Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2 (Quadro T1000) im Test
Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2. Das Lenovo ThinkPad P1 ist bereits in der 1. Generation als besonders mobiles professionelles Arbeitsgerät aufgetrumpft und hat dabei so manche gegensätzliche Eigenschaften in sich vereint. Ob das Nachfolgemodell diesen Spagat beibehält und welche Änderungen durchgeführt wurden, klärt dieser Test.
„Workstation-Muskeln im Ultrabook-Body“ – so der Werbeslogan auf Lenovos Produktseite zum Lenovo ThinkPad P1 der 2. Generation. Tatsächlich zeigen sich die aufgeführten technischen Eckdaten überaus verführerisch: 1,7 kg Gewicht, 15,6-Zoll-Display, leistungsstarke Workstation-Hardware, eine umfangreiche Schnittstellenbestückung und die gewohnt üppigen Businessqualitäten dürften nicht nur ThinkPad-Fans hellhörig werden lassen.
Das Testgerät ist mit brandaktuellen Komponenten bestückt: Einem Intel Core i7-9850H, einer Nvidia Quadro T1000, 16 GB DDR4-RAM, einem 512-GB-Solid-State-Drive und einem hochauflösenden 4K-UHD-IPS-Display. Ein im Online-Shop identisch zusammengestelltes Modell kostet zum Testzeitpunkt regulär 2.852,69 Euro. Im Vergleich zum bereits getesteten Lenovo ThinkPad P1 der ersten Generation (3.750 Euro) sind das etwa 800 Euro weniger, zumindest dann, wenn man im Testgerät ebenfalls eine 1-TB-SSD verbauen würde und auf die Touchfunktion des Displays verzichten könnte.
Zeitlich befristete Angebote fallen hin und wieder etwas günstiger aus. Wie gehabt unterhält Lenovo ein Education-Programm worüber der berechtigte Personenkreis aus dem Bildungssektor rabattierte Modelle erhalten kann.
Der Einstieg in die Serie beginnt bei knapp 2.000 Euro und bewegt sich damit ausstattungsbereinigt (so weit möglich) etwa 200 Euro unterhalb des in weiten Teilen baugleichen Lenovo ThinkPad X1 Extreme. Beim Einsteiger-P1 Gen.2 bekommt man darüber hinaus eine gut ausgestattete Zusammenstellung geboten. Intel Core i7-9750H, Nvidia Quadro T1000, 8 GB DDR4-RAM, 256-GB-SSD und ein FullHD-IPS-Bildschirm sind bereits mit im Paket.
Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2: Auszug der technischen Daten
Model | Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2 |
EAN/Herstellernummer | EAN 0193386957447 / 20QT000cGE |
Preis | ca. 2.860 Euro Lenovo Online Shop |
Farbe | Business-Schwarz |
Prozessor | Intel Core i7-9850H, 6 Kerne (12 Threads), 2,6 GHz – 4,6 GHz, 12 MB Cache, 45 Watt TDP, Intel vPro |
Grafik | Nvidia Quadro T1000 (4 GB GDDR5) & Intel UHD Graphics 630 |
Arbeitsspeicher | 16 GB DDR4-2666-RAM, Single-Channel, 1 Steckplatz frei |
Massenspeicher | WDC PC SN720, M.2-PCIe-SSD mit 512 GB, gesteckt, 1 x M.2 frei, RAID 0/1 möglich |
Display | 15,6-Zoll-IPS-UHD-Display, Auflösung: 3.840 x 2.160 Bildpunkte, matt, 16:9, 283 ppi, LEN 4181, BOE NE156QUM-N66 |
Betriebssystem & Software | Windows 10 Professional 64 bit |
BIOS-Version | N20ET21W 1.08 |
Anschlüsse & Erweiterung | 2 x Thunderbolt 3 (Typ C, DisplayPort, Stromversorgung, 40 Gbit/s), 2 x USB 3.1 Gen.1 Typ A ( 5 Gbit/s), 1 x 3,5-mm-Klinke Audio in/out, SDXC-UHS-II-Speicherkarten-Lesegerät, HDMI 2.0, proprietärer Netzanschluss |
Kommunikation | Intel WiFi 6 AX200, Bluetooth 5.0, Dual-Array-Mikrofon, HD-720p-Webcam, IR-Kamera, Intel Ethernet Connection I219-LM |
Sensoren | — |
Audio | Intel Cannon Point PCH-cAVS, 2 Stereo-Lautsprecher 2 Watt, Dolby Atmos Sound System |
Eingabegeräte | Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung (2-stufig), Touchpad, Trackpoint |
Sicherheit | Bios- und Systempasswörter, TPM 2.0, Kabel-Schloss-Vorbereitung, Fingerabdruck-Lesegerät, Alcor-Smartcard-Lesegerät, Infrarotkamera mit Gesichtserkennung |
Batterie & Stromversorgung | 80-Wh-Lithium-Ionen-Akku (intern), 135-Watt-Netzteil |
Zubehör | Mini-Gigabit-Ethernet-Adapter |
Abmessungen & Gewicht | 362 (B) x 246 (T) x 19 (H) mm, Testgewicht 1,71 kg & Netzteil 490 g |
Herstellergarantie | 3 Jahre Herstellergarantie mit Basis-Support (Einsende-Rücksende-Service) |
Leihsteller | Lenovo Deutschland |
Informationen zum Testgerät | Produktseite, Hardware Maintenance Manual, PSREF, Benutzerhandbuch |
Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2: Garantie
Das Lenovo Thinkpad P1 Gen.2 präsentiert nach wie vor als Teil der Premium-Serie des chinesischen Herstellers und kann als Business-Gerät auf eine besonders lange Herstellergarantie von 36 Monaten verweisen. Im Gegensatz zum Vorgänger muss das Gerät im Garantiefall aber eingeschickt werden. Den Vor-Ort-Service hat Lenovo offensichtlich gestrichen.
