AMD Radeon 530 2 GB GDDR5 (Laptop) im Test
AMD Radeon 530. Der Einsteiger-Chip für Laptops könnte die Lücke zwischen den verschiedenen in CPUs integrierten Grafiklösungen und leistungsfähigen Spielechips füllen.
Im Prozessor integrierte Grafikchips sind mittlerweile erwachsen geworden und decken ein breites Spektrum an Fähigkeiten ab. Multimonitorbetrieb, Konvertierungen, 4k-Videos und Vieles mehr bewältigen die sparsamen Lösungen problemlos. Ist dagegen ein gewisses Maß an 3D-Leistung gefragt, geht diesen Konzepten in der Regel schnell die Puste aus. Mit dedizierten Grafiklösungen à la Nvidia Geforce MX 350 soll dieses Manko behoben und für einen entsprechenden Mehrwert gesorgt werden.
AMD Radeon 530: Allgemeines
Für AMDs Radeon 530 verspricht der Hersteller auf der Produktseite kurz und schlank „Moderne Gaming-Performance“. Tatsächlich findet man diese Lösung derzeit vornehmlich in Business-und Einsteiger-Notebooks von HP wieder. Darüber hinaus hat auch Lenovo vereinzelte Modelle im Programm.
Preislich kommt der Grafikchip vor allem in günstiger ausgerichteten Laptops zum Einsatz. Die 1000-Euro-Marke wird dagegen nur vereinzelt gerissen. Notebook-Beispiele mit AMD Radeon 530:
- HP 17
- HP 470 G7
- Lenovo Ideapad 320/330
- Lenovo V145
Angaben zu Architektur und Fertigung versteckt AMD taktisch klug auf der Produktseite. Ansonsten würde schnell klar, dass es sich hier um eine aufgewärmte AMD Radeon R7 M440 respektive R7 M340 aus dem Jahr 2015 handelt. Der daraus resultierende 28-nm-Fertigungsprozess und die GCN-Architektur sind weit von der aktuellen Vega-Architektur der in den Ryzen-APUs integrierten Grafikeinheiten entfernt.
Immerhin ist neben DDR3 nun auch GDDR5-Grafikspeicher ansprechbar und einige aktuelle Technologien werden unterstützt. Angebunden ist der Grafikspeicher in beiden Fällen per 64 bit breitem Speicherbus. Die Zahl der Stream-Prozessoren kann sich auf 320 oder 384 belaufen die mit 20 oder 24 Textureinheiten zusammenarbeiten. Die Kern-Taktung soll per Boost bis zu 1.024 MHz erreichen.
AMD Radeon 530: Auszug der technischen Daten
- GCN 28-nm-Fertigung
- Max. Kerntakt 1.024 MHz
- 20/24 Textureinheiten
- 320/384 Stream-Prozessoren
- 8 ROPs
- 4 GB DDR3- oder GDDR5-Grafikspeicher
- Maximale Leistungsaufnahme 25 Watt
- Offizielle Einführung Q2/2017
Unterstützte Technologien
- 3rd Gen GCN Architecture
- Radeon ReLive
- DirectX 12-Technologie
- AMD App Acceleration
- AMD Enduro Technologie
- Frame Rate Target Control (FRTC)
- 28nm-Prozesstechnologie
- OpenCL 2.0
- OpenGL 4.5
- AMD PowerTune Technologie
- AMD Radeon Dual-Grafik
- TressFX Hair
- Unified Video Decoder (UVD)
- Video Code Engine (VCE)
- Die Vulkan API
- Produktseite
Auszug der technischen Daten des Testsystems:
- HP 470 G7
- Intel Core i7-10510U
- 16 GB DDR4 RAM (Dual-Channel)
- AMD Radeon 530 (2 GB GDDR5, 64 bit)
- 320 Stream-Prozessoren, 20 Textureinheiten, 920 MHz
- 512-GB-PCIe-SSD
- Win 10 Professional 64 bit
AMD Radeon 530:Benchmarks
Die getestete AMD Radeon 530 muss mit 320 Stream-Prozessoren, 20 Textureinheiten und einem Maximaltakt von 920 MHz auskommen. Der 2 GB große GDDR5-Grafikspeicher arbeitet mit 1.000 MHz. Laut Datenblatt können dagegen anders konfigurierte Modelle auf bis zu 4 GB Grafikspeicher, 384 Stream-Prozessoren und 24 Textureinheiten zurückgreifen.
3DMark
Die Leistungsfähigkeit der im Testgerät eingesetzten AMD Radeon 530 bewegt sich auf dem Niveau der bisher getesteten Intel UHD Graphics im Dual-Channel-Betrieb. An eine entsprechend konfigurierte AMD Radeon Vega 8 kommt sie deshalb schon nicht mehr heran. Beim 3DMark Night Raid reicht es so lediglich für magere 5.554 Punkte und beim 3DMark Time Spy für 478 Punkte.
Bei den Unigine-Valley-Tests, die DirectX 9 und DirectX 11 als Grafikschnittstelle abdecken, arbeitet die Grafiklösung auf dem Niveau der Intel UHD Graphics.
OpenGL
Beim Cinebench R15 64 bit OpenGL-Shading liefert die AMD Radeon 530 ganze 10 fps geringere Frameraten ab, als die ebenfalls im Testgerät integrierte Intel UHD Graphics (Comet Lake, Dual-Channel). Beim Unigine-Valley-OpenGL-Test werden dagegen bis auf 1 Frame Unterschied identische Ergebnisse erzielt.
Dauerlastverhalten
Die Stabilität der Grafikleistung ist im Notebookbereich immer von dem konkret im jeweiligen Notebook verbauten Kühlsystem abhängig. Darüber hinaus limitieren Hersteller hin und wieder gerne die Grafik- und oder CPU-Leistung bei Volllastszenarien, um vorgegebene thermische Grenzen einhalten zu können.
Beim getesteten HP 470 G7 profitiert die Intel-CPU von der zusätzlichen AMD Grafik, wenn in Volllastszenarien gleichzeitig die höchstmögliche CPU- und Grafikleistung abverlangt wird. Der Intel Core i7-10510U muss dann seine zugestandene Verlustleistung nicht mit der integrierten UHD Graphics teilen. Ergänzend darf sich die Radeon-Grafik laut HWinfo 64 bis zu 25 Watt zusätzlich genehmigen. Das tut sie dann auch fleißig, denn der Gesamt-Verbrauch steigt in diesem Fall in der Spitze auf bis zu 78 Watt.
AMD Radeon 530: Fazit
Die AMD Radeon 530 ist unter dem Strich eine Grafikeinheit aus dem Jahr 2015. Lediglich eine Erweiterung der unterstützten Technologien und die Fähigkeit GDDR5-Grafikspeicher ansprechen zu können, sind als Verbesserungen festzustellen.
Leistungsmäßig generiert die AMD Radeon 530 als zusätzliche dedizierte Grafikeinheit bloß im Volllastbetrieb mittelbar Vorteile für die CPU-Leistung. Ansonsten bewegt sich die Grafikleistung auf dem Niveau der Intel UHD Graphics (Comet Lake) und in den meisten Fällen unterhalb der AMD Radeon Vega 8.
Unter dem Strich wird dieser kleine Vorteil sogar noch durch eine erhöhte Leistungsaufnahme, einen höheren Kühlbedarf und verkürzte Akkulaufzeiten erkauft. Moderne Gaming-Performance? Fehlanzeige! Fehlende DisplayPort- und HDMI-2.0-Unterstützungen bestätigen schließlich die bestenfalls ausreichende Bewertung dieser Grafiklösung.