10. Oktober 2024
Notebook

Nvidia G-Sync (Laptop) im Test

Synchronisierung. Nvidias G-Sync-Technologie hat sich zur Aufgabe gemacht die Zusammenarbeit von Display und Grafikchip zu verbessern. Wenn es gelingt beide Komponenten synchron arbeiten zu lassen, dann können Darstellungsfehler wie ein versetzter Bildaufbau, Ruckler oder Eingabeverzögerungen vermieden werden.

Trotz "gleichmäßiger Bildwiederholraten und ausreichend potenter Hardware können beim Spielen immer mal wieder nervige Einschränkungen auftreten. Zerhackte Bilder, verzögerte Eingaben oder eine ruckelnde Darstellung sorgen dabei schnell und dann auch langfristig für Unmut. Während verschiedene Lösungsansätze wie die Bildsynchronisation per V-Sync oder eine Erhöhung der Bildwiederholrate einzelne Fehlerquellen für sich gesehen beheben können, führt das nicht immer zum erwünschten Gesamt-Erfolg.

Nvidia G-Sync: Allgemeines

Durch Nividias G-Sync-Technologie sollen Grafikchip und Bild Nvidia: Nvidia G-SyncDisplay dazu gebracht werden besser miteinander zu harmonieren, um letztlich für eine synchrone und damit fehlerfrei flüssige Bildausgabe zu sorgen.

Nvidia G-Sync ist von der Grundausrichtung her ein geschlossenes System, das nur mit Nvidia-Komponenten oder mit von Nvidia zertifizierten Komponenten funktioniert. Während man bei Desktop-Systemen auf die Hardwarewahl noch relativ leicht Einfluß nehmen kann, ist man bei Notebooks auf speziell zusammengestellte Modelle angewiesen.

Wer nun denkt auf der Nvidia-G-Sync-Produktseite eine Anregung für entsprechend ausgestattete Notebooks zu finden, wird bitter enttäuscht. Hier scheint Nvidia die Liste nur stiefmütterlich, beziehungsweise gar nicht mehr zu pflegen, da die aufgeführten Notebook-Modelle EVGA SC17 und AORUS X7 V6 schon recht betagt sind und inzwischen längst durch aktualisierte Nachfolger abgelöst wurden. Derzeit gefragte Modelle sind dort leider nicht gelistet.

Aktuelle und zum Testzeitpunkt erhältliche Nvidia-G-Sync-Notebooks sind zum Beispiel:

  • Schenker XMG P507
  • Omen 15 by HP
  • Omen 17 by HP
  • Asus ROG Strix GL702
  • Asus ROG G752
  • MSI GT73
  • MSI GT75

Als Alternative hat sich im Desktop-Bereich inzwischen Bild HP: Nvidia G-SyncAMDs Freesync als ernstzunehmender Konkurrent etabliert. Bei Notebooks stellt diese Variante derzeit allerdings noch eine exotische Randerscheinung dar und ist nur im Asus ROG Strix GL702 mit AMD-Ryzen-CPUs (Desktop) und AMD Radeon RX 580 tatsächlich erhältlich.

Für den Test steht mir ein Omen 15 by HP mit ausgewiesener Nvidia-G-Sync-Unterstützung zur Verfügung. Mit Nvidia Geforce GTX 1060 (Max-Q-Design) und 120-Hz-Monitor bietet es gute Voraussetzungen.

Nvidia G-Sync: Testsystem:
  • Omen 15 by HP
  • Intel Core i7-7700HQ
  • Nvidia Geforce GTX 1060 Max-Q-Design (6 GB GDDR5)
  • Treiberversion 23.21.13.8792
  • 15,6-Zoll FullHD-IPS-Display (Nvidia G-Sync, 120 Hz)
  • 16 GB DDR4-RAM
  • 256-GB-SSD & 1-TB-HDD
  • Windows 10 Home 64 bit
Nvidia G-Sync: Display-Reaktionszeit