Dennoch stellt der Umfang eine gute Ausgangsbasis dar und darf wie gewohnt den persönlichen Bedürfnissen nach angepasst werden. Eine Verlängerung auf insgesamt 5 Jahre Herstellergarantie (Basisgarantie) kostet zum Testzeitpunkt 163 Euro und ein Geräte-Unfallschutz wäre zum Beispiel ab 113 Euro zu haben.
Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2: Gehäuse
Das Gehäuse des Lenovo ThinkPad P1 ist besonders schlank und entspricht im Grunde dem Gehäuse des Lenovo ThinkPad X1 Extreme. Seit der ersten Generation sind hier keine optischen Änderungen ersichtlich.
Das Lenovo ThinkPad P1 kommt im zurückhaltenden Business-Schwarz mit typischer ThinkPad-Optik und dürfte damit Fans wie auch Wechselkunden ansprechen. Mit einher geht hier allerdings eine recht hohe Anfälligkeit für Fingerabdrücke und Staubpartikel, die auf der matt-schwarzen Oberfläche schnell zur Geltung kommen.
Das auf Mobilität getrimmte 15,6-Zoll-Business-Notebook verfügt bei einem Testgewicht von gerade mal 1,71 kg über eine sehr gute Stabilität. Basiseinheit und Bildschirmdeckel lassen sich mit Kraft nur wenig verwinden, Handballenablage und Tastaturmatte liegen fest auf und das große durchgängige Displayscharnier hält den Bildschirm fest in Position. Immerhin besteht das Lenovo ThinkPad P1 Gen.2 laut Hersteller eine Vielzahl von Tests nach den Anforderungen des MIL-STD-810G-Standards. Der Gewichtsunterschied zu Varianten mit Multi-Touch-Display beträgt etwa 100 Gramm.
Um an die Komponenten im Inneren zu gelangen, muss die gesamte Bodenplatte abgenommen werden. Separate Wartungsöffnungen kann die Serie nicht bieten. Wie man bei möglichen Wartungs- und Aufrüstarbeiten vorgehen sollte, ist im ausführlichen Hardware Maintenance Manual zum X1 Extreme/ P1 2nd Gen dargestellt. Wie gehabt, sollte man sich vor solchen Eingriffen über die gültigen Garantiebestimmungen informieren.
Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2: Ausstattung
Obwohl es sich beim Lenovo ThinkPad P1 Gen.2 um eine äußerst schlanke mobile Workstation handelt, braucht sich das Laptop ausstattungstechnisch nicht vor den größeren Standardmodellen zu verstecken. Lediglich die weiterhin fehlende WWAN-Option könnte manchen Kritiker auf den Plan rufen. Für einen entsprechenden Slot konnte auch bei der 2. Generation offensichtlich kein Platz mehr geschaffen werden. Bei Bedarf muss man auf externe Lösungen wie zum Beispiel das Smartphone oder mobile WLAN-Hotspots ausweichen.
Die Anschlussmöglichkeiten an den Gehäuseseiten decken dagegen ein willkommen breites Spektrum ab und dürften kaum noch weitere Begehrlichkeiten wecken. Alleine schon die beiden multifunktionalen Thunderbolt 3 eröffnen eine Vielzahl an Anbindungsoptionen: Netzwerkkabel (per Adapter), Displays, schnelle Massenspeicher, eine Stromversorgung oder Dockingstationen sind hier denkbar.
Ergänzt wird dieser moderne Anschlusstyp durch einen HDMI 2.0, zwei USB 3.1 Gen.1 Typ A und ein UHS-II-Speicherkarten-Lesegerät im Standardformat. Toll: Lenovo integriert weiterhin einen proprietären Netzanschluss und blockiert im Desktop-Betrieb so keinen der beiden Thunderbolt-3-Ports mit einem angeschlossenen Netzteil.
Schnelle Thunderbolt-3-Massenspeicher wie Samsungs Portable SSD X5 können dank Thunderbolt-3-Schnittstelle ihre volle Leistungsfähigkeit abliefern. Mit bis zu 2.840 MB/s werden hier Daten extrem schnell übertragen. Das gilt auch für das Speicherkarten-Lesegerät, das zusammen mit Lexars Professional 2000x UHS-II (128 GB) bis zu 270 MB/s bewegt.
