Samsung SM951 NVMe M.2-SSD im Test
Speedy. Die Samsung SM951 M.2-SSD nutzt das NVMe Protokoll und begeistert mit besonders hohen Übertragungsraten.
Schnelle Solid State Drives im M.2-Formfaktor finden immer öfter den Weg in Notebooks. Vor allem bei Neuerscheinungen, gibt es immer weniger Modelle, die keinen M.2-Steckplatz aufweisen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Die besonders kleinen und leichten Speichermodule arbeiten extrem schnell und drängen sich damit für einen klassenübergreifenden Einsatz in mobilen Rechnern geradezu auf.
Bereits getestete Notebooks mit schnellen M.2 SSDs:
Samsung SM951: Allgemeines
Samsungs SM951 nimmt unter den verfügbaren Massenspeichern eine Sonderrolle ein. Da es sich hier um ein reines OEM-Produkt handelt, ist herstellerseitig ein Verkauf an Endkunden nicht vorgesehen. Daher haben Endkunden hier auch keinen Anspruch auf Hersteller-Support oder die Hersteller-Garantie, die eigentlich 3 Jahre beträgt. Dennoch wird dieses Solid State Drive auch im einschlägigen Handel angeboten und auch an Endkunden verkauft. Im Test werden die Modelle mit 256 GB und 512 GB Kapazität berücksichtigt.
Auszug der technischen Daten:
- Solid State Module (SSM)
- M.2 2280, PCIe 3.0 x4, NVMe
- 2150MB/s Lesen
- 1260MB/s Schreiben
- MLC NAND
- 75 TB TBW
- 1.5 Mio. Stunden MTBF
- Samsung UBX (S4LN058A01-8030) Controller
- 512MB LPDDR3 Cache
- Leistungsaufnahme: 0,7 Watt im Leerlauf, 5,6 Watt im Betrieb
- 80 x 22 x 3.7mm
- ca. 6g
- Herstellergarantie: drei Jahre (für OEMs), kein Support und Herstellergarantie für Endkunden!
- Straßenpreise ab knapp 130 Euro für die 256-GB-Version, ab knapp 270 Euro für die 512-GB-Version.
- Herstellerinformationen: http://www.samsung.com/semiconductor/products/flash-storage/client-ssd/MZVPV256HDGL
Samsung SM951: Performance
Das STestgerät kommt im M.2-Formfaktor mit einer Baulänge von 80 mm. Die Datenanbindung erfolgt über 4 PCIe 3.0-Lanes, die per NVMe-Protokoll angesprochen werden. Theoretisch sind hier bis zu 4.000 MB/s möglich.
Getestet habe ich das Speichermodul in dem kürzlich getesteten Dell Precsion 7510, das noch einen freien M.2 Steckplatz zur Verfügung hat.
Hier ein Auszug der technischen Daten:
- Intel Xeon E3-1505
- 16 GB DDR4-RAM
- Nvidia Quadro M1000M
- Samsung SM871 2,5-Zoll-Laufwerk (SATA III)
Die im Precision erzielten Resultate fallen sehr gut aus und liegen sogar minimal über den Herstellerangaben. Beim sequentiellen Lesen mit Crystal Disk Mark werden 2.178 MB/s erreicht und beim Schreiben 1.298 MB/s. Den Vergleich mit konventionellen Festplatten braucht man hier erst gar nicht anzustellen, da selbst schon nicht langsame SATA-III-SSDs oder PCIe-SSDs die noch AHCI nutzen (1 Lane) ergebnistechnisch geradezu deklassiert werden.
Im praktischen Betrieb wirkt sich diese Leistungsfähigkeit jedoch relativ unspektakulär aus. Die Zugriffszeiten sind vergleichbar und auch das Transferieren kleiner Dateien macht jetzt nicht den weltbewegenden Unterschied aus. Richtig spüren könnte man die enorme Performance, wenn man zwei SM951 in einem Gerät verbaut hätte und von einem Laufwerk zum anderen Daten verschiebt. In allen anderen Fällen hat man zwar ein theoretisch sehr agiles Speichermedium in seinem Notebook, doch einen tatsächlich spürbaren Geschwindigkeitsgewinn kann ich im Vergleich zu vielen anderen Solid State Drives nicht wirklich feststellen.
Konkurrenzmodelle mit doppelter Kapazität, die allerdings mit einer SATA-Schnittstelle ausgestattet sind und noch das AHCI-Protokoll verwenden, bewegen sich auf einem preislich ähnlichen Niveau und könnten daher für manche Bedürfnisse durchaus eine sinnvolle Alternative darstellen. So zum Beispiel Sandisks X400 512GB, M.2 (SD8SN8U-512G-1122), die auch für den Endkunden vorgesehen ist und gleich mit 5 Jahren Herstellergarantie aufwartet.
Samsung SM951 NVMe mit 512 GB Kapazität
Samsungs SM951 in der 512-GB-Variante kostet derzeit etwa 270 Euro (excl. Versand) und ist damit in der Anschaffung schon deutlich teurer als die 256-GB-Variante (ab etwa 130 Euro). Im Vergleich zu M.2-SATA-Modellen, wie zum Beispiel der Crucial MX300 mit 525 GB oder der Sandisk X400 mit 512 GB, fallen die Kosten mehr als doppelt so hoch aus.
Wie schon bei der Samsung SM951 mit 256 GB Kapazität gesehen, bekommt man für den nicht gerade geringen Aufpreis allerdings auch sehr gute Leistungswerte geboten. Mit sequentiellen Leseraten von bis zu 2.193 MB/s und Schreibraten von bis zu 1.571 MB/s fallen die Ergebnisse teils vier mal so hoch wie bei der SATA-Konkurrenz aus.
In der Praxis ist dieser Vorteil wie bei der 256-GB-Version allerdings nur in wenigen Szenarien auch tatsächlich spürbar. Etwa dann, wenn man zwei schnelle NVMe-Laufwerke zur Verfügung hat und große Daten von A nach B schaufelt. Ist das nicht der Fall, so bremsen meist langsamere Schnittstellen wie USB 3.0, USB 3.1 Gen.2 oder SATA das eigentliche Übertragungspotential erheblich aus. Mit der Etablierung von Thunderbolt 3 und zusätzlichen NVMe-Laufwerken im Gerät selbst, sollte sich dieses Nadelöhr zukünftig jedoch immer öfter in Luft auflösen oder zumindest merklich reduzieren.
Samsung SM951: Fazit
Die Samsung SM951 NVMe M.2-SSD ist ein sehr schnelles Massenspeicherlaufwerk. Hier gefällt auch der extrem kompakte Formfaktor, der eine im Vergleich zu sonst eingesetzten 2,5-Zoll-Laufwerken enorme Gewichts- und Platzersparnis bewirkt.
Während die theoretischen Benchmarkergebnisse sehr gut ausfallen, ist in der Praxis davon im Vergleich zu schnellen SATA-III-SSDs kaum etwas zu spüren. Auch diese Modelle sorgen dank geringer Zugriffszeiten und ausreichend schnellen Transferraten für ein gutes subjektives Geschwindigkeitsgefühl.
Unter dem Strich bezahlt man die prestigeträchtige Performance mit einem deutlichen Aufpreis, den man alternativ auch in eine doppelt so hohe Kapazität oder in ein deutlich günstigeres Konkurrenzmodell ohne NVMe-Unterstützung stecken könnte.