Beim getesteten Omen 15 by HP setzt der Hersteller auf ein IPS-Panel. Diese Technologie liefert in der Regel zwar nicht so flinke Reaktionszeiten wie TN-Modelle, überzeugt dafür aber mit einer generell besseren Bildqualität, die sich am eindrucksvollsten bei der Blickwinkelstabilität bemerkbar macht. Als Besonderheit bietet das eingesetzte AUO-Display eine Bildwiederholrate von 120 Hz. Die Reaktionszeit des Displays wurde im Test mit und ohne aktiviertem Nvidia-G-Sync getestet. Die Messergebnisse sind jedoch bis auf minimale Abweichungen im Zehntelbereich identisch und entsprechen damit den üblichen Messschwankungen. Für den kompletten Schwarz-Weiß-Wechsel benötigt das 120-Hz-IPS-Panel von AU Optronics 27,2 ms und für den Grau-zu-Grau-Wechsel 42,4 ms.

Nvidia G-Sync: Benchmarks

Auf die Benchmarkergebnisse haben die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten des Bildschirms ebenfalls keine Auswirkungen. Egal ob G-Sync an oder aus, 120 Hz oder 60 Hz. Hier werden bei allen Tests bis auf den einen oder anderen Frame pro Sekunde identische Ergebnisse erzielt.

Nvidia G-Sync: Subjektiver Bildeindruck und Spieleerlebnis

Auch wenn keine höheren Frameraten oder verbesserte Reaktionszeiten des Bildschirms nachweisbar sind, so punktet das System dennoch beim subjektiven Bildeindruck. Der Bildaufbau verläuft homogener, weicher und mit deutlich vermindertem Ruckeln. Schaltet man G-Sync ab, so sind wieder vermehrt Microruckler wahrnehmbar. Die Bilddarstellung erscheint dann zudem insgesamt unruhiger und von den Konturen her härter. Die besten Ergebnisse werden im übrigen in Kombination mit der auf 120 Hz erhöhten Bildwiederholrate erzielt. Mit den sonst üblichen 60 Hz fällt der Effekt subjektiv deutlich abgeschwächter aus.

Im Ergebnis führt Nvidias G-Sync beim Testgerät dazu, dass vor allem bei hohen Qualitätseinstellungen das Spielerlebnis sichtlich an Qualität gewinnt und flüssiger über den Bildschirm huscht. Das sorgt nicht nur für einen optischen Qualitätsgewinn, sondern auch für etwas mehr Spielraum bei den Einstellungsmöglichkeiten.

Nicht ausgleichen kann diese Technologie eine grundsätzlich zu schwache Grafik- oder Rechenleistung. Dann treten natürlich weiterhin deutliche Ruckler auf, die allerdings nicht auf eine unzureichende Synchronisation von Grafikchip und Bildschirm, sondern einfach auf zu schwache Komponenten zurückzuführen sind.

Nvidia G-Sync: Fazit

Nvidias G-Sync-Technologie sorgt je nach Spieletitel und Bild Nvidia: Nvidia G-SyncEinstellungen für eine verbesserte Bildqualität beim Spielen. Dafür ist aufeinander abgestimmte und von Nvidia zertifizierte Hardware notwendig, die man in entsprechend zusammengestellten Notebook-Konfigurationen vorfindet. Messbar höhere Frameraten werden hierbei zwar nicht generiert, dennoch gelingt es Nvidia die Arbeit von Grafikchip und Bildschirm besser in Einklang zu bringen.

Das führt dazu, dass die zur Verfügung stehende Grafikleistung möglichst effizient vom Bildschirm wiedergegeben werden kann. Zusammen mit dem im Testgerät integrierten 120-Hz-Display profitiert der Anwender beim Spielen von einem weicheren und flüssigeren Bildaufbau, der zudem weniger Darstellungsfehler produziert. Wie stark dieser Vorteil vom Anwender tatsächlich wahrgenommen wird, dürfte subjektiv sicherlich unterschiedlich bewertet werden.

Tobias Winkler

Neben zahlreichen Artikeln, die ich seit 2009 für Notebookjournal, PRAD und Notebookcheck verfasst habe, setze ich nun beim Projekt Notebooks & Mobiles meine eigenen Vorstellungen von einer Testplattform um. Ich habe Spaß am Schreiben, an mobiler Technik und allem was dazugehört.