Bei der kabellosen Schnittstellenausstattung kommt im getesteten Lenovo ThinkPad P1 Gen.2 Intels WiFi 6 AX200 (2×2) mit Bluetooth 5.0 zum Einsatz. Übertragungsgeschwindigkeit, Reichweite und Stabilität haben im Test keine Schwächen erkennen lassen.
Schnittstellenperformance
Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2 | Transferraten in MB/s |
Speicherkarten-Lesegerät, Lexar Professional UHS-II 2000x (SDXC 128 GB) | 270 Lesen/ 171 Schreiben |
Samsung Portable SSD x5 (500 GB) @ Thunderbolt 3 | 2.890 Lesen/ 591 Schreiben |
Samsung Portable SSD T3 (250 GB) @ USB 3.1 Gen.1 Typ A | 446 Lesen/ 440 Schreiben |
Ansteuerung Viewsonic VP 2780-4k 3.840 x 2.160 @ 60 Hz | ja mit DisplayPort-Kabel/-Adapter, HDMI 2.0 |
Latenzen: Testlaufzeit ca. 1 Min. | 25.000 µs |
Maximale Lautstärke Audio (Pink Noise Datei) | 74,9 dB(A) |
Subjektive Audioqualität | Etwas höhenbetont, gute Mitten & Bässe |
Maximale unterbrechungsfreie Bluetooth-Reichweite mit JBL Flip 4 | 20 m |
Erreichbarkeit BIOS beim Systemstart | Enter, dann F1 |
Erreichbarkeit Bootmenü beim Systemstart | Enter, dann F12 |
Webcam/ Sicherheit
Das im Testgerät verbaute 4k-UHD-IPS-Display ist mit einer Infrarot-Kamera und einer 720p-Webcam bestückt. Dank integriertem ThinkShutter lässt sich die Webcam bei Bedarf verschließen.
Die Sicherheitsausstattung orientiert sich erfreulicherweise an den Bedürfnissen der Business-Anwender und bietet mit Fingerabdruck-Lesegerät, Smartcard-Lesegerät, Opal-2.0-konformen Massenspeichern, TPM 2.0 und Gesichtserkennung (IR-Kamera, Windows Hello) eine umfangreiche Grundausstattung. Die üblichen Passwortsicherungen auf Bios- und Systemebene sind natürlich ebenfalls nutzbar.
Audio
Das Lenovo ThinkPad P1 verfügt über zwei 2-Watt-Lautsprecher die schräg zu den Seiten hin abstrahlen. Die Soundcharakteristik zeigt sich wie üblich etwas höhenbetont, kann aber mit durchaus passablen Mitten und Bässen aufwarten. Für ein bisschen Musik, Internetfilme oder Videochats reicht das vollkommen aus. Präsentationen im größeren Kreis scheitern dagegen vor allem an der nötigen Lautstärke. Mit maximal 75 dB(A) kann man in leisen Umgebungen höchstens kleine Räume ausreichend beschallen.
Externe Boxenlösungen lassen sich zum Beispiel per 3,5-mm-Klinke, USB oder Bluetooth anbinden. JBLs Flip 4 hat im Test für eine hörbare Qualitäts- und Reichweiten-Verbesserung gesorgt.
Bei der Verwendung externer Audiogeräte kann es zu störenden Qualitätseinbußen kommen. Mit Latenzen von über 25.000 µs (Latency Mon) muss man mit Aussetzern, Synchronisationsfehlern oder Knackgeräuschen rechnen. Das Deaktivieren der üblichen Verdächtigen wie Funkmodule oder Akku hat keine Besserung gebracht. Hier müssten sich Interessenten auf eine eingehendere Fehlersuche begeben und gegebenenfalls auf BIOS- und Treiberupdates hoffen.
Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2: Eingabegeräte
Tastatur
Die qualitativ hochwertigen ThinkPad-Tastaturen finden sich natürlich auch im ThinkPad P1 wieder. Die Tastaturmatte liegt fest auf, bietet einen präzisen Druckpunkt und subjektiv ein sehr angenehmes Schreibgefühl. Diese Lösung ist uneingeschränkt vielschreibertauglich und dürfte nach etwas Eingewöhnung immer noch zu den besten derzeit erhältlichen Notebook-Tastaturen zählen.
Etwas Eingewöhnung erfordern vor allem für Umsteiger die Lenovo-Besonderheiten beim Layout, wie die vertauschten Strg- und FN-Tasten oder die unten platzierte Druck-Taste. Im BIOS oder im Lenovo-Vantage-Tool lassen sich Strg und FN bei Bedarf zumindest funktionsmäßig wieder tauschen. Gut gefallen in jedem Fall die großen Pfeiltasten und die sinnvollen FN-Kombinationen. Ein separater Nummernblock ist bei dieser Serie nicht erhältlich.
Anders als zum Beispiel bei den Modellen der E- oder T-Serie, ist die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur fester Ausstattungsbestandteil. Sie ist zweistufig regelbar und unterstützt die Erkennbarkeit der Beschriftung nicht nur in dunklen Arbeitsumgebungen.
