16. April 2024
Notebook

Lenovo ThinkPad E490 (i5-8265U) im Test

Lenovo ThinkPad E490: Leistung

Laut PSREF ist das Lenovo ThinkPad E490 mit 3 verschiedenen Prozessoren erhältlich. Das spiegelt sich auch im Online-Konfigurator wider, der einen Intel Core i3-8145U, einen Intel Core i5-8265U und einen Intel Core i7-8565U anbietet. Alle kommen mit der integrierten Grafikeinheit Intel UHD Graphics 620, der i5 und der i7 können darüber hinaus noch durch eine dedizierte AMD Radeon RX 550X (2 GB GDDR5) ergänzt werden.

Ansonsten passen in das 14-Zoll-Gehäuse noch ein M.2-Solid-State-Drive und ein 2,5-Zoll-Laufwerk hinein. Der Arbeitsspeicher kann mit zwei 16-GB-Modulen auf bis zu 32 GB ausgebaut werden.

Das Testgerät ist mit einem Intel Core i5-8265U, einem 256-GB-Solid-State-Drive und 8 GB DDR4-2666-RAM (Single-Channel) ausgestattet. 1 RAM-Steckplatz und der 2,5-Zoll-Schacht sind für mögliche Ergänzungen noch frei.

Lenovo ThinkPad E490

Prozessor – Intel Core i5-8265U

Der im Testgerät eingesetzte Intel Core i5-8265U verfügt über vier Rechenkerne, kann bis zu 8 Threads gleichzeitig abarbeiten und erreicht eine Taktfrequenz von bis zu 3,9 GHz. Die maximale Verlustleistung (Thermal Design Power) wird mit 15 Watt angegeben und passt damit gut zum vorliegenden Notebookkonzept.

Die vom Intel Core i5-8265U abgelieferte Leistungsfähigkeit fällt für ein Einsteigermodell gut aus und kann viele Basisaufgaben klassengerecht erledigen. Beim Surfen, Abspielen von Videos, der Bildbearbeitung oder Textverarbeitung sind keine Leistungsengpässe festzustellen. Bei Konvertierungen, Renderaufgaben oder Dauerlastberechnungen machen sich vor allem die 4 Rechenkerne ( 8 Threads) bemerkbar, die gegenüber dem Intel Core i3-8145U (2 Kerne, 4 Threads) ein deutliches Performance-Plus versprechen.

Beim Cinebench-R15-Single-Thread-Test erzielt das Testgerät 163 Punkte und beim Multi-Thread-Test 501 Punkte. Damit wird der i3 aus dem Lenovo ThinkPad E590 mit seinen 159 Punkten und 360 Punkten klar geschlagen. Im Vergleich zum Intel Core i5-8265U aus dem Acer Aspire 5 A515 fällt das Testgerät im Multi-Thread-Bereich mit 501 zu 549 Punkten etwas ab, gewinnt aber dafür im Single-Thread-Bereich mit 163 Punkten zu 156 Punkten.

Im Dauerlastszenario arbeitet der Intel Core i5-8265U sehr konstant mit Ergebnissen von um die 10.250 Punkten. Auffällige Leistungseinbrüche sind hier nicht erkennbar. Im Vergleich ordnet sich der Intel Core i5-8265U auch hier deutlich vor dem Intel Core i3-8145U ein.

Lenovo ThinkPad E490

Grafik – Intel UHD Graphics 620

Das Lenovo ThinkPad E490 verfügt standardmäßig über eine im Prozessor integrierte Grafikeinheit. Die Intel UHD Graphics 620 ist für die breite Masse anstehender Aufgaben bereits gut gerüstet und dürfte gerade im Unternehmensbereich mehrheitlich die erste Wahl darstellen. In den teureren Konfigurationen verbaut Lenovo zusätzlich zur Intel-Lösung noch eine AMD-Radeon-RX-550X-Grafikeinheit.

