20. April 2024
MobilesNotebook

Samsung Galaxy TabPro S im Test

Samsung Galaxy TabPro S: Leistung
Allgemeines

Das Samsung Galaxy TabPro S ist nur in einer Leistungsvariante erhältlich und unterscheidet sich ansonsten lediglich durch die Farbe, das manchmal integrierte LTE-Modul und die installierte Betriebsystemvariante (Windows 10 Home oder Windows 10 Pro).

Immer mit dabei sind Intels Core m3-6y30 samt integrierter Intel HD Graphics 515, 4 GB DDR3L-RAM und ein Solid State Drive mit einer Kapazität von 128 GB (brutto). Das geschlossene Gehäusekonzept erlaubt keine Aufrüstungen oder Erweiterungen.

Samsung Galaxy TabPro S

Der sparsame Intel Core m3-6y30-Prozessor ist mit einer typischen Verlustleistung (Thermal Design Power) von 4,5 Watt ausgewiesen. Das ermöglicht ein passives Kühlsystem und eine besonders flache Gehäuseform. Der 2-Kern-Prozessor ist in der Lage bis zu vier Threads parallel bedienen zu können (Intel Hyperthreading-Technologie) und seine Taktfrequenz von 900 MHz kurzzeitig auf bis zu 2,2 GHz zu erhöhen. Je nach Arbeitsweise der eingesetzten Software kann daher sowohl die Multi-Thread- als auch die Single-Thread-Performance optimal ausgenutzt werden.

Intels Core m3-6y30 eignet sich nicht nur für Tablet PCs, sondern kommt auch in schlanken Subnotebooks wie dem Apple MacBook (Early 2016) zum Einsatz.

Benchmarkergebnisse

Die Benchmarkergebnisse zeigen, dass man beim Testgerät eine vergleichsweise gute Performance erwarten darf. Beim Geekbench 3 64 bit werden zum Beispiel 2.459 Punkte (Single-Thread) und 4.755 Punkte (Multi-Thread) erzielt. Der Systembenchmark PCMark 8 Home endet mit 2.536 Punkten und liegt damit deutlich vor dem Ergebnis des Microsoft Surface 3 oder des Dell Venue 10 Pro. Die Grafikleistung ist ähnlich solide und erreicht beim 3DMark Cloud Gate immerhin 3.696 Punkte.

Samsung Galaxy TabPro S
Prozessor Single-Core Multi-Core
Cinebench R15 64 bit (Akku) 82 cb (73 cb)  209 cb (167 cb)
Geekbench 3.0 2.459 4.755
System Single-Core  Multi-Core 
PCMark 8 Home (Akku) 2.536 (2.513)
Massenspeicher Lesen Schreiben
Crystal Disk Mark 455 MB/s 163 MB/s
AS SSD 492 MB/s 174 MB/s
Grafik
Cinebench R15 OpengL (Akku) 30,9 fps (24 fps)
Unigine Heaven 4.0 (Basic) 14,5 fps
3DMark Cloud Gate 3.696 Punkte
3DMark Firestrike 516 Punkte

Samsung Galaxy TabPro S

Generell fehlt ergebnistechnisch gar nicht mal soviel bis zur aktiv gekühlten Intel Core i3-6100U-CPU mit Intel HD Graphics 520, die man zum Beispiel im Lenovo ThinkPad E460 oder im Convertible Dell Inspiron 13 5000 2-in-1 (5368) vorfindet.

Samsung Galaxy TabPro S

Der entscheidende Unterschied ist daher im eingesetzten Kühlsystem zu finden. Während die durch aktive Lüfter gekühlten U-Prozessoren eine deutlich bessere Dauerlaststabilität aufweisen, brechen in ähnlichen Szenarien die m3-Prozessoren leistungsmäßig deutlich früher und vehementer ein. Hier wird konzeptbedingt die Temperatur der Recheneinheit durch Taktreduzierungen abgesenkt.

Samsung Galaxy TabPro S

Praxisbetrieb

Im Alltagsbetrieb wirkt sich dieser Nachteil deutlich geringer aus, als es die Benchmarkszenarien vermuten lassen. Kleine Arbeitspausen genügen schon, um die Temperaturen wieder absinken zu lassen. Daher kann man mit dem Galaxy TabPro S viele Aufgaben recht zügig bewältigen. Textverarbeitung, Internet, Videochats, Bildbearbeitung und Casual-Games überfordern das Testgerät lange nicht.

Ein Garant für den subjektiv performanten Eindruck ist sicherlich das schnelle Solid State Drive, das gegenüber den im Microsoft Surface 3 oder Dell Venue 10 Pro verbauten eMMC-Speicher-Lösungen spürbare Geschwindigkeitsvorteile bringt. Zudem agiert der Arbeitsspeicher im Dual-Channel-Modus und sorgt damit für eine bestmögliche Eigen- und Grafikperformance. Im Akkubetrieb reduziert sich die Leistungsfähigkeit allerdings um bis zu 20%, was je nach Einsatzszenario dann auch gut spürbar ist.

Samsung Galaxy TabPro S

So oder so ist die Leistungsgrenze letztlich bei lang andauernden Konvertierungen, rechenintensiver Videobearbeitung, anspruchsvollen 3D-Spielen oder 3D-Konstruktionen zu finden. Für solche Aufgaben reicht die Performance und die Dauerlaststabilität weder im Netz- noch im Akkubetrieb angemessen aus.

