitiert von einer angenehmen Geräuschcharakteristik ohne hochfrequente Töne oder pulsierendem Lüfterverhalten.
Die niedrige Geräuschentwicklung geht beim Testgerät nicht zu Lasten der Hitzeentwicklung. Die an der Baseunit gemessenen Maximalwerte erreichen gerade mal 38,8 °C unter Volllast. Etwas ungewöhnlich zeigt sich ein Hitze-Hotspot am unteren Displayrahmen. Hier habe ich beim Testgerät bis zu 49,6 °C gemessen. Auf den praktischen Betrieb hat das keinen erkennbaren Einfluss. Ein Arbeiten auf dem Schoß ist mit dem ThinkPad E560 jedenfalls jederzeit möglich und auch sonst muss man hier mit keinen Einschränkungen zurechtkommen.
Lenovo ThinkPad E560: Energieverbrauch und Akkulaufzeiten
Je nach Beanspruchung bewegt sich die gemessene Leistungsaufnahme zwischen 4,1 Watt (minimale Displayhelligkeit, Energiesparmodus, Leerlauf, Funk aus) im Minimum und 30,3 Watt (Volllast, alles an, maximale Displayhelligkeit) im Maximum. In der Praxis wird man mit angepasster Displayhelligkeit und eingeschalteten Funkmodulen bei vielen Office- und Internetaufgaben mit 10 bis 13 Watt auskommen.
Energieverbrauch – Lenovo ThinkPad E560 | Leistungsaufnahme | Akkulaufzeit |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | 4,1 Watt | 11:00 h |
Büro (PCMark 8 Battery Test, 150 cd/m², ausbalanciert) | 10,7 – 23,5 Watt | 3:32 h |
WLAN-Streaming (200 cd/m², ausbalanciert) | 10,4 – 13,1 Watt | 6:28 h |
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) | 29,8 – 30,3 Watt | 2:15 h (Drosselung) |
Für die erzielbaren Akkulaufzeiten sind das gute Voraussetzungen. Obwohl der wechselbare Akku eine nicht gerade üppige Kapazität von 42 Wh aufweist, sollten in der Praxis Akkulaufzeiten zwischen 3,5 und 6,5 Stunden problemlos möglich sein. Dazu trägt auch die im Akkubetrieb reduzierte Leistungsfähigkeit ihren Teil zu bei, die je nach Situation etwa 30 Prozent ausmacht.
Lenovo ThinkPad E560: Fazit
Das Lenovo ThinkPad E560 ist wie schon das kleinere E460 ein überaus gelungener Office-Einsteiger. Die Testkonfiguration liefert mit dem guten IPS-Display, den tollen Eingabegeräten und der soliden Leistungsfähigkeit ein praxisgerechtes Grundgerüst, um viele Ansprüche befriedigen zu können. Nicht minder wichtig zeigen sich die geringen Emissionen, das ausreichend stabile Gehäuse und die brauchbaren Akkulaufzeiten.
Abstriche muss man dagegen bei der Schnittstellenausstattung, der Farbgenauigkeit des Displays und der Systemleistung machen. Während man Letztere mit einer Aufrüstung einfach verbessern kann, wird die nicht erhältliche Tastaturbeleuchtung manchen Anwender deutlich tiefer ins Mark treffen.