Das Testgerät muss wie gesagt mit der Intel UHD Graphics 620 auskommen. Die Ergebnisse ordnen sich zwischen den bisher ermittelten Resultaten ein und entsprechen der Leistungsfähigkeit mit Single-Channel-Arbeitsspeicher. Ein zweites RAM-Modul aktiviert den Dual-Channel-Modus und sorgt dann im 3D-Betrieb auch für ein paar fps höhere Frameraten.

Beim Cinebench R15 OpenGL-Shading erzielt die Testkonfiguration 40 fps, beim 3DMark Cloud Gate 7.699 Punkte und beim Unigine Heaven Basic 20 fps.

Lenovo ThinkPad E490

Massenspeicher – SK Hynix 256-GB-PCIe-M.2-SSD

Im Lenovo ThinkPad E490 befindet sich ein 256-GB-Solid-State-Drive von SK Hynix. Mit PCIe-Schnittstelle und NVMe-Protokoll werden wichtige Voraussetzungen für eine praxisgerechte Performance erfüllt. Die Kapazität von 256 GB brutto fällt zwar nicht überdurchschnittlich üppig aus, dürfte aber für die meisten Anwendungsgebiete erst einmal ausreichen. Für Erweiterungen steht grundsätzlich noch ein 2,5-Zoll-Laufwerksschacht zur Verfügung.

Das Solid-State-Drive von SK Hynix erreicht im Test maximale sequentielle Transferraten von bis zu 1.629 MB/s beim Lesen und 834 MB/s beim Schreiben. Im Vergleich zum Lenovo Thinkpad E590 arbeitet dieses Laufwerk etwas schneller als die dort eingesetzte Toshiba-Lösung. Angesichts der Produktpositionierung und Preisgestaltung geht die abgelieferte Massenspeicher-Performance so oder so vollkommen in Ordnung.

Benchmarkergebnisse im Überblick
Lenovo ThinkPad E490 8 GB RAM & PCIe-SSD
Prozessor  Single-Core  Multi-Core
Cinebench R15 64 bit 163 cb 501 cb
Geekbench 3.3.0 64 bit 3.710 Punkte 12.782 Punkte
System Single-Core Multi-Core
PCMark 8 Home (Akku) 3.335 Punkte (2.807 Punkte)
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark QD32 1.629 MB/s 834 MB/s
Crystal Disk Mark sequ. 1.105 MB/s 767 MB/s
Grafik HD Basic HD+ Extreme
Unigine Heaven 4.0 20 fps 5 fps
Cinebench R15 OpenGL 40 fps
Cloud Gate – 3DMark 7.699 Punkte
Firestrike – 3DMark 982 Punkte
Time Spy – 3DMark 400 Punkte
Vergleichswerte CPU CPU-Benchmarkliste
Vergleichswerte GPU GPU-Benchmarkliste
Lenovo ThinkPad E490: Emissionen

Die Geräusch-, wie auch die Hitzeentwicklung zeigen sich beim Testgerät sehr zurückhaltend. Mit einem gemessenen Schalldruckpegel von maximal 32,5 dB(A) bleibt das Notebook selbst unter Volllast noch angenehm leise. Oftmals läuft der Lüfter überhaupt nicht oder mit einem Schalldruckpegel von 28,6 dB(A) bis 30,2 dB(A).

Emissionen – Lenovo ThinkPad E490 Schalldruckpegel
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) Lautlos
Büro (PCMark 8 Battery Test, 194 cd/m², ausbalanciert) Lautlos – 30,2 dB(A)
WLAN-Streaming (194 cd/m², ausbalanciert) Lautlos
Unigine Heaven 32,5 dB(A)
Geekbench Stresstest 28,9 – 30,2 dB(A)
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 32,5 dB(A)

Die Oberflächentemperaturen erreichen im Officebetrieb gerade so die 30-Grad-Marke. Nach fast zwei Stunden Volllast erwärmt sich das Gehäuse vor allem im Heckbereich. Aber selbst dann erzeugt der Hotspot am Unterboden gerade mal 44,9 °C. Am Luftauslass zwischen Tastatur und Display erwärmt sich die Oberfläche auf bis zu 45,2 °C und das Netzteil kommt mit 41,2 °C aus. Einschränkungen bei der Handhabung sind durch die Temperaturen nicht zu erwarten.

