18. März 2024
GrafikchipNotebook

AMD Radeon Graphics (7 GPU-Kerne) im Test

AMD Radeon Graphics (7 GPU-Kerne). Mit Einführung der Ryzen-Renoir-Prozessoren nennt AMD die jeweils integrierten Grafikeinheiten nur noch schlicht AMD Radeon Graphics. Welche Ausbaustufe genau in welchem Prozessor steckt, ist daher auf den ersten Blick nicht mehr ersichtlich. Je nach CPU-Typ können durchaus relevante Unterschiede hinsichtlich der GPU-Kerne und der Taktraten auftreten.

Moderne "in den CPUs integrierte Grafikeinheiten reichen für ein breites Aufgaben-Spektrum sehr gut aus. Auf einen dedizierten Grafikchip können viele Anwender daher problemlos verzichten. Lediglich Gamer oder Konstrukteure benötigen eine praxisgerechte 3D-Leistung und somit eine leistungsstarke GPU.

Ansonsten decken die Prozessorgrafiken eine Vielzahl wichtiger Funktionen ab. 4k-Videos können flüssig wiedergegeben, 4k-UHD-Displays mit 60 Hz betrieben und bis zu 3 Displays gleichzeitig angesteuert werden. Die in den Renoir-CPUs integrierten GPUs unterstützen wie auch schon die Picasso-Generation HDMI 2.0.

Im Vergleich zu den Grafikeinheiten der Picasso-Familie ist eine Veränderung klar erkennbar: Weniger Grafikkerne werden durch höhere Taktraten ersetzt. Zudem profitiert die Speicherleistung von schnellerem Arbeitsspeicher. DDR4-3200 oder LPDDR4-4266 sind hier möglich.

Unterschiedliche Leistungsausstattung

Welcher Prozessor welche Ausbaustufe der AMD Radeon Graphics mitbringt, ist in folgender Tabelle ablesbar:

AMD Radeon Graphics (Renoir)
Anzahl der Grafikkerne Maximaler Grafiktakt AMD Ryzen CPU
5 1,4 GHz AMD Ryzen 3 4300U
6 1,5 GHz AMD Ryzen 5 4500U
6 1,5 GHz AMD Ryzen 5 4600U
6 1,5 GHz AMD Ryzen 5 4600H
7 1,6 GHz AMD Ryzen 7 4700U
7 1,6 GHz AMD Ryzen 7 4800H
8 1,75 GHz AMD Ryzen 7 4800U
8 1,75 GHz AMD Ryzen 9 4900H
8 1,75 GHz AMD Ryzen 9 4900HS
AMD Radeon Graphics mit 6 GPU-Kernen
Testkonfiguration

Acer Swift 3 SF314-42 mit AMD Ryzen 7 4700U, 8 GB LPDDR4-3200 im Dual-Channel-Betrieb.

Acer Swift 3 SF314-42-R54P

Grafikleistung

Trotz der reduzierten Anzahl an Grafikkernen kann die AMD Radeon Graphics mit 7 GPU-Kernen im Vergleich zur AMD Radeon Vega 10 der Picasso-Familie ( 10 GPU-Kerne) leistungsmäßig sehr gut mithalten. Die verbesserte Speicherleistung und die höheren Taktraten von bis zu 1,5 GHz dürften daran einen nicht unerheblichen Anteil haben.

Im Ergebnis reicht das, um sich in der Spitzengruppe der integrierten CPU-Grafiklösungen positionieren zu können. Selbst die Intel Iris Plus Graphics 940 mit 64 Ausführungseinheiten wird je nach Benchmarksequenz geschlagen. Das Testgerät erzielt zum Beispiel beim 3DMark Night Raid 11.421 Punkte und beim 3DMark Time Spy 1.027 Punkte. 

Weiterhin etwas Nachholbedarf hat die Radeon-Grafik im OpenGL-Bereich. Auch wenn sich die Performance gegenüber der Picasso-Generation verbessert hat. Die beim Cinebench-OpenGL-Shading erzielten 52 fps reichen gerade so, um mit der Intel UHD Graphics der Comet-Lake-Generation gleichziehen zu können.

AMD Radeon Graphics (7 GPU-Kerne): Fazit

Die Prozessorgrafik AMD Radeon Graphics mit 7 GPU-Kernen positioniert sich im Spitzenfeld der integrierten Grafikeinheiten. Die im Vergleich zur Vorgänger-Generation deutlich reduzierte Anzahl an GPU-Kernen hat keine negativen Auswirkungen auf die Grafikleistung.

Nach wie vor verbesserungswürdig zeigt sich jedoch die OpenGL-Performance. Hier ist zwar eine Steigerung erkennbar, dennoch bleibt dieser Bereich klar die Domäne der Intel-GPUs.

Im Ergebnis handelt es sich bei der AMD Radeon Graphics mit 7 GPU-Kernen um eine sehr gute integrierte Grafiklösung. Deutlich mehr Grafikleistung bieten erst dedizierte Grafikchips der unteren Mittelklasse.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.