18. März 2024
GrafikchipNotebook

Intel UHD Graphics 615 (Laptop) im Test

Sparmodell. Die Intel UHD Graphics 615 ist eine besonders sparsame und dennoch ausreichend funktionsreiche Prozessorgrafik, die sich in so manchem schlanken Subnotebook wiederfindet.

Auf einen "dedizierten Grafikchip aus den Häusern AMD und Nvidia kann man heutzutage in vielen Fällen leicht verzichten. Abgesehen von aufwendigen 3D-Berechnungen im Spiele- und Konstruktionsbereich, bringen im Prozessor integrierte Grafiklösungen in der Regel genügend Leistung und Fähigkeiten mit, um die meisten Alltagsaufgaben souverän abarbeiten zu können.

Da sich nahezu in jeder mobilen Intel-CPU auch ein entsprechender Grafikprozessor befindet, gehören die Intel-Grafikchips auch zu den meistverkauften Lösungen überhaupt.

 

Amber Lake Y

Die Intel UHD Graphics 615 ist lange nicht so oft anzutreffen, wie der große Bruder Intel UHD Graphics 620. Aufgrund der geringen Leistungsaufnahme eignet sich diese Lösung vor allem für den Einsatz in besonders sparsam ausgelegten Notebookkonzepten. Die Intel UHD Graphics 615 ist zum Beispiel Bestandteil des Intel Core m3-8100Y der Amber-Lake-Generation. Weitere Modelle sind der Intel Core i5-8200Y und der Intel Core i7-8500Y.

Bild Intel: Amber Lake Y.

Beim Intel Core m3-8100Y teilen sich Prozessoreinheit und Grafik wie gewohnt die gemeinsame Thermal Design Power von 5 Watt. Ebenfalls geteilt wird der Grafikspeicher. Da die Intel UHD Graphics 615 über keinen eigenen Grafikspeicher verfügt, ist sie auf den Arbeitsspeicher des jeweiligen Notebooks angewiesen. Der Intel Core m3-8100Y kann mit bis zu 16 GB LPDDR3-1866 oder DDR3L-1600 bestückt werden.

Trotz der auf einen möglichst geringen Verbrauch hin ausgerichteten Grundkonzeption, kann die Intel UHD Graphics 615 auf viele wichtige Eigenschaften zurückgreifen. Mit der richtigen Schnittstelle (DisplayPort) ist sie in der Lage hochauflösende 4k-Bildschirme mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten bei 60 Hz anzusteuern. Zudem kommt sie mit bis zu drei Displays gleichzeitig zurecht.

An Grafikschnittstellen werden DirectX 12 und OpenGL 4.5 und an wichtigen Funktionen Intel Quick Sync Video, Intel Clear Video HD und Intel Clear Video unterstützt.

Ob tatsächlich alle Möglichkeiten genutzt werden können, hängt von der konkreten Herstellerkonfiguration ab. Gerade der Multimonitorbetrieb und die maximale Auflösung externer Displays, benötigen auch die passenden Schnittstellen.

Auszug der technischen Daten:
  • Grundtaktfrequenz 300 MHz
  • Max. dynamische Grafikfrequenz 900 MHz
  • Max. Videospeicher der Grafik 16 GB (shared memory)
  • Speichertypen LPDDR3-1866, DDR3L-1600
  • Max. Anzahl der Speicherkanäle 2
  • Max. Speicherbandbreite 33,3 GB/s
  • Videoausgang eDP/DP/HDMI/DVI
  • Max. Auflösung (HDMI 1.4) 4.096 x 2.304@24Hz
  • Max. Auflösung (DP) 3.840 x 2.160@60Hz
  • eDP – integrierter Flachbildschirm bis zu 3.840 x 2.160@60Hz
  • Unterstützung für DirectX 12
  • OpenGL Unterstützung 4.5
  • Quick-Sync-Video
  • Clear-Video-HD-Technologie
  • Clear-Video-Technik
  • Anzahl der unterstützten Bildschirme 3
  • Produktseite
Intel UHD Graphics 615: Leistungsfähigkeit

Für die tatsächlich erzielbare Grafikperformance ist die im jeweiligen Notebook eingesetzte Arbeitsspeicher-Konfiguration mit entscheidend. Da die im Prozessor integrierte Intel UHD Graphics 615 keinen eigenen Grafikspeicher besitzt, bedient sie sich im Shared-Memory-Verfahren beim Arbeitsspeicher. Dieser kann als LPDDR3 oder DDR3 verbaut werden.

Ebenfalls von Bedeutung: Werden beide zur Verfügung stehenden Speicherkanäle genutzt? Das kann Leistungsunterschiede von etwa 25 % – 30 % ausmachen.

Testkonfiguration
HP ProBook X360 11 G4
Benchmarks
DirectX

Die 3D-Grafikleistung fällt sehr niedrig aus. Wenig anspruchsvolle Casual-Games kann man hiermit sicherlich problemlos bewältigen. An fordernde 3D-Kracher wie Red Dead Redemption 2 oder Star Wars Jedi Fallen Order ist dagegen nicht zu denken. Beim 3DMark Night Raid erzielt das Testsample 2.879 Punkte und beim PC Mark 8 Casual Gaming kommen 22 fps zustande

OpenGL

Die integrierten Intel-Grafikchips liefern traditionell eine für ihre Leistungsklasse recht gute OpenGL-Performance ab. Beim Cinebench R15 OpenGL-Shading erreicht das Testgerät immerhin 33 fps.

Intel UHD Graphics 615: Fazit

Die Intel UHD Graphics 615 ist eine auf möglichst geringen Intel Amber Lake YVerbrauch hin ausgelegte Notebooklösung. Daher ordnet sich hier die Leistung immer der vorgegebenen Verlustleistung unter.

Wichtige Videofunktionen, GPGPU-Berechnungen, Videokonvertierungen per Intel Quick Sync Video oder der Multimonitorbetrieb mit bis zu 3 Displays decken dennoch ein breites Spektrum möglicher Einsatzgebiete ab. Mit der richtigen Schnittstelle (DisplayPort) ist sie sogar in der Lage 4k-Bildschirme (3.820 x 2.160 Bildpunkte) mit 60 Hz anzusteuern.

Gar nicht geeignet ist die Prozessorgrafik dagegen für 3D-Spiele oder einen Einsatz bei professionellen 3D-CAD-Konstruktionen. Dies sind nach wie vor die Domänen leistungsfähiger 3D-Grafikchips aus den Häusern AMD und Nvidia.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.