Touchpad, Trackpoint
Das Touchpad verfügt über eine Eingabefläche von 100 x 68 mm. Das reicht komfortabel für Mehrfingergesten aus. Hier gefallen auch die guten Gleiteigenschaften der Glasoberfläche, die zuverlässige Reaktion und die im Clickpad integrierten Maustasten.
Als alternative Eingabemethode steht dem Anwender nach wie vor ein präzise arbeitender TrackPoint zur Verfügung. Mit separaten Maustasten bekommt man hier eine gewohnt gelungene Kombination geboten.
Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2: Display
Das ThinkPad P1 Gen.2 ist mit insgesamt 4 verschiedenen Displayvarianten gelistet (PSREF), die sich zum Teil nicht unerheblich von den Vorgängermodellen unterscheiden:
- FullHD (1.920 x 1.080), IPS, matt, 300 cd/m², 72% NTSC, 700:1
- FullHD (1.920 x 1.080), IPS, matt, 500 cd/m², 72% NTSC, 1.200:1, HDR400, Dolby Vision
- UHD (3.840 x 2.160), IPS, matt, 500 cd/m², 100% AdobeRGB, 1.200:1, HDR400, Dolby Vision
- UHD (3.840 x 2.160), OLED, spiegelnd, Multi-Touch, 500 cd/m², 100% DCI-P3, 100.000:1, HDR500 True Black, Dolby Vision
Die UHD-Modelle lassen sich laut PSREF werkskalibrieren. Aktuell ist diese Option auch im Online-Konfigurator aufgeführt und kostet dort keinen Extra-Aufpreis. Das OLED-Panel ist zum Testzeitpunkt noch nicht erhältlich.
Helligkeit & Kontrast
Das im Testgerät eingesetzte UHD-IPS-Panel stammt vom chinesischen Hersteller BOE und erreicht eine maximale Helligkeit von 465 cd/m² in der oberen linken Bildschirmecke. Dieser Höchstwert sinkt zwar am unteren Displayrand auf bis zu 408 cd/m² ab, gewährleistet unter dem Strich aber immer noch eine recht ordentliche Ausleuchtung von 87 %.
Beim Schwarzbild sind keine Lichthöfe an den Displayrändern erkennbar. Je nach Blickwinkel zeigt sich aber eine schwach erkennbare Wolkenbildung und bei besonders ungünstigen Blickwinkeln ein rosafarbener Farbstich. Im Praxisbetrieb könnte sich dieser bei dunklen Bildinhalten, wie Filmszenen oder Bildaufnahmen bei Nacht, negativ bemerkbar machen.
Die Abstufung der Helligkeitsregulierung zeigt sich beim Testgerät wenig praxisgerecht aufgeteilt. Während die Helligkeitsstufen 0 bis 7 den Helligkeitsbereich bis 91 cd/m² recht feingliedrig wiedergeben, decken die Stufen 8 bis 10 in drei Schritten den restlichen Helligkeitsbereich bis 445 cd/m² ab. PWM ist im Rahmen der Helligkeitsregulierung beim Testgerät nicht feststellbar.
Der gemessene Kontrast kann lediglich ab Werk im sRGB-Farbraum die Herstellerangabe von 1.200:1 bestätigen. Hierfür ist der unterdurchschnittliche Schwarzwert verantwortlich, der bei maximaler Helligkeit bestenfalls 0,362 cd/m² beträgt. Im für das Display optimalen AdobeRGB-Farbraum fällt der Kontrast im profilierten Zustand unter 1.000:1. Das kann sich vor allem bei Bildern, Filmen und Spielen ungünstig bemerkbar machen.
Farbraum & Farbgenauigkeit
Die Gesamtheit der darstellbaren Farben ist in der Lage 97 % des sRGB-Farbraums, 94 % des AdobeRGB-Farbraums und immerhin 77 % des P3-Farbraums abzudecken. Dadurch werden feine Farbabstufungen differenziert wiedergegeben.
Das getestete BOE-Panel eignet sich folglich besonders gut für ein Arbeiten im AdobeRGB-Farbraum. Bereits ab Werk werden hier die Grenzwerte mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 2,3 und einem maximalen DeltaE 2000 von 3,9 für ein farbtreues Arbeiten eingehalten. Mit einer Profilierung lassen sich diese Ergebnisse nochmals optimieren.
Im sRGB- und P3-Farbraum fühlt sich das Display dagegen nicht so wohl und kann die Mindestvorgaben nicht einhalten. Ein Tool zum Wechseln, Nutzen gewünschter Farbräume liefert Lenovo nicht mit.
