Dell XPS 15 2-in-1 9575 Convertible im Test
Dell XPS 15 2-in-1 9575: Leistung
Das Dell XPS 15 2-in-1 9575 bekommt mit Intels Kombiprozessor Intel Core i5-8305G eine besonders kompakte Gesamtlösung spendiert. Hier wird der CPU mit integrierter Intel HD Graphics 630 auf dem gleichen CPU-Package noch eine leistungsstarke AMD Radeon RX Vega M GL 870 mit 4 GB HBM2-Speicher zur Seite gestellt. Letztere liefert in etwa die Performance einer dedizierten Nvidia Geforce GTX 1050 und ist damit der Hauptgrund für die spezifizierte SoC-Verlustleistung (TDP) von 65 Watt.
Ansonsten verfügt das Testgerät über 8 GB aufgelöteten Arbeitsspeicher und ein 256 GB fassendes M.2-PCIe-Solid-State-Drive. Alternativ zu der Testkonfiguration sind noch der etwas leistungsstärkere Intel Core i7-8705G, mehr RAM und größere Massenspeicher verfügbar.
Prozessor – Intel Core i5-8305G
Der Intel Core i5-8305G verfügt über 4 Rechenkerne und kann bis zu 8 Threads gleichzeitig abarbeiten. Der Basistakt liegt hier bei 2,8 GHz die per Turbo Boost auf bis zu 3,8 GHz bei Single-Thread-Berechnungen angehoben werden können. Somit liefert diese Prozessorlösung sowohl bei Single-Thread-Aufgaben, als auch bei Multi-Thread-Software eine optimale Leistungsfähigkeit ab.
Beim Cinebench R15 werden zum Beispiel 149 Punkte (Single-Thread-Test) und 655 Punkte (Multi-Thread-Test) erzielt. Damit ordnet sich der Kombiprozessor bei kurzzeitigen Lastszenarien zwischen dem Intel Core i5-8250U und dem Intel Core i7-8550U ein.
Im Dauerlastbetrieb verringert sich diese Rechenleistung nur wenig und zeigt sich auch längerfristig erfreulich stabil. Die Ergebnisschwankungen beim Geekbench-Stresstest bewegen sich im Bereich von etwa hundert Punkten, was als sehr niedrig eingestuft werden kann. Der CPU-Teil arbeitet dann konstant mit 3,4 GHz und liefert ungefähr 13.300 Punkte ab.
Dieses starke Ergebnis fällt deutlich ab, sobald auch die AMD-Grafik gefordert wird. CPU und GPU müssen sich dann die TDP von 65 Watt teilen, was an sich schon eine gewisse Leistungseinbuße für den CPU-Teil bedeutet. Dazu kommt eine klare Bevorteilung der AMD-Grafikeinheit die in einem solchen Volllastszenario mit voller Geschwindigkeit weiter ihre Runden dreht.
Die Prozessortaktung sinkt im Gegenzug auf 1,9 – 2,5 GHz. Die Geekbenchergebnisse des Intel Core i5-8305G verringern sich folglich und pendeln sich nach einigen Durchläufen bei etwa 7.850 Punkten ein.
Grafik – Intel HD Graphics 630 & AMD Radeon RX Vega M GL 870
Die beiden zur Verfügung stehenden Grafikeinheiten arbeiten als Umschaltgrafik und wechseln sich je nach Anforderung untereinander ab. Die Intel-Grafik bedient weniger leistungsfordernde Standardaufgaben und spart dadurch Energie, wohingegen die AMD-Grafik vor allem für 3D-Aufgaben prädestiniert ist.
Hierfür ist der AMD-Chip sehr gut aufgestellt: 1.280 Shadereinheiten, ein Kerntakt von bis zu 1.011 MHz und 4 GB HBM2 Grafikspeicher, der über einen 1.024 bit breiten Speicherbus angebunden ist, stehen hier auf dem gemeinsamen CPU-Package zur Verfügung.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 6.301 Punkte beim 3DMark Firestrike (DX 11) und 2.252 Punkte beim 3DMark Time Spy (DX12) attestieren der Lösung eine gute 3D-Leistung, die sich sogar etwas vor der dedizierten Nvidia Geforce GTX 1050 aus dem Acer Aspire VX15 (4 GB GDDR5) positionieren kann.
