10. Oktober 2024
Notebook

HP ProBook 455 G7 (Ryzen 7 4700U) im Test

Notebook fürs Büro. Das HP ProBook 455 G7 ist ein schlankes und preiswert ausgerichtetes Business-Laptop. Mit AMD-Ryzen-CPUs der Renoir-Familie und umfangreicher Business-Ausstattung empfiehlt es sich nicht nur für den anspruchsvollen Arbeitseinsatz.

HPs ProBooks "der 400er Serie visieren in erster Linie den Einsatz in kleinen und mittleren Unternehmen an. Die guten Qualitäten, die Business-Laptops schon lange mitbringen, lassen jedoch immer öfter auch Heimanwender zu dieser Geräte-Klasse greifen.

Besonders spannend zeigt sich nun das HP ProBook 455 G7, das neben umfangreichen Ausstattungsdetails, aus AMDs Renoir-Prozessorfamilie eine überdurchschnittlich hohe Rechenleistung schöpft.

Das HP ProBook 455 G7 ist trotz der eindeutigen Business-Ausrichtung eine günstige Möglichkeit in HPs ProBook-Reihe einzusteigen. Die Preise beginnen bei etwa 560 Euro (1B7V8ES) und unterbieten damit klar die 600-Euro-Marke.

Das ordentlich bestückte Testgerät ist mit einem AMD Ryzen 7 4700U, 16 GB DDR4-RAM, einem 512-GB-Solid State Drive und einem FullHD-IPS Display ausgestattet. Der Preis für diese Konfiguration (175W8EA) liegt zum Testzeitpunkt bei etwa 870 Euro.

Sehr gutes Business-Laptop.

Garantie

HP gewährt für das ProBook 455 G7 standardmäßig 1 Jahr Herstellergarantie mit Einsende-Rücksende-Service. Erweiterungen sind in vielfältigen Varianten erhältlich. So bekommt man zum Beispiel eine Verlängerung auf 3 Jahre inklusive Vor-Ort-Service (UK703E) für etwa 78 Euro.

Manche Konfigurationen sind davon abweichend bereits ab Werk mit einer 3-jährigen Garantie versehen.

 

Garantie
Gehäuse

Das HP ProBook 455 G7 verfügt über ein silberfarbenes Gehäuse, das HP aus einer Kombination von CNC-gefrästen Aluminium- und Kunststoffteilen zusammensetzt. Laut HP hat das Laptop 19 Tests nach dem MIL-STD 810G durchlaufen.

Auch subjektiv gefällt das Testgerät mit einer guten Stabilität und Verwindungssteifigkeit. Natürlich sind die Materialstärken hier nicht so üppig, wie beispielsweise bei Apples MacBooks, dennoch erhält man hier unter Berücksichtigung der Gerätekategorie ein überaus gelungenes Gehäusekonstrukt.

Das Testgewicht beträgt 1,84 kg und unterbietet damit die Herstellerangabe von 2 kg deutlich.

Gehäuse

Am Unterboden finden sich keine separaten Wartungsöffnungen. HP macht im Benutzerhandbuch keine Angaben zum Öffnen des Gehäuses und zum Austausch der Komponenten. Diese findet man jedoch im Maintenance and Service Guide zum HP 455 G7, das offiziell jedoch authorisierten Service-Dienstleistern vorbehalten ist.

Vor Arbeiten in Eigenregie sollte man sich wie gehabt über die gültigen Garantiebedingungen informieren.

Gehäuse

Ausstattung

An Schnittstellen bietet HP unter anderem Gigabit-Ethernet, HDMI, USB 3.2 Gen.2 im Typ-A- und Typ-C-Format (inkl. DisplayPort) und ein UHS-I-Speicherkarten-Lesegerät für SD-Karten.

Für kabellose Verbindungen stehen Wi-Fi-6-WLAN (Intel AX200) und Bluetooth 5.0 zur Verfügung. Der 720p-Infrarot-Kamera hat HP eine Webcam-Blende (Schiebe-Mechanismus) spendiert und das Fingerabdruck-Lesegerät ist ganz klassisch auf der Handballenablage positioniert.

