Intel UHD Graphics 617 (Laptop) im Test
Sparmodell. Die Intel UHD Graphics 617 ist eine besonders sparsame und dennoch ausreichend leistungsstarke Prozessorgrafik, die sich in so manchem schlanken Subnotebook wiederfindet.
Auf einen dedizierten Grafikchip aus den Häusern AMD und Nvidia kann man heutzutage in vielen Fällen leicht verzichten. Abgesehen von aufwendigen 3D-Berechnungen im Spiele- und Konstruktionsbereich, bringen im Prozessor integrierte Grafiklösungen in der Regel genügend Leistung und Fähigkeiten mit, um die meisten Alltagsaufgaben souverän abarbeiten zu können.
Da sich nahezu in jeder mobilen Intel-CPU auch ein entsprechender Grafikprozessor befindet, gehören die Intel-Grafikchips auch zu den meistverkauften Lösungen überhaupt.
Je nach Prozessor unterscheiden sich jedoch die Ausbaustufen und die damit verbundenen Fähigkeiten. Hier findet man eine Übersicht über die verschiedenen Lösungen der 8. Intel Core Prozessorgeneration: https://www.intel.de/content/www/de/de/architecture-and-technology/visual-technology/graphics-overview.html
Intels UHD 617 ist hier allerdings nicht mit aufgeführt. Die dazugehörigen Spezifikationen findet man beim Prozessor Intel Core i5-8210Y: https://ark.intel.com/de/products/189912/Intel-Core-i5-8210Y-Processor-4M-Cache-up-to-3-60-GHz-
Intel UHD Graphics 617: Amber-Lake-Familie
Die Intel UHD Graphics 617 ist lange nicht so oft anzutreffen, wie der große Bruder Intel UHD Graphics 620. Aufgrund der geringen Leistungsaufnahme eignet sich diese Lösung vor allem für den Einsatz in besonders sparsam ausgelegten Notebookkonzepten. Die Intel UHD Graphics 617 ist derzeit lediglich Bestandteil des Intel Core i5-8210Y der Amber-Lake-Generation. Alle anderen Prozessoren sind mit der Intel UHD Graphics 615 bestückt. Dazu gehören:
- Intel Core m3-8100Y
- Intel Core i5-8200Y
- Intel Core i7-8500Y
Beim Intel Core i5-8210Y teilen sich Prozessoreinheit und Grafik wie gehabt die gemeinsame Thermal Design Power von 7 Watt. Im Vergleich zu den oben aufgeführten Familienmitgliedern fällt diese um 2 Watt höher aus und bietet laut Datenblatt keine Option der Anhebung oder Absenkung. Die Grafikspezifikationen der Intel UHD Graphics 617 entsprechen laut Datenblatt denen der Intel UHD Graphics 615 im Intel Core i7-8500Y. Im Vergleich zur intel UHD Graphics 615 im Intel Core i5-8200Y weisen beiden einen um 100 MHz auf 1,05 GHz angehobenen Maximaltakt auf.
Trotz der auf einen möglichst geringen Verbrauch hin ausgerichteten Grundkonzeption, kann die Intel UHD Graphics 617 auf viele wichtige Eigenschaften zurückgreifen. Mit der richtigen Schnittstelle (DisplayPort/ Thunderbolt 3) ist sie in der Lage hochauflösende 4k-Bildschirme mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten bei 60 Hz anzusteuern. Zudem kommt sie mit bis zu drei Displays gleichzeitig zurecht.
Da die Intel UHD Graphics 617 über keinen eigenen Grafikspeicher verfügt, ist sie auf den Arbeitsspeicher des jeweiligen Notebooks angewiesen. Der Intel Core i5-8210Y kann mit bis zu 16 GB LPDDR3-2133 oder DDR3L-1600 bestückt werden.
An Grafikschnittstellen werden DirectX 12 und OpenGL 4.5 und an wichtigen Funktionen Intel Quick Sync Video, Intel Clear Video HD und Intel Clear Video unterstützt.
Intel UHD Graphics 617: Auszug der technischen Daten
- Grundtaktfrequenz 300 MHz
- Max. dynamische Grafikfrequenz 1.050 MHz
- Max. Videospeicher der Grafik 16 GB (shared memory)
- Speichertypen LPDDR3-2133, DDR3L-1600
- Max. Anzahl der Speicherkanäle 2
- Max. Speicherbandbreite 29,8 GB/s
- Videoausgang eDP/DP/HDMI/DVI
- Max. Auflösung (HDMI 1.4) 4096 x 2304@24Hz
- Max. Auflösung (DP) 3840 x 2160@60Hz
- Max. Auflösung (eDP – integrierter Flachbildschirm) 3840 x 2160@60Hz
- Unterstützung für DirectX 12
- OpenGL Unterstützung 4.5
- Intel Quick-Sync-Video
- Intel Clear-Video-HD-Technologie
- Intel Clear-Video-Technik
- Anzahl der unterstützten Bildschirme 3
Intel UHD Graphics 617: Leistungsfähigkeit
Für die tatsächlich erzielbare Grafikperformance ist die im jeweiligen Notebook eingesetzte Arbeitsspeicherkonfiguration entscheidend. Da die im Prozessor integrierte Intel UHD Graphics 617 wie bereits erwähnt keinen eigenen Grafikspeicher besitzt, bedient sie sich im Shared-Memory-Verfahren beim Arbeitsspeicher. Dieser kann als LPDDR3 oder DDR3 verbaut werden. Neben den ausführungsbedingten Takt-und Leistungsunterschieden ist ebenfalls von Bedeutung, ob beide zur Verfügung stehenden Speicherkanäle genutzt werden.