Samsung Galaxy TabPro S: Emissionen

Dank der genügsamen Komponenten und der Passivkühlung arbeitet das Samsung Galaxy TabPro S lautlos. Die Temperaturentwicklung an der Oberfläche ist daher maßgeblich davon abhängig, wie die Leistungsbeanspruchung ausfällt. Bei wenig Last im Leerlauf bleibt die Tableteinheit mit maximal 32,5 °C sehr kühl.

Samsung Galaxy TabPro S Schalldruckpegel Oberflächentemperatur
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) lautlos max. 32,5 °C
Büro (PCMark 8 Battery Test, 150 cd/m², ausbalanciert) lautlos max. 40,3 °C
WLAN-Streaming (200 cd/m², ausbalanciert) lautlos max. 38,1 °C
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) lautlos max. 52,5 °C

Nach etwa 1:35 Stunden Stresstest sieht das Ganze schon anders aus. Am oberen Displayrand habe ich 52,5 °C gemessen. Dieser Hotspot ist deutlich spürbar, führt aber bei der Handhabung selbst im Tabletmodus nur zu geringen Einschränkungen.

Samsung Galaxy TabPro S: Stromverbrauch & Akkulaufzeiten
Leistungsaufnahme

Die netzseitig gemessene Leistungsaufnahme (ausgeglichenes Profil) bewegt sich zwischen 3,0 Watt und 26,2 Watt. Mit angepasster Helligkeit wird man im Praxisbetrieb bei normaler Office-Beanspruchung zwischen 6 Watt und 10 Watt benötigen. In der Spitze (maximale Displayhelligkeit, Funk an) sind kurzzeitig bis zu 26,2 Watt möglich, die sich aufgrund der thermisch bedingten Taktreduzierung des Prozessors aber recht zeitnah auf 20,1 Watt reduzieren.

Hält die Belastung länger an, so kommt es zu einer weiteren Absenkung der Taktrate, die dann zwischen 600 und 900 MHz pendelt. Hier werden dann in etwa 13 Watt konsumiert. Der Stromverbrauch der Tastatur fällt übrigens mit etwa 0,2 Watt recht gering aus.

Samsung Galaxy TabPro S Leistungsaufnahme Akkulaufzeit
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) 3,0 Watt 16:19 h
Büro (PCMark 8 Battery Test, 150 cd/m², ausbalanciert) 13,6 – 15,2 Watt 4:30 h
WLAN-Streaming (200 cd/m², ausbalanciert) 6,4 – 9,1 Watt 10:24 h
Video (200 cd/m², ausbalanciert) 5,4 – 10,1 Watt 9:17 h
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) 30,2 Watt 1:27 h
Akkulaufzeiten

Für die Akkulaufzeiten bedeuten die Verbrauchswerte eine Spannweite von 3:13 Stunden im Minimum und 16:19 Stunden im Maximum. Da beide Testergebnisse eher die theoretischen Möglichkeiten aufzeigen, wird man im praktischen Betrieb mit angepasster Displayhelligkeit und eingeschalteten Funkmodulen je nach Verwendung Akkulaufzeiten zwischen 4,5 und 10,5 Stunden erreichen können.

Einen entscheidenden Einfluss hat hier die Helligkeit des AMOLED-Bildschirms. Bei vornehmlich dunklen Bildinhalten wie bei Videos und Fotos sinkt der Verbrauch und bei hellen Bildinhalten wie Textverarbeitung und Internetaufgaben steigt der Verbrauch.

Samsung Galaxy TabPro S

Samsung Galaxy TabPro S: Fazit

Das Samsung Galaxy TabPro S ist ein insgesamt gelungenes Samsung Galaxy TabPro SWindows-Convertible. Es gefällt mit einem tollen Gehäuse, einer brauchbaren Tastatur, guter Performance und einem farbstarken Super AMOLED-Display. Auch die Akkulaufzeiten und die Preisgestaltung können überzeugen und ergänzen damit wesentliche Merkmale, um sich gegenüber der starken Konkurrenz behaupten zu können.

Nur in Teilen erfüllt wird hingegen der durch die Namensgebung suggerierte professionelle Anspruch. Die Farbtreue des Displays reicht für bildverarbeitende Bereiche nicht aus, eine Tastaturbeleuchtung ist nicht vorhanden und die Schnittstellenausstattung fällt mit einem USB-Anschluss einfach zu mager aus.

Samsung Galaxy TabPro SDurchaus ausschlaggebend für die Entscheidung das Samsung Galaxy TabPro S auszuwählen, könnten die verfügbaren Zubehörteile sein. Der Samsung Multiport Adapter erweitert die Schnittstellen, Samsungs C-Pen stellt einen gelungenen aktiven Stylus dar und die LTE-Versionen sorgen für eine mobile Internetanbindung. Der Gesamtpreis kann dann je nach Konfiguration allerdings deutlich in die Höhe gehen und das Preis-Leistungsverhältnis etwas drücken.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.

One thought on “Samsung Galaxy TabPro S im Test

  • Sehr ausführlicher Artikel, gefällt mir! Meiner Meinung nach ist das Samsung TabPro S ein TOP-Gerät, welches sich auf einem Level mit dem Surface Pro 4 bewegt. Einzig die fehlende Tastaturbeleuchtung stört mich bei diesem Convertible, da dies die Benutzung in den Abendstunden doch um einiges erschwert.

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