Displaymessungen im Überblick
Display – Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2 | 15,6-Zoll-IPS-Display, matt, 16:9, LEN4181, BOE NE156QVM-N66 |
Entspiegelung | mattierte Oberfläche |
Eingabemöglichkeiten | — |
Auflösung | 3.840 x 2.160 Bildpunkte, 283 ppi |
minimale Helligkeit | 8 cd/m² |
ca. 150 cd/m² | Helligkeitsstufe 8 133 cd/m² |
ca. 200 cd/m² | Helligkeitsstufe 9 209 cd/m² |
maximale Helligkeit | 465 cd/m² |
maximale Helligkeit Displaymitte/ Akku/ profiliert | 445 cd/m²// 445 cd/m²// 425 cd/m² |
Helligkeitsstufen Displaymitte | 8-12-17-24-35-48-67-91-133-209-445 (in cd/m²) |
Schwarzwert Displaymitte (profiliert) | 0,362 cd/m² (0,38 cd/m²) |
Ausleuchtung | 87 % |
sRGB-Farbraumabdeckung | 97 % |
AdobeRGB-Farbraum | 94 % |
P3-Farbraum | 77 % |
Kontrast Displaymitte (profiliert) sRGB | 1.229:1 (1.123:1) |
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) sRGB | 4,4 (3,7) |
maximales DeltaE 2000 (profiliert) sRGB | 9,6 (9,6) |
Kontrast Displaymitte (profiliert) AdobeRGB | 1.032:1 (944:1) |
mittleres DeltaE 2000 (profiliert) AdobeRGB | 2,3 (1,0) |
maximales DeltaE 2000 (profiliert) AdobeRGB | 3,9 (2,1) |
Helligkeitsregulierung durch Pulsweitenmodulation (PWM) | Kein Einsatz von PWM zur Helligkeitsregulierung feststellbar |
Displaybesonderheiten | Homogenes Schwarzbild mit schwacher Wolkenbildung und Farbstich bei extremen Einblickwinkeln. |
Das Display wurde mit Portrait Displays Spectracal Calman Software vermessen und ausgewertet. Ausführlicher Artikel zu Calmans Farbanalyse-Software. Messgerät: Spektralfotometer x-rite i1 Basic Pro 2. |
Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2: Leistung
Die Leistungskomponenten lassen sich zwar nicht so vielfältig kombinieren, wie man es von den konventionellen Workstations her gewohnt ist, dennoch bietet Lenovo eine gelungene Auswahl an Ausstattungsmöglichkeiten an. Bei den Prozessoren stehen laut Datenblatt grundsätzlich ein Intel Core i5-9400H als Einstiegslösung, ein Intel Core i7-9750H, ein Intel Core i7-9850H und als Topmodell der Achtkerner Intel Core i9-9880H zur Verfügung.
Der ebenfalls vorgesehene Intel Xeon E-2276M sorgt noch mal für eine exklusive Workstation-Spezialisierung, die im zweiten Schritt auch den Einsatz von ECC-RAM (mit Fehlerkorrektur) erlaubt. Insgesamt kann das Lenovo ThinkPad P1 bis zu 64 GB DDR4- oder DDR4-ECC-RAM verwalten. Als dedizierte Grafikeinheit kommen Nvidias Quadro T1000 oder Quadro T2000 zum Einsatz, die sich aber nicht immer mit allen Komponenten kombinieren lassen.
Prozessor – Intel Core i7-9850H
Der im Testgerät verbaute Intel Core i7-9850H gehört zu den leistungsstärksten derzeit erhältlichen Mobilprozessoren. Der Aufpreis zum alternativ verfügbaren Intel Core i7-9750H macht beim Lenovo ThinkPad P1 Gen.2 zum Testzeitpunkt etwa 260 Euro aus. Alle anderen CPU-Alternativen sind zum Testzeitpunkt noch nicht erhältlich oder konfigurierbar.
Mit 6 physischen Rechenkernen, die bis zu 12 Threads gleichzeitig abarbeiten können, empfiehlt sich der Intel Core i7-9850H insbesondere für Aufgabengebiete in denen eine hohe Parallelisierung, eine Verteilung der Rechenlast auf mehrere Rechenkerne, von Nutzen ist. Das wäre je nach konkreter Software zum Beispiel beim Videorendering, Konvertierungen oder vielen gleichzeitig laufenden Programmen der Fall. Programme die dagegen insbesondere von hohen Prozessortaktraten profitieren, werden bei dieser Lösung nicht vernachlässigt, sondern bekommen mit bis zu 4,6 GHz Maximaltakt bei Single-Thread-Aufgaben das passende Handwerkzeug zur Seite gestellt.
Im Ergebnis ist der Intel Core i7-9850H in der Lage sich bei den Benchmarktests im Spitzenfeld der bisher getesteten Notebook-Prozessoren zu platzieren. Gegenüber dem Intel Core i7-8850H im Vorjahresmodell kann er sich in fast allen Testbereichen sichtbar absetzen. Beim Cinebench R15 64 bit (CPU-Rendering) werden 194 Punkte (Single-Thread-Test) und 1.094 Punkte (Multi-Thread-Test) erzielt.
Im Dauerlastbetrieb bei reinen CPU-Aufgaben zeigt sich der Intel Core i7-9850H von einer sehr stabilen Seite. Mit Geekbench-Stresstest-Ergebnissen zwischen 18.300 und 18.700 Punkten hält das Testgerät auch über einen längeren Zeitraum konstant die Leistungsfähigkeit.