Lenovo ThinkPad E590: Akkulaufzeiten

Das Lenovo ThinkPad E490 ist wie das Lenovo ThinkPad E590 mit einem 45-Wh-Lithium-Polymer-Akku ausgestattet. Dieser ist im Inneren der Bodengruppe verbaut. Dank der genügsamen Komponenten reicht die Kapazität für praxisgerechte Akkulaufzeiten aus. Beim PCMark 8 Battery Test (Helligkeitsstufe 8, 194 cd/m²) werden beispielsweise gute 3:53 Stunden erzielt. Die Leistungsfähigkeit ist dann allerdings etwas reduziert. Anstatt 3.335 Punkte werden im Akkubetrieb nur noch 2.807 Punkte erzielt.

Lenovo ThinkPad E490: Fazit

Das Lenovo ThinkPad E490 überzeugt im Test mit vielen Lenovo ThinkPad E490guten und sehr guten Eigenschaften. Dass es sich hier um ein Einsteigergerät für den Unternehmensbereich handelt, merkt man dieser Serie nur im Detail und bei ausgefalleneren Ausstattungswünschen an. Die Gehäusequalität, die Eingabegeräte, das Design und die Individualisierungsmöglichkeiten könnten auch von einer exklusiver positionierten Modellreihe stammen.

Gefüttert werden diese Äußerlichkeiten mit ansprechenden Leistungs-Komponenten, die zwar nicht zu Höchstleistungen im Stande sind, aber eine solide Basis für viele Standardaufgaben bilden. Toll, dass hierbei weder die Oberflächentemperaturen, noch das Betriebgeräusch über die Stränge schlagen.

Das im Testgerät eingesetzte FullHD-IPS-Display bietet stabile Blickwinkel, eine angemessene Helligkeit, einen ordentlichen Kontrast und eine mattierte Oberfläche. Farbraumabdeckung und Farbgenauigkeit reichen für den Hausgebrauch, erfüllen aber nicht die Ansprüche an ein professionelles Arbeiten.

Weitere Einschränkungen wie der auf 5 Gbit/s limitierte USB-C-Port, der fehlende separate Netzanschluss, die magere Lautsprecherqualität oder die kurze Garantiezeit sind tolerierbare Lenovo ThinkPad E490Nachteile, die sicherlich auch der günstigen Preisgestaltung geschuldet sind.

Unter dem Strich bekommt der Anwender mit dem Lenovo ThinkPad E490 ein sehr gutes Arbeitsgerät mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis geboten.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

8 thoughts on “Lenovo ThinkPad E490 (i5-8265U) im Test

  • Hi Tobias,
    Just a clarification about the specified „USB 3.1 Type-C Gen 2“ that appears namely at E490 datasheet http://psref.lenovo.com/Product/ThinkPad/ThinkPad_E490
    In fact is a mistake that appears not only at E490 datasheet but also at E480/E580/E590 datasheets.
    If you go to, e.g., E490 user guide (page 5), it is there stated that it is a „USB 3.1 Gen 1 (5 Gbps)“.
    Thanks
    rui

  • Hallo Tobias,

    kann diese Modellreihe über USB-C laden und gleichzeitig Bild übertragen? Seitens Lenovo soll das ja möglich sein, in deinem Test konnte ich das leider nicht direkt ersehen, ob du es getestet oder erwähnt hast.

