Coffee Lake – Intel Core i9-8950HK im Test
Intel Core i9-8950HK. Der leistungsstarke Sechskerner kommt in Highend-Notebooks, mobilen Workstations und Gaming-Maschinen zum Einsatz. Hiermit ausgestattete Notebooks profitieren dank 6 Rechenkernen, hohen Taktraten und einem veränderbaren Multiplikator von einer besonders hohen Leistungsfähigkeit.
Der Intel Core i9-8950HK stellt im Produktportfolio der 8. Prozessorgeneration im Notebookbereich das Spitzenmodell dar. Die Coffee-Lake-CPU verfügt über 6 Rechenkerne, einen SmartCache von 12 MB und kann einen Maximaltakt von bis zu 4,8 GHz erreichen.
Die eigentliche Besonderheit dieser Prozessorvariante ist der frei wählbare Multiplikator. Über diesen lässt sich der Prozessor grundsätzlich übertakten und dadurch eine entsprechende Leistungssteigerung generieren. Die maximale Verlustleistung (zu kühlende Abwärme, TDP, Thermal Design Power) ist mit 45 Watt ausgewiesen. Der tatsächliche Stromverbrauch dürfte je nach Anwendung allerdings deutlich höher ausfallen. Bei reiner Prozessorlast hat der Intel Core i9-8950HK im Dell Alienware m17 im Test bis zu 62 Watt benötigt.
Intel Core i9-8950HK: Einsatzgebiete
Die hier getestete CPU kommt zum Beispiel im Gaming-Notebook Alienware m17 zum Einsatz, findet sich aber auch in manch anderen Spiele-Laptops, leistungsstarken Multimedia-Notebooks oder mobilen Workstations wieder. Dazu gehören zum Beispiel:
- MSI GT75
- Dell XPS 15 9570
- Dell G7 17 7790
- HP ZBook Studio G5
- Asus ZenBook Pro 15 UX580GE
- Lenovo ThinkPad P52
Intel Core i9-8950HK: Auszug der technischen Daten
- Intel Core i9-8950HK
- 14 nm Fertigungsprozess
- 6 Kerne, 12 Threads
- 2,9 – 4,8 GHz Prozessortakt offiziell, laut Dell beim Alienware m17 bis 5 GHz übertaktbar
- 12 MB SmartCache
- 45 Watt TDP
- Technische Daten Intel-Homepage
Testgerät:
- Alienware m17 (Dell)
- Intel Core i9-8950HK (Intel UHD Graphics 630)
- 16 GB DDR4-RAM (Dual-Channel)
- 17,3“ UHD-IPS-Display (3.840 x 2.160 Bildpunkte)
- Nvidia Geforce RTX 2080 im Max-Q-Design (8 GB GDDR6)
- 512 GB SSD
Intel Core i9-8950HK: Preissituation
Auf Intels Produktseiten wird für den Intel Core i9-8950HK ein Stückpreis von 583 US-Dollar ausgewiesen. Der Intel Core i7-8850H fällt dagegen mit 395 US-Dollar ein gutes Stück günstiger aus. Gerade im Mobilbereich sind diese Beträge nur grobe Anhaltspunkte, da hier oft individuelle Konditionen zwischen CPU- und Notebookhersteller ausgehandelt werden. Zudem scheint so mancher Laptop-Produzent bei der Gelegenheit einen satten Aufpreis zu nehmen.
Die Straßenpreise fallen deshalb je nach Notebookmodell recht unterschiedlich aus. Bei Dell beträgt der Aufpreis des Intel Core i9-8950HK gegenüber dem Intel Core i7-8750H beim Dell XPS 15 9570 etwa relativ schlanke 200 Euro. Hier ist allerdings schon das Nachfolgemodell mit CPUs der 9. Prozessorgeneration erhältlich, das je nach Modellvariante entweder zu gleichen oder sogar zu besseren Konditionen angeboten wird.
Beim HP ZBook Studio G5 beträgt der Aufpreis des i9-8950HK im Vergleich zum Intel Core i7-8850H bereits über 400 Euro und im Vergleich zum Intel Core i7-8750H sogar über 700 Euro. Wer hier nach der leistungsstärksten Lösung verlangt zahlt einen heftigen Aufpreis.
Zwischen diesen ersten beiden Beispielen positioniert sich Medions Erazer X5805, das für vergleichbare Konfigurationen einen Aufpreis von derzeit 400 Euro für den i9-8950HK im Vergleich zum Intel Core i7-8750H verlangt.
Allen Laptops mit Intel Core i9-8950HK sitzt schon der Intel Core i9-9980HK im Nacken, der mit seinen 8 Kernen vor allem im Multi-Threading-Bereich eine nochmals höhere Leistungsfähigkeit verspricht. Hiermit sind zum Beispiel schon Acers Predator Helios 700 PH717, das Apple MacBook Pro 15,4“ oder MSIs GT75 Titan ausgestattet.
