19. April 2024
Notebook

HP ProBook 445 G7 (Ryzen 5 4500U) im Test

Leistung

Leistungsmäßig müssen sich Anwender beim HP ProBook 445 G7 keine Sorgen machen. HP sieht hier den Vierkerner AMD Ryzen 3 4300U, den Sechskerner AMD Ryzen 5 4500U oder den Achtkerner AMD Ryzen 7 4700U vor. Im Maintenance & Service Guide sind zusätzlich noch der Ryzen 5 Pro 4650U und der Ryzen 7 Pro 4750U aufgeführt.

Für die Grafikausgabe zeichnet jeweils die im Prozessor integrierte AMD Radeon Graphics verantwortlich. Eine dedizierte Grafiklösung bietet Lenovo nicht an. Bis zu 32 GB Arbeitsspeicher und bis zu zwei Massenspeicherlaufwerke komplettieren die Leistungssektion.

HP ProBook 445 G7

Prozessor – AMD Ryzen 5 4500U

Der im Testgerät eingesetzte AMD Ryzen 5 4500U findet sich in vielen AMD-Notebooks wieder. Er verfügt über 6 Rechenkerne, arbeitet bis zu 6 Threads gleichzeitig ab und erreicht eine maximale Taktfrequenz von 4,0 GHz. Die reguläre Verlustleistung beziffert AMD mit 15 Watt.

Der im HP ProBook 445 G7 eingesetzte Ryzen 5 kann seine Leistungsfähigkeit gut ausschöpfen und reiht sich nahtlos zwischen den bisher getesteten Konkurrenten ein. Beim Cinebench R15 erreicht die Konfiguration 177 Punkte beim Single-Thread-Test und 900 Punkte beim Multi-Thread-Test.

HP ProBook 445 G7

In Dauerlastszenarien startet der AMD Ryzen 5 4500U mit 25 Watt Leistungsaufnahme (CPU-Package HWinfo), die je nach Dauer im Verlauf auf bis zu 15 Watt abfallen. Beim Geekbench-CPU-Stresstest reicht das für knapp 15.000 Punkte.

HP ProBook 445 G7

Arbeitsspeicher

Der Arbeitsspeicher kann je nach Konfiguration bis zu 32 GB betragen. Für die Bestückung stehen zwei klassische RAM-Slots zur verfügung. Beim Testgerät ist ein 16-GB-Modul verbaut. Der zweite Steckplatz ist unbelegt und könnte für Aufrüstungen genutzt werden. Der DDR4-3200-Arbeitsspeicher läuft bis dahin im langsameren Single-Channel-Modus.

Grafikchip

Als Grafikeinheit kommt die in den Prozessoren integrierte AMD Radeon Graphics zum Einsatz. Je nach Prozessor unterscheidet sich die Anzahl der integrierten GPU-Kerne. Im AMD Ryzen 5 4500U verfügt die Grafikeinheit über 6 GPU-Kerne, die mit einer Taktfrequenz von bis zu 1,5 GHz arbeiten.

Beim 3DMark Night Raid reicht das für 8.849 Punkte und beim 3DMark Time Spy für 722 Punkte. Damit bestätigt diese Grafiklösung selbst mit Single-Channel-RAM eine Positionierung im Spitzenfeld integrierter CPU-Grafikchips.

HP ProBook 445 G7

Massenspeicher

Das Testgerät verfügt über eine gute Massenspeicherkapazität von 512 GB brutto. Das reicht nicht nur für das System, einige Programme und Dateien, sondern bietet auch für die Zukunft noch etwas an Reserven. Wem das nicht reicht, der könnte bei Bedarf noch ein 2,5-Zoll-Laufwerk ergänzen.

Im Testgerät befindet sich wie schon im HP ProBook 455 G7 eine angemessen flotte Samsung PM991. Diese M.2-PCIe-Lösung liefert Übertragungsraten von bis zu 2.298 MB/s beim Lesen und 1.361 MB/s beim Schreiben (beides QD32).

HP ProBook 445 G7

Emissionen

Das Testgerät arbeitet im Leerlauf lautlos. Sobald man mit dem Gerät arbeitet, schaltet sich in der Regel der Lüfter ein und erzeugt dann einen Schalldruckpegel von 24,8 dB(A). Dieser kann sich auch schon mal zwischenzeitlich auf 26,8 dB(A) erhöhen, grundsätzlich ist das Betriebsgeräusch in beiden Fällen als angenehm leise einzustufen.

Deutlich lauter wird es erst, wenn vom ProBook aufwendigere Berechnungen oder 3D-Grafikaufgaben abverlangt werden. Die dann gemessenen 30,9 dB(A) sind hörbar, fallen aber niedriger als beim HP ProBook 455 G7 (34,6 dB(A)) aus.

Hochfrequente oder sonstige störende Nebengeräusche hat das Testgerät nicht verursacht.

Das leise Betriebsgeräusch führt beim HP ProBook 445 G7 nicht zu einer auffällig hohen Oberflächentemperatur. Hierzu dürften die relativ üppig bemessenen Kühlöffnungen an der linken Gehäuseseite und am Unterboden einen nicht unerheblichen Beitrag leisten. Nach einer Stunde Volllast erwärmt sich der Arbeitsbereich auf maximal 41,5 °C.