    Danke

    Ozan

    • Ja das müsste möglich sein. Zum Beispiel mit Dockingstationen oder bei Monitoren mit Stromversorgungsfunktion über USB-C. Der LG Electronics 27UK850-W liefert zum Beispiel bis zu 60 Watt. Welche Geräte tatsächlich wirklich so funktionieren, wie man sich das vorstellt, ist jedoch schwer zu sagen. Im Test hat sowohl die Bildübertragung als auch die Stromversorgung funktioniert. Beides zusammen über ein Kabel habe ich aber nicht getestet.

  • Soweit ich es verstanden habe befindet sich 1 von 2 Arbeitspeichern im notebook, sowie ein freiraum fur eine 2,5 zoll festplatte.
    erste frage: sobald ich den zweiten ram-riegel einlege ist das e490 in der lage im dual-channel zu arbeiten ?
    zweite frage: verfällt die garantie wenn ich aufrüste(sowohl ram als auch hdd/ssd)
    dritte frage: befindet sich überhaupt ein sata 3 kabel im freiraum falls ich eine ssd aufrüsten will oder ist nur eine hdd möglich ?

    mit freundlichen grüßennoah
    ps im beitrag wird erwähnt, dass „Ansonsten passen in das 14-Zoll-Gehäuse noch ein M.2-Solid-State-Drive und ein 2,5-Zoll-Laufwerk hinein“ aber zeilen später „1 RAM-Steckplatz und der 2,5-Zoll-Schacht sind für mögliche Ergänzungen noch frei.“ welche aussage stimmt nun ?

    • Zu Frage 1: Ja mit einem zweiten RAM-Riegel arbeitet das E490 im Dual-Channel-Modus. Vorzugsweise sollten hier identische oder vergleichbare Module eingesetzt werden, um die maximale Performance abschöpfen zu können.
      Zu Frage 2: Was man als Anwender machen darf und was nicht ist im Hardware Maintenance Manual aufgeführt. Ist bei den Infos zum Testgerät verlinkt. Generell gilt, wenn man bei solchen Arbeiten etwas beschädigt, riskiert man die Garantie. Wenn man sich hier unsicher ist, lieber gleich entsprechend online konfigurieren, Lenovo hat da vergleichsweise moderate Aufpreise.
      Zu Frage 3: Das kann dir mit Sicherheit nur der Hersteller beantworten. In meinen bisherigen Lenovo-Testgeräten war immer ein entsprechender Anschluss vorhanden. Über ein SATA-Kabel können übrigens sowohl SSDs (2,5″-Sata-Modelle) als auch HDDs angeschlossen werden.

      Zum PS: Beide. Die erste Aussage bezieht sich auf die generelle Konfigurationsmöglichkeit der Serie (Lenovo Online Shop), die Zweite konkret auf das vorliegende Testgerät.

  • Hallo.

    Ich habe ein E490 bei einem Servicepartner von Lenovo erworben. Das hatte den Vorteil, dass dieser die Installation der von mir favorisierten Festplatte gleich mit erledigte, somit also kein Risiko bestand, dabei die Garantie zu verlieren.
    Verbaut ist original ein SATA Festplatten Dummy, der gegen 2,5″ HDD bzw. SDD mit 7 mm Bauhöhe ausgetauscht werden kann. Ich habe mich für eine SDD mit 4 TB Speicherplatz entschieden – funktioniert, angezeigt wird dabei ein Speichervolumen von 3,63 TB.
    Als Docking Lösung nutze ich das USB-C Dock 40A90090EU von Lenovo.
    Einschalten ist bei geschlossenem Laptop möglich. Ein Monitor (Auflösung 1.920 x 1.080, über VGA-Anschluss), Scanner, Drucker, Tastatur und Mouse (über USB) … funktioniert. Mit dem 65 W Netzteil, das zum Dock geliefert wird, klappt sogar die Schnellladefunktion.
    Ob die LAN Verbindung ebenso funktioniert, konnte ich noch nicht testen.
    Der nahezu geräuschlose Betrieb mit den beiden SSD ist angenehm. Bisher ist selbst der Lüfter nur beim Neustarten des Gerätes hörbar gewesen.

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