Gegenüber dem Intel Core i7-8850H im ThinkPad P1 Gen.1 sind das dauerhaft gut 1.000 Punkte mehr. Nach dem 19. Durchlauf liefert das Testgerät immer noch satte 18.698 Punkte.
Grafik – Intel UHD Graphics 630 & Nvidia Quadro T1000
Im Testgerät kommt ein Nvidia-Optimus-Verbund aus Intel UHD Graphics 630 und Nvidia Quadro T1000 zum Einsatz. Je nach Zusammenstellung variiert diese Kombination. Beim Modell mit Intel Xeon E-2276M arbeitet hier zum Beispiel abweichend die Intel UHD Graphics P630.
Die Nvidia Quadro T1000 basiert auf der Turing-Architektur und ist für den Einsatz in 15-Zoll-Notebooks oder größer gedacht. Laut Nvidia verfügt sie über 768 Shadereinheiten, im Testgerät werden dagegen 896 Shadereinheiten ausgelesen. Ansonsten ist sie mit 4 GB GDDR5-Grafikspeicher (Micron) ausgestattet und erreicht in der vorliegenden Konfiguration einen GPU-Takt von bis zu 1.530 MHz. Nvidia gibt für das Modell im Datenblatt eine Verbrauchsspanne von 40 bis 50 Watt an.
Im Test rennt die GPU-Taktrate im Dauerbetrieb mit 1.485 MHz bis 1.530 MHz und der GDDR5-Grafikspeicher erreicht 1.750 MHz. Die verschiedenen Benchmarktests positionieren die Nvidia Quadro T1000 sowohl im Consumer- als auch im Profi-Bereich immer vor der Nvidia Quadro P2000 aus dem Lenovo ThinkPad P1 Gen. 1. Das ist ein ansehnlicher Leistungsschub, vor allem vor dem Hintergrund, dass es sich bei der Quadro T1000 um die Einstiegslösung im neuen ThinkPad P1 Gen.2 handelt.
Virtual Reality
Die Nvidia Quadro T1000 liefert im VRMark Orange zwar ein deutlich besseres Bild als die Nvidia Quadro P2000 ab, verfehlt mit einem Ergebnis von 4.330 Punkten dennoch deutlich die VR-Ready-Marke von 5.000 Punkten. Das ist auch nicht verwunderlich, da Nvidia die Quadro T1000 im Gegensatz zu den RTX-Modellen auch nicht als VR-Ready kennzeichnet. Für VR-Aufgaben ist diese Lösung somit kaum geeignet.
Massenspeicher – WDC PC SN720 512 GB PCIe-SSD
Im Lenovo ThinkPad P1 beider Generationen können konsequenterweise nur noch Massenspeicher im M.2-Format eingesetzt werden. 2,5-Zoll-Laufwerke finden hier keinen Platz mehr. Dafür stellt Lenovo gleich zwei passende Slots zur Verfügung, die sowohl Modelle mit SATA- als auch mit PCIe-Schnittstelle aufnehmen. RAID-0- und RAID-1-Konfigurationen sind möglich.
Im Testgerät ist Western Digitals (Sandisk) WDC PC SN720 mit einer Kapazität von 512 GB eingebaut. Mit einer maximalen Lesegeschwindigkeit von 3.447 MB/s und einer maximalen Schreibgeschwindigkeit von 2.517 MB/s dürfte man hier kaum mit Performanceproblemen zu kämpfen haben.
Systemleistung
Die ausgewogene und auf Leistung getrimmte Gesamtkonfiguration ist in der Lage eine hohe Systemleistung abzuliefern. Lediglich der im Single-Channel-Modus arbeitende Arbeitsspeicher ist hier und da als bremsendes Element auszumachen. Da Lenovo hier ein 16-GB-Modul einsetzt, lässt sich das Testgerät recht einfach mit einem zweiten RAM-Riegel im freien Slot ergänzen und somit das Problem lösen.
Beim PCMark 8 werden passable 3.268 Punkte und beim PCMark 10 4.632 Punkte erreicht. Der auf professionelle Belange hin ausgerichtete SPECwpc 2.1 bescheinigt dem Lenovo ThinkPad P1 Gen.2 eine durchweg hohe Leistungsfähigkeit. Hier kann das Vorjahres-Modell in fast allen Teilsequenzen geschlagen werden. Das Dell Precision 5530 mit XEON-CPU und Dual-Channel-RAM behält hier aber weiterhin nahezu überall die Nase vorn.
