Test Lenovo Flex 2-15
Lenovo Flex 2-15: Leistung
Grundsätzlich bietet Lenovo das Flex 2-15 in vielen verschiedenen Varianten an. Die Preise beginnen bei etwa 300 Euro und können beim Topmodell mit i7-CPU, Nvidia Geforce 840M, 8 GB RAM und 256-GB-SSD auch gute 800 Euro erreichen. Inzwischen läuft die Serie aber aus und ist nur noch im Abverkauf zu bekommen. Mein Testmodell ist mit einem Intel Pentium 3558U, integrierter Intel HD Graphics, 4 GB RAM, 500 GB Festplatte und dedizierter Nvidia Geforce 820M ausgestattet. Im Upgrade-Artikel zum Lenovo Flex 2-15 habe ich das Testmodell mit einer 256 GB SSD und einem zweiten RAM-Modul aufgerüstet.
Die Rechenleistung der Pentium-CPU fällt zwar im Vergleich zu den leistungsstärkeren Core i-Prozessoren relativ bescheiden aus, bietet aber genügend Performance, um viele Büro- oder Arbeitsaufgaben ausreichend schnell zu bewältigen. Dank Intels Quick Sync Video- und Nvidias CUDA-Technologie sind auch leistungsfordernde Videokonvertierungen keine Unmöglichkeit, sondern werden recht fix von den Grafikeinheiten abgearbeitet.
Kommt es hingegen auf die reine Prozessorleistung an, so erreicht Intels Pentium 3558U mit seinem Maximaltakt von 1,7 GHz bei maximal 2 Threads schnell die Leistungsgrenze. Beim Cinebench R15 64 bit werden beispielsweise lediglich 67 Punkte (Single) und 129 Punkte (Multi) erzielt. Nur zum Vergleich: Apples 15“ MacBook Pro Retina (Late 2013) schafft mit seiner Intel Core i7-4750HQ-CPU unter Mac OS X 108 Punkte (Single) und 504 Punkte (Multi).
Testergebnisse
Lenovo Flex 2-15 | ||
Prozessor | Single-Core | Multi-Core |
Cinebench R15 64 bit | 67 cb | 129 cb |
System | Single-Core | Multi-Core |
Geekbench 3.3 64 bit | 1746 Punkte | 3102 Punkte |
PCMark 8 Home | 2394 Punkte | |
PCMark 8 Creative | 2549 Punkte | |
Speichertest | Lesen | Schreiben |
Crystal Disk Mark | 101 MB/s | 101 MB/s |
Speicherkarte | 90 MB/s | 47 MB/s |
USB 3.0 | 412 MB/s | 367 MB/s |
Grafik | HD Basic | HD+ Extreme |
Unigine Heaven 4.0 | 15,3 fps | 5,3 fps |
Cinebench R15 OpengL | 36,4 fps | |
3DMark Cloud Gate Standard | 3178 Punkte | |
3D Mark Firestrike Standard | 784 Punkte | |
Spiele (Nvidia Geforce 820M) | HD | FullHD |
GRID: Autosport | 76 fps (Very Low) | 20,5 fps (High) |
Tomb Raider | 70 fps (Low) | 13,4 fps (High) |
Spiele (Intel HD Graphics) | HD | FullHD |
GRID: Autosport | 56 fps (Very Low) | 12 fps (High) |
Tomb Raider | 31 fps (Low) | 9 fps (High) |
Bei dem deutlich wichtigeren Part der Systemleistung, sollten alle Komponenten Hand in Hand arbeiten. Treten hier Leistungsengpässe einzelner Hardwarebereiche auf, so wirkt sich das gleich auf das gesamte System aus.
Bei der Testkonfiguration des Lenovo Flex 2-15 fallen bereits auf dem Datenblatt zwei wesentliche Einschränkungen auf. Zum einen kommt hier lediglich ein RAM-Modul zum Einsatz, was die maximal mögliche Geschwindigkeit auf den Single-Channel-Modus beschränkt und zum anderen nutzt das System noch eine konventionelle Festplatte als Massenspeicher. Diese erreicht je nach Benchmark maximal 112 MB/s beim sequentiellen Lesen und extrem magere 0,4 MB/s beim Lesen kleiner 4k-Dateien.
Beim Systembenchmark PCMark 8 erzielt die Testkonfiguration 2149 Punkte beim Home-Test und 2230 Punkte beim Creative-Test. Wie sich die Leistungsfähigkeit nach der Aufrüstung von RAM und Massenspeicher verhält, habe ich im Upgrade-Test zum Lenovo Flex 2-15 dargestellt.
Wer hin und wieder gerne auch mal ein Spielchen wagen möchte, ist auf eine möglichst performante Grafikleistung angewiesen. Erste Adresse der beiden nutzbaren Grafikchips ist für diesen Zweck zunächst Nvidias Geforce 820M. Diese erzielt beim 3DMark Cloud Gate 3178 Punkte und bei Tomb Raider in den niedrigsten Einstellungen flüssige 70 fps. Intels HD Graphics kommt hingegen auf 2421 Punkte und auf Dauer grenzwertige 31 fps bei Tomb Raider.
Wirklich glücklich wird man mit dieser Performance zwar nicht, für den einen oder anderen weniger anspruchsvollen Titel reicht das bei zurückhaltenden Einstellungen aber sicherlich aus.