Der Unterboden wird mit bis zu 52,8 °C etwas wärmer, als beim HP ProBook 455 G7. Das Netzteil erreicht 44,9 °C. Relevante Einschränkungen sind durch diese Temperaturen nicht zu erwarten.

Akkulaufzeiten

Das Testgerät ist mit einem 42-Wh-Akku bestückt. Alternative Akkugrößen bietet HP nicht an. Dank relativ niedriger Verbrauchswerte von 3,4 Watt (Leerlauf, Display aus) bis 45,1 Watt (Stresstest, maximale Displayhelligkeit) verfügt das Laptop über gute Voraussetzungen um praxisgerechte Akkulaufzeiten erreichen zu können. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 45 Watt spezifiziert und damit für den Solo-Betrieb geradeso ausreichend dimensioniert.

Mit externen Geräten, die über das Laptop versorgt werden müssen, können allerdings schnell 50 Watt und mehr anfallen. Das 65-Watt Netzteil des HP ProBook 455 G7 würde dem kleineren 14-Zöller auch gut zu Gesicht stehen.

Beim PCMark 8 Battery Test (204 cd/m²) hält das Testgerät 4:08 Stunden lang durch und die Video-Wiedergabe (204 cd/m²) endet nach 7:25 Stunden. damit bewegt sich dieses Business-Notebook im guten Mittelfeld.

 

Im Akkubetrieb fällt die Leistungsfähigkeit mit bis zu 20 % moderat niedriger aus.

Für das komplette Wiederaufladen des Akkus muss man 2:20 Stunden einplanen. Nach 75 Minuten Ladezeit sind 80 % Akkukapazität verfügbar.

Besonderheiten

Die Testkonfiguration gefällt mit umfangreicher Business-Ausstattung: Mattierte Displayoberfläche, TPM, Fingerabdruck-Lesegerät, Infrarot-Kamera mit Schiebe-Abdeckung, Tastaturbeleuchtung, Speicherkarten-Lesegerät und HDMI 2.0. Die Stromversorgung erfolgt über einen proprietären Netzanschluss, was dem USB C für andere Aufgaben den Rücken frei hält.

HP ProBook 445 G7

HP ProBook 445 G7: Fazit

HP hat mit dem ProBook 445 G7 ein sehr gutes HP ProBook 445 G714-Zoll-Business-Notebook im Portfolio. Die Rechen- und Grafikleistung zeigt sich dank AMD Renoir auf Premium-Niveau, die Akkulaufzeiten fallen praxisgerecht aus und das Betriebsgeräusch agiert überaus zurückhaltend.

Das Gehäuse zeigt sich für diese Preisklasse überdurchschnittlich stabil, die Eingabegeräte dürften im anspruchsvollen Business-Alltag einen guten Eindruck hinterlassen und die Schnittstellenausstattung deckt viele denkbare Einsatzszenarien ab. Hier gefällt, dass HP an der Integration eines Speicherkarten-Lesegeräts und einem proprietären Stromanschluss festhält. Der USB-C-Port ist somit auch im Netzbetrieb ohne Einschränkungen nutzbar.

Das im Testgerät eingesetzte Display bietet gute Basiseigenschaften, kann darüber hinaus aber keine Fähigkeiten vorweisen, die es von den sonst üblichen Konkurrenzmodellen abhebt. Trotz fehlender Wartungsklappe ist das HP ProBook 445 G7 im Speicherbereich aufrüstbar und auch die angebotenen Support- und Garantie-Optionen passen gut zur Business-Ausrichtung.

Angesichts der breitgefächerten Positiv-Eigenschaften fällt die Preisgestaltung angenehm fair aus. Im Vergleich zu so manchem Konkurrenzmodell kann sich das HP ProBook 445 G7 vor allem in wichtigen Detailfragen positiv abgrenzen.

Technische Daten, Datenblatt, Produktseite

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

3 thoughts on “HP ProBook 445 G7 (Ryzen 5 4500U) im Test

  • Danke für den ausführlichen und fundierten Testbericht zum HP ProBook 445 G7. Ich bin stark an dem helleren (und farbkräftigeren) Display mit 1000 cd/m² interessiert — dieses Modell scheint aber weder in Deutschland erhältlich zu sein, noch scheint es einen Test davon zu geben (und das, obwohl es in den Datenblättern seit 3-4 Monaten als Option aufgeführt wird). Weißt Du mehr darüber?

    • Ja das stimmt. Ich kann auch keine mit dem Hochhelligkeitsdisplay ausgestattete Variante finden. Vielleicht mal direkt mit HP Kontakt aufnehmen. Ansonsten habe ich auch mal HP bezüglich der Verfügbarkeit angeschrieben. Falls die was dazu sagen können, werde ich das Ergebnis hier veröffentlichen.

    • Habe nun eine Antwort von HP Deutschland erhalten. Die Modellvariante mit Hochhelligkeitsdisplay (1.000 cd/m²) ist in Deutschland nicht erhältlich. Gründe dafür wurden nicht genannt.

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