Benchmarkergebnisse im Überblick
Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2 | 16 GB RAM & PCIe-SSD | |
Prozessor | Single-Core | Multi-Core |
Cinebench R15 64 bit | 194 cb | 1.094 cb |
Geekbench 3.3.0 64 bit | 4.192 Punkte | 20.700 Punkte |
System | Single-Core | Multi-Core |
PCMark 8 Home (Akku) | 3.268 Punkte (2.934 Punkte) | |
PCMark 10 | 4.623 Punkte | |
Massenspeicher | Lesen | Schreiben |
Crystal Disk Mark QD32 | 3.447 MB/s | 2.517 MB/s |
Crystal Disk Mark sequ. | 1.935 MB/s | 2.015 MB/s |
Grafik | HD Basic | HD+ Extreme |
Unigine Heaven 4.0 | 130 fps | 44 fps |
Cinebench R15 OpenGL | 136 fps | |
Night Raid – 3DMark | 16.043 Punkte | |
Time Spy – 3DMark | 2.935 Punkte | |
VRMark Orange | 4.330 Punkte | |
Vergleichswerte CPU | CPU-Benchmarkliste | |
Vergleichswerte GPU | GPU-Benchmarkliste |
Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2: Emissionen
Betriebsgeräusch
Das Lenovo ThinkPad P1 ist eine ausgesprochen leise agierende mobile Workstation. Bei einfachen Büro-, Internet- und Multimedia-Aufgaben bekommt man vom Kühlsystem in der Regel nichts mit. Wenn der Lüfter in solchen Situationen zeitlich befristet anspringt, dann meist mit einem sehr zurückhaltenden Schalldruckpegel von 31,4 dB(A).
Wird hingegen etwas mehr Rechen- oder Grafiklast abgefordert, so bewegt sich das Betriebsgeräusch im Bereich zwischen 31,4 dB(A) und 35,9 dB(A). Der gemessene Maximalwert von 36,8 dB(A) tritt nur zu Beginn des Stresstests auf und reduziert sich im Verlauf aufgrund der einsetzenden Taktreduzierungen immer mal wieder auf 31,4 dB(A). Das ist auch auf Dauer für viele Anwender noch gut zu ertragen.
Die Geräuschcharakteristik des Kühlsystems zeigt sich insgesamt sehr zurückhaltend. Hochfrequente oder sonstige störende Elektronikgeräusche sind beim Testgerät nicht aufgetreten.
Emissionen – Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2 | Schalldruckpegel |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | Lautlos |
WLAN-TV-Streaming (209 cd/m², ausbalanciert) | Lautlos |
Video-Wiedergabe (209 cd/m², ausbalanciert) | Lautlos |
Unigine Heaven | 31,4 – 35,9 dB(A) |
Geekbench Stresstest | 35,2 dB(A) |
Stresstest (maximale Displayhelligkeit) | 36,8 – 31,4 dB(A) |
Hitzeentwicklung
Obwohl das Lüftersystem eine angenehme Gesamtcharakteristik aufweist und das Laptop-Gehäuse recht flach ausfällt, schafft es Lenovo die Abwärme des Intel Core i7-9850H und der Nvidia Quadro T1000 auch unter Volllast ausreichend effizient aus dem Gehäuse zu befördern. Mit maximal 54,8 °C am zentralen Unterboden und 54,0 °C direkt am Luftauslass dürften in üblichen Workstation-Szenarien am Arbeitsplatz keine Einschränkungen aufkommen.
Der Arbeitsbereich um die Tastatur herum bleibt mit maximal 52,9 °C zum Display hin ebenfalls im tolerierbaren Rahmen, ist dann aber entsprechend spürbar. Der Vorgänger ist im gleichen Szenario an diesen Stellen etwa 5 °C kühler.
Offen bleibt in dem Zusammenhang die Frage, welches Steigerungspotential noch vorhanden ist, um zum Beispiel die Kombination aus Intel Core i9-9880H und Nvidia Quadro T2000 angemessen kühlen zu können.
Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2: Stromverbrauch
Leistungsaufnahme
Die Testkonfiguration zeigt sich trotz vergleichbarer Ausstattung zum Testgerät der 1. Generation im Leerlauf etwas stromhungriger. Mit minimal 3,0 Watt bei ausgeschaltetem Display liegt es auffällig über den 1,8 – 2,4 Watt des Vorjahresmodells.
Ansonsten offenbart sich auch hier wieder das Display als zentraler Verbrauchsfaktor, wenn wenig fordernde Aufgaben anliegen. Bei einer Displayhelligkeit von 209 cd/m² erhöht sich der Verbrauch im Leerlauf auf 9,8 Watt und bei maximaler Displayhelligkeit auf 14,0 Watt. Das ist vielleicht auch der Grund, warum die Helligkeitsstufen mehrheitlich im Bereich unter 100 cd/m² angesiedelt sind und erst die letzten drei Stufen 133 cd/m², 209 cd/m² und 455 cd/m² abliefern.
Bei Standard-Aufgaben wie der Video-Wiedergabe, dem Internetsurfen und Büroarbeiten bewegt sich die Leistungsaufnahme bei angepasster Displayhelligkeit (Stufe 9, 209 cd/m²) bei um die 15 Watt. Bei intensiveren Rechen- und Grafikaufgaben muss man mit 60 bis 90 Watt rechnen und unter Volllast werden bis zu 109 Watt benötigt. Im Vergleich zum Vorjahresmodell sind das in der Spitze etwa 10 Watt mehr.
Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 135 Watt spezifiziert und hat damit noch genügend Leistungsreserven in der Hinterhand.
