18. März 2024
MobilesNotebookZubehör

Adonit Ink und Adonit Ink Pro Eingabestifte im Test

Stifteingabe. Der Adonit Ink und der Adonit Ink Pro sind speziell für Windows entwickelte Eingabestifte. Sie verwenden das Windows Pen Protokoll und sollen dadurch mit vielen Windows-Geräten zusammenarbeiten können.

Während so manches "Convertible oder Notebook, wie das Lenovo Miix 630, Samsungs Galaxy Tab S3 oder das HP Spectre X360 bereits von Haus aus mit einem Eingabestift ausgestattet sind, müssen immer noch viele Tablets und Convertibles trotz Digitizer-Bildschirm zunächst ohne dieses wichtige Zubehörteil auskommen. Im Windows-Bereich stechen hier vor allem die eh schon im Premium-Bereich positionierten Surface-Modelle heraus. Erst durch Stift und Tastatur mausern sie sich tatsächlich zu den vielseitigen Arbeitsgeräten.

Wer in solchen Fällen nicht unbedingt auf die eigenen Produkte der Hersteller zurückgreifen möchte, sondern durchaus auch ein Auge für Alternativen offen hat, könnte zum Beispiel bei Adonit fündig werden. Die Ink-Modelle sind speziell für die Zusammenarbeit mit Windows 10 (Windows Ink) entwickelt worden.

Adonit Ink und Ink Pro Eingabestifte

Der Adonit Ink deckt hier mit knapp 55 Euro die preiswerte Einsteiger-Klasse ab und der Adonit Ink Pro will mit zusätzlichen Funktionen im etwas stylischeren Gehäuse die anspruchsvollere Kundschaft ansprechen. Mit etwa 105 Euro fällt auch hier die Preisgestaltung angenehm fair aus.

Adonit Ink

Auch wenn der Adonit Ink eine recht preiswerte Adonit InkVariante darstellt, muss man hier nicht auf ein solides Aluminium-Gehäuse mit integriertem Akku verzichten. Aufgeladen wird der Pen über eine Micro-USB-Schnittstelle am Stiftende. Das Passende Micro-USB-zu-USB-A-Kabel gehört wie eine magere Schnellstartanleitung zum Lieferumfang.

Laut Hersteller soll der Akku des Adonit Ink bis zu 80 Stunden Dauerbetrieb überstehen. Das Aufladen wiederum dauert etwa 45 Minuten.

Die beiden am Stift als Wippe integrierten Tasten aktivieren die Radiergummifunktion und die rechte Maustaste. Hat sich der Stift mal nach 15 Minuten Inaktivität von selbst ausgeschaltet, kann er über die untere Taste wieder aktiviert werden.

Adonit InkWeitere komfortable Eigenschaften wie die austauschbare Stiftspitze und der Befestigungs-Clip sorgen für ein rundes und von Zweckmäßigkeit geprägtes Gesamtpaket.

Die Inbetriebnahme gelingt Adonit Inkwie vom Hersteller versprochen intuitiv und problemlos. Aufladen, Einschalten, fertig!

Der Adonit Ink und auch der Adonit Ink Pro haben sowohl beim Lenovo Miix 630 als auch beim Microsoft Surface Go auf Anhieb funktioniert. Weitere kompatible Modelle listet Adonit in den FAQs auf.

 

Adonit Ink: Eingabequalität

Der Adonit Ink unterstützt laut FAQ-Seite 1.024 bis 4.096Adonit Ink Druckstufen. Wieviele tatsächlich nutzbar sind, hängt letztlich von der verwendeten Software und dem konkreten Gerät ab. Beim Microsoft Surface Go sollten zum Beispiel grundsätzlich die vollen 4.096 Druckstufen zur Verfügung stehen, während der Digitizer des Lenovo Miix 630 auf 1.024 Druckstufen beschränkt ist.

Im Gegensatz zum Microsoft Surface Pen oder Apple Pencil erkennt Adonits Ink keine Neigungswinkel beim Schattieren. Das könnte vor allem Anwender stören, die hier hin und wieder auch mal ihre künstlerische Ader auskosten wollen.