Massenspeicher – Toshiba XG5 256 GB PCIe-SSD
Toshibas M.2-PCIe-SSD XG5 ist in letzter Zeit in recht vielen Notebooks anzutreffen. Entscheidend für die tatsächlich erzielbare Leistungsfähigkeit ist hier die Anzahl der genutzten PCIe-Lanes. Im Gegensatz zum HP Spectre x360 15 kommen beim Dell XPS 15 2-in-1 9575 wie auch beim HP ProBook 430 nur 2 der 4 PCIe-Lanes zum Einsatz.
Die maximale Leserate erreicht beim QD32-Test daher lediglich 1.885 MB/s und geschrieben wird mit maximal 356 MB/s. Beim HP Spectre x360 15 sind über 3.000 MB/s beim Lesen und etwa 900 MB/s beim Schreiben möglich. Ansonsten liefert das Laufwerk subjektiv aber eine gute Geschwindigkeit und vermittelt nicht das Gefühl im Rahmen des Gesamtsystems einen Flaschenhals darzustellen.
Benchmarkergebnisse im Überblick
Dell XPS 15 2-in-1 9575 | 8 GB RAM & PCIe-SSD | |
Prozessor | Single-Core | Multi-Core |
Cinebench R15 64 bit | 149 cb | 655 cb |
Geekbench 3.3.0 64 bit | 3.925 Punkte | 14.108 Punkte |
Geekbench 4.2 64 bit | 4.529 Punkte | 14.193 Punkte |
System | Single-Core | Multi-Core |
PCMark 8 Home (Akku) | 4.574 Punkte (3.463 Punkte) | |
PCMark 10 | 4.574 Punkte | |
Massenspeicher | Lesen | Schreiben |
Crystal Disk Mark QD32 | 1.885 MB/s | 334 MB/s |
Crystal Disk Mark sequ. | 1.622 MB/s | 356 MB/s |
Grafik | HD Basic | HD+ Extreme |
Unigine Heaven 4.0 | 110 fps | 35 fps |
Cinebench R15 OpenGL | 110 fps | |
Cloud Gate – 3DMark | 20.864 Punkte | |
Firestrike – 3DMark | 6.301 Punkte | |
Time Spy – 3DMark | 2.252 Punkte | |
Vergleichswerte CPU | CPU-Benchmarkliste | |
Vergleichswerte GPU | GPU-Benchmarkliste |
Dell XPS 15 2-in-1 9575: Emissionen
Betriebsgeräusch
Das Dell XPS 15 2-in-1 9575 arbeitet bei wenig Last und vielen Standardaufgaben wie Textverarbeitung, Internetrecherche oder TV-Streaming lautlos. Hier sind weder Spulenfiepen noch sonstige Elektronikgeräusche zu vernehmen. Kurze Lastphasen steckt das Notebook meist ohne Regung weg, hin und wieder wird durch den Lüfter schon mal ein Schalldruckpegel von leisen 30,7 dB(A) erzeugt.
Bei anhaltender mittlerer Systemlast steigert der Lüfter seine Drehzahl und sorgt für einen Schalldruckpegel von 35,4 dB(A). Auf Dauer störend wird es schließlich bei Volllast mit einem Geräuschpegel von 42,7 dB(A). Hier muss das Kühlsystem schon recht vehement arbeiten, um die warme Abluft abführen zu können.
Emissionen – Dell XPS 15 2-in-1 9575 | Schalldruckpegel |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | Lautlos |
Büro (PCMark 8 Battery Test, 222 cd/m², ausbalanciert) | Lautlos – 30,7 dB(A) |
WLAN-Streaming (222 cd/m², ausbalanciert) | Lautlos – 30,7 dB(A) |
Cinebench | 35,4 dB(A) |
Geekbench Stresstest | 35,4 dB(A) |
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) | 42,7 dB(A) |
Hitzeentwicklung
Im Dell XPS 15 2-in-1 9575 findet man große Heatpipes vor, die zusammen mit zwei Lüftern für den Abtransport der Abwärme aus dem Gehäuse heraus verantwortlich sind. Das gelingt selbst unter Volllast sehr gut und verursacht im Test eine maximale Oberflächen-Temperatur von 49,1 °C. Hier befindet sich auch der nach rückwärts ausgerichtete Luftauslass wo sich die Abwärme etwas konzentriert.