Bei verlötetem RAM ist man hier meist auf die Herstellerangabe angewiesen. Bei regulären Steckplätzen kann man dies dagegen leicht an der Bestückung erkennen. Sind beide Speicherslots belegt, so arbeitet das System im schnellen Dual-Channel-Modus. Ist dagegen nur ein RAM-Modul eingesteckt, so wird auch nur ein Speicherkanal verwendet, was die 3D-Leistung um etwa 25 bis 30 % reduziert. In der Regel lässt sich dieses Manko beim letzten Fall recht einfach durch das Einstecken eines zweiten RAM-Riegels beheben.
Die Intel UHD Graphics 617 findet man derzeit nur im 2018er Apple MacBook Air. Dementsprechend liegen derzeit nur Testergebnisse vor, die unter macOS erreicht werden. Hier findet man den ausführlichen Testbericht: Apple MacBook Air 2018 im Test.
Intel UHD Graphics 617: Benchmarks
Die Leistungsfähigkeit der Prozessorgrafik kann in der Praxis stark unterschiedlich ausfallen. Wie oben beschrieben haben die Konfiguration des Herstellers und die Arbeitsspeicherbestückung einen wichtigen Anteil an den erzielbaren Frameraten. Aktuell ist diese Grafiklösung nur in Apples MacBook Air 2018 zu finden. Da hier aber mit 8 GB LPDDR3-2133-RAM im Dual-Channel-Modus und einem aktiven Kühlsystem sehr gute Grundvoraussetzungen vorliegen, dürfte man in diesem Fall sehr nah an die maximal möglichen Performance herankommen.
DirectX
Keine Tests unter Windows mit DirectX-Schnittstelle durchgeführt.
OpenGL
Unter macOS kommt als Grafikschnittstelle traditionell OpenGL zum Einsatz. Diese können der Erfahrung nach gegenüber den Vergleichswerten die unter Windows mit DirectX erzielt werden etwas schlechter ausfallen. Das dürfte unter dem Strich bei der Intel UHD Graphics 617 allerdings kaum von Relevanz sein, da man hier generell nur Basisperformance erwarten darf. Ob diese dann ein oder zwei fps (frames per second) nach oben oder unten differiert wirkt sich in der Praxis nicht wirklich spürbar aus.
Beim Cinebench R15 OpenGL-Shading erreicht das Testgerät 34 fps und ordnet sich damit etwas vor der Intel HD Graphics 615 im Microsoft Surface Go ein.
Beim Unigine Heaven ändert sich daran im Grundsatz nichts. Auch hier reicht es sich knapp vor dem Microsoft Surface Go zu positionieren. Das aktiv gekühlte Dell Latitude 7285 2-in-1, das ebenfalls mit der Intel HD Graphics 615 ausgestattet ist, liefert identische Testergebnisse ab.
Spiele
Für das Bewältigen von einfachen Casual-Spielen bringt die Intel UHD Graphics 617 genügend Leistungsfähigkeit auf. Ältere reguläre 3D-Titel dürften wenn überhaupt nur mit deutlich reduzierter Auflösung und niedrigen Einstellungen zum Laufen zu bewegen sein.
Intel UHD Graphics 617: Taktreduzierungen
Die Stabilität der Grafikleistung ist wie auch die Prozessorleistung im Notebookbereich immer von dem konkret verbauten Kühlsystem abhängig. Auch limitieren Hersteller hin und wieder gerne die Grafik- und oder CPU-Leistung bei Volllastszenarien, um vorgegebene thermische Grenzen (TDP) einhalten zu können. Grundsätzlich hat sich in den bisherigen Tests bei Notebooks & Mobiles gezeigt, dass je größer das Gehäuse ausfällt und je effektiver das Kühlsystem arbeitet, desto stabiler und leistungsfähiger zeigt sich auch der Prozessor mitsamt Grafikeinheit.
Bei der Intel UHD Graphics 617 handelt es sich um eine Grafikeinheit, die auch für den Einsatz in passiv gekühlten Systemen vorgesehen ist. Im Apple MacBook Air 2018 kommt jedoch eine aktive Variante zum Einsatz, die eine gute Voraussetzung für das Ausschöpfen des eigentlichen Leistungspotentials darstellt. Das eh schon niedrige Leistungsvermögen hat sich beim Test des Apple MacBook Air aus thermischen Gründen nicht noch weiter reduziert.
Intel UHD Graphics 617: Fazit
Die Intel UHD Graphics 617 ist eine auf möglichst geringen Verbrauch hin ausgelegte Notebooklösung. Daher ordnet sich hier die Leistung immer der vorgegebenen Thermal Design Power unter. Leistungsmäßig bewegt sich die Intel UHD Graphics 617 auf dem Niveau der Intel HD Graphics 615 der Vorgängergeneration.
Wichtige Videofunktionen, GPGPU-Berechnungen, Videokonvertierungen per Intel Quick Sync Video oder der Multimonitorbetrieb mit bis zu 3 Displays decken dennoch ein breites Spektrum möglicher Einsatzgebiete ab. Mit der richtigen Schnittstelle (DisplayPort, Thunderbolt 3) können sogar 4k-Bildschirme mit einer Auflösung von bis zu 3.820 x 2.160 Bildpunkten bei 60 Hz angesteuert werden.
Gar nicht geeignet ist die Prozessorgrafik konzeptbedingt dagegen für fordernde 3D-Spiele oder zum Einsatz bei professionellen 3D-CAD-Konstruktionen. Dies sind nach wie vor die Domänen leistungsfähiger 3D-Grafikchips aus den Häusern AMD und Nvidia.