Messungen im Überblick
Energieverbrauch | Leistungsaufnahme | Akkulaufzeit |
Leerlauf (Energiesparmodus, Display aus) | 3,0 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit) | 6,7 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, 133 cd/m² Displayhelligkeit) | 8,8 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, 209 cd/m² Displayhelligkeit) | 9,8 Watt | — |
Leerlauf (Energiesparmodus, maximale Displayhelligkeit) | 14,0 Watt | — |
Video-Wiedergabe (209 cd/m², ausbalanciert) | 14,9 Watt | 6:12 h |
WLAN-TV-Streaming (209 cd/m², ausbalanciert) | 15,8 Watt | 7:48 h |
PCMark 8 (209 cd/m² Displayhelligkeit) | — | 2:47 h |
PCMark 10 Modern Office (209 cd/m² Displayhelligkeit) | — | 5:24 h |
Geekbench Stresstest | 60,1 – 90,3 Watt | — |
Unigine Heaven | 69,6 – 85,2 Watt | — |
Stresstest CPU & GPU (Unigine Heaven & Geekbench) | 108,0 – 68 Watt | — |
Leerlauf Akku-Ladezeit (209 cd/m²) 5 – 37 % | — | 00:30 h |
Leerlauf Akku-Ladezeit (209 cd/m²) 5 – 85 % | — | 01:18 h |
Leerlauf Akku-Ladezeit (209 cd/m²) 5 – 100 % | — | 02:06 h |
80-Wh-Lithium-Ionen-Akku, 135-Watt-Netzteil |
Akkulaufzeiten
Für den mobilen Einsatz hat Lenovo den ThinkPads der P1-Serie einen 80-Wh-Akku spendiert. Dieser ist im Inneren verschraubt und kann von außen nicht gewechselt werden. Trotz der vergleichsweise hohen Kapazität bietet das Testgerät aufgrund der oben dargestellten Verbrauchswerte nur durchschnittliche Akkulaufzeiten. Zwar können durch gewisse Taktreduzierungen im Akkubetrieb die Verbräuche eingedämmt werden, zu einem Langläufer wird das P1 dadurch aber nicht.
Beim PCMark 8 Battery Test reicht es zum Beispiel für 2:47 Stunden, beim WLAN-TV-Streaming für 7:48 und beim PCMark 10 Modern Office Battery Test für 5:24 Stunden Akkulaufzeit. Bis der Akku wieder vollständig aufgeladen ist vergehen gut 2 Stunden, 85 % stehen allerdings schon nach 1:18 Stunden zur Verfügung.
Leistungsfähigkeit im Akkubetrieb
Im Gegensatz zu so manchem Konkurrenten nimmt Lenovo beim ThinkPad P1 die Einstufung als Workstation auch im Akkubetrieb ernst. Die im Akkubetrieb ermittelten Testergebnisse zeigen, dass man in vielen Szenarien über 90 % der eigentlichen Leistungsfähigkeit abrufen kann. Lediglich beim intensiven Multi-Core-CPU-Rendering des Cinebench und beim VRMark reduzieren sich die Ergebnisse deutlich.
Im Gegenzug muss man bei solch rechenintensiven Aufträgen allerdings mit einem sich schnell leerenden Akku rechnen. Arbeitszeiten von etwa 1:00 bis 1:30 Stunden dürften dann in der Regel kaum überschritten werden.
Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2: Fazit
Das Lenovo ThinkPad P1 Gen.2 stellt eine überaus gelungene Modellpflege dar. Wenn man das mit vergleichbarer Ausstattung bestückte Vorjahresmodell als Maßstab nimmt, so bekommt man mit dem Testgerät ein spürbares Plus an Leistung zum günstigeren Preis geboten. Zumindest dann, wenn man auf die Multi-Touch- und Stift-Funktion des Displays verzichten kann.
An den Grundeigenschaften hat Lenovo dabei kaum Hand angelegt. Die Gehäusequalität, die Schnittstellenausstattung, das Display und viele typische Businesseigenschaften sorgen für eine überaus gelungene Basis. Dass man darüber hinaus auch noch sehr gute Eingabegeräte, einen langen Garantiezeitraum und gewisse Wartungsoptionen geboten bekommt, ist für diese ThinkPad-Geräteklasse eigentlich selbstverständlich.
Lediglich die etwas höheren Gehäusetemperaturen, der schlechtere Schwarzwert des Testpanels und der um den Vor-Ort-Service beschnittene Garantieumfang sind als kleinere Abstriche hinzunehmen.
Unter dem Strich überzeugt das Lenovo ThinkPad P1 Gen. 2 auch in der zweiten Generation trotz der kleineren Einschränkungen auf ganzer Linie. Vielleicht sogar mehr als zuvor, da Lenovo im Hinblick auf die Workstation-Ausrichtung an wichtigen Stellschrauben gedreht hat. Hier bekommt man ein Arbeitsgerät in einem schlanken und mobilen Gehäuse geboten, ohne im Gegenzug auf allzu viel Workstation-Eigenschaften verzichten zu müssen.