Ansonsten hinterlässt der Eingabestift im Test einen ordentlichen Eindruck. Mit subjektiv geringer Latenz, sehr hoher Genauigkeit und ordentlichem Ansprechverhalten bekommt man hier eine preiswerte Lösung in die Hand gelegt.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist beim ersten Ausprobieren vielleicht der etwas höhere Druck der zum Aktivieren von Auswahlboxen oder beim Klicken von Bestätigungsfeldern aufgewendet werden muss. Auch die subjektiv recht hart wirkende Stiftspitze könnte nicht Jedermanns Sache sein.

Adonit Ink Pro

Während die technischen Grundeigenschaften mit den 1.024 Adonit Ink Probis 4.096 Druckstufen, der fehlenden Neigungserkennung, der wechselbaren Stiftspitze und dem integrierten Akku in mehrerer Hinsicht identisch ausfallen, unterscheidet sich die Pro-Variante ansonsten doch recht deutlich vom einfacheren Adonit Ink.

Das eher im Hochglanzlook gehaltene Gehäuse wirkt zwar sichtbar edler, lässt dafür aber einige vielleicht nicht unwichtige praktische Details vermissen. So ist die Oberfläche mit dem glatten Finish anfälliger für Verschmutzungen und Mikrokratzer und auch auf einen praktischen Halte-Clip muss man hier leider verzichten.

Adonit Ink Pro

Dafür wird der integrierte Akku eindrucksvoll und komfortabel in einer Ladestation befüllt und zusätzliche Funktionen wie ein Laserpointer oder das Übermitteln von Cortana-Sprachbefehlen machen diese Lösung fit für anspruchsvolle Präsentationen. Zum Preis von 105 Euro bekommt man hier somit ein angenehm vielseitiges Werkzeug geboten.

Nutzt man den Stift hauptsächlich für Eingaben, so unterscheidet er sich vor allem hinsichtlich der Stiftspitze vom günstigeren Modell. Bei den Eingaben wirkt die Ausführung etwas weicher und vermittelt dadurch ein angenehmeres Schreib- und Zeichengefühl. Ansprechverhalten, Latenz und Genauigkeit lassen im Test auch hier keine Schwächen erkennen.

Bei der Handhabung Adonit Ink Prohelfen Doppelklicks zum Erstellen von Screenshots oder zum Aktivieren von Cortana. Für die Sprachassistenzfunktion muss allerdings Bluetooth aktiviert und mit dem Stift verbunden/ eingerichtet sein. Wie das funktioniert, hat Adonit in den FAQs zum Ink Pro beschrieben.

Im Test mit dem Microsoft Surface Go ist die Kontaktaufnahme bis zu einer Entfernung von etwa 15 Metern bei Sichtkontakt gelungen. Befinden sich zwischen Stift und Empfänger Hindernisse, so kann sich die unterbrechungsfreie Reichweite verringern.

Das in den FAQs beschriebene orangefarbene Licht hat beim Testgerät nach der Verbindungsaufnahme mit Cortana nicht geleuchtet. Hier muss man stattdessen auf die akustische Rückmeldung des Tablets warten.

Adonit Ink Pro

Adonit Ink & Adonit Ink Pro: Fazit

Adonit hat zwei durchaus interessante Eingabestifte im Adonit Ink ProProgramm. Der Adonit Ink verfügt über zweckmäßige Basiseigenschaften mit gelungenem Preis-Leistungsverhältnis. Kleinere Abstriche muss man hier beim Schreibgefühl und der fehlenden Neigungserkennung in Kauf nehmen.

Adonit InkBeim knapp doppelt so teuren Adonit Ink Pro, fehlt zwar auch die Neigungserkennung, dafür gefällt das Modell mit einem angenehmeren Schreib- und Zeichengefühl. Mit ins Paket hinein gepackt hat Adonit ein breit gefächertes Spektrum an Zusatzfunktionen.

Die komfortable Ladestation, der integrierte Laserpointer oder das Zusammenspiel mit der Cortana-Sprachassistenz können für manche Anwender dabei einen entscheidenden Mehrwert darstellen.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.