Am Unterboden bleibt das Laptop mit 42,1 °C deutlich kühler und ermöglicht dabei auch den Einsatz auf dem Schoß. So oder so sollten aufgrund der gemessenen Oberflächentemperaturen keine Einschränkungen im Praxisbetrieb zu erwarten sein.
Dell XPS 15 2-in-1 9575: Stromverbrauch
Leistungsaufnahme
Eine wichtige Stärke des Dell XPS 15 2-in-1 9575 ist der geringe Stromverbrauch. Im Leerlauf begnügt sich das System mit minimal 1,1 Watt. Selbst mit maximaler Displayhelligkeit genehmigt sich das Testgerät gerade mal 5,3 Watt. Beim Arbeiten kommt es schließlich darauf an, ob die integrierte Intel HD Graphics 630 oder die AMD Radeon RX Vega M GL 870 zum Einsatz kommt.
Im einfachen Bürobetrieb reichen dem Testgerät oft 8 bis 12 Watt. Beim Spielen wird dagegen schnell die 50-Watt-Grenze überschritten und der Verbrauch kann schließlich bis zu 67 Watt betragen. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 130 Watt spezifiziert und hat damit genügend Leistungsreserven in der Hinterhand.
Energieverbrauch – Dell XPS 15 2-in-1 9575 | Leistungsaufnahme | Akkulaufzeit |
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) | 1,1 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | 2,8 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) | 5,3 Watt | — |
Büro (PCMark 8 Battery Test, 222 cd/m², ausbalanciert) | 12,4 – 57,8 Watt | 5:22 h |
WLAN-Streaming (222 cd/m²) | 8,0 – 10,2 Watt | 10:59 h |
Geekbench Stresstest | 55,8 – 60,2 Watt | — |
Unigine Heaven | 53 – 67 Watt | — |
Battery Eater Classic | — | 1:29 h |
Leerlauf Akku-Ladezeit (222 cd/m²) | — | 1:44 h |
75-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 130-Watt-Netzteil |
Akkulaufzeiten
Die Akkulaufzeiten profitieren neben der moderaten Leistungsaufnahme vom überdurchschnittlich üppig dimensionierten Akku. Die im Gerät integrierten 75 Wh reichen im Test für 10:59 Stunden WLAN-TV-Streaming oder 5:22 Stunden Laufzeit beim PCMark 8 Battery Test (beide Tests mit ausgeglichenem Energieprofil, 222 cd/m² Displayhelligkeit, Funk an). Die Leistungsfähigkeit ist zugunsten längerer Laufzeiten im Akkubetrieb etwas eingeschränkt. Beim PCMark 8 werden hier zum Beispiel nur 3.463 Punkte anstatt 4.395 Punkte erzielt.
Dell XPS 15 2-in-1 9575: Fazit
Das Dell XPS 15 2-in-1 9575 präsentiert sich in der getesteten Konfiguration als ein sehr gutes Convertible. Gehäuse, Display, Schnittstellenausstattung und Emissionen zeigen so gut wie keine Schwächen. Dazu gesellt sich eine respektable Leistungsfähigkeit mit spieletauglicher Hybridgrafik, die praxisgerechten Akkulaufzeiten kaum im Wege steht.
Ein großes Plus ist konzeptbedingt die Displaykonstruktion des Convertibles. Mit 360-Grad-Scharnier, integrierter Finger- und Stifteingabe bekommt man hier ein besonders breites Spektrum möglicher Einsatzgebiete geliefert.
Schade, dass Dell es hier trotz der Premium-Positionierung nicht schafft standardmäßig einen passenden Eingabestift mit in den Karton zu legen. Auch die Garantiedauer fällt mit einem Jahr recht mager aus. Noch kritischer dürften manche Anwender die neue MagLev-Tastatur beäugen. Diese bietet zwar eine sehr flache Bauweise, ist vom Bedienkomfort her aber zumindest gewöhnungsbedürftig und nicht uneingeschränkt vielschreibertauglich.
Ob diese Kleinigkeiten wirklich stören hängt letztlich von den individuellen Bedürfnissen und Ansprüchen der Nutzer ab. Unter dem Strich hat Dell jedenfalls ein überaus attraktives Gesamtpaket zusammengeschnürt, das den Vergleich mit möglichen Konkurrenten keinesfalls scheuen muss.