Für den Notebook-Einstieg mit Intel Core i9-8950HK muss man derzeit in etwa 2.100 Euro (Dell XPS 15) einplanen. Hier wäre dann immerhin schon eine Nvidia Geforce GTX 1050 TI im Paket.
Intel Core i9-8950HK: Rechenleistung (Single-Core/ Multi-Core)
Die Rechenleistung des Intel-Core-i9-8950HK-Prozessors positioniert sich im Spitzenfeld der derzeitig erhältlichen Mobil-Prozessoren. Das gilt bereits für das Testmodell, bei dem keine zusätzliche Übertaktung möglich war. Ohne Eingriff beim Multiplikator werden beim Cinebench R15 197 Punkte beim Single-Thread-CPU-Rendering und 1197 Punkte beim Multi-Thread-Test erzielt. Das sind im Multi-Thread-Bereich etwa 30 % mehr, als beim auf 4,2 GHz übertakteten Intel Core i7-7820HK im Alienware 15 R3.
Im Vergleich zum Intel Core i7-8850H, der zwar mit einem geringeren Maximaltakt (4,3 GHz) und einem kleineren SmartCache (9 MB) zurechtkommen muss, dürfte der Unterschied aufgrund der ebenfalls verfügbaren 6 Rechenkerne geringer ausfallen.
Intel Core i9-8950HK: Grafikleistung (Single-Channel/ Dual Channel)
Die im Prozessor integrierte Grafikeinheit Intel UHD Graphics 630 verfügt über 24 Ausführungseinheiten und erreicht eine Taktrate von bis zu 1.200 MHz. Für die tatsächliche Leistungsfähigkeit nach wie vor entscheidend, ist die im jeweiligen Laptop verbaute RAM-Ausstattung.
Da die integrierte Prozessorgrafik über keinen eigenen Grafikspeicher verfügt, bedient sie sich im Shared-Memory-Verfahren beim Arbeitsspeicher. Erst wenn zwei Module zum Einsatz kommen, ist auch der Dual-Channel-Betrieb und damit eine optimierte Performance möglich.
Per Displayport können Bildschirme mit einer maximalen Auflösung von 4.096 x 2.304 bei 60Hz angesprochen werden. Da noch kein HDMI 2.0 unterstützt wird, beschränkt sich die Bildwiederholrate per HDMI-1.4-Anschluss auf 30 Hz bei 4.096 x 2.304 Bildpunkten. Sofern die passenden Schnittstellen im Notebook verbaut sind, können bis zu 3 Bildschirme gleichzeitig bedient werden.
Die gemessene 3D-Leistungsfähigkeit ordnet sich deutlich hinter dedizierten Grafiklösungen der unteren Mittelklasse ein. Je nach Testverfahren arbeitet Nvidias Geforce MX 150 bis zu 3-mal so schnell. Im Testgerät ist darüber hinaus die besonders leistungsstarke Nvidia Geforce RTX 2080 eingesetzt, die bei 3D-Aufgaben wie Spiele oder 3D-Konstruktion, klar den Vorzug erhält.
- Ausführlicher Test Intel UHD Graphics 630
- Ausführlicher Test Nvidia Geforce RTX 2080
Intel Core i9-8950HK: Standfestigkeit bei Dauerlast
Im Alienware m17 findet die Intel Core i9-8950HK recht gute Kühl-Bedingungen vor, die allerdings augenscheinlich schon an der Belastungsgrenze agieren. Das Gehäuse erhitzt sich nach längerer Belastung auf bis zu 63 °C und der Lüfter erzeugt einen Schalldruckpegel von bis zu 48,7 dB(A), unter dem Energieprofil „kühlen“ sogar über 50 dB(A).
Beim konkret vorliegenden Testgerät hat das noch keine Auswirkungen auf die Standfestigkeit im Dauerbetrieb. Beim Geekbench-CPU-Stresstest werden konstant Ergebnisse von um die 20.000 Punkte (20. Durchgang: 19.447 Punkte) abgeliefert. Im Vergleich zum Intel Core i7-7820HK (Alienware Stage 2 OC) sind das dauerhaft über 4.000 Punkte mehr.
Intel Core i9-8950HK: Fazit
Der Intel-Core-i9-8950HK-Prozessor findet sich in vielen leistungsstarken Notebook-Konfigurationen wieder. Hier bekommt man abseits der üblichen Standard-Performance der 8. Prozessorgeneration ein ordentliches Leistungsplus geboten. Wie üblich, ist die tatsächlich erzielbare Leistungsfähigkeit von den Gehäuseeigenschaften des Notebooks und dem verbauten Kühlsystem abhängig.
Im Alienware m17 hat die Intel Core i9-8950HK auch unter Dauerlast stabil gearbeitet. Inwieweit sich ein Laptop mit diesem Prozessor aktuell noch lohnt, muss individuell im Einzelfall beurteilt werden. So manches Notebook ist bereits mit CPUs der 9. Generation erhältlich, das bei derzeit vergleichbarer Preissituation mehr Rechen-Kerne bietet und in der Folge auch mehr Rechenleistung abliefern dürfte.