Die USB-Anschlüsse übertragen Daten mit bis zu 956 MB/s (Crucial X8 Portable SSD 1 TB). Der USB 2.0 auf der linken Seite ist für das Laden externer Geräte vorgesehen und limitiert die Datenübertragung bei etwa 40 MB/s.

Der als HDMI 1.4 deklarierte Port entpuppt sich im Test als HDMI 2.0 und kann 4k-UHD-Displays mit 60 Hz betreiben. Thunderbolt 3 oder ein LTE-Modem hat die Serie dagegen nicht zu bieten.

Dank proprietärem Netzanschluss ist der USB Typ C auch im Netzbetrieb ohne Einschränkungen nutzbar. Bei so manchem Konkurrenzmodell muss der Typ C die Stromversorgung übernehmen und kann dadurch ohne Erweiterungen für andere Aufgaben nicht mehr eingesetzt werden.

Eingabegeräte

Die Tastatur verfügt über mehrheitlich normal große Tasten im 19-mm-Raster. Bei den vertikalen Pfeiltasten verfällt auch HP dem aktuellen Trend diese in eine Zeile quetschen zu müssen. Ansonsten gefällt die Tastatur mit mittelkurzem Hub, klar definiertem Druckpunkt und leisem Anschlagsgeräusch.

Wichtige FN-Funktionen, eine 2-stufige Tastaturbeleuchtung und der separate Ziffernblock komplettieren die vielschreibertaugliche Eingabe.

Eingabegeräte

Das 115 x 73 mm große Clickpad verfügt über gute Gleiteigenschaften und eine zuverlässige Reaktion. Die Maustasten sind in der Oberfläche integriert und lösen leichtgängig und zuverlässig aus.

Eingabegeräte

Display

HP bietet seine 455er ProBooks mit verschiedenen Displayoptionen an. Nicht empfehlenswert ist das angebotenen HD-TN-Display. Eine grobe Auflösung, ein niedriger Kontrast und eine geringe Blickwinkelstabilität sind nicht mehr zeitgemäß.

Eine dagegen positive Besonderheit dürfte die FullHD-IPS-Variante mit einer Helligkeit von bis zu 1.000 cd/m² darstellen. Im Außeneinsatz sollte dieses Modell eine besonders gute Erkennbarkeit von Bildinhalten ermöglichen.

Das Testgerät wiederum ist mit dem matten FullHD-IPS-Standard-Display (1.920 x 1.080 Bildpunkte) ausgestattet. Es bietet mit einer Punktdichte von 141 ppi eine angenehm feine Auflösung, eine gute Blickwinkelstabilität und einen geringen Verbrauch.

Modelle mit Touchfunktion, 4k-Auflösung oder besonders umfangreichen Farbräumen sind nicht erhältlich.

Helligkeit & Kontrast

Im Testgerät ist ein Panel von AU Optronics (AUO21ED) eingesetzt, das eine maximale Helligkeit von 278 cd/m² erreicht und einen Schwarzwert von 0,167 cd/m² bietet. Der Kontrast beträgt 1.664:1.

Die Ausleuchtung erreicht sehr gute 90 %. Helligkeitsstufe 8 liefert 204 cd/m² und Helligkeitsstufe 6 137 cd/m².

Farbdarstellung

Die Farbdarstellung kommt im Auslieferungszustand mit einem leichten Blaustich. Mit Hilfe einer Profilierung kann der Weißpunkt korrigiert und die Graustufenauflösung und die Farbgenauigkeit einzelner Farbwerte minimal verbessert werden.

Auf die generelle Farbgenauigkeit hat das aber keinen Einfluß. Die Gesamtheit der darstellbaren Farben deckt lediglich ca. 56 % des sRGB-Farbraums ab. Mit einem maximalen DeltaE 2000 von 19 eignet sich diese Displaylösung nicht für Aufgaben, die eine hohe Farbtreue erfordern.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.