Lenovo Flex 2-15: Emissionen
Hitzeentwicklung wie auch Betriebsgeräusch sind bei wenig Last kaum wahrzunehmen. Der Lüfter bleibt die meiste Zeit aus und dreht nur sporadisch zwischendurch mal auf niedrigster Stufe und dadurch kaum wahrnehmbar mit einem Schalldruckpegel von 29,2 dB(A). Die maximal gemessene Gehäusetemperatur beträgt hier 31,2 °C am hinteren Unterboden.
Nach 1 Stunde GRID: Autosport-Benchmark in Schleife erreicht der Schalldruckpegel hingegen 39,2 dB(A) und die Gehäusetemperatur maximal 44,2 °C direkt am Luftauslass. Das ist auch schon der Maximalzustand, da ich auch nach einem längeren Stresstest keine höheren Werte messen konnte. Selbst unter Volllast bleibt das Lenovo Flex 2-15 damit relativ leise und kühl.
Messungen
Lenovo Flex 2-15 | Schalldruckpegel | Oberflächentemperatur |
Minimal | Lautlos bis 29,2 dB(A) | 31,2 °C |
WLAN-Streaming | Lautlos bis 29,2 dB(A) | 33,0 °C |
PCMark 8 Battery Life | 29,2 dB(A) bis 35,3 dB(A) | 33,8 °C |
GRID: Autosport Schleife | 35,3 dB(A) bis 39,2 dB(A) | 43,0 °C |
Stresstest | 39,2 dB(A) | 44,2 °C |
Lenovo Flex 2-15: Energieverbrauch
In Relation zur Leistungsfähigkeit fällt auch der Energieverbrauch recht zurückhaltend aus. Mit ausgeschaltetem Display beträgt dieser im Energiesparmodus und mit ausgeschalteten Funkmodulen gerade mal 4,6 Watt. Schaltet man das Display mit minimaler Helligkeit ein, dann erhöht sich der Verbrauch auf immer noch moderate 6,3 Watt. Je nach Testumgebung steigert sich der Energiebedarf auf bis zu 49 Watt beim GRID: Autosport-Benchmark mit maximaler Helligkeit und Nvidia-Grafik und bis zu 57 Watt beim Stresstest.
Messungen
Lenovo Flex 2-15 | Stromverbrauch mit Netzanschluss | Akkulaufzeiten |
Minimal (Display aus) | 4,6 Watt | — |
Minimal | 6,3 Watt | 368 Minuten |
WLAN-Streaming | 15,4 Watt | 155 Minuten |
PCMark 8 Battery Life | 20,6 Watt | 135 Minuten |
GRID: Autosport Schleife | 49 Watt | 73 Minuten |
Stresstest | 57 Watt | 61 Minuten |
Die unter gleichen Bedingungen durchgeführten Akkutests zeigen, dass sich die möglichen Laufzeiten in praxisnahen Anwendungen in etwa zwischen zwei und drei Stunden bewegen. Um die theoretisch möglichen 6 Stunden zu erzielen, müsste man hingegen mit minimaler Displayhelligkeit und im Flugzeugmodus zu viele Einschränkungen hinnehmen. Unter dem Strich kann man mit dem Lenovo Flex 2-15 zwar bei weitem keinen ganzen Arbeitstag überbrücken, für ein zeitweises netzunabhängiges Arbeiten reichen die Akkulaufzeiten im eingeschränkten Rahmen aber gut aus.
Mit Lenovos Energiemanager bekommt der Anwender ein recht ansprechendes Tool geliefert, mit dem man recht komfortabel praxisgerechte Einstellungen für sein Notebook vornehmen kann. Je nach Bedarf lassen sich hier sicherlich noch ein paar Minuten Laufzeit im Vergleich zu meinen Testroutinen herausschlagen. Nützlich ist auch der angebotene Akku-Erhaltungsmodus, der bei längerem Netzbetrieb die Akkukapazität in einem für die Lebensdauer günstigen Bereich hält.
Lenovo Flex 2-15: Fazit
Dass Lenovo beim Flex 2-15 ausgerechnet bei der Tastatur patzt, ist schon etwas verwunderlich. Hat man doch mit den ThinkPads ein positives Paradebeispiel im eigenen Hause. Dabei liegt der Fehler noch nicht einmal bei der Tastatur selbst, sondern beim wenig stützenden Unterbau der Gehäusekonstruktion. Schade, denn das ist der einzige wirklich entscheidende Grund, dass man das Testmodell oder eine der leistungsstärkeren Konfigurationen vielleicht doch nicht kauft.
Unter dem Strich bietet das Lenovo Flex 2-15 unter Berücksichtigung der Preisklasse nämlich richtig viel fürs Geld: Eine ausreichende Systemleistung, eine dedizierte Grafikeinheit, ein für den Heimanwender passables Display mit Touchfunktion, eine gute Schnittstellenausstattung und recht brauchbare Akkulaufzeiten. Dass das System in jeder Situation verhältnismäßig kühl und leise bleibt, wird vor allem lärmsensible Anwender freuen.
Ein Windows-Betriebssystem ist zum Preis von 330 Euro allerdings nicht im Paket. Darüber hinaus beträgt die Hersteller-Garantie knappe 12 Monate und eine Wartung bzw. Aufrüstung gestaltet sich vergleichsweise schwierig.